Grabmal Wilhelm Paschen

Grabmal Wilhelm Paschen
Grabmal Wilhelm Paschen
Daten
Ort Bützow, Friedhof
Baustil Obelisk
Baujahr 1879
Koordinaten 53° 50′ 51″ N, 11° 57′ 57,9″ OKoordinaten: 53° 50′ 51″ N, 11° 57′ 57,9″ O
Besonderheiten
Bützower Baudenkmal Nr. 0269

Das Grabmal Wilhelm Paschen ist eine Erbbegräbnisstätte, die eine freistehende, denkmalgeschützte Spitzsäule umfasst. Diese dient als Gedenkstätte für den ehemaligen Bürgermeister der Stadt. Es gehört als Kleindenkmal zum Bützower Baudenkmal mit der Nummer 0269. Das Grabmal befindet sich auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde in Bützow, im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Gedenkstein

Gestaltung

Die Bützower Einwohnerschaft errichtete 1879 ihrem langjährigen Stadtoberhaupt und dessen Frau Benedicte (Lisette Wilhelmine), geb. Floerke (1816–1894) aus Dankbarkeit auf dem Friedhof zu Bützow ein Monument.[1] Der Gedenkstein besteht aus einem abgestuften, zweieinhalb Meter hohen Obelisken aus Granit mit vier eingelassenen Widmungsflächen, von denen drei beschriftet sind.

Inschrift Wilhelm Paschen
Hier ruhet
in Gott der
Hofrath und
Bürgermeister
Heinrich Friedrich
Wilhelm Paschen

geb. am 5. Juli 1806
gest. am 29. Januar 1879
Inschrift Benedicte Paschen
Hier ruhet
in Gott
Frau Hofrath
Benedicte Paschen
geb. Floerke,

geb. am 7. Juli 1816
gest. am 22. März 1894
Widmungsinschrift

Ihrem
Bürgermeister
die dankbaren
Einwohner der
Stadt Bützow.
Grabsprüche

Das
Gedächtnis
der Gerechten beliebt
im Segen.
Spruch Salomo Kapitel 10 Vers 7

1. Mos.24.v.56
Haltet mich nicht auf,
denn der Herr hat
Gnade zu meiner Reise
gegeben.

Biografie

Leben

(Heinrich Friedrich) Wilhelm Paschen [GND 1352385724], geboren am 5. Juli 1806 in Schwerin[2], war das zweite von acht Kindern des ursprünglich aus Wittenburg stammenden Regierungsregistrators und späteren Hofrats Carl Friedrich Paschen sowie dessen Frau Sophie Christiane, geborene Hommel. Sein ältester Bruder war der Jurist und Geodät Friedrich Paschen (1804–1873), während ein weiterer Bruder, August Philipp Conrad Paschen (1814–1882), als Jurist und Abgeordneter in der Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung tätig war.

Nach dem Erwerb des Abiturs am Gymnasium Fridericianum in Schwerin zu Ostern 1826 widmete sich Paschen dem Jurastudium an den Universitäten Berlin (?)[3], Rostock[4] und Göttingen[5] 1830 trat er dem Corps Vandalia Rostock bei, nachdem er zuvor bereits Göttinger Vandale gewesen war. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete er zunächst als Advokat in Schwerin[6], wo er zuletzt zugleich als Auditor am Magistratskollegium tätig war. 1836 wurde er Bürgermeister in Brüel.[7] Am 7. Oktober 1836 heiratete er in Schwerin Benedicte (Lisette Wilhelmine), geb. Floerke (1816–1894), eine aus Goldberg gebürtige Tochter des seit 1832 als Bürgermeister und Gerichtsrat in Schwerin wirkenden Juristen Theodor Floerke (1773–1853).[8] Im August 1837 wurde er zum Bürgermeister und Stadtrichter von Bützow berufen und trat im Oktober desselben Jahres sein Amt an. Der Hofrat Paschen verstarb am 29. Januar 1879 nach kurzer Krankheit im Alter von 72 Jahren in Bützow.[9] Auf den Wunsch der gesamten Bevölkerung von Bützow wurde sein Sohn, (Franz) Friedrich Paschen (1850–1928), als Nachfolger im Amt des Stadtoberhaupts bestimmt.[1]

Wirken

In der 41-jährigen Amtszeit Paschens wurden zahlreiche bedeutende Projekte realisiert:

1849
1850
1860
1862

Auszeichnungen

Bützower Baudenkmal Nr. 0269

Dem Bützower Baudenkmal Nr. 0269 sind folgende Denkmale und Kleindenkmale untergliedert:

Literatur

  • Hans W. Barnewitz: Stadtgeschichtliche Bilder-Bützower Bürgermeister. In: Heinz Hornburgl (Hrsg.): Bützow ein Lesebuch. 2006.
  • Wolfgang Schmidtbauer: Bützower Bürgermeister des 16. bis 21. Jahrhundert. In: Festschrift 775-Jahrfeier der Stadt Bützow. 2004.

Einzelnachweise

  1. a b C.Buhr Ratsbuchdrucker: Bützower Zeitung 1839–1914. Bützow 1914.
  2. Geburts- und Taufeintrag (05./11.07.1806). In: Kirchenbuch Schwerin (Schoß). 1806.
  3. So die Angabe im Schweriner Abiturientenverzeichnis.
  4. Universität Rostock: Immatrikulation von Heinr. Fried. Wilhelm Paschen. Rektoratsjahr 1826/1827, Nr. 41. In: Rostocker Matrikelportal. Universität Rostock, 1826, abgerufen am 15. August 2023.
  5. Universität Göttingen: Verzeichniß der öffentlichen und Privat-Lehrer, der Mitglieder der academischen Behörden und der Studirenden auf der Georg-August-Universität in Göttingen. SBU Göttingen, 1828, abgerufen am 16. August 2023.
  6. Großherzog Mecklenburg-Schwerin: Notarien „Schwerin“. In: Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1834. Hofbuchdruckerei Schwerin-Dr. F. W. Bärensprung (uni-rostock.de).
  7. Der Kirchenbuch-Nebeneintrag in Brüel zu seiner Heirat nennt ihn im Oktober 1836 bereits als Bürgermeister, Stadtrichter und Advokat ebd. Der Staatskalender Mecklenburg-Schwerin (1836), der gewöhnlich Zustände des Vorjahres abbildet, nennt das Bürgermeisteramt Brüel im Jahrgang 1836 noch als vakant. Erst in dessen Jahrgang 1837 erscheint Paschen als Bürgermeister dort.
  8. Kirchenbuch Brüel: Traueintrag (Nebeneintrag) Nr. 13/1836.
  9. Sterbe- und Begräbniseintrag Nr. 33/1879 (29.01./02.02.1879). In: Kirchenbuch Bützow. 1879.
  10. Großherzog Mecklenburg-Schwerin: Verwaltung der Justiz. In: Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1868. Hofbuchdruckerei Schwerin-Dr. F. W. Bärensprung (uni-rostock.de).
  11. Stadt Bützow: Ehrenbürgerschaft der Stadt Bützow. In: Historisches Archiv Bützow.