Von 1622 an war der Truppenteil als Garde zu Fuß aufgestellt und wurde am 30. April 1670 durch Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen[1] als Leib-Regiment zu Fuß errichtet. In den folgenden Jahren erfuhr der Name häufig Änderungen und erhielt am 7. Juni 1815 die Bezeichnung Leib-Grenadier-Regiment Nr. 1 und zum Jahresbeginn 1821 den Namen Leib-Infanterie-Regiment Nr. 1.
Am 1. Oktober 1849 wurde die Leib-Infanterie-Brigade, bestehend aus den Infanterie-Bataillonen 13 bis 16, gebildet.
Zum 1. April 1867 erhielt der Truppenverband die Bezeichnung 1. Königlich Sächsisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 .
Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 musste das Regiment ein Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots aufstellen bzw. errichten.
Am 9. September 1916 wurde die 2. Kompanie ausgegliedert und 1. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 392.
Zum 11. September 1918 wurde dem Regiment einen Minenwerfer-Kompanie zugewiesen, die aus Teilen der sächsischen Minenwerfer-Kompanie Nr. 23 gebildet worden war.
Das Regiment hatte zahlreiche tote Soldaten zu beklagen.[2]
Am 23. August 1914 waren mehrere deutsche Einheiten beim Durchmarsch durch das neutrale Belgien am Massaker von Dinant beteiligt.
In ihrem Buch Deutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit stellen die Autoren John Horne und Alan Kramer fest, dass das Grenadier-Regiment 101 den Befehl erhalten hatte, Dinant „einzuschießen“. Bei diesem Manöver wurden durch Eigenbeschuss etliche Soldaten getötet.[3]
In der Literatur ist anerkannt, dass das Grenadier-Regiment 100 sich an den Gräueltaten in Dinant beteiligt hat. Die Bundesregierung hat sich erst im Jahre 2001 offiziell für diese Kriegsverbrechen entschuldigt.[4]
Hans-Otto von Schimpff: Geschichte der beiden Königlich Sächsischen Grenadier-Regimenter, Erstes (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 und Zweites Grenadier-Regiment Nr. 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen. 2. Auflage, Verlag Carl Höckner, Dresden 1877.
Claus von Bredow, Ernst von Wedel: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. III. Teil, Biblio Verlag, Osnabrück 1972, ISBN=3-7648-0847-0, S. 1398.
Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 220.
↑George Eberhard Hans Ferdinand Julius Hodenberg: Das Königlich Sächsische 1. (Leib-) Grenadier Regiment Nr. 100 in seinen hervorstechenden Erlebnissen und Thaten. D. Heinrich, Dresden 1883 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Online Projekt Gefallenengräber:Verlustliste: Königlich Sächsisches Leibgrenadier-Regiment Nr. 100 Digitalisat
↑John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition Verlagsgesellschaft,, Hamburg 2004 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).