Wetschaft-Senke

Die Wetschaft-Senke ist eine in Ost-West-Richtung 5–10 km breite, in Nord-Süd-Richtung etwa 15 km lange Talsenke mit insgesamt 121,61 km²[1] Fläche. Sie liegt im nördlichen Landkreis Marburg-Biedenkopf (Mittelhessen) bei Wetter (im äußersten Norden bei Battenberg auch Landkreis Waldeck-Frankenberg) an der Nahtstelle zwischen Gladenbacher Bergland (westlicher Süden), Rothaargebirge (Westen bis westlicher Norden), Burgwald (östlicher Norden und Osten) sowie Marburger Rücken (Süden).

Neben dem namensgebenden Fluss Wetschaft durchfließt insbesondere ein Teil des Oberlaufes der Lahn den Süden der Senke, in dessen Osten die Wetschaft in die Lahn mündet.

Naturräumliche Zuordnung

Die Wetschaft-Senke wird als Naturraum 345.0 zum Burgwald (Haupteinheit 345) und somit zum Westhessischen Bergland (Haupteinheitengruppe 34) gezählt.

Insbesondere ist dieser Naturraum die Nahtstelle des östlich gelegenen Burgwaldes mit den Haupteinheiten 348 (Marburg-Gießener Lahntal im Süden), 320 (Gladenbacher Bergland im Südwesten) und 332 (Ostsauerländer Gebirgsrand im Westen und Nordwesten).

Mit der Wetschaft-Senke grenzt das Westhessische Bergland an zwei andere Haupteinheitengruppen, die beide dem Rheinischen Schiefergebirge zugezählt werden, nämlich das Süderbergland (33) und den Westerwald (32).

Über den Norden der Senke verläuft ein kurzer Abschnitt der Rhein-Weser-Wasserscheide. Nördlich davon verläuft das Tal der Eder, die über die Fulda in die Weser entwässert.

Orte

Im südlichen Teil der Wetschaft-Senke liegen Ortsteile der Großgemeinde Lahntal: Sterzhausen, Goßfelden, Sarnau und Göttingen (die Lahn abwärts von Westen nach Osten). Des Weiteren sind alle Ortsteile von Wetter, alle Ortsteile von Münchhausen, Burgwald-Ernsthausen (im Nordosten) sowie Anteile der Kernstadt von Battenberg nebst den Ortsteilen Frohnhausen, Laisa und Berghofen (im Nordwesten) in der Senke verortet.

Begrenzungen

Abgesehen vom Wollenberg, der von der Wetschaft-Senke um 270° umrundet wird, und einem Zipfel des eigentlichen Burgwaldes, der im Norden in die Senke hinein ragt, folgen die seitlichen Begrenzungen weitgehend linear den umgebenden Höhenzügen.

Folgende Höhenzüge und Talsenken begrenzen die Wetschaft-Senke von außen (im Uhrzeigersinn, im westlichen Süden beginnend, Flüsse kursiv):

Blick vom Christenberg im Burgwald nach Westen auf die Wetschaft-Senke (Vordergrund) sowie die Sackpfeife nebst Vorhöhen mit Kohlenberg (583 m, halbrechts, zweigipfelig), Sackpfeife (673,5 m, rechts der Mitte, sehr breit, mit Sendemast), Hainpracht (631 m, links davon im Hintergrund), Hassenroth (622 m, Mitte, kuppig) und Arennest (592 m, zweiter halblinks)
Blick von der Weinstraße nach Norden auf Goßfelden, die Wetschaft-Senke und das Rothaargebirge;
gut erkennbar von links nach rechts der Wollenberg (474 m), der Kohlenberg (583 m), die Ziegenhelle (816 m), der Heidekopf (704 m), der Bollerberg (757 m), der Reetsberg (792 m), der Schloßberg (790 m) und der Burgwald mit Burg Mellnau

Landschaft

Während die umgebenden Höhenzüge nahezu komplett bewaldet sind, ist die Wetschaft-Senke fast waldfrei. Große Teile der Talsenke werden landwirtschaftlich genutzt.

Erhebungen im Inneren

Zwar ist die Wetschaft-Senke eine typische Talsenke, jedoch eine deutlich reliefreichere als z. B. das nah gelegene, vergleichbar große Amöneburger Becken. Insgesamt nehmen die Höhenlagen nach Norden hin zu.

Markant sind u. a.:

Quellen

Koordinaten: 50° 55′ 55,3″ N, 8° 41′ 39,5″ O

  1. Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie