Klagenfurt/Österreich: Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Kärnten bringen Gewinne für die SPÖ, die mit etwas über 40 Prozent stärkste Kraft wird, ebenso wie für die mit über 22 Prozent zweitplatzierte ÖVP. Die FPÖ erreicht knapp 18 Prozent und muss gegenüber dem letzten Ergebnis dem damals angetretenen BZÖ/FPK starke Verluste hinnehmen. Die Grünen können ihr Ergebnis auf über 5 Prozent geringfügig verbessern. In 37 Gemeinden muss die Entscheidung um den Bürgermeister in einer Stichwahl am 15. März 2015 fallen.[3]
Moskau/Russland: Zehntausende gedenken in der russischen Hauptstadt des ermordeten Oppositionspolitikers und Putin-Gegners Boris Nemzow bei einem Trauermarsch. Auch in Sankt Petersburg und im sibirischenTomsk gibt es Trauermärsche. Die Tathintergründe sind noch ungeklärt. Geprüft wird eine Verbindung zum Ukraine-Krieg, den Nemzow als illegal und die Beteiligung russischer Soldaten dort ohne Erkennungsabzeichen als bewiesen erklärte, oder eine Verbindung in islamistische Kreise in den Nordkaukasus, da das Fahrzeug der Täter eine inguschetische Zulassung hat.[4]
Tegucigalpa/Honduras: Es wird bekannt, dass Wissenschaftler im honduranischen Regenwald in der Region La Mosquitia im Nordosten des Landes Überreste von Plätzen, Erdwällen und einer Pyramide entdeckt haben, die zur sagenumwobenen "Weißen Stadt" gehören. Die Fundstücke datieren auf die Zeit von 1000 bis 1400 nach Christus.[6]
Palikir/Mikronesien: In Mikronesien finden Wahlen zum Kongress, dem Parlament, statt. Teilergebnisse liegen aus dem Bundesstaat Yap vor, dessen zwei Abgeordnete ohne Gegenkandidaten bestätigt werden.[8]
Donezk/Ukraine: Bei einer verheerenden Gasexplosion in der Kohlegrube Sassjadko in der Oblast Donezk verunglücken mindestens 32 Bergarbeiter tödlich. Die prorussischen Separatisten, die das Gebiet kontrollieren, verhindern den Zugang ukrainischer Rettungskräfte zum Unglücksort.[10]
Neu-Delhi/Indien: Ein Gericht untersagt die Ausstrahlung der Dokumentation India’s Daughter, die die Gruppenverwaltigung und tödlichen Misshandlung einer jungen Frau 2012 thematisiert, mit der Begründung, ein darin enthaltenes Interview mit einem Vergewaltiger bedrohe die öffentliche Ordnung. Während der Innenminister Rajnath Singh sowie der Städtebauminister Venkaiah Naidu das Ausstrahlungsverbot verteidigen, wertet die britische Regisseurin des Films, Leslee Udwin, das Vorgehen als willkürliche Zensur.[11]
Donnerstag, 5. März 2015
Astana/Kasachstan: Aufgrund einer Überversorgung verhängt das kasachische Energieministerium ein vorübergehendes Importverbot für russisches Gas und Dieselöl, um die einheimischen Märkte zu schützen. Energieminister Vladimir Shkolnik kündigt an, dass Kasachstan sich ab 2016 selbst mit Gas und Ölprodukten versorgen könne.[12]
Elsteraue/Deutschland: Der OrtsbürgermeisterMarkus Nierth von Tröglitz sieht seine Familie und sich durch wiederholte von dem NPD-Kreisrat Steffen Thiel angemeldete Demonstrationen gegen die Unterbringung von 40 Flüchtlingen im Ort persönlich gefährdet, sein Rücktritt zum 5. März wird bundesweit am 9. März in den Medien gemeldet.[13][14]
Shinyanga/Tansania: Heftige Regenfälle führen im Distrikt Kahama in der Region Shinyanga im Norden Tansanias zu massiven Überschwemmungen. Mindestens 42 Personen werden dabei getötet.[15]
Freitag, 6. März 2015
