Minckwitz, auch Minckwitz von Minckwitzburg, Minkwitz oder Münckwitz, ist der Name eines alten mitteldeutschenAdelsgeschlechts. Die Herren und Freiherren von Minckwitz gehören zum osterländischenUradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht am 2. Oktober 1168 mit Siggeboto de Mincuiz.[1] Die Stammreihe beginnt mit Hans von Minckwitz, der ab 1397 in Urkunden genannt wird.[2]
Das Geschlecht stammte ursprünglich aus dem Osterland bzw. dem angrenzenden Bistum Naumburg-Zeitz. Eine in älterer Literatur angenommene Abstammung aus Böhmen und von dort aus in die Lausitz und nach Meißen lässt sich nicht nachweisen. Auch eine Verwandtschaft zwischen dem böhmischen Geschlecht der Mékovic, zu deutsch: Minkowitz, und dem hier beschriebenen osterländischen Uradelsgeschlecht derer von Minckwitz besteht wahrscheinlich nicht.[3]
Bereits die Söhne von Hans von Minckwitz verkauften die Herrschaft Sonnewalde an die Grafen von Solms. Sein Sohn Caspar (I.) von Minckwitz erwarb 1521 die Herrschaft Drehna. Die Familie ließ den Wassergraben um das Schloss anlegen und die Wehrtürme errichten. Caspar (I.) von Minckwitz war der jüngste von vier Brüdern, der zusammen mit dem Ältesten, dem Ritter Hans von Minckwitz, den Stamm fortsetzte. Letzterer konnte auch die Güter Trebsen, Ober- und Unternitzschka, Sachsendorf und Wäldchen erwerben. Die von ihm gestiftete Linie erlosch mit dem Tod seines letzten Sohnes. Seine Güter kamen in den Besitz des Sohnes von Caspar (I.) von Minckwitz zu Drehna, Wolf von Minckwitz. Die Herrschaft Trebsen wurde 1548 an die Grafen von Barby verkauft. 1697 veräußerte Caspar Ehrenreich von Minckwitz das Schloss Drehna an die Grafen von Promnitz.
Die Nachkommen von Caspar (I.) von Minckwitz begründeten zahlreiche weitere Zweige, unter anderem zu Drehna, Uckro, Briesen, Wormlage, Lugk, Groß Jehser (ab 1576 bis Ende 18. Jh.), Groß Mehßow und Rehnsdorf in der Niederlausitz, zu Lindenau, Radibor, Luppa und Malsitz in der Oberlausitz, sowie auch zu Ober- und Unternitzschka, Sachsendorf und Wäldchen (bei Wurzen) in Sachsen. Angehörige aus dem Haus Drehna erlangten später die preußische, belgische und böhmische Freiherrenwürde.
Aus der Breitenhain-Sonnewalder Hauptlinie kam Gottlob Heinrich von Minckwitz († 1851) zu Jemnitz und Preititz. Er war königlich sächsischer Wirklicher Geheimer Rat, Kämmerer und Oberhofmeister der Königin. Carl Caspar Ludwig von Minckwitz starb 1844 als königlich preußischer Oberförster.
Standeserhebungen
Aus der Zweiglinie Drehna der Breitenhainer Hauptlinie erhielten die Brüder Caspar von Münckwitz auf Spermberg, kaiserlicher Reichshofrat und Gesandter, und Ehrenfried von Münckwitz, königlich böhmischer Appellationsrat, am 16. Mai 1586 zu Wien den böhmischen Freiherrenstand mit einer Wappenbesserung. Den böhmischen Herrenstand erhielten am 10. Oktober 1646 zu Preßburg die Brüder Johann Friedrich von Minkwitz auf Drehna und Hans Christoph von Minkwitz. Eine kurfürstlich-sächsische Anerkennung für sie erfolgte am 27. September 1648.
Marie Freiin von Minckwitz aus dem Hause Porcheresse (Luxemburg) erhielt am 22. Juli 1847 eine belgische Anerkennung des Barontitels.
Der aus der Zweiglinie Ober-Nitzschke der Breitenhainer Hauptlinie stammende Bernhard von Minckwitz, königlich sächsischer Revierförsteraußer Dienst, wurde am 21. November 1918 unter der Nummer 533a in das sächsische Adelsbuch eingetragen.
Aus der Linie Falkenhain erhielten am 15. Januar 1915 Hans von Minckwitz, königlich-sächsischer Kammerherr und Forstmeister außer Dienst, unter der Nummer 533b und Wilhelm von Minckwitz auf Dornreichenbach, königlich-sächsischer General der Infanterie und Generaladjutant von König Albert, unter der Nummer 533c eine Eintragung in das königlich-sächsische Adelsbuch.
Wappen
Das Stammwappen ist von Schwarz und Silber viermal im Spitzenschnitt gespalten. Auf dem bekrönten Helm mit schwarz-silbernen (auch rot-silbernen) Helmdecken ein von Silber und Rot gevierter Federball (Schirmbrett), der abwechselnd mit drei schwarzen und zwei silbernen Straußenfedern besteckt ist.
Walter von Boetticher: Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Güter, Band 2, Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, Görlitz, Oberlößnitz 1913, S. 207ff
Valentin König e.a., Genealogische Adels-Historie oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen Adligen Geschlechter, Band 1, Wolffgang Deer, Leipzig, 1727, S. 14 Ahnentafel Johanna von Minckwitz Haus Lindenau