Als bewohnte Gemeindeteile sind ausgewiesen: Alleestraße, Georgshof, Klementinenhof, Münchhausen, Ossak, Peterhof, Siedlung und Wallhaus.[5]
Geschichte
Sonnewalde wurde 1255 erstmals in einer Verkaufsurkunde zwischen Johannes von Sunnenwalde und dem Kloster Dobrilugk erwähnt. Die Stadt dürfte jedoch als wendische Sumpfburg, ähnlich der Slawenburg Raddusch, weitaus älter sein, auch die deutsche Besiedlung und der Ausbau zum Burgwardium fanden sicherlich noch weit vor der Ersterwähnung statt. Die Herkunft derer von Sunnenwalde ist nicht mehr klärbar. Sie verkauften jedoch die Herrschaft Sunnenwalde zwischen 1318 und 1328 an die Familie de Ileburg, die eine Hälfte der Herrschaft Sonnewalde in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts an die von Kolditz abgaben. 1364 verkaufte Kurfürst Otto von Wittelsbach die Mark Lausitz an das Königreich Böhmen.
Im Jahr 1481 erwarb der Hofmarschall Hans von Minckwitz Sonnewalde für 28.000 Gulden vom sächsischen Herzog Albrecht, der die Herrschaft 1477 von den Ileburgern gekauft hatte und sich damit mit dem Königreich Böhmen anlegte, welches die Lausitz und damit auch Sonnewalde als dem Königreich Böhmen zugehörig betrachtete. Durch diesen Streit begannen für das Städtchen unruhige Zeiten, da immer wieder Auseinandersetzungen drohten. Eine relative Berühmtheit erlangte Sonnewalde dann nach 1517, als Nickel von Minckwitz, der Sohn des Hofmarschalls, als einer der ersten in Sonnewalde den lutherischen Glauben einführte. Damit legte er sich mit dem sächsischen und den böhmischen Fürsten an und verlor infolgedessen das Lehen über Sonnewalde.
Am 21. März 1537 wurde Sonnewalde für 40.000 Gulden an den Grafen Philipp von Solms-Lich verkauft, womit die Linie derer von Solms-Sonnenwalde begründet wurde, die bis 1918 die Standesherrschaft Sonnewalde innehatten und den Besitz bis zur Enteignung 1945 hielten. Graf Otto erbaute um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert das Schloss mit großem Aufwand neu[6].
In der Folgezeit stabilisierte sich die Lage in Sonnewalde, die Stadt erfuhr einen Bedeutungsaufschwung und prosperierte bis zum Dreißigjährigen Krieg. Die ersten Kriegsjahre konnte Sonnewalde relativ unbeschadet überstehen und bot den Bewohnern der umliegenden Dörfer sowie auch denen der Städte Finsterwalde, Doberlug und Kirchhain aufgrund ihrer sehr guten Befestigung Schutz. Am 22. April 1642 wurde Sonnewalde jedoch durch Verrat von den Schweden eingenommen, die die Stadt plünderten und vollständig in Brand steckten. In den Folgejahren war die Stadt den Schrecken des Krieges schutzlos ausgeliefert. Die Einwohnerzahl sank von 1665 im Jahr 1620 auf 726 im Jahre 1648.
Durch Beschluss des Wiener Kongresses von 1815 wurde die Niederlausitz preußisch, das Markgraftum wurde aufgelöst und das Gebiet der Niederlausitz der Provinz Brandenburg angeschlossen. Sonnewalde gehörte zum Kreis Luckau. Die Standesherrschaft Sonnewalde mit Peterhof, Clementinenhof, Georgshof, Kleinkraußnigk, Anteile in damals Wendisch Drehna sowie Zeckerin hatte um 1929 eine Gesamtgröße von 5053 ha. Auf den einzelnen Rittergütern arbeiteten der Rentmeister an der Spitze, Verwalter und Förster und zwei Pächter. Eigentümer war, bis zur Bodenreform 1945/1946, Wilhelm Graf zu Solms-Sonnenwalde.
Die Bedeutung des Namens ist nicht eindeutig belegt, es gibt drei Deutungen. Die naheliegendste als sonniger Ort im Wald scheint dabei jedoch die unwahrscheinlichste und entstand wohl erst nach 1500. Die ältesten Wappen der Stadt zeigen auch keine Sonne, sondern einen belaubten Baum im dreieckigen Schild. Eine zweite Variante geht auf den mittelalterlichen Namen Sunno zurück und würde den Ortsnamen als Stadt des Sunno erklären. So sind auch mittelalterliche Schreibweisen als Sunnowalde oder Sunnewalde erklärbar. Die dritte Deutung leitet sich aus einer Sage her, der zufolge König Otto I. im Jahr 950 mit dem Markgrafen Gero in der Umgebung jagte. Daraufhin erschien der aufrührerische Sohn Ottos, Ludolph, und bat den späteren Kaiser um Sühne, die ihm gewährt wurde. Daraufhin wurde der Ort auf Deutsch Sunewald genannt.
Der sorbische Name Groźišćo bedeutet Burgstätte oder Befestigung.
Eingemeindungen
Acht Gemeinden wurden 2002 nach Sonnewalde eingegliedert.[7] 2003 folgten zwei weitere Gemeinden.[8]
Vorher fanden in den Jahren 1973, 1977, 1978 und 1998 Eingemeindungen auf dem Gebiet der jetzigen Gemeinde Sonnewalde statt.[9][10]
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[13][14][15] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Sonnewalde besteht aus 16 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister als stimmberechtigtem Mitglied. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 78,1 % folgendes Ergebnis:[16]
Das Wappen wurde 2004 vom Heraldiker Frank Diemar einem Redesign unterzogen.
Historisches Wappen
Blasonierung: „In Blau auf grünem Boden eine natürliche Eiche vor einer aufgehenden goldenen Sonne.“
Ein älteres vom Anfang des 18. Jh. zeigt in Blau eine gesichtige Sonne, Siegel aus dem 16. Jh. zeigen einen Baum, solche aus dem 17. Jh. zusätzlich eine Sonne als Beizeichen.
Vom 1947 abgebrannten Schloss Sonnewalde ist das Vorderschloss erhalten, das im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt. An das Schlossareal schließt sich ein Landschaftspark an.
Karl Adolph Ferdinand Zehme: Die Einnahme und Einäscherung der Stadt Sonnewalde durch die Schweden. Leipzig 1841, (books.google.com).
Emil Thürmer: Stadt und Schloß Sonnewalde in alter Zeit. Finsterwalde 1925, Reprint Heimatverlag Lübben 2000.
Vinzenz Czech, Christiane Salge: Sonnewalde. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. S. 555–560; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883); Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000; 2 Bände, 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.; ISBN 978-3-87584-024-7.
↑Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)