Der Ort liegt am östlichen Ende des Gemeindegebietes an der Wetschaft, die knapp einen Kilometer südlich in die Lahn mündet. Im Dorf treffen sich die Bundesstraße 62 und die Bundesstraße 252. Am südlichen Ortsrand verläuft die Obere Lahntalbahn.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Göttingen erfolgte unter dem Namen Gytthingen im Jahr 1300.[3] Schon im Mittelalter war Göttingen ein Verkehrsknotenpunkt. Durch den Ort führte die Handelsstraße von Bremen nach Frankfurt am Main. Die ehemalige Schule ist ein altes Fachwerkhaus.
Im Juli 2010 wurde der näher an Göttingen als am namensgebenden Ort Sarnau gelegene Bahnhof Sarnau zum Betriebsbahnhofumgewidmet. Dabei verschlechterte sich die Erschließung per Bahn erheblich, da sich der neue Haltepunkt Lahntal-Sarnau nicht mehr in Fußreichweite befindet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Göttingen angehört(e):[3][7]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Wetter (Das Amt Wetter bestand aus den Orten Wetter, Amenau, Oberndorf, Treisbach, Niederasphe, Unterſimtshausen, Todenhausen, Melnau, Ober- und Niederrosphe, Niederwetter, Göttingen, Sterzhausen, Warzenbach und Sarnau)[8]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Lahntal
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Göttingen zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[13][14] Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen. Am 15. Juni 1943 wurde das Amtsgericht Wetter zur Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg herabgestuft. Am 1. Juli 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Göttingen 252 Einwohner. Darunter waren 6 (2,4 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 99 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 111 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]
Familien: 10 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisassen
Göttingen: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2022
Jahr
Einwohner
1784
74
1800
?
1834
96
1840
104
1846
113
1852
121
1858
104
1864
107
1871
109
1875
114
1885
116
1895
132
1905
109
1910
121
1925
114
1939
129
1946
201
1950
209
1956
189
1961
183
1967
186
1980
?
1990
?
2000
?
2011
252
2014
237
2022
278
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[15]; Gemeinde Lahntal: 2014[16], 2022[1]
Erwerbspersonen: ein Müller, ein Schmied, ein Schneider, zwei Wagner, ein Leineweber, ein Wirt, ein Schäfer, ein Tagelöhner
• 1838:
Familien: 10 Ackerbau, 3 Gewerbe, 3 Tagelöhner.
• 1961:
Erwerbspersonen: 28 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 19 Dienstleistungen und Sonstiges.
Politik
Für Göttingen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6]
Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Göttingen besteht aus drei Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 52,07 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Bürgerlist“ an.[17] Der Ortsbeirat wählte Holger Briel zum Ortsvorsteher.[18]
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.123 (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
↑
Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
↑Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
↑Informationen zu Lahntal. In: Webauftritt. Gemeinde Lahntal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2016; abgerufen am 15. Januar 2016.