Die Gemeinde Hünxe liegt ungefähr 10 km östlich von Wesel, 9 km nördlich von Dinslaken, und 14 km nordwestlich von Bottrop.
Der überwiegende Teil des Gemeindegebiets gehört zum Naturpark Hohe Mark, in dessen Westen sich auch das Naturschutzgebiet Kaninchenberge befindet. Sowohl die Lippe als auch der Wesel-Datteln-Kanal durchqueren das Gemeindegebiet auf je rund 12 km ihres Verlaufs.
Gemeindegebiet
Die Gemeinde Hünxe hat eine Gesamtfläche von 106,80 km². Sie gliedert sich in die sechs Ortsteile Hünxe (5484 Einwohner), Bruckhausen (4024 Einwohner), Bucholtwelmen (461 Einwohner), Drevenack (3413 Einwohner), Gartrop-Bühl (656 Einwohner) und Krudenburg (307 Einwohner).[2]
Die erste urkundliche Erwähnung von Hünxe erfolgte 1092 unter dem Namen „de Hungese“.
Gebietsreform 1975
Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des Zweiten Neugliederungsprogramms die bis dahin selbstständigen Gemeinden Gartrop-Bühl und Hünxe des ehemaligen AmtesGahlen (Sitz in Hünxe) im früheren Kreis Dinslaken sowie die Gemeinden Drevenack und Krudenburg des ehemaligen Amtes Schermbeck im früheren Kreis Rees zur neuen Gemeinde Hünxe zusammengeschlossen.[3]
Gleichzeitig wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zum neuen Kreis Wesel zusammengefügt. Hünxe ist seitdem eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel.
Brandanschlag 1991
In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1991 gab es in Hünxe einen Brandanschlag auf das dortige Asylbewerberheim. Drei Jugendliche warfen nach einer Party Brandsätze in die Wohnung einer libanesischen Familie, bei der besonders die seinerzeit achtjährige Tochter Seynab schwer getroffen wurde. Sie musste noch lange in einer Spezialklinik in Hamburg behandelt werden.[4] Die Täter wurden vom Landgericht Duisburg zu Freiheitsstrafen verurteilt. Einer der Täter nahm sich nach der Tat das Leben.
Der Gemeinde Hünxe ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Düsseldorf vom 9. Juni 1976 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels, eines Banners und einer Flagge verliehen worden.[7] Die Gemeinde benutzt außerdem ein Logo.
Wappen
Wappen der ehem. Gemeinde Drevenack
Wappen der ehem. Gemeinde Gartrop-Bühl
Wappen des ehem. Amtes Gahlen
Banner
Flagge
Logo
Altes Logo bis Juni 2021
Blasonierung: „Im geteilten Schild oben in Blau ein liegender links gerichteter goldener (gelber) Pfeil, überhöht von einem achtstrahligen goldenen (gelben) Stern; unten in Rot ein halbes silbernes (weißes) Schildchen an der Teilungslinie, überlegt mit einer halben goldenen (gelben) Lilienhaspel.“
In seiner oberen Hälfte vereinigt der Schild des Wappens die Attribute der Heiligenfiguren der spätmittelalterlichen Schöffensiegel der Gemeinden Hünxe und Drevenack. Das Hünxer Schöffensiegel von 1456 zeigt im Schild die sitzende Figur des heiligen Suitbertus im Bischofsgewande, in der Linken einen Bischofsstab, in der Rechten einen Stern mit acht Strahlen haltend. Das Schöffensiegel von Drevenack zeigt im geteilten Schild oben das Brustbild des St. Sebastianus mit Pfeil und Bogen. Statt der Figuren der Heiligen sind ihre Attribute im Wappen aufgenommen worden. Der achtstrahlige Stern symbolisiert den Heiligen Suitbertus und der Pfeil den Heiligen Sebastianus. Die beiden Heiligen sind die Patrone der Pfarrkirchen Hünxe und Drevenack. Die untere Hälfte des Schildes enthält das halbe altklevische Wappen und ist auch dem bisherigen Amtswappen des Amtes Gahlen und dem bisherigen Wappen der Gemeinde Drevenack nachgebildet.[8]
Banner: Rot-Gelb-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem Wappenschild der Gemeinde im ersten Drittel auf der gelben Bahn.
Hissflagge: Rot-Gelb-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift (gemeint ist quergestreift) mit dem zur Stange hin verschobenen Wappenschild der Gemeinde auf der gelben Bahn.[9]
Bildung
In Hünxe sowie den Ortsteilen Drevenack und Bruckhausen gibt es drei Grundschulen. Die Gesamtschule Hünxe ist die einzige weiterführende Schule im Ort, die 1998 aus der Gemeinschaftshauptschule Hünxe hervorging. Außerdem befindet sich in Hünxe die Förderschule des Kreises Wesel mit dem Förderungsschwerpunkt geistige Entwicklung.[10]
Die Städte Dinslaken und Voerde sowie die Gemeinde Hünxe sind Träger des gemeinsamen Volkshochschul-Zweckverbands mit einem umfangreichen Weiterbildungsangebot.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Rathaus werden 400 Jahre alte Wolfsnetze aufbewahrt, die lange Zeit in der evangelischen Kirche hingen. In den 1990er Jahren zogen sie ins Foyer des Rathauses um. Die Länge der aus Hanf bestehenden Netze beträgt 200 m, bei einer Höhe von 2 m und einem Gesamtgewicht von 300 kg. Bis ins 19. Jahrhundert wurden diese für die Wolfsjagd aufgestellt. Die Wolfsjagd war für die Dorfbewohner verpflichtend. Sie wurden dazu mit Kirchenglocken und der Wolfstrommel aufgerufen, sobald ein Wolf gesichtet wurde.[12]
Hünxe ist durch die A 3 (E 35) und die B 58 an das Fernstraßennetz angebunden. An der A 3 gibt es die Autobahnraststätte Hünxe und die dortige Autobahnpolizeieinheit Hünxe.
Seit 2003 gibt es das Rock and Bike Festival in Hünxe. Veranstaltet wird dies von „Freeway“ Verein zur Kulturförderung Niederrhein e. V. Neben einem großen Bikertreff und der Händlermeile findet auf einer Bühne ein zweitägiges Musik-Programm mit Bandcontest für Nachwuchsmusiker ist ebenfalls mit von der Partie.
Zu bekannten gebürtigen und mit der Gemeinde Hünxe verbundene Persönlichkeiten gehören Personen aus Geschichte und Religion, Kunst und Kultur, sowie Militär, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wie Reimar Gilsenbach (1925–2001), Schriftsteller, Umwelt- und Menschenrechtsaktivist oder Gabriele Cirener (* 1966), Richterin am deutschen Bundesgerichtshof. Eine vollständige Liste, inklusive Bürgermeister und Ehrenbürger, findet sich im Hauptartikel.
Weblinks
Commons: Hünxe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien