Kammühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Kammühle liegt in der Gemarkung Lohen.[3]
Geographische Lage
Die Einöde liegt im Norden des Naturparks Altmühltal nordöstlich von Thalmässing am Eichelbach, einem rechten Zufluss der Schwarzach. Die Kammühle liegt an der parallel zur Bundesautobahn 9 und zur ICE-Strecke Ingolstadt-Nürnberg östlich verlaufenden Staatsstraße 2391 zwischen Untermässing im Süden und Lohen im Norden.[4]
Ortsnamensdeutung
Bei Kammühlen handelt es sich um einen Mühlentyp, bei dem das Wasser auf das vertikale Wasserrad fließt und die Kraftübertragung durch ein Kammrad auf die senkrechte Welle des Mühlsteines geschieht.[5]
Geschichte
Die ursprünglich eichstättische Mühle[6] unterstand dem pfalz-neuburgischen Pflegamt Hilpoltstein.[7] 1777 wurde die Mühle mit dem Amt Hilpoltstein Teil des Kurfürstentums Pfalz-Bayern.[8]
Im Königreich Bayern (1806) kam die Kammühle mit dem Kirchdorf Lohen 1808 in den Steuerdistrikt Weinsfeld, 1810 in den Steuerdistrikt Offenbau. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Lohen mit der Mühle eine eigene Ruralgemeinde. Seit 1803 im Landgericht Hilpoltstein, kam die Gemeinde Lohen und damit die Kammühle in das Landgericht Raitenbuch und 1812 in das Landgericht Greding.[9]
1820/1823 bestand die Einöde bzw. der Weiler aus einem, 1904 aus zwei, 1950/1952 aus drei Anwesen/Häuser.[10][9][11]
Für 1831 wird berichtet, dass die Mühle über zwei Mahlgänge verfügte.[12] 1875 hielt die Müllerfamilie in ihrer Ökonomie zwei Pferde und sieben Stück Rindvieh.[13]
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde die Gemeinde Lohen mit Kammühle – heute ein Reiterhof – zum 1. Januar 1972 nach Thalmässing im Landkreis Roth eingegliedert. 2013 wurde die marod gewordene steinerne Brücke über den Eichelbach zur Kammühle durch einen Stahl-Wellblechdurchlass ersetzt.[14]
Einwohnerentwicklung
- 1818: 8 (1 „Feuerstelle“, 1 Familie)[15]
- 1823: 8 (1 Anwesen)[9]
- 1840: 8 (1 Haus, 1 Familie)[16]
- 1871: 9 (4 Gebäude)[17]
- 1900 und 1936: 6 (2 Wohngebäude)[18]
- 1950: 18 (3 Häuser)[9]
- 1961: 10 (1 Wohngebäude)[19]
- 1970: 9[20]
- 2015: 4[21]
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thalmässing
- ↑ Gemeinde Thalmässing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Friedrich Gottlieb Stebler: Sonnige Halden am Lötschberg, Zürich 1914, S. 85
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598–1604), S. 25, siehe [1]
- ↑ Franz Kumpf: Gesetzes-Statistik von Mittelfranken und den vom vormaligen Rezatkreise getrennten Gerichten, Ansbach 1939, S. 46, Fußnote „n“
- ↑ Josef Specht: Das Rother Land wird bayerisch. In: Heimatkundliche Streifzüge 19 (2000), S. 11 f.
- ↑ a b c d Hirschmann, S. 228
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, Ansbach 1820, S. 39
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes Weissenburg, München 1831, S. 15
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 1163
- ↑ Hilpoltsteiner Kurier vom 7. Mai 2013
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 122
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 1163
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1224; Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band: Eichstätt 1938, S. 656
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 796
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Bd. 1978 = 380, München 1978, S. 167
- ↑ Markt Thalmässing: Kammühle. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Januar 2016; abgerufen am 2. Januar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thalmaessing.de