Guy Verrier

Der Alpine A210 mit der Startnummer 45, mit dem Guy Verrier gemeinsam mit Robert Bouharde 1966 Zwölfter beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde
Guy Verrier im Porsche 911T beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1970

Guy Paul Marcel Verrier (* 28. Juli 1928 in Salins-les-Bains; † 30. Oktober 2019 in Cancún) war ein französischer Rallyefahrer und Rundstrecken-Pilot sowie Motorsportchef von Citroën.

Karriere

Guy Verrier bestritt seine ersten Autorennen bei nationalen Rallyes in Frankreich. 1960 und 1961 beteiligte er sich mit einem privat gemeldeten Citroën ID19 bei der Tour de France für Automobile, wurde aber beide Male nicht gewertet. Ende 1961 wurde Verrier Werksfahrer bei Citroën und fuhr für die französische Marke nationale und internationale Rallyes.

Parallel zu seinen Rallyeaktivitäten hatte der Franzose auch eine Karriere als Rundstreckenrennfahrer. 1962 war er auf einem CD Dyna zum ersten Mal beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Sein Partner war der spätere Matra-Konstrukteur Bernard Boyer. Das Rennen endete nach einem Motorschaden vorzeitig. 1963 wurde Verrier Werksfahrer bei Renault Alpine und war dort als Testfahrer mit für die Entwicklung der Rennprototypen M63, M64 und A210 verantwortlich. 1964 wurde er von Alpine freigestellt um in Le Mans mit dem ersten Prototyp von Charles Deutsch, entwickelt nach dessen Trennung von René Bonnet, an den Start zu gehen. Im CD 3 endete das Renne jedoch nach 124 gefahrenen Runden durch Getriebeschaden.[1]

Nach dem Ende des Werksvertrages bei Alpine, mit dem Ablauf der Saison 1966, bestritt Verrier nur wenige Rundstreckenrennen und wandte sich wieder vermehrt dem Rallyesport zu. Beachtenswert war dabei das Engagement von Citroën mit dem SM. Anfang der 1970er-Jahre entstand sowohl eine Rallye- als auch eine Rundstreckenversion dieses Fahrzeugs. In Le Mans scheiterte man 1972 zwar in der Qualifikation, bei Rallyes wurden mit dem schweren Wagen aber einige Platzierungen erzielt. Verrier war als Fahrer in dieses Projekt eingebunden.[2]

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wurde er 1980 Motorsportchef bei Citroën und rief in dieser Funktion die Total Trophée Visa International competition ins Leben, in der auch die Rallyeversionen des Citroën Visa an den Start gingen.[3]

Er starb im Oktober 2019.[4][5]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1962 FrankreichFrankreich Panhard & Levassor CD Dyna FrankreichFrankreich Bernard Boyer Ausfall Motorschaden
1963 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M63 FrankreichFrankreich Bernard Boyer Ausfall Motorschaden
1964 FrankreichFrankreich S.E.C.A CD CD 3 FrankreichFrankreich Pierre Lelong Ausfall Getriebeschaden
1965 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M64 FrankreichFrankreich Roger Masson Ausfall Kupplungsschaden
1966 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine A210 FrankreichFrankreich Robert Bouharde Rang 12
1970 Schweiz Wicky Racing Team Porsche 911T FrankreichFrankreich Sylvain Garant nicht klassiert
1971 FrankreichFrankreich A.G.A.C.I. Porsche 911S FrankreichFrankreich Gérard Foucault Rang 11
1975 FrankreichFrankreich Guy Verrier Porsche 911 Carrera RS Schweiz Florian Vetsch Schweiz Jean-Robert Corthay Ausfall Zylinderschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1962 Panhard & Levassor CD Dyna Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF
1963 Alpine Alpine M63
Alpine A108
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF DNF
1964 Charles Deutsch
PIF
CD 3
Citroën DS19
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF 25
1965 Alpine Alpine M64 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
DNF 12
1966 Alpine Alpine A210 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
12
1970 Wicky Racing Team Porsche 911 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF
1971 A.G.A.C.I. Porsche 911 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
11
Commons: Guy Verrier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausfall in Le Mans 1964
  2. Verrier scheitert mit dem SM in der Qualifikation zum Le-Mans-Rennen 1972
  3. Verrier Motorsportchef bei Citroën@1@2Vorlage:Toter Link/www.4lotus.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  4. Gilles Gaignault: Guy Verrier est décédé. In: Autonewsinfo. 31. Oktober 2019, abgerufen am 22. November 2021 (französisch).
  5. VERRIER Guy Paul Marcel. In: matchID - Fichier des décès. Abgerufen am 22. November 2021 (französisch).