Die Baureihe E60 bezeichnet die fünfte Generation der 5er-Reihe des Automobilherstellers BMW. Der Kombi „Touring“ wird intern als E61 bezeichnet.
Die Baureihe wurde im Juli 2003 als Nachfolger des E39 vorgestellt. Mit dem E60 wurde das Bedienkonzept iDrive im 5er eingeführt, das sich auch in anderen Baureihen des Herstellers findet. Das Fahrzeug wird der oberen Mittelklasse zugeordnet. Meistverkauftes Modell des E60 ist der 530d. Produziert wurde der E60 im BMW-Werk Dingolfing, im ägyptischen Werk der Bavarian Auto Group, welches sich in der Stadt des 6. Oktober befindet, sowie in der Volksrepublik China von der BMW Brilliance Automotive in der Stadt Shenyang.
Im Frühjahr 2010 wurde die Limousine E60 durch das Nachfolgemodell F10 abgelöst, während der Touring E61 nach 277.588 Exemplaren[2] im Herbst 2010 durch den F11 ersetzt wurde.
Die zur Präsentation der Modellreihe verfügbare Limousine trägt die Baureihenbezeichnung E60, während das ab April 2004 gebaute Kombimodell Touring als E61 bezeichnet wird. Das unter Führung von Chris Bangle[3] von Davide Arcangeli gezeichnete Fahrzeug[4] verzichtete auf ein Heck, wie das des 7er der Baureihe E65 mit deutlich aufgesetzter Heckklappe („Bangle-Heck“), welches auf starke Kritik gestoßen war und wartete auch mit gefälligeren Scheinwerfern auf als beim 7er.
Aufgrund der großen Nachfrage und den besonderen Anforderungen wurde für den chinesischen Markt eine Langversion des E60 entwickelt und in den Varianten 523Li, BMW 525Li und BMW 530Li eingeführt. Im 525Li und 530Li gibt es eine neugestaltete hintere Konsole, zu der ein Entertainment-System mit DVD-Player und zwei 8-Zoll-Bildschirmen in den Kopfstützen der Vordersitze gehören, sowie hintere Luftausströmer über dem Kardantunnel. Durch die Verlängerung des Achsabstandes um 140 Millimeter ist die Beinfreiheit im Fond zwischen B- und C-Säule größer.
Ab Anfang 2005 war der M5 mit einem 5,0-l-V10-Motor als Limousine erhältlich. Dessen Kombiversion wurde mit der im Frühjahr 2007 erfolgten Überarbeitung eingeführt.
Allradantrieb (mit der Bezeichnung xi bzw. xd; seit September 2008 i xDrive bzw. d xDrive) war in beiden Karosserieversionen lieferbar.
Heckansicht
BMW 5er Touring (2004–2007)
BMW M5 (2005–2007)
Schnittmodell 530d (2009).
Karosserie und Fahrwerk
Eine Besonderheit des E60 ist der gewichtsreduzierte Aluminium-Vorderwagen (GRAV). Wie seinerzeit beim Porsche 928 wurde hier der Vorderwagen aus Aluminium gefertigt, während die Fahrgastzelle und der Hinterwagen aus Stahl bestehen. Durch die Gewichtseinsparung im vorderen Fahrzeugteil wird eine Achslastverteilung von 50 : 50 erreicht.
Beide Achsen sind in Aluminiumbauweise ausgeführt. Vorn hat der E60 eine Doppelgelenk-Zugstreben-Federbeinachse, hinten eine Mehrlenkerachse. Das Fahrzeug hat eine Zahnstangenlenkung.[5]
Sicherheit
Alle BMW E60 haben neben ABS (mit Bremsassistent und Cornering Brake Control) Gurtstraffer, ein ESP mit Antriebsschlupfregelung (bei BMW Dynamische Stabilitäts-Control, abschaltbar, DSC bzw. Dynamische Traktions-Control, DTC genannt). Eine Reifen-Pannen-Anzeige (RPA) erkennt anhand von Drehzahlunterschieden der Räder Veränderungen im Luftdruck eines oder mehrerer Reifen und warnt den Fahrer mit einer Leuchte. Weiter hat der E60 insgesamt sechs Airbags (Fahrer/Beifahrer, zwei Seitenairbags und durchgehende Kopfairbags). Mit der Modellpflege im Jahr 2007 waren auch Seitenairbags für die Fondpassagiere erhältlich, seit Herbst desselben Jahres gehörten crashaktive Kopfstützen zur Serienausstattung.[6]
Beim Euro-NCAP-Crashtest im Jahr 2004 erhielt er bei der Beurteilung der Insassensicherheit vier Sterne (29 Punkte) und bei der Kindersicherheit vier Sterne von fünf möglichen (42 Punkte). Die Fußgängersicherheit wurde mit zwei Punkten und einem von vier möglichen Sternen eingestuft.[1]
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Es fehlt der Beleg der offiziellen Reaktion des Herstellers und der Einladung zu BMW. 15. Mai 2021.
Nachdem eine schwedische Autozeitung die Sicherheit eines vollbeladenen 523i bemängelte, der beim Elchtest gefährliches Ausbrechen aufwies,[7] wurde die Redaktion nach München auf das Testgelände eingeladen. Dort machte man dann gemeinsam einen Elch- und Spurwechseltest. Das gefährliche Ausbrechen begründete BMW damit, dass das ESP einen leichten Heckschwenk zulasse und erst dann eingreife.[8]
Lichttechnik
Der BMW E60 hat optional adaptives Bremslicht und adaptives Kurvenlicht. Ab Frühjahr 2007 gab es zusätzlich Tagfahrlicht über Coronaringe und ab Herbst 2007 Abbiegelicht sowie Rückleuchten in LED-Technik. Der aufpreispflichtige Fernlichtassistent schaltet das Fernlicht automatisch ein oder aus und beugt so einer Blendung des Gegenverkehrs vor.
Ab März 2005 wurde bei den Xenon-Scheinwerfer von D2S auf D1S umgerüstet, auch das Vorschaltgerät für den Xenonbrenner wurde geändert.
Fahrassistenzsysteme
Ein Head-Up-Display (HUD) projiziert Informationen an die Windschutzscheibe, so dass der Fahrer zum Ablesen der Geschwindigkeit oder der Route nicht mehr den Blick von der Straße abwenden muss.
Als Sonderausstattung war auch BMW NightVision (Nachtsicht-Assistent) erhältlich. Anders als in der Mercedes-Benz S-Klasse (dort wird ein Nahinfrarotsystem von Bosch mit aktiver Infrarotbeleuchtung eingesetzt), setzt BMW auf passive Wärmebildtechnik. Wärmestrahlung von Objekten und Personen wird von einer Kamera in der Frontschürze aufgenommen und im Display des iDrive dargestellt.
Ab 70 km/h warnt dieses System per Vibration im Lenkrad vor einem drohenden Verlassen der Fahrspur. Dabei erkennt eine Kamera im Innenspiegel vorhandene und gut sichtbare Fahrbahnmarkierungen. Wird eine Fahrstreifenmarkierung erkannt, signalisiert das System die Warnbereitschaft. Über eine Lenkradtaste kann das System ein- oder ausgeschaltet werden. Die jeweils zuletzt gewählte Einstellung bleibt für die nächste Fahrt gespeichert. In Baustellensituationen mit teilweise uneindeutigem Markierungsverlauf schaltet sich das System automatisch inaktiv, um sich danach automatisch wieder zu aktivieren.
Unterhaltung
Für den E60 gibt es verschiedene Entertainmentmöglichkeiten, zum Beispiel das Navigationssystem Professional mit einem 8,8-Zoll-Bildschirm sowie ein DVD-Laufwerk. Auch ein DAB-Tuner für Digitalradioempfang sowie ein DVB-T-Tuner für Fernsehempfang ist erhältlich. Das Audiosignal kann über das optionale LOGIC7-Soundsystem von harman/kardon mit 13 Lautsprechern inklusive zwei Subwoofern unter den Frontsitzen wiedergegeben werden; es ermöglicht eine verzerrungsfreie Wiedergabe bis zu 110 db(A). Das System nutzt eine 360°-Klangbühne und unterstützt auch MP3 mit ID3-Tags. Zum Verstärker (neun Kanäle, 420 Watt) erfolgt die Signalübertragung über eine MOST-Bus-Schnittstelle.
Darüber hinaus gibt es nun auch das Soundsystem Individual mit 16 Lautsprechern und 825 Watt Leistung.
Motorisierungen
Ab September 2005 bot die BMW Group Großkunden Flottenmodelle BMW 520d und 525d an. Dem Serienfahrzeug in Technik und Ausstattung gleich, beinhalteten sie als Edition Fleet geänderte Motorvarianten. Statt 120 kW (163 PS) bzw. 130 kW (177 PS) leistete das Flotten-Modell nur noch 110 kW (150 PS) bzw. 120 kW (163 PS). Bei diesen Modellen handelte es sich jeweils um den identischen Motor wie in der Standardvariante. Die Leistungsreduktion wird lediglich durch eine Änderung bestimmter Parameter in der Software des Motorsteuergerätes (BoschEDC16) bewirkt.
Ab September 2008 wurde diese Edition Fleet auch für Privatkäufer als Special Edition angeboten.
Werte in Klammern [ ] gelten für Automatikgetriebe
(1)
Elektronisch abgeregelt
Modellpflege
Am 24. März 2007 wurde die überarbeitete Version des 5ers vorgestellt. Das äußere Erscheinungsbild wurde nur leicht überarbeitet. Auffälligste äußere Änderungen sind neue Stoßfänger, Rücklichter mit LED-Technik, überarbeitete Nebelscheinwerfer und Hauptscheinwerfer in Klarglasoptik, eine modifizierte Kennzeicheneinfassung in der Heckklappe. Die Einfassungen der BMW-Doppelniere liegen nun auf einer Ebene mit den Flächen der Frontschürze. Darüber hinaus ist bei der neuen BMW 5er-Limousine die Einfassung für das Kennzeichen präziser definiert.
Im Innenraum wurden die Türverkleidungen überarbeitet sowie andere Materialien gewählt. Die Bedienelemente sind in einem Perlglanzchrom-Design ausgeführt und das überarbeitete iDrive verfügt jetzt über acht frei programmierbare Favoritentasten, die mit dem BMW X5 eingeführt wurden. Zusätzliche Ablagemöglichkeiten erhöhen die Funktionalität. Auffälligstes Signal für den neuen Stil des Innenraumdesigns sind die zweifarbigen Türverkleidungen. Die Tasten für Fensterheber und Spiegelverstellung wurden nun in die Armauflage integriert.
Technische Neuerungen waren unter anderem auf Wunsch Seitenairbags für die Fondpassagiere[6] und ebenso auf Wunsch eine Spurverlassenswarnung, Tagfahrlicht über Coronaringe, Abbiegelicht und ein 6-Gang-Sport-Automatic-Getriebe, das bis zu vier Gänge auf einmal runterschalten kann. Dazu gehörten ein neuer Wählhebel und Schaltwippen am Lenkrad. Außerdem gibt es eine modifizierte Motorenpalette. Außer Änderungen in den Leistungsdaten wurden alle Ottomotoren bis auf die V8-Version auf Direkteinspritzung umgestellt.
Am 26. Mai 2007 kam der M5 Touring zu einem Grundpreis von 94.100 Euro dazu. Ferner gab es sichtbare Änderungen an der iDrive-Software. Das Erscheinungsbild des Menüs und des Kartenmaterials sowie einige Menüpunkte wurden geändert. Diese Änderung trug die Versionsnummer PROGMAN 25.
Darüber hinaus verfügte das Modell über eine moderne Batterieladeregelung, mit der die Batterie während der Schub- und Bremsphasen geladen wird (Bremsenergienutzbarmachung/Brake Energy Regeneration). Weitere Maßnahmen, die den Verbrauch reduzierten, waren eine Schaltpunktanzeige für Handschaltmodelle und aktiv gesteuerte Brems- und Kühlluftklappen zur Verbesserung der Aerodynamik.[18] Als neue Motorvariante gab es den 520d (130 kW/177 PS), der 5,1 l/100 km verbraucht und 136 g CO2/km ausstößt.[9]
Ab Herbst 2007 nähern sich bei einer Kollision die serienmäßigen aktiven Kopfstützen dem Kopf an und beugen so möglichen Halswirbelverletzungen vor.
Ab Oktober 2008 wurde das Festplatten-Navigationssystem „Professional“ mit einer neuen iDrive-Bedienung ausgeliefert und kann im Stand Filme von DVD wiedergeben. Der Monitor hat eine Auflösung von 1280×480. Über einen USB-Anschluss im Handschuhfach können Daten auf die interne Festplatte übertragen werden, von den 80 GB sind 12 GB für Musik vorgesehen. Im September 2009 erhielt der 5er geänderte Außenspiegel, um neue EU-Richtlinien zu erfüllen.