Die Liste der Stolpersteine in Gooise Meren umfasst die Stolpersteine, die vom deutschen Künstler Gunter Demnig in Gooise Meren verlegt wurden, einer Gemeinde im Südosten der niederländischen Provinz Nordholland. Stolpersteine sind Opfern des Nationalsozialismus gewidmet, all jenen, die vom NS-Regime drangsaliert, deportiert, ermordet, in die Emigration oder in den Suizid getrieben wurden. Demnig verlegt für jedes Opfer einen eigenen Stein, im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz.
Die Verlegung der ersten Stolpersteine in Gooise Meren fand am 26. Juli 2011 statt.
In Naarden wurden bislang sieben Stolpersteine an drei Adressen verlegt.
Stolperstein
Übersetzung
Verlegort
Name, Leben
HIER WOHNTE JACQUES BLITZ GEB. 1908 DEPORTIERT 1942 AUS WESTERBORK ERMORDET 30.9.1942 AUSCHWITZ
Prins Willem Van Oranjelaan 21 Naarden
Jacques Blitz wurde am 13. Mai 1908 in Amsterdam geboren. Seine Eltern waren Abraham Blitz (1886–1939) und Klaartje Moppes (1883–1944). Er hatte zumindest fünf Geschwister, darunter eine Schwester. Der älteste Bruder, Jonas, starb bereits 1932 im Alter von 28 Jahren. Jacques Blitz heiratete im August 1933 Evalina Sophia Polak, geboren am 23. September 1911. Seine Frau stammte aus Harlingen. Das Paar bekam zwei Kinder, geboren 1934 und 1937. Jacques Blitz wurde Direktor einer Papierfabrik. Er und seine Frau wurden verhaftet, in Westerbork interniert, in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 30. September 1942 ermordet.[12][13]
Beide Kinder sollen die Shoah überlebt haben, versteckt in Groningen während des Hungerwinters. Gesicherte Angaben liegen nicht vor.[14] Gesichert ist das Überleben seiner Schwester Sara van Sijs-Blitz, sie starb am 17. Oktober 1984 in Laren.[15] Die Mutter von Jacques Blitz und zwei seiner Brüder, Mauritius und Louis, wurden vom NS-Regime ebenfalls in Auschwitz ermordet. Der zweitälteste Bruder, Machiel Blitz, wurde am 20. März 1943 im Vernichtungslager Sobibor umgebracht.[16]
HIER WOHNTE EVALINA SOPHIA BLITZ-POLAK GEB. 1911 DEPORTIERT 1942 AUS WESTERBORK ERMORDET 30.9.1942 AUSCHWITZ
Prins Willem Van Oranjelaan 21 Naarden
Evalina Sophia Blitz-Polak wurde am 23. September 1911 in Amsterdam geboren. Ihre Eltern waren Abraham Polak (1886–1942) und Carolina Nihorn (1884–1930). Sie hatte zumindest zwei Brüder, Isidor Louis und Frederik Maarie Albert. Im August 1933 heiratete sie den aus Amsterdam stammenden Jacques Blitz, Jg. 1908, Direktor einer Papierfabrik. Das Paar bekam zwei Kinder, geboren 1934 und 1937. Evalina Sophia Blitz-Polak und ihr Ehemann wurden verhaftet, in Westerbork interniert, in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 30. September 1942 ermordet.[12][17] Am selben Tag und am selben Ort wurde auch ihr jüngster Bruder, der 17-jährige Frederik Polak, ermordet.[18]
Beide Kinder sollen die Shoah überlebt haben, versteckt in Groningen während des Hungerwinters. Gesicherte Angaben liegen nicht vor.[14] Der Vater wurde am 3. Dezember 1942 ebenfalls in Auschwitz umgebracht, der andere Bruder am 28. Februar 1945 an einem unbekannten Ort.[19]
HIER WOHNTE ABRAHAM ELIAS BOUTELJE GEB. 1894 DEPORTIERT 1943 AUS WESTERBORK ERMORDET 16.4.1943 SOBIBOR
Sandtmannlaan 19 Naarden
Abraham Elias Boutelje wurde am 29. März 1894 als Sohn von Israel Boutelje und Elisabeth Boutelje-Elte geboren. Er hatte zwei jüngere Schwestern, Anna Clara (geboren 1895) und Clara Anna (geboren 1900). Er studierte Slawistik und promovierte. Er übersetzte Werke der polnischen, russischen, serbokroatischen und tschechischen Literatur. Er blieb unverheiratet. Er wurde gemeinsam mit seiner Mutter verhaftet, deportiert und am 16. April 1943 im Vernichtungslager Sobibor in einer Gaskammer ermordet.[20][21]
Die ältere Schwester, Anna Clara, wurde am 31. August 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Die jüngere Schwester, Clara Anna Serlina Boutelje, deren Ehemann und die gemeinsame Tochter Elizabeth konnten die Shoah überleben. Sie starb 1984 in Soest in der Provinz Utrecht.
ANNA CLARA BOUTELJE GEB. 1895 DEPORTIERT 1943 AUS WESTERBORK ERMORDET MAI-AUG 1944 AUSCHWITZ
Ihre Schwester, deren Ehemann und die gemeinsame Tochter Elizabeth konnten die Shoah überleben. Clara Anna Serlina Boutelje starb 1984 in Soest in der Provinz Utrecht.
HIER WOHNTE ELISABETH BOUTELJE-ELTE GEB. 1864 DEPORTIERT 1943 AUS WESTERBORK ERMORDET 16.4.1943 SOBIBOR
Die ältere Tochter, Anna Clara, wurde am 31. August 1944 ebenfalls im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Die jüngere Tochter, deren Ehemann und deren gemeinsame Tochter Elizabeth konnten die Shoah überleben. Clara Anna Serlina Boutelje starb 1984 in Soest in der Provinz Utrecht.
HIER WOHNTE HERMAN MARINUS DE LA PARRA GEB. 1909 DEPORTIERT 1942 AUS AMERSFOORT ERMORDET 6.10.1942 MAUTHAUSEN