Das Ensemble umfasst den Bereich innerhalb des
ummauerten historischen Marktortes links der Altmühl; ohne den rechts des Flusses gelegenen Vormarkt.
Dollnstein entstand am Platz eines königlichen Gutes des 10. Jahrhunderts an einem Altmühlübergang, der seit römischer Zeit genutzt wird. Die urkundliche Ersterwähnung im Rahmen einer Schenkungsurkunde 1007 deutet somit auf eine nachhaltige Ansiedlung vor 1000 n. Chr. hin. Die ehemals auf einer Felsbank, nahe dem Ufer, befindliche Burg wurde wohl ebenso in dieser Zeit gegründet. Sie war bis 1440 Sitz verschiedener Adelsherrschaften. Im späteren 19. Jahrhundert wurde die Burg allerdings bis auf wenige Reste abgebrochen. Sie gelangte 1440 zusammen mit dem kleinen Marktort, seit 1387 mit Marktrechten ausgestattet, an das Hochstift Eichstätt.
Die zwischen 1387 und 1401 durch Bischof Friedrich II. von Heydeck angelegte Marktmauer ließ Bischof Wilhelm von Reichenau 1490/91 nochmals verstärken. Diese den Markt und Burgberg umziehende hohe Ringmauer hat sich einschließlich des nördlichen Markttors und dem ehemaligen Grabenbereich weitgehend eindrucksvoll erhalten und grenzt die Siedlung noch heute streng gegen die umgebende Tallandschaft ab.
Die gliedernde Hauptachse im Ensemble ist der Zug der Marktstraße (Papst-Viktor-Straße) zwischen den beiden Markttoren (Altmühltor 1903 abgebrochen). In der Mitte erweitert sie sich zu einem kleinen Marktplatz mit dörflichem Charakter, der auch den Zugang zur erhalten gebliebenen Vorburg bildet (Unterer Burghof). Der hintere Teil des Marktes wird vom Kirchberg überragt, auf dem sich die im Kern romanische Pfarrkirche St. Peter und der barocke Pfarrhof erheben und an dessen Fuß der hohe Steilgiebelbau des ehem. fürstbischöflichen Kastenamtes die historischen Herrschaftsverhältnisse noch anschaulich macht.
Teilweise erhaltene, schlichte Wohnhäuser des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts fassen die drei wichtigsten Straßen- und Platzräume (Papst-Viktor-Straße, Thorgasse, Marktplatz) ein. Es handelt sich um giebelständige Handwerker- und Ackerbürgerhäuser, in der Regel in Altmühljura-Bauweise, verputzt, mit flachgeneigten Satteldächern, dazwischen auch einige fränkische Steilgiebel und Fachwerke. Ein Teil der Kleinhausbebauung hat sich in der Thorgasse erhalten.
Aktennummer: E-1-76-121-1.
Marktbefestigung Dollnstein
Hoher Mauerzug aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Resten des Wehrgangs und Befestigungstürmen, Ende 15. Jahrhundert, östlich, nördlich und westlich, südlich nur im Bereich des Unteren Burghofs erhalten.
Im Südwesten zweigeschossiger Eckturm mit Zeltdach, erneuert und modern ausgebaut. Das Brückentor wurde 1903 abgebrochen.
Aktennummer: D-1-76-121-1.
südwestliche Befestigungsmauer, Feldseite
westliche Befestigungsmauer, Ortsseite
westliche Befestigungsmauer, Feldseite
westliche Befestigungsmauer mit Mauerturm, Feldseite
westliche Befestigungsmauer mit Mauerturm, Feldseite
Breitgelagerter giebelständiger Wohnstallbau mit Kalkplattendach (erneuert), im Kern 16. Jahrhundert oder älter, Teilaufstockung mit Querfirst-Giebel um 1870
Saalkirche mit Steildach, ehemals romanische Anlage, geweiht 1063, gotischer Chor um 1320/30, Mansardhelm des Turms von Gabriel de Gabrieli 1728, Langhaus 1842 verlängert und 1931/32 zur dreischiffigen Anlage erweitert; mit Ausstattung
Ummauerung des ehemaligen Friedhofs, im Kern mittelalterlich, teilweise erneuert
zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Kalkplattendach, Bruchsteinmauerwerk, teilweise Fachwerk, um 1500 (Unterzug 1495 dendrologisch datiert)
erdgeschossiger Massivbau mit Kniestock und Kalkplattendach sowie rückseitig angeschlossenem Stallteil, im Kern erste Hälfte 19. Jahrhundert, Ausbau mit zwei symmetrischen traufseitigen Zwerchgiebeln um 1900
Mächtiger dreigeschossiger Turm mit Pyramiddach und rechteckigem Durchgang, mit angebautem Vortor, zweigeschossiger Steildachbau mit rundbogiger Durchfahrt, 1419 (dendro.dat).
zweigeschossiger giebelständiger Flachsatteldachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss und Kalkplattendach, mit integriertem kleinem Stallteil, zweite Hälfte 17. Jahrhundert
zweigeschossiger Turm mit Satteldach und Rundbogentor, 15./16. Jahrhundert, mit Ringmauer, gleichzeitig, mit angebautem Wohnhaus, zweigeschossiger Satteldachbau auf Bruchsteinsockel, im Kern 17./18. Jahrhundert
Ehemalige Burgstallungen, jetzt Tourismus- und Informationszentrum (Altmühlzentrum)
langgestreckter Satteldachbau mit Fachwerk-Obergeschoss und Kalkplattendach, bezeichnet mit dem Jahr 1831, im Kern spätmittelalterlich (dendrochronologisch datiert auf 1445), erneuert 1999 und 2007–10;
eingeschossiger giebelständiger Bruchsteinbau mit hohem, traufseitig unverputztem Fachwerk-Kniestock und Kalkplattendach, im Kern 18. Jahrhundert;
über großem, rückseitig in den anstehenden Felshang reichendem Gewölbekeller aus Kalkbruchstein, mit giebelseitig vorgelagertem überwölbtem Treppenabgang, wohl 15. /16. Jahrhundert
zweigeschossiger langgestreckter Bau mit Flachsatteldach und Kniestock, im Kern um 1651 (dendro.dat.), Veränderungen im 19. Jh. (im Inneren bezeichnet mit "1826") und um 1900
Wohnstallbau mit massivem Erdgeschoss und hohem, verputztem Fachwerk-Kniestock, erste Hälfte 18. Jahrhundert, Stall-/Tennenteil mit leicht erhöhtem First, Anfang 20. Jahrhundert erneuert
giebelständiger zweigeschossiger Satteldachbau mit Kniestock und Kalkplatten, 17./18. Jahrhundert, mit Putzbandgliederung (modern), hölzerner Erker zweite Hälfte 19. Jahrhundert, im 20. Jahrhundert erneuert
klassizistische Gebäudegruppe längs der Straße, eineinhalbgeschossige langgestreckte Walmdachbauten mit Rundbogenfenstern und Ecklisenen, mit Verbindungstrakt, erdgeschossiger Satteldachbau, von Michael Maurer errichtet, um 1830/40;
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