Psalm 125Der kurze Psalm 125 (Septuaginta- und Vulgatazählung: Psalm 124) wird in mittelalterlich-lateinischer Tradition auch nach seinen Anfangsworten benannt: Qui confidunt in Domino. Er gehört zur Gruppe der Wallfahrtspsalmen und verbindet Zionstheologie mit weisheitlichem Denken. InhaltVerse 1 und 2: Zwei Vergleiche, die aus der Topographie Jerusalems ermutigende Aussagen über den Gott Israels ableiten: er ist zuverlässig, und er ist fürsorglich. Vers 3: Notschilderung. Die ungerechte Landverteilung[1] im Lande Israel droht die Gerechten (צדיקים, zaddikim) zu korrumpieren. Diese Zaddikim sind keine Sondergruppe, sondern eine andere Bezeichnung für das ganze Volk Israel.[1] Verse 4–5a: Zwei Bitten. JHWH soll den weisheitlichen Tun-Ergehens-Zusammenhang durchsetzen, den Guten soll es gut gehen und den Bösen schlecht. Vers 5b: Friedenszuspruch an Israel. KontextPsalm 125 rahmt zusammen mit Psalm 129, der gleichfalls eine unheile Welt thematisiert, drei Psalmen ein, die ein quasi idyllisches, gesegnetes Leben beschreiben. Diese Dreiergruppe 126–128 entwirft in der Komposition des Wallfahrtspsalters drei „tröstende Gegenbilder“ zu Psalm 125 und 129.[2] RezeptionStundengebetNach dem Benediktinischen Antiphonale wird Psalm 125 in der Mittagshore am Dienstag gebetet,[3] außerdem mittags im Commune-Offizium für Herrenfeste,[4] Kirchweihe,[5] Mönche und Nonnen,[6] heilige Männer[7] und mittags im Proprium des 29. September (Michaelisfest).[8] Notker Füglister stellte also durch seine Psalmenverteilung eine hohe Präsenz der Aussagen von Psalm 125 im klösterlichen Tagesablauf her. Literatur
WeblinksCommons: Psalm 125 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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