Die ältesten Ortsbezeichnungen sind „Flintslucche“ und „Vientesluch“. Die Bezeichnung kommt vom althochdeutschen „luck“ für „Höhle, Wohnstätte“, verbunden mit dem Personennamen „Vient“ (althochdeutsch „fient“ für „Feind“).[5]
Geschichte
„Fintslucche“ tritt erstmals um 1130 urkundlich in Erscheinung: Karolus de Hebingen und Odalrich von Inningen gaben Güter in Feinschluck an das Kloster Berchtesgaden.[6] Für diese und weitere Schenkungen in der Umgebung unterhielt das Kloster eine Propstei in (Groß-)Höbing, Mönchshöbing (= Kleinhöbing) genannt. 1411 verkaufte das Kloster Berchtesgaden diese Besitzungen an das Kloster Kastl; 1416/17 bewirtschaftete ein Jacob Nuber den „Feinsluck/Feinsluch“-Hof. 1457 ging der Hof mit Mönchshöbing an das EichstätterDomkapitel über.[7] Die Einöde stellte damit Fremdbesitz im markgräflich-ansbachischenOberamt Stauf-Landeck dar, das die hohe Gerichtsbarkeit ausübte.[8] Mit der Durchsetzung der Reformation im Oberamt Stauf nahmen auch die Untertanen in Feinschluck den lutherischen Glauben an.[9] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte, durch den Rezess von 1736 zwischen Eichstätt und Ansbach noch einmal bestätigt, das Domkapitel zu Eichstätt aus.[10]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, unterstand die Einöde mit ihren beiden Halbhöfen hochgerichtlich nach wie vor dem Oberamt Stauf-Landeck. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft lag beim domkapitlischen Richteramt. Kirchlich gehörte die Ansiedlung zur evangelischen Pfarrei St. Michael in Thalmässing.[11]Johann Caspar Bundschuh beschreibt die Einöde 1800 folgendermaßen: „Eichstättischer zum Domkapitelschen Richteramte in Eichstätt gehöriger Einödhof, der aber nunmehr auf 2 Besitzer zerschlagen ist, mit einem diesen 2 Halbbauern gemeinschaftlichen Stadel...“[12]
1870 hießen die beiden Bauern Feinschlucks Johann Schneider und Georg Rusam.[14] 1875 wurden an Großvieh drei Pferde und 23 Stück Rindvieh gehalten (2014 standen im Schluckerhof 19 Kühe). Die Kinder gingen nach Landersdorf zur Schule, heute besuchen sie die Grundschule in Thalmässing.[15] Anfang des 20. Jahrhunderts bestand Feinschluck nach wie vor aus nur zwei Anwesen, erst 1950 aus drei Wohngebäuden.[16]
Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Landersdorf und damit der Weiler Feinschluck in den Markt Thalmässing eingegliedert.[17]
Von Thalmässing aus führt der 17 Kilometer lange Wanderweg Nr. 5 über Landersdorf und Feinschluck weiter nach Kleinhöbing und über den Landeck zurück nach Thalmässing.[28]
Literatur
Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937
↑Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 109
↑Wiessner, S. 29, 124; Buchner I, S. 413; Schenkungsbuch der Probstei Berchtesgaden. In: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, Band 1, München 1856, S. 276
↑Hirschmann, S. 39; Recess Zwischen Dem Fürstl. Hohen Stifft Eystätt Und Dem Hoch-Fürstl. Hauß Brandenburg-Onolzbach, de dato 22. und 23. Augusti, Anno 1736, S. 25