Ouagadougou/Burkina Faso: Aus innermilitärischen Machtkämpfen um das kommissarische Amt des Staatsoberhauptes und damit die Führung einer Übergangsregierung geht Oberst Isaac Zida, der Vizepräsident der Präsidialgarde, als Sieger hervor. Militärchef Honoré Traoré, der sich am Vortag selbst zum kommissarischen Staatsoberhaupt ernannt hat und über wenig Rückhalt in der Bevölkerung verfügt, akzeptiert dies in einer Erklärung und verzichtet auf eigene Ansprüche. Währenddessen flieht der gestürzte Präsident Blaise Compaoré in das Nachbarland Elfenbeinküste. Ausländische Politiker und Oppositionelle kritisieren den Putsch und fordern freie Wahlen.[2][3]
Weinheim/Deutschland: Auf dem NPD-Bundesparteitag wählen die Delegierten den ehemaligen Landesvorsitzenden des Saarlandes Frank Franz zu ihrem Bundesvorsitzenden.[4]
Donezk/Ukraine: In den von prorussischen Separatisten verwalteten Gebieten finden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Internationale Wahlbeobachter sind dabei nicht zugelassen. Nur die Russische Föderation möchte das Wahlergebnis anerkennen.[6]
Lahore/Pakistan: Bei einem Selbstmordattentat während der Flaggenparade am pakistanisch-indischen Grenzübergang Wagah nahe Lahore in der Provinz Punjab werden 60 Personen in den Tod gerissen. Drei militante Gruppierungen bekennen sich zur Tat.[9]
Sanaa/Jemen: Bei einem Terroranschlag wird der Wegbereiter der vor zwei Tagen beschlossenen Technokraten-Regierung zwischen schiitischenHuthi-Rebellen und Sunniten in der Hauptstadt umgebracht. In der Hafenstadt al-Hudaida werden bei einem weiteren Anschlag auf das Militär 18 Soldaten getötet. Beide Anschläge werden als gezielte Angriffe auf die Regierungseinigung gewertet.[11][12]
Dienstag, 4. November 2014
Bengasi/Libyen: Im Kampf gegen islamistische Milizen rückt das libysche Militär auf das Zentrum von Begasi vor. Mittlerweile kontrolliert die Armee 95 % des Stadtgebietes.[13]
Luxemburg/Luxemburg: In den internationalen Medien werden Dokumente aus Luxemburg-Leaks veröffentlicht. Die von Journalisten seit April 2014 ausgewerteten Dokumente deuten darauf hin, dass internationale Großkonzerne systematisch und über Jahre hinweg Schlupflöcher in Luxemburg dazu genutzt haben, ihre Steuerlast auf ein Minimum zu drücken. Namentlich genannt werden unter anderem der Getränkehersteller Pepsi, der Paketdienstleister FedEx oder der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble. Der Steuerschaden soll für die europäischen Nachbarstaaten gigantisch sein.[16][17]
Iguala/Mexiko: Mutmaßliche Mitglieder der kriminellen Organisation Guerreros Unidos gestehen die Ermordung von 43 Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars.[21]
Peking/China: Bei der Eröffnung des 22. APEC-Gipfels in der chinesischen Hauptstadt, bei der unter anderem die drei größten Volkswirtschaften der Welt, die Vereinigten Staaten, Japan und der Gastgeber, zugegen sind, regt Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die Schaffung einer asiatisch-pazifischen Freihandelszone an.[24]
Belgrad/Serbien: Beim ersten Besuch eines albanischen Ministerpräsidenten in Serbien seit sieben Jahrzehnten löst der albanische Ministerpräsident Edi Rama einen Eklat aus, als er erklärt, die Unabhängigkeit des Kosovo sei eine unumkehrbare Realität. Nach serbischer Sicht ist das Kosovo laut der Verfassung ein Teil Serbiens.[26]
Kairo/Ägypten: Bei einem Gipfeltreffen verkünden der ägyptische Präsident as-Sisi, der zyprische Präsident Anastasiadis und der griechische Ministerpräsident Samaras eine engere Zusammenarbeit bei der Erdgasförderung im östlichen Mittelmeer. Auch Israel möchte dieser Kooperation beitreten. Ab 2018 soll mit der Förderung von Erdgas vor Zypern begonnen werden. Dabei gibt es Schwierigkeiten bei der Festlegung der Wirtschaftszonen im Seegebiet zwischen Zypern und der Türkei.[28]
Sukkur/Pakistan: Bei einem Frontalzusammenstoß zwischen einem Reisebus und einem Kohle-Schwertransporter kommen in Südpakistan 58 Personen ums Leben.[31]
Peking/China: US-Präsident Barack Obama fordert bei bilateralen Gesprächen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping transparente und freie Wahlen in Hongkong und reagiert damit auf die seit Wochen andauernden prodemokratischen Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone. China verbittet sich eine Einmischung in innere Angelegenheiten und macht ausländische Kräfte mitverantwortlich für die Demonstrationen in Hongkong.[34] In einer gemeinsamen Pressekonferenz geben Barack Obama und Xi Jinping ihre Klimaschutzziele bekannt.[35]
Auckland/Neuseeland: Ein Kurzbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Premierminister John Key in der neuseeländischen Wirtschaftsmetropole Auckland dient der Vertiefung der ökonomischen Beziehungen beider Länder.[37]
