Der Kreis umfasste zuletzt ein Gebiet von der Lippe im Norden, der Grenze zur früheren Provinz Westfalen im Osten, Duisburg und Oberhausen im Süden sowie dem Rhein im Westen. Sitz des Kreises war die Stadt Dinslaken.
Vorläufer des ersten Kreises Dinslaken war der Kanton Dinslaken. Er wurde 1808 von den Franzosen errichtet, nachdem 1806 aus den rechtsrheinischen Resten der preußischen Rheinlande, dem zuvor im bayerischen Besitz stehenden Herzogtum Berg und einigen angrenzenden Gebieten das napoleonische Großherzogtum Berg geformt wurde. Eine Verwaltungsreform nach französischem Vorbild wurde durchgeführt. Im Jahre 1815 wurde auf dem Wiener Kongress das Gebiet des Kreises Dinslaken wieder Preußen zugeschlagen – bestehend aus einem Teil des Herzogtums Kleve aus vorrevolutionärer Zeit, das spätestens seit 1666 zu Brandenburg-Preußen gehörte.
Im Zuge der preußischen Verwaltungsorganisation wurde der Kreis Dinslaken am 23. April 1816 als einer von 29 Kreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz, neugebildet. Das Kreisgebiet setzte sich aus den sieben in der Franzosenzeit gebildeten Bürgermeistereien Dinslaken, Duisburg, Gahlen, Götterswickerham, Holten, Ruhrort und Schermbeck zusammen.[1] Bereits am 27. September 1823 wurde der Kreis wieder aufgelöst. Die Bürgermeisterei Schermbeck kam zum nördlichen Nachbarkreis Rees und die übrigen sechs Bürgermeistereien zum neuen Kreis Duisburg, in den auch der aufgelöste Kreis Essen eingegliedert wurde.
Der Kreis Dinslaken von 1909 bis 1974
Das alte Kreisgebiet gehörte bis 1873 zum Kreis Duisburg, dann bis 1887 zum Kreis Mülheim an der Ruhr und seitdem zum Kreis Ruhrort. Der Kreis Ruhrort wurde am 1. April 1909 in Kreis Dinslaken umbenannt; gleichzeitig wurde das Landratsamt aus der Stadt Ruhrort in die Stadt Dinslaken verlegt.[2] Der Kreis Dinslaken besaß zunächst die folgende Verwaltungsgliederung:
Die Bürgermeisterei Götterswickerhamm wurde 1911 in Bürgermeisterei Voerde (Niederrhein) umbenannt.[3]
Hamborn, das 1910 die Einwohnerzahlgrenze von 100.000 überschritten hatte und somit mehr als die Hälfte der Einwohner des Kreises dort wohnten, schied 1911 aus dem Kreis aus und bildete einen eigenen Stadtkreis.
Die beiden Gemeinden Mehrum und Görsicker wurden 1913 in die Gemeinde Löhnen eingegliedert.[4]
Am 1. April 1913 erhielt Sterkrade das Stadtrecht und die Gemeinde Holten wurde eine eigene Bürgermeisterei.[5]
Hiesfeld wurde 1917 in die Stadt Dinslaken eingemeindet.
Sterkrade und Holten schieden 1917 aus dem Kreis aus und wurden zum Stadtkreis Sterkrade vereinigt.
Möllen und Spellen wurde 1922 nach Voerde eingemeindet.
Die aus mehreren Gemeinden bestehenden Bürgermeistereien Voerde und Gahlen wurden seit 1928 als Amt Voerde (Niederrhein) bzw. Amt Gahlen bezeichnet.
Löhnen wurde am 1. April 1950 nach Voerde eingemeindet. Das Amt Voerde (Niederrhein) wurde aufgelöst.
Am 1. Juli 1958 erhielt die Gemeinde Walsum das Stadtrecht.
Bruckhausen und Bucholtwelmen wurden 1960 nach Hünxe eingemeindet.
Blasonierung: „Über einem grünen Schildfuß, darin ein goldener (gelber) Hirschkopf, in Silber (weiß) ein roter Bergarbeiter mit Helm, Hacke und Lampe. Im oberen (heraldisch) rechten Eck über einem roten Anker ein roter Fisch und im (heraldisch) linken Eck eine rote Ähre gekreuzt mit einer roten Sense.“ Das Wappen wurde am 10. Februar 1936 angenommen.
Das Wappen bezieht sich auf die wichtigsten Erwerbszweige des Kreises, den Bergbau, die Landwirtschaft und die Schifffahrt auf dem Rhein sowie die Natur mit ihren Wäldern (Hirschkopf).[14]
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DIN zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1974 ausgegeben. Seit dem 3. Dezember 2012 ist es durch die Kennzeichenliberalisierung im Kreis Wesel erhältlich.
Literatur
Willi Dittgen: Bewegte Zeit. Der Kreis Dinslaken in den Jahren 1909–1959. Hrsg. vom Landkreis Dinslaken anlässlich seines 50jährigen Bestehens, Dinslaken 1959
Willi Dittgen: Stationen oder „Von den Wechselfällen in der Geschichte des Kreises Dinslaken“, in: Kreis Dinslaken Jahrbuch letzte Ausgabe Dezember 1974; Hrsg. Kreisverwaltung Dinslaken, Dinslaken 1974