Hornberg liegt an der Mündung des Reichenbachtals in das Gutachtal im mittleren Schwarzwald in 344 bis 970 Metern Höhe (Gemarkungsgrenze zu Gutach im Talgrund – Karlstein), im südöstlichen Zipfel des Ortenaukreises.
Zur Stadt Hornberg mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Niederwasser und Reichenbach gehören die Kernstadt Hornberg und 133 weitere Ortsteile (Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser).[2]
In der Gemarkung Hornberg liegen die Stadt Hornberg, die Zinken Offenbach und Schwanenbach und der Wohnplatz Am Rubersbach.
In der Gemarkung Niederwasser liegen das Dorf Niederwasser, die Zinken Am Bach, Frombach, Holdergund, Oberhippensbach und Unterhippensbach, die Höfe Großschanzenberg, Hinter Hauenstein, Holderhof, Oberfall, Obergießhof, Ober Niedergießhof, Renner, Unterfall, Unter Niedergießhof und Vorder Hauenstein und die Wohnplätze Bäracker, Bruckfelsen, Gaisberg, Glasträger, Grund, Himmelreich, Kleinschanzenberg, Kunzenbach, Linden(Hahnen)dobel, Bahnstation Niederwasser, Pelzbühl, Scheiben, Trummenstein, Vogelloch, Wächtersdobel und Webertal.
In der Gemarkung Reichenbach liegen der Weiler Fohrenbühl, die Zinken Igelloch, Ober Reichenbach, Offenbach, Rappengrund, Schonach, Schondelgrund, Schwanenbach, Unter Reichenbach und Windkapf, die Höfe Adamshof, Alter Bader(bauern)hof, Andrealishof, Blumjockelesbauerhof, Dieschenhof, Eckenbauernhof (Kammerers Winterecke), Frombachbauernhof, Götzengut, Gründlebauer im Offenbach, Hasenhof im Frombach, Hasenhof im Schwanenbach, Heilerhof, Heizmannshof (Heizemehof), Hinterbauernhof, Hinterer Mosenberg, Horzbauernhof, Hofbauernhof, Im Gründle (Gründlebauer), Kenzengut, Kostbach (Ober und Unter), Kräher, Kucherbach(erhof), Kumbachhof, Langenbach (Ober), Langenbach (Unter), Lehmannshof, Lindendobel, Maierhof, Mooshof, Mooswald, Neuer Baderhof, Oberer Kammerhof (Kammerers Sommerecke), Obersteighof (Obersteigbauer), Reichensteinerhof, Rötenbach, Rötenbauernhof, Rohrenbauernhof, Säge(bauern)hof, Schembach (Ober und Unter), Schenkenbauernhof, Schneidermichelshof, Schondelhöfe (Jungbauernhof), Schondelhöfe (Moserhof), Schonenmichelhof, Schonetishof, Simonsbauernhof, Sonnenwirtshaus, Spechendobel(hof), Staigerhof, Tiefenbachbauer(Unter), Unterer Kammerhof, Unterer Wirtshäuslehof (Zur Krone), Unter Schonetishof, Untersteighof, Vogtsbauernhof, Vorderer Mosenberg, Waldhasenhof, Wieserhof, Wolfbauernhof, Wolfhansenecke (Eckenmatisenhof) und Zuckerbauer, Haus und Hof Sägewerk und die Wohnplätze Beizenbach (Peitschenbach), Ergenbach, Grund, Hasensteig (Steigheiler, Steigloch), Kuchelloch, Mooshansengut, Ölergütle, Pechloch, Sägbronnen, Schindleloch, Straßershäusle, Taubenbach, Tiefenbachergütler (Ober), Vogtsadeshof, Winterecke und Winterskopf.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Bereits zur Römerzeit verlief durch das Gebiet der Stadt eine bedeutende Fernverbindung von Straßburg nach Konstanz, die unter fränkischer Herrschaft weiterbetrieben wurde. Die Herrschaft Hornberg wurde dem Adalbert von Ellerbach von Heinrich IV. um das Jahr 1084 zum Lehen gegeben, der sich fortan von Hornberg nannte.
Um 1200 erfolgte unter den Erben eine Teilung, der südliche Teil wurde zur Herrschaft Triberg. Die Burg, unterhalb der sich die spätere Stadt Hornberg entwickelte, wurde zu dieser Zeit errichtet.
Die Stadt ging durch Verkauf in die Hände der Württemberger über, für die dieses Gebiet einen wichtigen Stützpunkt auf dem Weg zu ihren elsässischen Besitzungen und der Grafschaft Mömpelgard darstellte. Der Verkauf begann im Jahre 1423 und war etwa zwei Jahrzehnte später abgeschlossen. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt Sitz eines Obervogteiamtes.
