Die Rench betritt im Südosten vom Schwarzwald kommend das Stadtgebiet, durchfließt dann in nordwestlicher Richtung die Kernstadt (die Altstadt befindet sich am rechten Ufer), anschließend den Stadtteil Stadelhofen und verlässt das Stadtgebiet dann im Nordwesten in Richtung Rhein wieder. Zu Oberkirch gehören zwei Exklaven, die sich in der nördlichen Ortenau im Maiwald befinden.
Die Stadtteile mit Ausnahme von Butschbach sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Ortschaftsräte haben zwischen sechs und zehn Mitglieder, je nach Größe der Ortschaft.
Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben. In Oberkirch gibt es sehr viele Wohnplätze, da einige Stadtteile ausgesprochene Streusiedlungen sind. Andererseits gibt es auch neue Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen meist jedoch nicht genau festgelegt sind.
Im Einzelnen gehören folgende Wohnplätze zu den Stadtteilen:
zu Tiergarten: Hubeneck, Niederlehen, Springhöfe, Tanzberg
zu Zusenhofen: Müllen (teilweise)
Geschichte
Frühe Geschichte
Oberkirch wurde im 11. Jahrhundert als Obernchirchen erstmals erwähnt. Die Siedlung wurde wohl von den Zähringern angelegt und lag nördlich der heutigen Stadt. Wohl nach 1218 kam der Ort an das Reich und wurde den Markgrafen von Baden zu Lehen gegeben. 1225 wurde es als civitas und später als oppidum erwähnt. 1246 wurde der Ort niedergebrannt und danach an heutiger Stelle neu erbaut. Über die Fürstenberger kam Oberkirch 1303 an das Bistum Straßburg. 1326 wurden ihm die Stadtrechte verliehen. Bis auf wenige Unterbrechungen wurde es von den Straßburger Bischöfen beherrscht, doch war es teilweise zu Lehen vergeben (1604 bis 1634 und 1649 bis 1665 an Württemberg und 1683 bis 1697 an Baden). Im 15. Jahrhundert wurde Oberkirch Sitz eines Vogts, dem mehrere Gerichte im Umland unterstanden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es stark zerstört, ebenso 1689 (bis auf die Kirche), danach aber wieder aufgebaut.
19. und 20. Jahrhundert
Im Jahr 1803 kam Oberkirch zu Baden und wurde Sitz eines Bezirksamtes, das 1936 aufgehoben wurde. Sein Gebiet wurde überwiegend dem Bezirksamt Offenburg zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Offenburg hervorging.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Landkreis Offenburg zum Land Baden und ab 1952 zum Regierungsbezirk Südbaden. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Offenburg aufgelöst. Er wurde dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeordnet. Die Eingliederung von neun umliegenden Gemeinden Anfang der 1970er-Jahre schuf die Voraussetzungen, dass die Einwohnerzahl 2002 die 20.000-Grenzmarke überschreiten konnte. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung zum 1. Januar 2004 beschloss. Oberkirch wurde somit die fünfte Große Kreisstadt im Ortenaukreis.
Auch die Stadtteile haben eine lange Geschichte. Sie gehörten fast alle zum Gericht Oberkirch des Bistums Straßburg (Gaisbach war vor 1805 ein ritterschaftlicher Ort (Schauenburg), Nußbach und Zusenhofen gehörten zu Vorderösterreich), kamen alle mit Oberkirch 1805 an Baden und gehörten danach meist zum Amtsbezirk Oberkirch. Meisenbühl, Nußbach, Stadelhofen und Zusenhofen gehörten zunächst zum Amt Appenweier und kamen erst 1819 zum Bezirksamt Oberkirch, Ringelbach gehörte zum Bezirksamt Achern und kam ebenfalls 1819 zum Bezirksamt Oberkirch. Bei der Auflösung des Bezirksamts Oberkirch 1936 kamen alle Gemeinden zum Bezirksamt Offenburg sowie 1939 zum Landkreis Offenburg.
