Im Rahmen dieser Neuordnung wurde 1816 auch der Kreis Lennep gegründet. Er setzte sich anfänglich aus acht in der Franzosenzeit gegründeten Bürgermeistereien zusammen. Im Jahre 1820 wurde außerdem die Bürgermeisterei Burg aus dem benachbarten Kreis Solingen in den Kreis Lennep umgegliedert. Der Kreis war danach wie folgt gegliedert:[1]
Bürgermeisterei
Städte, Kirchspiele, Honnschaften und größere Ortschaften
Durch die Gemeindeordnung für die Rheinprovinz erhielten 1845 alle Orte, die einen eigenen Haushalt führten, den Status einer Gemeinde.[2] Im Kreis Lennep wurden dabei nur die Bürgermeistereien Dabringhausen und Wermelskirchen in verschiedene Gemeinden untergliedert; die übrigen Bürgermeistereien bildeten jeweils nur eine einzige Land- oder Stadtgemeinde. Die Städte des Kreises erhielten in den 1850er Jahren die Rheinische Städteordnung. Der Kreis war seitdem wie folgt gegliedert:[3]
Dorfhonnschaft, Oberhonnschaft und Niederwermelskirchen wurden 1873 zur Gemeinde Wermelskirchen zusammengeschlossen. Dabei wurden Teile von Niederwermelskirchen an Dhünn und von Oberhonnschaft an Remscheid abgegeben. Noch im selben Jahr wurden Wermelskirchen zur Stadt sowie die Gemeinde Fünfzehnhöfe zu einer eigenen Bürgermeisterei erhoben.[4]
Am 1. Januar 1888 schied die Stadt Remscheid als Stadtkreis aus dem Kreis aus.[5] Etwa ab 1890 wurde der Name Neuhückeswagen für die Landbürgermeisterei bzw. die Landgemeinde Hückeswagen verwendet.[6][7]
Die Gemeinde Fünfzehnhöfe wurde 1906 in die Stadt Lennep eingemeindet.[8] Im Jahre 1920 wurde Neuhückeswagen in die Stadt Hückeswagen eingemeindet.[9]
Durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes wurde der Kreis Lennep am 1. August 1929 aufgelöst:
Lennep wurde zum größten Teil in die Stadt Remscheid eingemeindet. Ein Teil kam zu Radevormwald.
Lüttringhausen wurde zum größten Teil in die Stadt Remscheid eingemeindet. Beyenburg, Linde und Orte auf der Ronsdorfer Höhe wurden von Lüttringhausen abgetrennt und kam zur neuen kreisfreien Stadt Wuppertal.
Ronsdorf wurde in die kreisfreie Stadt Wuppertal eingemeindet.
Burg an der Wupper, Dabringhausen, Dhünn, Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen wurden dem neuen Kreis Solingen-Lennep zugeordnet, der 1931 in Rhein-Wupper-Kreis umbenannt wurde.
Die Grenzen entsprechen mit Ausnahme von Beyenburg denen des evangelischen Kirchenkreises Lennep.
Archivalien zum Kreis Lennep befinden sich im Landesarchiv NRW, Bestand LA Lennep, im Archiv des Rheinisch-Bergischen Kreises und im Archiv des ehemaligen Rhein-Wupper-Kreises im Stadtarchiv Leverkusen.
Literatur
J. F. Knapp: Geschichte, Statistik und Topographie der Städte Elberfeld und Barmen im Wupperthale, Mit Bezugnahme auf die Stadt Solingen und einige Städte des Kreises Lennep. W. Langewiesche, Iserlohn und Barmen, 1835
J. Vossnack, Otto von Czarnowsky: Der Kreis Lennep, topographisch und geschichtlich dargestellt. Remscheid, 1854
Otto von Mülmann: Statistik des Regierungs-Bezirkes Düsseldorf. Bädeker, Iserlohn, 1864, darin Einträge zu Lennep, u. a. S. 434–435, online bei books.google.de
Weblinks
Landkreis Lennep Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 3. November 2013.