1869 wurde die bayerische Armee nach preußischem Vorbild in zwei Generalkommandos eingeteilt. 1872 wurden daraus zwei Armee-Kommandos gebildet, 1900 wurde das III. Armee-Kommando aufgestellt.[1]
Seit 1803 war die Armee in Divisionen und Brigaden eingeteilt. 1804 wurden diese in Inspektionen umbenannt, 1807 provisorisch in vier Generalkommandos.1815 wurden diese auf zwei reduziert und 1822 endgültig aufgelöst. Dafür wurden vier (Infanterie-)Armee-Divisions-Kommandos aufgestellt. 1848 waren es vier Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriedivisionen. 1851 wurden diese wieder aufgelöst und an ihre Stelle traten erneut vier (Infanterie-)Armee-Divisionen. 1872 wurden die Armee-Divisionen in Divisionen umbenannt. Eine 5. Division wurde 1890 aufgestellt und 1900 eine 6.[1] Mit der Mobilmachung im August 1914 wurde die Divisionen einheitlich in Infanterie-Divisionen umbenannt.
1803 wurden Infanteriebrigaden errichtet. Erst seit 1815 waren diese relativ gleichmäßig auf die Generalkommandos bzw. Armee-Divisions-Kommandos verteilt. Im Zuge von Einsparungsmaßnahmen wurden 1826 die Brigadekommandos der Infanterie und der Kavallerie aufgelöst. Im Rahmen der Bayerischen Armeereform 1868 lebten die Brigaden wieder auf und wurden durchnummeriert. Zu den acht bestehenden Infanteriebrigaden kam 1871 die Bayerische Besatzungsbrigade in Metz und zwischen 1880 und 1897 drei weitere Infanteriebrigaden hinzu.[1] Mit Kriegsbeginn 1914 rückten zwölf Infanteriebrigaden ins Feld.
War Fußartillerie-Brigade. Wurde General der Fußartillerie Nr. 1.
Fußartillerie-Brigade-Kommando Nr. 2
Kriegsformation
25. August 1914
24. September 1915
Wurde General der Fußartillerie Nr. 2.
General der Fußartillerie Nr. 1
Kriegsformation
24. September 1915
01. März 1917
War Fußartillerie-Brigade-Kommando Nr. 1. Wurde Artillerie-Kommandeur Nr. 18.
General der Fußartillerie Nr. 2
Kriegsformation
01. September 1915
01. März 1917
War Fußartillerie-Brigade-Kommando Nr. 2. Wurde Artillerie-Kommandeur Nr. 19.
General der Fußartillerie Nr. 3
Kriegsformation
01. Oktober 1916
22. Februar 1917
Wurde Artillerie-Kommandeur Nr. 14.
General der Fußartillerie Nr. 4
Kriegsformation
09. Juli 1916
22. Februar 1917
Wurde Artillerie-Kommandeur Nr. 9.
General der Fußartillerie Nr. 5
Kriegsformation
09. Juli 1916
22. Februar 1917
Wurde Artillerie-Kommandeur Nr. 16.
Regimenter
Infanterie
1815 bestanden 17 Infanterieregimenter (Infanterie-Leib-Regiment und 1. bis 16. Infanterieregiment). Das 16. Infanterieregiment wurde 1825 zur Formierung von zwei Jägerbataillonen aufgelöst. Im Zuge der Heeresvermehrung entstanden zwischen 1878 und 1897 acht weitere Infanterieregimenter, teilweise unter Verwendung bisheriger Jägerbataillone. Zu Beginn des Krieges 1914 bestand die Infanterie aus 24 Regimentern und zwei Jägerbataillonen.[1] Mit der Mobilmachung und während des Krieges kam es zu vielen Neuaufstellungen.
Ersatzbataillon in Ingolstadt, ab 1918 in Eichstätt.
Kavallerie
Die bayerische Armee verfügte 1815 über zwölf Kavallerieregimenter, die bis 1825 auf acht Regimenter verringert wurden. Neu aufgestellt 1863 das 1. und 2. Ulanen-Regiment sowie 1905 das 7. und 1909 das 8. Chevaulegers-Regiment. Die Kürassierregimenter wurden 1879 in Schwere Reiter-Regimenter umbenannt.[1]
1824 wurde das einzig bestehende Artillerieregiment der Armee in zwei geteilt. Es folgten 1848 das 3. und 1859 das 4. Artillerieregiment. 1873 wurde die Artillerietruppe in Feld- und Fußartillerie geteilt. Die Heeresvermehrung brachte 1890 das 5., 1900 das 6. bis 8. und 1901 das 9. bis 12. Feldartillerieregiment.
Aus den Festungsabteilungen der bisherigen Artillerieregimenter entstanden 1873 zwei Fußartillerieregimenter. Ein drittes Regiment wurde 1912 errichtet.[1]
Im Ersten Weltkrieg wurde die Artillerietruppe sehr umfangreich ausgebaut. Es kam zu zahlreichen Neuaufstellungen. Vor allem die Organisation der Fußartillerie unterlag zahllosen Änderungen.
War Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 1.
Fußartillerie-Regimentsstab Nr. 124
Kriegsformation
01. Februar 1917
20. Dezember 1918
War Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 2.
Fußartillerie-Regimentsstab Nr. 125
Kriegsformation
01. Februar 1917
28. Mai 1918
War Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 3. Wurde 6. Fußartillerie-Regiment.
