Das Pionierkommando war ähnlich wie die Pioniere der Korpstruppen im Feldheer dem Befehlshaber des Territorialkommandos unmittelbar unterstellt. Die auf Ebene des Territorialkommandos gebündelten Truppenteile der Pioniertruppe verfügten über „schwere“ pioniertechnische Einsatzmittel wie Schwimmbrücken und die Fähren der Flusspioniere um die Beweglichkeit des Territorialheeres zu fördern, insbesondere um die Nachschubwege im rückwärtigen Gebiet offen zuhalten. Besondere strategische Bedeutung hätten die festen oder pioniertechnisch errichteten Übergänge über den Rhein gehabt, um den Kontakt zu den rückwärtigen Gebieten auf dem Staatsgebiet der Westalliierten nicht zu verlieren. Ein weiterer Schwerpunkt war der Betrieb, Wartung und Instandhaltung der NATO-Pipeline, die enorme Bedeutung für den Nachschub mit Kraftstoff hatte. Je nach Lage unterstützten die Pioniere Maßnahmen der Zivilverteidigung. Wie viele Truppenteile im Territorialheer war das Pionierkommando teilaktiv aufgestellt und wuchs erst im Verteidigungsfall zu seiner vollen Größen auf. Insgesamt entsprach die Größe des Pionierkommandos nach der Mobilmachung mit etwa 8000 Soldaten in etwa ein bis zwei der Brigaden des Feldheeres.[1]
Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Pionierkommando 1994 etwa zeitgleich mit der Außerdienststellung des Territorialkommandos Süd außer Dienst gestellt. Nahezu alle Truppenteile des Pionierkommando 850 wurden Aufgelöst, eine Ausnahme bildeten folgende Verbände:
Taucherausbildungszentrum 912 (Aufgelöst 2007 in Havelberg)[15]
Schwimmbrückenbataillon 863 wurde umbenannt in PiBrBtl 863 Auflösung:30.06.2003[16]
↑Oberstleutnant a.D. Bernd Bachmann: Pioniere der Bundeswehr 1955– 1985 Chronik einer Truppengattung. Hrsg.: Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik. Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3-7909-0259-4, S.107–110.