Das Ensemble (Lage) umfasst das gesamte Haufendorf außer den nördlich vorgelagerten Häusern Nr. 43 und 36. Die Gründung der fränkischen Siedlung Thannhausen, wenig nördlich des auf der Höhe verlaufenden Limes, dürfte in die Zeit zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert fallen. Im Mittelalter war dort ein gleichnamiges Reichsministerialengeschlecht beheimatet, überliefert seit dem 12. bis ins 16. Jahrhundert, dem auch der Minnesänger Thannhäuser angehört haben soll, weshalb die Gemeinde seit 1955 das Recht hat, das Wappen des Minnesängers nach der Darstellung in der Manessischen Handschrift als Gemeindesiegel zu führen. Eine erste Kirche wurde in Thannhausen um 1075 von Bischof Gundekar II. von Eichstätt dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die heute bestehende evangelisch-lutherische Pfarrkirche, Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt, ist ein Neubau von 1869, mit dem alten Turm des 17. Jahrhunderts. Überhaupt wird der Ort vornehmlich von den Bauten des 19. Jahrhunderts geprägt, da auch die meisten Bauernhäuser, häufig erdgeschossige verputzte Satteldachbauten, aus dieser Zeit stammen. Lediglich das Gasthaus, das Pfarrhaus und die ehemalige Schmiede unterscheiden sich von diesen als Walm-, Halbwalm- bzw. Mansarddachbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Das Haufendorf wird von einem unregelmäßigen Straßenring mit platzartigen Straßengabeln und Sackgassen durchzogen, hierdurch entsteht der Eindruck einer zufälligen Anordnung der Häuser. Doch die Wohnteile der Bauernhäuser sind bevorzugt mit ihrem Giebel zur Straße orientiert, so dass sich mehrfach giebelständig eingerahmte Straßen- und Platzbilder bilden. Trotz einiger moderner Bauten, wie des Schulhausneubaus von 1963/64 anstelle eines alten Schulhauses, ist das Dorfbild von hoher einheitlicher Wirkung erhalten. Aktennummer: E-5-77-159-2.
Chorturmkirche, kleiner romanischer Bau, durch Otto von Bamberg 1102–39 gegründet, 1734 Verlängerung des Schiffes, Erneuerung des Daches, Emporeneinbau, Vergrößerung der Fenster, 1793 Turmobergeschoss mit Spitzhelm, mit Ausstattung
Mit hakenförmigem Werkstatt- und Stallanbau eines ehemaligen Bauernhofes, eingeschossiger massiver Satteldachbau mit Fachwerkinnenwänden, über Sockelgeschoss, Hopfenluke und Zwerchhaus, erstes Viertel 19. Jahrhundert, mit jüngeren Umbauten, mit Ausstattung
Eingeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Vortreppe, 18./19. Jahrhundert, Nebengebäude, zweigeschossiger Satteldachbau, teilweise Bruchstein, 19. Jahrhundert
Ehemalige Chorturmkirche, Saalbau in neugotischen Formen, mit Satteldach und Natursteingliederung, Turm mit Kuppelhelm, Turmuntergeschoss 16. Jahrhundert, Neubau 1896, mit Ausstattung
Zweigeschossiger Satteldachbau in Ecklage, mit Eckerker und Ecknische, barockisierender Heimatstil mit Eckquaderungen und Zierfriesen, 1925, mit Wappenstein, wohl 18. Jahrhundert
Eingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, um 1880/90
D-5-77-159-27
Ehemalige Baudenkmäler
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Rehenbühl Zur Heide 18, bei Bahnübergang, Streckenkilometer 46, 208 (Standort)
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Literatur
Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandV.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S.472–485.