Maseru/Lesotho: Der frühere Premierminister Bethuel Pakalitha Mosisili wird erneut zum Regierungschef seines Landes designiert. Er soll eine Koalitionsregierung aus dem Democratic Congress, der bei den Wahlen am 28. Februar knapp die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, und sechs weiteren kleinen Parteien führen.[16]
Weltall: Erstmals erreicht mit der RaumsondeDawn ein Flugkörper die Umlaufbahn eines Zwergplaneten. Bis 2016 soll die Sonde den als Eisklumpen geltenden Zwergplaneten Ceres im Planetoidengürtel zwischen Mars und Jupiter untersuchen. Erste Photos aus dem Ceres-Orbit begeistern die Wissenschaftler.[18]
Bamako/Mali: Im Norden Malis werden bei einem Raketenangriff auf einen UN-Stützpunkt mindestens drei Personen getötet. Bereits am Vortag kommen bei einem Anschlag auf einen bei Ausländern beliebten Nachtclub in der Hauptstadt mindestens fünf Personen um.[22]
Diffa/Niger: Ausgehend von den Städten Diffa und Bosso im Südosten Nigers starten nigrische und tschadische Soldaten eine gemeinsame Großoffensive gegen die TerrormilizBoko Haram im Nachbarland Nigeria. Dabei können erste Orte aus den Händen der Islamisten befreit werden.[23]
Bogotá/Kolumbien: Tausende Kolumbianer demonstrieren in der Hauptstadt in einem Marsch für das Leben für Frieden und fordern ein Ende des jahrzehntelangen Bürgerkrieges zwischen linksgerichteten FARC-Rebellen und Regierungstruppen.[27]
Abidjan/Elfenbeinküste: Wegen Mitverantwortung für die Gewaltwelle nach den ivorischen Präsidentschaftswahlen 2010 wird die frühere Präsidentengattin Simone Gbagbo von einem Gericht in Abidjan zu 20 Jahren Haft verurteilt, doppelt so viel wie von der Staatsanwaltschaft gefordert. Kritiker werten den Prozess als politisch motiviert.[30]
Bago/Myanmar: In Letpadan im Distrikt Bago stoppt die Polizei eine Studentenprotestaktion für ein demokratisches Ausbildungsgesetz auf brutale Art und Weise. Die Teilnehmer demonstrieren auf einem bereits im Januar in Mandalay beginnenden Marsch auf die Hafenstadt Rangun zu für unabhängige Studentenverbände, eine Modernisierung des Lehrprogramms und Änderungen der Universitätszulassung. Auf einige der Forderungen möchte die Regierung eingehen, jedoch fehlt bisher ein Parlamentsbeschluss dazu.[31]
Bogotá/Kolumbien: Die kolumbianische Regierung stellt über zwei Jahre nach Beginn der Friedensverhandlungen mit der linksgerichteten Guerillaorganisation FARC die Luftangriffe gegen die Rebellen vorübergehend ein. Hält sich auch die FARC an die Feuerpause, kann die Waffenruhe verlängert werden.[32]
Islamabad/Pakistan: Rund drei Monate nach einem islamistischen Anschlag auf eine Schule mit fast 150 Toten hebt die pakistanische Regierung ein seit 2008 geltendes Moratorium für die Vollstreckung der Todesstrafe vollständig auf und ordnet die Wiederaufnahme von Hinrichtungen in allen Provinzen an.[33]
Reykjavík/Island: Die isländische Regierung zieht offiziell ihren im Jahr 2009 gestellten Antrag auf Aufnahme in die Europäische Union wieder zurück und erklärt, sie wolle sich auf die Beziehungen zur EU im Rahmen des Europäischen Wirtschaftsraumes konzentrieren.[37] Diese Entscheidung ruft bei der Opposition und der Bevölkerung Proteste hervor. Bei einer spontanen Demonstration vor dem Parlament gegen die Alleinentscheidung der Regierung werden Forderungen nach einem Referendum über einen solchen Schritt laut.[38]