Bagdad/Irak: Die irakische Regierung teilt nach Auswertung von bei einer Razzia gefundenen Dokumenten mit, dass die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) staatsähnliche Strukturen mit Verwaltung und Sozialleistungen geschaffen habe und plane, eine eigene Währung auszugeben.[38] Unterdessen hat die irakische Armee die strategisch wichtige Raffineriestadt Baidschi vom IS zurückerobert.[39]
Nouakchott/Mauretanien: Die mauretanische Regierung lässt den Menschenrechtsaktivisten und Präsidenten der dortigen Anti-Sklaverei-Bewegung Biram Dah Abeid sowie neun weitere Mitstreiter wegen Anstiftung zum Aufruhr verhaften, da diese mit einer Informationskampagne die Bevölkerung im Süden Mauretaniens über Sklaverei und Landraub aufklären wollten. Offiziell ist die Sklaverei in Mauretanien abgeschafft, die Realität sieht dagegen oft anders aus. Zudem hat Abeid eine Partei gegründet und fordert damit den autoritären Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz heraus.[41]
Canberra/Australien: Der australische Premierminister Tony Abbott und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping schließen ein weitreichendes Freihandelsabkommen zwischen ihren Ländern ab. Dieses sieht Handelserleichterungen insbesondere im Agrar- und Dienstleistungssektor vor, auch chinesische Importzölle für Kokskohle fallen weg. Auf australischer Seite gibt es in der Bevölkerung Vorbehalte gegen Erleichterungen chinesischer Investitionen.[44]
Ouagadougou/Burkina Faso: Ein Gremium aus Vertretern des Militärs sowie religiöser und politischer Gruppierungen bestimmt den Diplomaten und ehemaligen burkinischen Außenminister Michel Kafando als neuen Übergangspräsidenten. Damit gibt das Militär auch auf internationalen Druck hin die Macht an einen Zivilisten ab. Bereits am Vortag ist eine Übergangsverfassung in Kraft getreten. Kafando soll in den nächsten zwölf Monaten Neuwahlen vorbereiten.[45]
Jerusalem/Israel: Bei einem Anschlag militanter Palästinenser auf eine Synagoge im Westen Jerusalems sterben fünf Personen und mehrere werden verletzt. Die Attentäter werden von Sicherheitskräften erschossen.[47]
Tokio/Japan: Der japanische Premierminister Shinzō Abe kündigt die Auflösung des Unterhauses und damit verbundene vorgezogene Neuwahlen an, die wohl am 14. Dezember stattfinden werden. Mit einem neuen Mandat erhofft er sich die Fortsetzung politischer und wirtschaftlicher Reformen. Mit letzterem soll die Deflation bekämpft werden.[49]
Mittwoch, 19. November 2014
Honiara/Salomonen: Bei den Parlamentswahlen auf den Salomonen gehen die meisten Mandate an unabhängige Kandidaten.[50]
Frankfurt am Main/Deutschland: Bei einer Demonstration des Blockupy-Bündnisses zum Neubau der Europäischen Zentralbank nehmen etwa 2000 Aktivisten teil, von denen etwa 80 auf das Gelände vordringen und das Gebäude mit Farbbeuteln bewerfen. Dabei entsteht ein Sachschaden von etwa 20.000 Euro. Es kommt zum Einsatz von Pfefferspray und zu Verletzten sowohl bei Demonstranten als auch bei Polizisten.[53]
Agadir/Marokko: Bei schweren Unwettern durch heftige Stürme und Überschwemmungen kommen im Süden Marokkos in der Provinz Guelmim sowie in den Regionen Agadir, Marrakesch und Ouarzazate mindestens 35 Personen ums Leben. Hunderte Lehmhäuser sowie zahlreiche Straßen werden beschädigt.[57]
Ferguson/Vereinigte Staaten: Nach der Entlastung des US-amerikanischen Polizisten Darren Wilson durch ein US-amerikanisches Gericht kommt es zu gewalttätigen Protesten in verschiedenen US-amerikanischen Großstädten,[62] doch die meisten Demonstrationen im Gedenken an den erschossenen Jugendlichen Mike Brown bleiben friedlich.
Hamburg/Deutschland: Das Ebola-Rettungsflugzeug „Robert Koch“ wird von der Lufthansa an die Bundesregierung übergeben. Es handelt sich um einen umgebauten Airbus A340-300 mit einer Isolierstation an Bord, um hochgradig infizierte Patienten im Flug klinisch zu behandeln.[64]
Taipeh/Taiwan: Nach deutlichen Verlusten der Regierungspartei bei Kommunalwahlen kündigt Premierminister Jiang Yi-huah seinen Rücktritt an. Als Ursache für die Wahlschlappe gilt der China-freundliche Kurs der Regierung.[69]
Windhoek/Namibia: Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen erringt die Swapo eindeutig den Sieg. Neuer Präsident wird mit knapp 87 % deren Kandidat Hage Geingob. Im Parlament stehen der Swapo 77 Mandate zu, die Opposition erhält insgesamt 19 Sitze. Beobachter stufen die Wahlen als gerecht und frei ein.[70]
Chișinău/Moldau: Bei den Parlamentswahlen siegt das EU-freundliche Lager knapp. Die drei westlich orientierten Parteien können gut 44 % der Stimmen auf sich vereinigen. Die prorussische Opposition erhält rund 40 % der Stimmen.[72]