Durch das Pfarrdorf fließt der Wernsbach, der mit dem Zellbach (links) zur Rippach zusammenfließt. Nordwestlich des Ortes mündet der Rattenbach, südöstlich des Ortes der Hirtenbach jeweils als rechte Zuflüsse in den Wernsbach. Im Norden liegt das Waldgebiet Berlach, im Nordosten grenzt das Waldgebiet Schelm an.
Aufgrund seiner eher ungünstigen Lage und Bodenbeschaffenheit gehört Wernsbach wohl zu den Dörfern der ersten Ausbaustufe nach der fränkischen Landnahme (11./12. Jahrhundert).[7] 1168 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.[8] Es gab zu dieser Zeit bereits eine Marienkapelle. Der Ort gehörte zu den Besitzungen der Herren von Dornberg, die sie 1331 an Friedrich IV., dem Burggrafen von Nürnberg, verkauften.[9]
Im Jahre 1503 löste sich die Kirchengemeinde von St. Jakob (Weihenzell) und wurde zur Pfarrei erhoben. 1716/17 erfolgte der Neu- und Umbau der heutigen evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Johannes. Ab 1613 hatte Wernsbach eine eigene Schule. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort schwer verwüstet, 1638 lebten nur noch zwei Familien dort.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wernsbach mit der Alexandermühle 24 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Grundherr sämtlicher Anwesen war das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 6 Höfe, 1 Hof mit Tafernwirtschaft, 2 Halbhöfe, 3 Güter, 1 Gut mit Backrecht, 3 Gütlein, 1 Köblergut, 2 Mühlen, 1 Schmiedgut, 3 Leerhäuser; Pfarrei Wernsbach: 1 Köblergut). Neben den Anwesen gab es noch kirchliche Gebäude (Kirche, Pfarrhaus) und kommunale Gebäude (Schulhaus, Hirtenhaus, Brechhaus).[11] Es gab zu dieser Zeit 25 Untertansfamilien.[12][13] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[14]
Am 27. Juli 1830 kam es zur Bildung der Gemeinde Haasgang: Haasgang, Moratneustetten und Neubronn wurden von Wernsbach umgemeindet, Adelmannsdorf und Höfen von Weihenzell.[16] Ab 1862 gehörte Wernsbach zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ansbach, von 1870 bis 1879 war das Stadt- und Landgericht Ansbach zuständig, seit 1880 ist es das Amtsgericht Ansbach.[14] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,236 km².[17] 1952 wurde der Gemeindename von „Wernsbach“ nach „Wernsbach bei Ansbach“ geändert.[18] Im Zuge der Gebietsreform wurde Wernsbach am 1. Januar 1974 nach Weihenzell eingemeindet.[19]
Gasthaus zur Krone (Haus Nr. 30 nach der ursprünglichen Nummerierung): zweigeschossiger Bau, wohl des 18. Jahrhunderts, mit dreigeschossigem verputztem Fachwerkgiebel und Ladebaum sowie Satteldach[21]
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz der Pfarrei St. Johannes.[11] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig gepfarrt,[17] seit 1970 ist die Pfarrei Christ König zuständig.[40]
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Günther Roesner: Weihenzell. Geschichte und Gegenwart eines mittelfränkischen Dorfes. 2., überarbeitete Auflage. Ansbach 1999, S.150–151 (Erstausgabe: 1985).
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.207–208.
Gottfried Stieber: Wernspach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.939–940 (Digitalisat).
↑Georg Rusam: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte. Band 17, 1949, S. 76 (Digitalisat).
↑ abK. Rosenhauer (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. S. 207.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 4057. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 694.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 927.
↑Johann Bernhard Fischer: Wernspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.28 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 6, Sp. 173.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 1015.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 961.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 948. K. Rosenhauer (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. S. 11.