Scharm El-Scheich/Ägypten: Bei einer Investorenkonferenz wirbt Ägypten um Geldgeber. Kritiker in dem nordafrikanischen Land befürchten eine Privatisierungswelle und steigende Arbeitslosigkeit.[42]
Valparaíso/Chile: Ein Brand bricht auf einer Müllhalde aus, weitet sich zum schweren Waldbrand aus und bedroht die Hafenstädte Valparaíso und Viña del Mar. Vorübergehend müssen tausende Menschen evakuiert werden. Für beide Küstenorte gilt der Notstand. Der Brand fordert bislang einen Toten und 32 Verletzte.[43]
Samstag, 14. März 2015
Port Vila/Vanuatu: Der schwere tropische ZyklonPam zieht am frühen Morgen (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten über 270 km/h über die Inselkette der Neuen Hebriden und richtet schwere Verwüstungen an. Ganze Dörfer sind offenbar zerstört. Inoffiziellen Meldungen zufolge kommen mindestens 44 Personen ums Leben. PräsidentBaldwin Lonsdale bittet um internationale Hilfe, welche die Nachbarstaaten Australien und Neuseeland schnell bereitstellen möchten.[44][45]
Sonntag, 15. März 2015
Brasília/Brasilien: Hunderttausende protestieren in verschiedenen Städten Brasiliens gegen die Regierung von PräsidentinDilma Rousseff. Besonders kritisiert wird der Korruptionsskandal beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras, bei dem Schmiergelder an Politiker und Parteien, darunter die Regierungspartei der Präsidentin, geflossen sind.[46]
Lahore/Pakistan: Bei einem Doppelanschlag durch zwei Selbstmordattentäter einer Taliban-Gruppe auf christliche Kirchen während des Gottesdienstes kommen in der ostpakistanischen Metropole Lahore mindestens 17 Menschen ums Leben und 80 weitere werden verletzt. Nach dem Doppelanschlag in dem verarmten Christen-Viertel Yohana Abad in Lahore lyncht ein aufgebrachter Mob zwei Menschen, die man beschuldigt, den Attentätern geholfen zu haben.[51]
Port Vila/Vanuatu: Nach dem verheerenden ZyklonPam ist das Ausmaß der Verwüstungen noch nicht abzusehen. Viele der 80 Inseln sind von der Außenwelt abgeschnitten, Dörfer zerstört, die Hauptstadt schwer beschädigt sowie Telekommunikationsverbindungen unterbrochen. Die vanuatuische Regierung ruft den nationalen Notstand aus. Unterdessen laufen Hilfsmaßnahmen von Australien und Neuseeland an. Im Nachbarland Tuvalu ist nach Aussagen von dessen RegierungschefEnele Sopoaga fast jeder zweite Bewohner vom Zyklon schwer getroffen worden. Auch die tuvaluische Regierung ruft den nationalen Notstand aus.[52]
Tunis/Tunesien: Bei einem Terroranschlag auf das Nationalmuseum von Bardo in der tunesischen Hauptstadt Tunis werden mindestens 21 Menschen, darunter 17 ausländische Touristen, getötet und mehr als zwanzig verletzt. PräsidentEssebsi fordert die Mobilisierung aller Kräfte, um die Terroristen endgültig auszuschalten.[61]
Donnerstag, 19. März 2015
Tunis/Tunesien: Die TerrormilizIslamischer Staat übernimmt in einer Audiobotschaft die Verantwortung des gestrigen Terroranschlags, bei dem sich die Zahl der Opfer auf 20 Touristen, einen Polizisten und die beiden Attentäter erhöht hat. In einer ersten Reaktion kündigt der tunesische Präsident an, Soldaten in allen größeren Städten zur Erhöhung der Sicherheit patrouillieren zu lassen und die Sicherheit an den Grenzen, insbesondere zu Libyen, zu überprüfen.[62]
Freitag, 20. März 2015
Sanaa/Jemen: Bei einem Doppelanschlag in zwei Moscheen während des Freitaggebetes in der von Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt kommen mindestens 142 Gläubige um und weitere 350 Personen werden verletzt. Darüber hinaus wird in Aden die Residenz des amtierenden Staatsoberhauptes Abed Rabbo Mansur Hadi beschossen.[63]
