Ranstadt liegt in einer Höhe von 134 m über NN. Es ist ein Kleinzentrum in der Mitte des Wetteraukreises, am Übergang der Wetterau zum Vogelsberg. Die nächsten größeren Städte sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen) Friedberg (Hessen) (17 km), Bad Nauheim (20 km), Nidda (sechs Kilometer) und Büdingen (15 km). Weitere wichtige, umliegende Städte sind Frankfurt am Main, Hanau und Gießen. Insbesondere Frankfurt mit dem Flughafen Frankfurt/Rhein-Main (ca. 40 Minuten PKW-Fahrtzeit) nimmt hierbei eine wichtige Stellung für Pendler und Reisende ein.
Nachbargemeinden
Ranstadt grenzt im Norden an die Stadt Nidda, im Osten an die Stadt Ortenberg, im Südosten an die Gemeinde Glauburg, im Süden an die Stadt Florstadt, sowie im Westen an die Stadt Reichelsheim und die Gemeinde Echzell.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ranstadt 4862 Einwohner. Darunter waren 189 (3,9 %) Ausländer, von denen 85 aus dem EU-Ausland, 54 aus anderen europäischen Ländern und 50 aus anderen Staaten kamen.[12] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 7,8 %.[13]) Nach dem Lebensalter waren 522 Einwohner unter 18 Jahren, 2002 zwischen 18 und 49, 1065 zwischen 50 und 64 und 970 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 2094 Haushalten. Davon waren 558 Singlehaushalte, 601 Paare ohne Kinder und 692 Paare mit Kindern, sowie 203 Alleinerziehende und 40 Wohngemeinschaften.[15] In 410 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1376 Haushaltungen lebten keine Senioren.[16]
Einwohnerentwicklung
Ranstadt: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr
Einwohner
1834
643
1840
698
1846
646
1852
613
1858
656
1864
623
1871
657
1875
661
1885
638
1895
646
1905
697
1910
650
1925
699
1939
671
1946
1.009
1950
1.120
1956
1.164
1961
1.225
1967
1.498
1970
1.516
1973
3.779
1975
3.810
1980
3.949
1985
3.992
1990
4.309
1995
4.819
2000
5.019
2005
4.976
2010
4.894
2011
4.862
2015
5.077
2020
5.106
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[6]; Hessisches Statistisches Informationssystem[13]; Zensus 2011[12] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Im Jahr 2022 wohnten im Stadtteil Ranstadt 2504 Einwohner mit Hauptwohnsitz.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Ranstadt neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören.[23] Bürgermeisterin ist seit dem 1. Januar 2010 Cäcilia Reichert-Dietzel (SPD).[24] Sie wurde als Nachfolgerin von Erhard Landmann, der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[25] am 27. September 2009 im ersten Wahlgang bei 83,0 Prozent Wahlbeteiligung mit 65,2 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt, ohne Gegenkandidaten, im September 2021.[26]
Das Wappen wurde am 12. Juni 1982 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.
Blasonierung: „In neunmal rot-silber geteiltem Schild ein schwarzer, schreitender Hirsch.“[30]
Das nunmehr entstandene Wappen berücksichtigt die historische Vergangenheit der neuen Gemeindeteile. Der schwarze Hirsch entstammt dem Wappen der Grafen zu Stolberg, die ursprünglich Besitzer von Ranstadt waren. Dieser Hirsch war schon im alten Ranstädter Wappen verwendet. Die rot-weißen Streifen, die den goldenen Grund des Stolberger Wappens ersetzen, weisen auf die in den übrigen Gemeindeteilen vorherrschenden Ortsherrschaften der Landgrafen von Hessen sowie auch der Grafen von Isenburg hin.
Das Wappen wurde von Heraldiker Heinz Ritt gestaltet.
Verkehr und Infrastruktur
Ranstadt besitzt einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen, auf der annähernd stündlich Regionalbahnen der Hessischen Landesbahn verkehren. Ergänzend zum Zugverkehr existiert die Linie 374, die auf der Relation Nidda – Büdingen – Gelnhausen morgens und abends eine weitere Verbindung stellt.
Am Bahnhof von Ranstadt bestehen, meist stündliche, Busverbindungen nach Friedberg (FB-03), Nidda (FB-81, FB-82) und Ortenberg (FB-03), die auch alle Ortsteile an das Busnetz anschließen.
Zum 1. März 1991 stellte die Deutsche Bundesbahn die amtliche Abfertigung von Gepäck, Expressgut und Fahrkarten ein. Stattdessen wurde eine Verkaufsstelle für Zeitkarten im Empfangsgebäude eingerichtet. Für Gepäck und Expressgut wurden die Passagiere an den Bahnhof Nidda sowie den Haus-Gepäck-Service der Post verwiesen.[31]
Heinrich Jung (* 6. Dezember 1892, Gedern), kam mit zwei Jahren nach Ranstadt, wo seine Familie seit 1498 ansässig war; Apotheker, Chemiker, erforschte Krebs und Malaria, Buchautor (z. B.: „Hessespichel“)
Henning Goll (* 1965, Ranstadt). 1989 und 1990 im Nationalkader der Behindertenschwimmer aktiv und errang in dieser Zeit beim Mainzer Schwimmverein 1901 e. V. acht Goldmedaillen sowie mehrere Silber- und Bronzemedaillen bei internationalen und deutschen Meisterschaften, wobei er gleichzeitig zwei neue deutsche Rekorde erschwamm.
Literatur
Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 174.
Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis I. Stuttgart 1999, S. 420–429.
↑Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 108, Anm. 36 und S. 25, Anm. 81, sowie beiliegende Karte.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 6. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.43, S.1716, Punkt 1425; Abs. 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 153 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ranstadt, abgerufen im Januar 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.421 (online bei Google Books).
↑
Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S.181ff. (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑ abFNP, 16. Dezember 2021: Einstimmigkeit zur neuen Amtszeit: „der alten und neuen Bürgermeisterin für die dritte Amtszeit ab 1. Januar dem Amtseid abzunehmen“
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Ranstadt, Wetteraukreis vom 12. Juni 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr.27, S.1228, Punkt 696 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,7MB]).
↑Tarif- und Verkehrsanzeiger (TVA). Jhrg. 1991, Nr.9, 25. Februar 1991, S.74, Bek. Nr. 177/1991.
↑Sein Kirchenkampf wurde aufgezeichnet von „Otto Bruder“ (Pseudonym von Otto Salomon): Das Dorf auf dem Berge.