Ehrenfriedhof (Bützow)
Der Ehrenfriedhof ist eine denkmalgeschützte Gedenkstätte für die im Zuchthaus Bützow-Dreibergen umgekommenen Opfer des Nationalsozialismus. Die Anlage befindet sich auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde in Bützow im Landkreis Rostock. EhrenfriedhofGestaltungDie auf dem südwestlichen Teil vom Friedhof befindliche Anlage läuft in Terrassenform auf ein Mahnmal zu. GeschichteVon 1933 bis 1945 war das Zuchthaus Bützow-Dreibergen Haftort für Zwangsarbeiter und Hinrichtungsstätte der NS-Justiz. Von April bis Juli 1942 wurden Hinrichtungen in Dreibergen von dem Scharfrichter Ernst Reindel mit dem Handbeil hinter der Anstaltstischlerei vorgenommen.[1] Von 1944 bis zum Kriegsende wurde mit dem Fallbeil aus der Zentralen Hinrichtungsstätte V (UH Hamburg-Stadt) vollstreckt.[2] Wegen der näher rückenden Kriegsfronten 1945 wurden über 900 Gefangene aus dem Zuchthauslager Holzen und dem Zuchthauses Celle auf Todesmärsche in offenen Bahnwaggons nach Bützow gezwungen. Nach Angaben von Teilnehmern verloren auf dem Marsch annähernd 200 Menschen ihr Leben. Aufgrund der katastrophalen Haftbedingungen in Bützow-Dreibergen starben 771 Menschen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Russland und der Tschechoslowakei an Hunger, Entkräftung, Krankheit und Mord. Sie wurden in vier Massengräber auf dem Friedhof verscharrt. Außerdem ist bekannt, dass ein großer Teil der Ermordeten nach Rostock zur Einäscherung ins Krematorium gebracht wurde. Nach der Befreiung durch die Rote Armee sind viele der Inhaftierten in das extra eingerichtete Lazarett der Mittelschule (Schule am Rathaus) verlegt worden und dort an den Haftfolgen verstorben.[3][4][5] Bekannte Opfer in Massengräbern
MahnmalGeschichteIm Auftrag der Stadt Bützow gestaltete Paul Voigt aus Bützow 1947 das Mahnmal. Unter Einbeziehung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und zahlreicher Bürger der Stadt Bützow wurde der Ehrenfriedhof mit dem Mahnmal eingerichtet und am 14. September 1947 der Öffentlichkeit übergeben.[9] Während der DDR-Zeit fanden jährliche Gedenkveranstaltungen am Mahnmal statt. Im Jahr 2006 erfolgte eine Sanierung des Mahnmals durch die Stadt Bützow. GestaltungAuf einem zweistufigen gemauerten Sockel ruht ein etwa zweieinhalb Meter hoher Steinblock, der von einem Roten Winkel bekrönt wird, ausgeführt als auf der Spitze stehende Pyramide aus roten Ziegelsteinen. InschriftEhre den Opfern Bützower Baudenkmal Nr. 0269Dem Bützower Baudenkmal Nr. 0269 sind folgende Denkmale und Kleindenkmale untergliedert:
Weblinks
Einzelnachweise
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