Tórshavn/Färöer: Auf der Nordhalbkugel ereignet sich eine totale Sonnenfinsternis. Die Totalitätszone verläuft über die Färöer, den Nordatlantik und Spitzbergen. Während auf den Färöer-Inseln, die durch das Ereignis einen Touristenansturm erfahren,[64] starke Bewölkung die Sicht auf die Sonne versperrt, war die Sonnenfinsternis auf Spitzbergen gut zu beobachten.[65] Der befürchtete Engpass im deutschen Stromnetz durch starke Schwankungen des Solarstroms ist nicht eingetreten.[66]
Graz/Österreich: Bei den Gemeinderatswahlen in der Steiermark müssen ÖVP und SPÖ Verluste hinnehmen, bleiben aber mit knapp 43 % bzw. über 31 % die bestplatzierten Kräfte. Die FPÖ gewinnt deutlich und kann ihr Ergebnis auf knapp 14 % verdoppeln. Die viertplatzierten Grünen gewinnen leicht und erhalten ca. 3,3 %.[68]
Taizz/Jemen: Im Machtkampf zwischen schiitischen Huthi-Rebellen mit der jeminitischen Regierung vergrößern die Aufständischen ihren Machtbereich und nehmen die Stadt Taizz ein, die nur 130 Kilometer von der derzeitigen Residenz des Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der Hafenstadt Aden, liegt.[72]
Montag, 23. März 2015
Huaraz/Peru: Bei einem schweren Busunfall kommen nahe Haurmey in der peruanischen Andenregion Ancash mindestens 37 Personen um, weitere 70 werden verletzt.[73]
Dienstag, 24. März 2015
Digne-les-Bains/Frankreich: In Südfrankreich stürzt im Gebiet der südlichen Alpen eine Germanwings-Passagiermaschine des Typs Airbus A320 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit circa 150 Menschen an Bord ab. Der französische Präsident François Hollande teilt mit, dass es keine Überlebenden gibt – unter den Opfern befinden sich auch 75 Deutsche[74], darunter eine Austauschschulklasse.[75] Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigt ihre tiefe Anteilnahme – ihre Termine werden bis auf Weiteres für eine Reise zur Unglücksstelle abgesagt.[76]
Salt Lake City/Vereinigte Staaten: Der Bundesstaat Utah beschließt im Rahmen eines Gesetzes die Wiedereinführung von Hinrichtungen durch Erschießen, wenn keine entsprechenden Substanzen für Giftspritzen vorrätig sind.[78]
Taschkent/Usbekistan: Bei einer Wahlbeteiligung von 91 % gewinnt der autoritär regierende Amtsinhaber die Präsidentschaftswahlen: Islom Karimov erhält 90 % der abgegebenen Stimmen.[88]
Kokopo/Papua-Neuguinea: Ein Erdbeben der Stärke 7,5 Mw mit dem Epizentrum 53 km südöstlich von Kokopo und einer Tiefe von 41 km führt zu einer Tsunami-Warnung. Nennenswerte Schäden durch das Erdbeben oder den kleinen Tsunami werden weder aus Papua-Neuguinea noch von den Salomonen berichtet.[89]
Ankara/Türkei: Ein großer Stromausfall, unter anderem auch in den größten Städten Istanbul und Ankara, legt stundenlang weite Teile der Türkei lahm: der öffentliche Nahverkehr mit U-Bahnen und Straßenbahnen funktioniert ebenso wie Geldautomaten nicht mehr, Fabriken und Banken schließen, Kaufhäuser wie Krankenhäuser weichen auf Notstromversorgung aus. Energieminister Taner Yıldız möchte eine Cyberattacke auf zentrale Rechner zur Regulierung der Stromversorgung nicht ausschließen.[91]
Funafuti/Tuvalu: Bei den wegen des ZyklonsPam um zwei Wochen verschobenen Parlamentswahlen werden zwölf der fünfzehn parteilosen Abgeordneten wiedergewählt.[92]