Gutach (Schwarzwaldbahn)
Gutach (Schwarzwaldbahn) ist eine Gemeinde an der Badischen Schwarzwaldbahn am Fluss Gutach im Ortenaukreis. Den amtlichen Zusatz Schwarzwaldbahn trägt die Gemeinde zur Unterscheidung von der Gemeinde Gutach im Breisgau, die bei Waldkirch im Landkreis Emmendingen liegt. Zusammen mit den Nachbarorten Kirnbach und Reichenbach ist Gutach die Heimat des Bollenhutes. Dieser Teil der hiesigen Tracht ist inzwischen weltweit als Symbol für den Schwarzwald bekannt. GeographieLageGutach liegt auf einer Höhe von 259 m bis 850 m im Naturraum Mittlerer Schwarzwald. Die Gemarkung umfasst etwa 3200 Hektar. NachbargemeindenDie Gemeinde grenzt im Osten an die Stadt Wolfach, im Südosten an die Stadt Hornberg, beide im Ortenaukreis, im Südwesten an die Stadt Elzach im Landkreis Emmendingen, im Westen an Mühlenbach und im Nordwesten und Norden an die Stadt Hausach, beide wieder im Ortenaukreis. GemeindegliederungZur Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn) gehören das Dorf Gutach, die Siedlung Beim Mattenbauernhof, der Weiler Wannenbach, die Zinken Herrenbach, Linker Sulzbach, Ramsbach, Rechter Sulzbach, Riesenbach und Wonnenbach, die Häuser und Höfe Beim Löwen, Berntenhof, Bühlerstein, Ebersbach, Saumerhöfe und Wellerhof, die Höfe Blumbach, Bühl, Ob der Kirche und Singersbach und die Wohnplätze Alte Straße, Am Felsen, Bahnhof, Buck, Eckle, Engengraben, Herrengarten, Hohweg, Hohwegschule, Hohwiel, Insel, Leimen, Mausloch, Neudorf, Pfaffenbach, Rebberg, Säge, Steingrün, Turm, Vor-Blumbach, Vor-Ebersbach, Vordersingersbach Vordersulzbach und der Steinenbach.[2] GeschichteBis 1810 gehörte Gutach zu Württemberg. Im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden, der am 2. Oktober 1810 in Paris abgeschlossen wurde,[3] kamen mehrere „Stäbe“ des Oberamtes Hornberg, so die Gemeinde Gutach, die Städte Hornberg und Schiltach und die Gemeinde Kirnbach an das Großherzogtum Baden. Dort gehörte der Ort zunächst zum Bezirksamt Haslach und fiel dann 1864 an das Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach wurde. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam Gutach an den neuen Ortenaukreis. DemographieEinwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
ReligionenSeit 1275 ist in Gutach eine Kirche erwähnt, die von den Herren von Hornberg errichtet worden war. Der Ort ist seit der Einführung der Reformation vorwiegend evangelisch geprägt. Die evangelische Kirche heißt Peterskirche. Seit 1960 hat auch die katholische Gemeinde in Gutach ein eigenes Gotteshaus, und zwar die Kirche St. Peter und Paul direkt neben der Gutach. Bis dahin war die Peterskirche eine Simultankirche, sie wurde von beiden Konfessionen genutzt. Gegen Ende der 2010er Jahre gibt es nun in beiden Konfessionen Überlegungen, im ökumenischen Geist wieder in einer einzigen, und zwar in der evangelischen Kirche Gottesdienst zu feiern. 2019 lebten in Gutach 640 katholische und 1177 evangelische Christen.[5]
Die linke Abbildung zeigt in einer Bleistiftzeichnung von Wilhelm Hasemann die evangelische Peterskirche, neben der Kirche der Grabstein der Familie Hasemann, in der Mitte davon ein Foto der Peterskirche von 2017, rechts ist die katholische Kirche St. Peter und Paul abgebildet (2017). PolitikGemeinderatDer Gemeinderat in Gutach hat 12 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.
BürgermeisterGutachs Bürgermeister ist seit 2003 Siegfried Eckert (CDU). Bei der Bürgermeisterwahl am 5. Mai 2019 wurde er mit 92,69 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 70,03 Prozent ein zweites Mal im Amt bestätigt. WappenBlasonierung: Unter goldenem Schildhaupt, worin eine schwarze Hirschstange, in Silber auf einem von Grün über Blau im Wellenschnitt geteilten Schildfuß eine grüne Linde. GemeindepartnerschaftenGutach unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrWie der Name sagt, liegt Gutach an der Schwarzwaldbahn zwischen Triberg und Offenburg, der ältesten Gebirgsbahn Deutschlands. Der Ort Gutach besitzt allerdings keinen Bahn-Haltepunkt mehr. Seit dem Fahrplanwechsel 2014 gibt es den Haltepunkt Gutach-Freilichtmuseum beim Vogtsbauernhof für die SWEG.[6] Nachbarorte an der Bahn sind Hornberg und Hausach. Durch den Ort führt die Bundesstraße 33. BildungNeben der Hasemannschule, einer Grundschule, gibt es in Gutach einen Kindergarten. MedienDie Gemeinde war Drehort für mehrere Fernsehserien und Kinofilme:
Kultur und SehenswürdigkeitenGutach liegt am Großen Hansjakobweg, einem Wanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. MuseenAuf dem Gebiet der Gemeinde Gutach (etwa 3 km nördlich) steht das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof mit mehreren alten Bauernhöfen aus dem Schwarzwald und zahlreichen historischen Nebengebäuden. Zudem gibt es mitten im Dorf das Museum Hasemann-Liebich, das den beiden namhaften Gutacher Künstlern gewidmet ist.[9] FreizeitEine weitere Attraktion für die Gäste ist seit August 2004 der Park mit allen Sinnen mit einem 2,1 km langen Barfußpfad.[10] Im Juli 2006 eröffnete die neue Sommerrodelbahn Gutach-Bob.[11] Ebenso hat Gutach einen Adventure-Golfpark mit Fußballbillard zu bieten.[12] KriegerdenkmalDer im Ort ansässige Bildhauer Curt Liebich schuf das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, bei der das Thema durch eine trauernde Mutter in der lokalen Tracht dargestellt ist. PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Weitere Persönlichkeiten, die in der Gemeinde gewirkt haben
WeblinksCommons: Gutach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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