Ortsteile
Bottenau wurde erst 1935 als selbständige Gemeinde gebildet. Der namensgebende Ort war 1296 als Botnowe erstmals erwähnt worden und gehörte bis 1935 zur Gemeinde Durbach. Die zu Bottenau gehörigen Weiler Diebersbach (1381 als Diepolczbach erwähnt) und Schlatten (1381 als „in dem Slatten“ erwähnt) gehörten bis 1935 zur Gemeinde Butschbach sowie Meisenbühl (1432 als „uff der Egesen“ erwähnt) zur aufgelösten Gemeinde Herztal. Herztal (1346 „zu Hetzelis“ erstmals erwähnt und heute zum Stadtteil Nußbach gehörig), war seit 1846 der Name der Gemeinde Meisenbühl, als diese aus mehreren Weilern neu gebildet worden war.
Butschbach wurde 1360 als Buspbach by Fursteneck, Haslach 1247 als Hasilach, Ödsbach im 11. Jahrhundert als Ongisbach, Ringelbach 1225 als „in dem Ringelbach“, Stadelhofen 1347 als Stadelhoven und Tiergarten 1319 als „in dem Thiergarten“ erstmals erwähnt und waren früh Teil des Hochstifts Straßburg, Gericht Oberkirch bzw. Oppenau.
Gaisbach, 1225 „in dem Geißbach“ erstmals erwähnt, entwickelte sich am Fuße der Schauenburg, die ein eigenständiges Territorium der Ritterschaft Ortenau ausmachte und kam 1805 an Baden.
Nußbach wurde 994 als Nuzbach und Zusenhofen im 12. Jahrhundert als Uzzenhöfen erstmals erwähnt. Diese Dörfer gehörten zur Landvogtei Ortenau, die vorderösterreichisch war.
1. Januar 1974: Stadelhofen, Tiergarten, Zusenhofen[3]
1. Juli 1974: Nußbach (mit Teilen der 1935 aufgelösten Gemeinde Herztal)[3]
1. Januar 1975: Bottenau (1935 aus einigen Weilern, darunter Teile der aufgelösten Gemeinde Herztal, gebildet) und Ödsbach[4]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
Jahr
Einwohner
1825
1859
1834
1524
1847
1970
1855
1960
1858
2008
1. Dezember 1871
2878
1. Dezember 1880 ¹
3052
1. Dezember 1900 ¹
3584
1. Dezember 1910 ¹
4369
16. Juni 1925 ¹
4721
16. Juni 1933 ¹
4865
17. Mai 1939 ¹
5350
1948 ¹
6121
13. September 1950 ¹
6365
Jahr
Einwohner
6. Juni 1961 ¹
7.654
27. Mai 1970 ¹
8.418
31. Dezember 1975
16.371
31. Dezember 1980
16.550
25. Mai 1987 ¹
16.711
31. Dezember 1990
17.619
31. Dezember 1995
18.935
31. Dezember 2000
19.879
31. Dezember 2005
20.137
31. Dezember 2010
19.961
31. Dezember 2015
19.833
31. Dezember 2020
19.944
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Der Name Oberkirch bezieht sich auf eine Kapelle, die vor dem 13. Jahrhundert der Kirche in Nußbach zugeordnet war. 1225 wurde eine bereits bestehende Kapelle durch den Straßburger BischofBertold von Teck zur ständig mit einem Geistlichen zu besetzenden Kirche erhoben und vom Kloster Allerheiligen mit Seelsorgern besetzt. 1803 kamen die Orte zum Bistum Konstanz, bevor diese 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurden. Die Gemeinden gehörten dann zum Dekanat Oberkirch. Heute gehören alle Gemeinden im Oberkircher Stadtgebiet zum Dekanat Acher-Renchtal. Es gibt folgende katholische Gemeinden (zu ihren Kirchen vgl. bei Bauwerke): St. Cyriak Oberkirch (mit Butschbach und seit 1937 auch mit Ringelbach), St. Sebastian Nußbach (mit Bottenau), St. Jakob der Ältere Ödsbach (eigene Pfarrei seit 1932), St. Wendelin Stadelhofen (eigene Pfarrei seit 1887), St. Urban Tiergarten (eigene Pfarrei 1875) und St. Joseph Zusenhofen (eigene Pfarrei seit 1961). St. Aloysius Haslach war eine Filialgemeinde von Renchen-Ulm und ist heute Teil der Seelsorgeeinheit Oberkirch.
Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch Protestanten nach Oberkirch. Eine eigene Kirche erhielt die evangelische Gemeinde 1866. Die evangelische Kirche trägt seit dem 1. Advent 2016 den Namen Martin-Luther-Kirche. Zur evangelischen Gemeinde gehören auch die Protestanten aller neun Stadtteile: Bottenau, Butschbach, Ödsbach, Ringelbach, Tiergarten, Haslach, Stadelhofen, Nußbach und Zusenhofen. Die Evang. Kirchengemeinde Oberkirch gehört zum Evang. Kirchenbezirk Ortenau, Region Kehl, der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Gemäß Zensus 2011 waren 68,4 % der Bevölkerung Oberkirchs römisch-katholisch, 14,7 % evangelisch, 0,7 % orthodox und 14,9 % gehörten einer anderen oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft an.[5]
Für die Muslime in Oberkirch, die überwiegend türkischer Herkunft sind, unterhält der Türkische Verein Oberkirch e. V. eine Moschee in der Oberdorfstraße.
An der Spitze der Stadt Oberkirch stand der vom Bischof eingesetzte Schultheiß. Daneben ist seit 1327 ein Rat nachweisbar. In badischer Zeit leiteten Bürgermeister und Gemeinderat die Stadtverwaltung. Seit Erhebung zur Großen Kreisstadt 2004 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.
Wappenbegründung: Die Kirche, die als redendes Element die Silbe „-kirch“ des Ortsnamens symbolisiert, ist schon im Siegelabdruck von 1338 enthalten. 1570 erlaubte der damalige Bischof von Straßburg Johann IV. Graf von Manderscheid-Blankenheim die Führung seines Wappens als Stadtwappen. Doch wurde die Form erst im 19. Jahrhundert festgelegt. Der Schrägbalken ist das Wappen des Bistums Straßburg, der Löwe das der Herren von Blankenheim. Das Wappen wird seit 1896 geführt, doch wurde es in seiner heutigen Form erst 1968 festgelegt.
Die Stadtflagge ist rot-weiß-rot. Sie ist seit 1926 im Gebrauch.
Des Weiteren unterhielt bzw. unterhält Oberkirch noch zwei Patenschaften:
von 1962 bis 1974 U-Boot „U 4“ und von 1974 bis 2011 U-Boot „U 24“, stationiert im Marinehafen Eckernförde
im Jugenddorf Offenburg Patenschaft für das Wohnhaus „Oberkirch“
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Oberkirch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im alten Rathaus befindet sich das Heimat- und Grimmelshausenmuseum. Es informiert unter anderem über die Stadtgeschichte sowie das Leben des Dichters Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, der in Oberkirch sein Werk „Simplicissimus“ schrieb. Die dort ebenfalls befindliche städtische Galerie präsentiert regelmäßig namhafte Künstler aus dem In- und Ausland.
Bauwerke
Ein Wahrzeichen Oberkirchs ist die aus dem 11. Jahrhundert stammende Ruine Schauenburg, die 200 Meter über dem Ort ruht. Dort war Grimmelshausen nach dem Dreißigjährigen Krieg als Burgverwalter tätig. Am Ende des Krieges in den Jahren 1650–1660 ließ er den Südturm der Schauenburg abtragen und die Steine ins Tal rollen zum Aufbau des Gaisbacher Schlosses. Grimmelshausen als Verwalter des Hans Reinhard von Schauenburg (Verteidiger von Offenburg) war auch Wirt im Gasthaus zum Silbernen Stern in Gaisbach.[8]
Ferner gibt es auf dem Gemeindegebiet noch die Ruine Fürsteneck, oberhalb des südlichen Renchufers auf der Gemarkungsgrenze zwischen Bottenau und Butschbach. Im Ortsteil Tiergarten befindet sich noch der weithin sichtbare Kegelstumpf der abgegangenen Ullenburg. Ebenfalls auf der Gemarkung Bottenau findet sich zur Gemeindegrenze nach Durbach des Weiteren die ehemalige Stollenburg.