Artillerie-Kommandeur des Ersatz-Division
Kriegsformation
Oktober 1914
29. August 1915
Wurde Ersatz-Feldartillerie-Regiment.
Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 1
Kriegsformation
28. Februar 1915
23. Januar 1917
Wurde Fußartillerie-Regimentsstab Nr. 123.
Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 2
Kriegsformation
28. Oktober 1914
23. Januar 1917
Wurde Fußartillerie-Regimentsstab Nr. 124.
Landwehr-Fußartillerie-Regiments-Kommando Nr. 3
Kriegsformation
08. August 1914
01. Februar 1917
Wurde Fußartillerie-Regimentsstab Nr. 125.
Pioniere
Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs existierten vier Pionierbataillone, die der Pionier-Inspektion in München unterstellt waren. Diese waren in München das 1. Pionier-Bataillon (aufgestellt am 1. April 1872), in Speyer das 2. (aufgestellt am 1. April 1872), in Ingolstadt das 3. (aufgestellt am 1. April 1900) und das 4. Bataillon (aufgestellt am 1. Oktober 1912).[73] Im Laufe des Krieges wurden ein Pionierregiment, 22 Pionierbataillone, drei Reservepionierbataillone und zahlreiche Pionierkompanien neu aufgestellt.
Achim Fuchs: Einführung in die Geschichte der Bayerischen Armee. Herausgegeben von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. VDS Verlag Schmidt, München 2014, ISBN 978-3-938831-49-6.
Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army which Participated in the War (1914–1918). Compiled from records of Intelligence section of the General Staff. American Expeditionary Forces. at General Headquarters. Chaumont, France 1919 (1920). (Reprint: London Stamp Exchange, 1989).
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwRuhmeshalle unserer alten Armee. Band 1, 5. Auflage, Verlag für Militärgeschichte und deutsches Schrifttum, Berlin/Fürstenwalde ohne Jahr.
↑ abcPreußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Übersicht der Behörden und Truppen in der Kriegsformation. Teil 5: Kavallerie. Reichsdruckerei, Berlin 1918.
↑ abcdefghiJürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil X: Fußartillerie. Band 1, Verlag Militaria, Wien 2018, ISBN 978-3-902526-92-2.
↑Franz Illing: Geschichte des Königlich bayerischen Infanterie-Leib-Regiments von seiner Errichtung bis zur Rückkehr aus dem Feldzuge 1870/71. Verlag R. Oldenbourg. München 1881, S. 2.
↑Das K. B. 1. Infanterie-Regiment König. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Heft 8). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv. München 1922, S. 9.
↑Das K. B. 2. Infanterie-Regiment König. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Heft 24). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv. München 1924, S. 16.
↑Franz Stengel: Das K. B. 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Heft 33). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1924, S. XX.
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↑Karl August Ritter von Kleinhenz, Hans Meyer: Das K. B. 4. Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg vom Jahre 1906 bis zu seiner Auflösung 1919. Verlag Bayerisches Kriegsarchiv. München 1926, S. Anlage 1.
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↑Karl Käuffer: Geschichte des königlich bayerischen 9. Inf.-Regiments Wrede. Verlag von Georg Hertz, Würzburg 1888, S. 166.
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↑Herbert von Wurmb: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 8. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 55). Verlag Max Schick, München 1929, S. 11.
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↑Ludwig Stammberger: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment 13. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Heft 4). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1921, S. 9.
↑August Großmann: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 17. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 16). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1923, [3]
↑Julius Trumpp: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Band 56). Verlag Schick. München 1928, S. 15.
↑Karl Jaud, Friedrich von Weech: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment 19. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 79). Verlag Max Schick, München 1933, S. 17.
↑Julius Ritter von Braun: Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 21. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 18). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1923, S. 9.
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↑Bruno Kreuter: Das K. B. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 1. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 83). Verlag Max Schick, München 1934, S. 15.
↑Otto Ritter von Hübner: Das K. B. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 19). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1923. [5]
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↑Georg Heimeran, Maximilian Schunck: Das K. B. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 7. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 17). Verlag Bayerisches Kriegsarchiv, München 1923, S. 9.
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↑Georg Kalb: Das K. B. 10. Feldartillerie-Regiment. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Band 81), Verlag Max Schick, München 1934, S. 16.
↑ abOtto Freiherr von Waldenfels: Das K. B. 11. Feldartillerie-Regiment. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Band 72), Verlag Max Schick, München 1931, S. 1.
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↑Erich von Guttenberg, Georg Meyer-Erlach: Das Königlich Bayerische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 5. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Bayerische Armee, Band 89). Verlag Schick, München 1938.
↑ abEduard Ritter von Herold: Das K. B. Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 8. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Band 49), Verlag Max Schick, München 1927, S. 13.
↑Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil IX: Feldartillerie. Band 1, Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-15-1.
↑Einteilung und Standorte des Deutschen Heeres, der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. Verlag von Georg Bath, Berlin 1914.
↑ abAugust Lehmann: Das K. B. Pionier-Regiment. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Band 53), Verlag Max Schick, München 1927, S. 20
Anmerkungen
↑Friedensstandort des Stabes. Kriegsformationen wurden während des Krieges in der Regel durch Ersatztruppenteile aufgestellt und hatten keinen eigenen Standort bzw. Garnison.
↑Die vorhandene Literatur und Quellen sind nicht eindeutig, ob es tatsächlich eine Reserveregiment gab.