Die Gemeinde Niederwasser wurde am 1. Dezember 1971 und die Gemeinde Reichenbach am 1. April 1974 eingemeindet.[4]
Demographie
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr
Einwohnerzahl
1939
3.263
1961
4.233
1970
4.252
2022
4.271
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 1. Februar 2023 Marc Winzer.[5] Er wurde am 13. November 2022 mit 50,3 Prozent der Stimmen gewählt.[6] Er folgte Siegfried Scheffold nach, der ab 2001 amtierte und Ende Januar 2023 in den Ruhestand trat.[7]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Der Gemeinderat in Hornberg hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,8 % (2019: 56,4 %) zu folgendem Endergebnis:[8]
Landwirtschaft: Die landwirtschaftlichen Betriebe konzentrieren sich auf Viehhaltung und Forstwirtschaft in den Ortsteilen Reichenbach und Niederwasser, von den 85 (2003) Betrieben sind 34 Haupterwerbsbetriebe.
Fremdenverkehr: Der Tourismus ist für Hornberg ein wichtiger Erwerbszweig, insgesamt wurden im Jahr 2005 52.685 Übernachtungen gezählt.
Ansässige Betriebe
In Hornberg sind unter anderem die Brauerei M. Ketterer GmbH & Co. und der Sanitärhersteller Duravit AG ansässig. In der Ortsmitte liegt das Hotel & Restaurant Adler, hoch über der Stadt das Hotel Schloss Hornberg. Zur anderen Seite der Stadt befindet sich die vom Neurologen Matthias Gottschaldt gegründete private Akutklinik Oberbergklinik Schwarzwald für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, die sich auf die Behandlung von Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen, Burn-out sowie Angst- und Panikstörungen spezialisiert hat.
Verkehr
Hornberg ist durch die Bundesstraße 33 (Willstätt–Ravensburg) mit dem überregionalen Straßennetz verbunden. Seit dem 3. Juli 2006 wird die Hornberger Innenstadt durch einen Umgehungstunnel, den 1885 Meter langen Hornberg-Tunnel, entlastet.[9]
Durch Hornberg führt der Querweg Rottweil–Lahr, in einigen Kilometern Entfernung verlaufen der Westweg und der Mittelweg, drei Fernwanderwege, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen. Der Ort liegt auch an der Deutschen Uhrenstraße.
Johannes-Täufer-Kirche, Evangelische Stadtkirche.[10] Der württembergische Baumeister Heinrich Schickhardt[11] errichtete 1600–03 ein neues breites Schiff am bestehenden gotischen Chor und baute eine Dreiseiten-Empore mit Ausrichtung auf die Kanzel nördlich vor dem Chorbogen ein. Damit stellte die Kirche bis 1955 eines der frühen Beispiele neuen protestantischen Kirchenbaus, der Querkirche dar.[12] Sie wurde 1953–55 nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg renoviert und restauriert und zuletzt 2018 erneut renoviert.[13]
Die Reformation wurde 1535 in Hornberg eingeführt. In der Stadt gibt es heute eine evangelische und eine römisch-katholische Kirche. Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Hornberg mit der St. Johannes d.T.- und der St. Gebhard-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
1957 – Franz Schiele (1884–1963), Unternehmer und Bürgermeister
Karlleopold Hitzfeld: Hornberg an der Schwarzwaldbahn. Vergangenheit und Gegenwart der Stadt des Hornberger Schießens; (Hrsg.) Stadt Hornberg, Hornberg 1970.
Stadtverwaltung Hornberg (Hrsg.): 900 Jahre Hornberg. Konkordia, Bühl [Baden] 1993.
↑Konrad Heck: Über die evangelische Kirche zu Hornberg; (Hrsg.) Ev. Pfarramt in Hornberg, 1938
↑Sönke Lorenz, Wilfried Setzler (Hrsg.): Heinrich Schickhardt – Baumeister der Renaissance. Leben und Werk des Architekten, Ingenieurs und Städteplaners; Katalog zur Ausstellung „Ein schwäbischer Leonardo? Heinrich Schickhardt (1558-1635). Baumeister, Ingenieur, Kartograph“ des Stadtarchivs Herrenberg und des Stadtarchivs Stuttgart; Leinfelden-Echterdingen 1999, S. 190–193
↑Ulrich Zimmermann: Die Predigtkirche und die Querkirche - Protestantischer Kirchenbau in Württemberg. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen; Neulingen 2023, S. 245, 291 - ISBN 978-3-949763-29-8.