Die Altstadt hat noch einige historische Fachwerkhäuser und Barockbauten sowie Fragmente der alten Stadtmauer. Die katholische Pfarrkirche St. Cyriak ist hingegen erst 1863 im neuromanischen Stil anstelle eines abgebrochenen Vorgängerbaus erbaut worden. Die evangelische Stadtkirche wurde 1866 an der Stelle des 1847 abgebrochenen ehemaligen Kapuzinerklosters errichtet.
Im Kontrast dazu steht die 2010 eingeweihte Mediathek. Diese Freizeit-, Bildungs- und Kultureinrichtung überzeugt mit ihrer modernen Formensprache, die in den entsprechenden Fachkreisen auch gewürdigt wurde.[9]
In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen und Kapellen:[10]
Wendelinuskapelle in Bottenau (1756 erbaut)
katholische Kirche St. Aloysius in Haslach (erbaut 1866)
katholische Kirche St. Martin (erbaut 1827, der Chorturm der Vorgängerkirche dient heute als Chor)
katholische Kirche St. Sebastian in Nußbach
Jakobus-Kapelle in Ödsbach (gotisch, erbaut 1499)
katholische Kirche St. Jakobus der Ältere (erbaut 1911/12)
Wendelinuskapelle in Ringelbach (erbaut 1863 im neoromanischen Stil)
katholische Pfarrkirche St. Wendelin in Stadelhofen (erbaut 1882 durch Friedrich Kempf im neoromanischen Stil anstelle eines Vorgängerbaus von 1780)
katholische Pfarrkirche St. Urban in Tiergarten (erbaut 1870, eine Kapelle St. Urban ist schon seit 1332 bezeugt)
katholische Kirche St. Josef in Zusenhofen (erbaut 1933/1934)
Sport
Der SV Oberkirch ist der ortsansässige Fußballverein, der vor allem für seine Erfolge in den 60er Jahren in ganz Südbaden bekannt ist. Heute spielt die Senioren-Mannschaft in der Bezirksliga Offenburg.
Ein weiterer erfolgreicher Sportverein ist der Schützenverein Oberkirch. Der Schützenverein ist seit den 1980er-Jahren national, international und auf südbadischer Ebener in unterschiedlichen Disziplinen und Altersklassen sportlich erfolgreich. Zahlreiche Mitglieder waren Mitglied in der Nationalmannschaft oder errangen Titel auf nationaler Ebene.
Oberkirch ist Sitz der „OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden e.G.“ Diese ist 1996 aus der Verschmelzung der Obstabsatzgenossenschaften Renchtal sowie von Bühl, Achern und Ortenberg entstanden.[12] Hier werden die von den Landwirten der Region angelieferten Kernobstsorten (Äpfel und Birnen), Beerenobstsorten (Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren etc.) und Steinobstsorten (Zwetschgen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche etc.) gesammelt und vermarktet.
Aus dem in Oberkirch und Umgebung angebauten Obst destillieren knapp 900 Hausbrennereien Schnäpse bzw. Edelbrände.[13] Ferner werden in Oberkirch auch Brennereianlagen gefertigt und in die ganze Welt exportiert.[14][15]
Bergbau (historisch)
Im Raume Oberkirch befanden sich auch Bergwerke, die untertägig Fluss- und Schwerspat abbauten. Es waren dies die Gruben Hesselbach und Ödsbach.
