2. Ausfallstraße (53° 50′ 50,9″ N, 11° 58′ 58,5″ O53.84747811.982919) verbindet als Einbahnstraße (von Süden nach Norden), die Kreuzung Gartenstraße und die Straße Am Ausfall mit der Langen Straße. Der Fahrbahnbelag besteht aus Kopfsteinpflaster.
3. Ausfallstraße (53° 50′ 50,8″ N, 11° 58′ 47,4″ O53.84745411.979824) verbindet als Anliegerstraße, die in beide Richtungen befahrbar ist, die Straße Am Ausfall mit der Schlossstraße. Der Fahrbahnbelag besteht aus Kopfsteinpflaster.
Geschichte
Am Ausfall
Im Jahr 1249 ließ BischofRudolph I. seine Bischofsresidenz, die Stadt Bützow, mit einer Wallanlage befestigen.[1] Die Befestigung bestand aus einer umschließenden Stadtmauer und Palisaden mit im Westen, Norden und Osten liegenden Stadttoren mit Schanzen[2] und einem im Süden liegenden, nach dem Gebiet benannten Nebentor (Ausfalltor) an das sich ein Stege über die Warnow (heute: Ausfallwasser) anschloss. Das Gebiet zwischen der Südmauer zum Warnowarn und dem entstehenden Stadtgebiet erhielt durch seine taktische Lage den Namen Ausfall. Infolgedessen bildete das Gebiet Am Ausfall und das Ausfalltor den Beginn von Ausfallstraßen.[3]
1. bis 3. Ausfallstraße
Es entstanden drei Querwege südlich zur Mauer, einer führte von Hauptweg Vorm Schloße zwischen dem Stadtgebiet und dem späteren fürstlichen Lustgarten bis an die Ausfallmauer. Ein weiterer führte vom Markt zur Mauer. Der dritte entstand auf der Nordseite der Langen Straße nahe dem Wolker Thor zur Mauer.[3]
Straßenname im Wandel der Zeit
Am Ausfall
In dem noch erhaltenen Archivmaterial wird das Gebiet 1714 zum ersten Mal genannt. Der Kommandant der Garnison, Obrist von Kohlhans, verlangt vom Rat den Schlüssel zum Ausfall.[4] Von 1663 bis 1888 wechselte der Name von 1771 bis 1850 wechselte der Name von: Straße nach dem Ausfall, Außfall Straße[5], Ausfall[6], der Ausfall[7], Am Ausfalle[8], Ausfallstraße.[9] und Große Ausfallstraße.[10] Die heutige Namensform Am Ausfall erscheint in der Volkszählung der Stadt Bützow von 1900 zum ersten Mal und ist bis heute unverändert geblieben.[11]
1. bis 3. Ausfallstraße
Der erste Beleg in dem noch erhaltenen Archivmaterial erscheint 1581 als Faule Straße[12](heute: 1. Ausfallstraße) Ein weiterer 1716 als quergaße vom Ellerbroock übers Markt nach der Mauer Süderseits.[13](heute: 2. Ausfallstraße) Der dritte Weg erscheint zum ersten Mal als Eine Straße zum Ausfalle[14](heute: 3. Ausfallstraße)
Die heutigen Namensformen der 1., 2. und 3. Ausfallstraße erscheinen in der Volkszählung der Stadt Bützow von 1900 zum ersten Mal und ist bis heute unverändert geblieben.[11]
Bebauung
An der Straße stehen zumeist zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser. Bis 1900 waren folgende Häuser gebaut und Hausnummern vergeben.
Die Denkmalplakette kennzeichnet Baudenkmale der Ausfallstraßen.
Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band9. Bützow 2002.
Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. 1 und 2. Bützow 1995.
Einzelnachweise
↑Christine Wieczorek: Die Bischofsburg in Bützow. Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem „Krummen Haus“. In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns. Band39. Schwerin 2005, S.219–220.
↑Josef Traeger: Die Bischofsburg in Bützow. In: Das Stiftsland der Schweriner Bischöfe um Bützow und Warin. St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 1984, S.14.
↑ abWolfgang Schmidtbauer: Bützower Straßenliste. Bützow 22. Februar 2011.
↑Stadt Bützow: „Der Kommandant der Garnison, Obrist v. Kohlhans, verlangt vom Rat den Schlüssel zum Ausfall, den die Stadt auf Grund eines alten Abschieds von Herzog Ulrich aus dem Jahre 1603 und „alter usance“ in Händen hat“. In: Historisches Archiv Bützow, Akte # 418. 19. Oktober 1714, S.99.
↑Stadt Bützow: „Straße nach dem Ausfall“; „Außfall Straße“, namentlich erwähnt. In: Historisches Archiv Bützow, Stadtprotokoll. 3. Oktober 1771.
↑Wilhelm Ferdinand Rong: Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow, wie sie leibt und lebt, im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Bützow 1833.
↑ abcdeMagistrat der Stadt Bützow (Hrsg.): Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
↑Akte # 863, „Ausfallstraße“ genannt. In: Stadtarchiv Bützow (Hrsg.): Brandkataster der Stadt Bützow. 1849.
↑Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Bützow 1995.
↑ abAncestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1900.
↑„ Faule Straße “ (1. Ausfallstraße, namentlich erwähnt). In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Akte # 414. 1844, S.53.