Das Versorgungskommando bündelte auf Ebene des Territorialkommandos die Truppenteile der Instandsetzungs- und Nachschubtruppe. Während im Feldheer auf Ebene der Korps die Instandsetzung und der Nachschub in getrennten Truppenteilen organisiert wurde (je drei Instandsetzungs- und Nachschubkommandos), entschloss man sich im Territorialheer auf Ebene der Territorialkommandos die Kräfte in den Versorgungskommandos zu bündeln. Da das Territorialkommando Süd im Gegensatz zu den anderen Territorialkommandos das Operationsgebiet von zwei Korps abdeckte, wurde zusätzlich das Versorgungskommando 850 als „Schwesterverband“ ausgeplant.
Hauptaufgabe um 1989 war die Logistik im Operationsraum des Territorialkommandos; Aufgaben im Bereich der Instandsetzung spielten eine nur nachgeordnete Rolle. Das Versorgungskommando war für den Betrieb der rückwärtigen(Haupt-)Depots des Heeres zuständig. Das Versorgungskommando sicherte den Nachschub für die Truppenteile des Territorialkommandos und führte (Wehr-)Material aus den rückwärtigen Gebieten zu (vorgeschobenen) Depots oder Umschlagplätzen des Feldheeres, wo die weitere Verteilung durch die Nachschubtruppe des Feldheeres, auf Ebene des Korps durch die süddeutschen Nachschubkommandos, erfolgte. Nebenaufgabe des Versorgungskommandos war der Betrieb von Einrichtungen des Feldpostwesens. Für den Betrieb der Sanitätsdepots war eine enge Zusammenarbeit mit den süddeutschen Sanitätskommandos, die ihrerseits über beachtliche Transportkapazitäten verfügten, notwendig. Zur Unterstützung des Aufmarsches und zur logistischen Unterstützung der verbündeten Streitkräfte konnte das Versorgungskommando 860 lageabhängig die süddeutschen Unterstützungskommandos unterstützen. Für den Umschlag von Betrieb- und Kraftstoffen war das Versorgungskommando auf die Pipelinepioniere des Pionierkommandos 850 angewiesen, die im Bereich des Versorgungskommandos mehrere Tanklager betrieben.
Im Frieden bestand das Versorgungskommando wie fast alle Verbände des Territorialheeres um 1989 aus nur wenigen aktiven Soldaten. Im Verteidigungsfall konnte das Versorgungskommando nach der Mobilmachung durch die Einberufung von Reservisten und Dienstverpflichtung von Zivilbeschäftigten auf rund 5000 Mann aufwachsen. Insgesamt entsprach die Größe des Versorgungskommandos damit nach der Mobilmachung in etwa der Größe einer der Brigaden des Feldheeres.[1]
Gliederung
Um 1989 gliederte sich das Versorgungskommando grob in:[1]
Das Versorgungskommando wurde zur Einnahme der Heeresstruktur III ab 1. April 1970 in der Stengel-KaserneGermersheim aufgestellt. Das Versorgungskommando meldete Einsatzbereitschaft am 1. Oktober 1970.
Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Versorgungskommando 860 am 31. März 1994 etwa zeitgleich mit der Auflösung des Territorialkommandos Süd außer Dienst gestellt. In Germersheim wurde später die Logistikbrigade 2 ausgeplant.
Das Versorgungskommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Teil der analog wie Korpstruppen direkt dem Territorialkommando unterstellten und unselbständigen Truppenteile kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Territorialkommandos.