Für das im Besitz von Hans Grimmig befindliche „Spatwerk Hesselbach“ wird für 1948 ein tonnlägigerSchacht von 45 m Länge angegeben, aus dem über drei Blindschächte und zwei Stollen 1949 ein Rohförderung von 4030,5 t Flussspat und 252 t Schwerspat erfolgte.[16]
Dasselbe Gangsystem wie für die Grube Hesselbach bildete auch die Grundlage für die Grube Ödsbach. Diese wird das erste Mal 1911 von Freiherr von Verschuer erwähnt. 1914 hatte der Förderstollen schon eine Länge von 175 m erreicht. 1920 war der Hauptstollen 240 m lang. 1921 bestand eine Belegschaft von 45 Mann. 1931 wurde die 64-m-Sohle über einen Schacht angelegt, und dieser Schacht mit einer elektrischen Fördermaschine ausgerüstet. In Bottenau und im Durbachtal bestanden weitere kleinere Spatgruben.[17] In Ödsbach sind im Lendersbachtal neben der Wäldenstraße ein mit einer Tür verschlossenes Mundloch und Ruinen von Verladeeinrichtungen erhalten.
Verkehr
Die Stadt ist über eine Bahnlinie von Offenburg aus über Appenweier erreichbar. Die Stadt gehört dem Tarifverbund Ortenau an, der den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch mehrere Buslinien bedient. Außerdem bedient die SWEG die Stadt Oberkirch (Renchtalbahn). Seit 2005 gibt es den Ringbus. Dieser befährt die Stadt und ihre Ortsteile mit drei Linien.
Die Ortsumfahrung der Bundesstraße 28 entlastet seit August 2014 Oberkirch und Lautenbach vom Durchgangsverkehr. Auf einer Gesamtlänge von sechs Kilometern kann der überörtliche Verkehr auf der wichtigen West-Ost-Verbindung zwischen Straßburg und Tübingen ohne Querung von Oberkirch und Lautenbach das Renchtal passieren. Die Bauzeit betrug sieben Jahre. Das Herzstück des 69-Millionen-Euro-Projekts sind die beiden Tunnelbauwerke.[18]
Medien
Über das lokale Geschehen in Oberkirch berichtet als Tageszeitung die Acher-Rench-Zeitung der Mittelbadischen Presse.
Oberkirch ist Sitz eines Amtsgerichts, das zum Landgerichtsbezirk Offenburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe gehört, sowie eines Notariats. Der Ortenaukreis unterhält in Oberkirch mit dem Amt für Waldwirtschaft eine Außenstelle sowie ein Kreiskrankenhaus.
Bildung
Oberkirch hat ein Gymnasium (Hans-Furler-Gymnasium), eine Realschule (Realschule Oberkirch), eine Förderschule (Altstadtschule), eine Hauptschule (August-Ganther-Hauptschule), zwei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (in Nußbach und Ödsbach) sowie fünf Grundschulen (Johann-Wölfflin-Grundschule und je eine in den Stadtteilen Bottenau, Tiergarten/Haslach, Stadelhofen und Zusenhofen).
Der Ortenaukreis ist Träger der Renchtalschule für Sprachbehinderte.
Sonstiges
Der Fall Schlageter: Der Zusammenbruch der Volksbank Oberkirch 1971 führte zum ersten öffentlich bekannt gewordenen Bankenskandal der Bundesrepublik Deutschland, bei dem die mangelnde Bankenaufsicht kritisiert wurde. Die PforzheimerUnternehmerfamilie Schlageter verlor eine größere Menge Geld und machte Eingaben an den Landtag bzw. das Wirtschaftsministerium, die in letzter Konsequenz zu einer deutlicheren Wahrnehmung des Falles in den Medien führte.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Anton Christ (1800–1880), badischer Jurist und Politiker
Eduard Schuster (1841–1908), Wasser- und Straßenbauinspektor, Burgenforscher und Schriftsteller
Erich Keyser, Heinz Stoob: Badisches Städtebuch. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Band IV, 2. Teilband, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1959.
Hans-Martin Pillin: Oberkirch. Die Geschichte der Stadt ... Drei Bände. Kaufmann, Lahr 1974–1986.
↑Woelsendorfer: Grube Hesselbach. In: mineralienatlas.de. Stefan Schorn, 6. Oktober 2013, abgerufen am 15. Februar 2019.
↑Helge Steen: Geschichte des modernen Bergbaus im Schwarzwald. Die Grube Ödsbach bei Oberkirch. BoD – Books on Demand, 2004, ISBN 978-3-8334-1653-8, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).