Bei der Schotterrallye auf der italienischen Insel Sardinien hatte es über weite Strecken an den drei Renntagen ein enges Duell zwischen Sébastien Ogier (M-Sport-Ford) und Thierry Neuville (Hyundai) gegeben. Weltmeister Ogier und der WM-Führende Neuville wechselten sich am Samstag mit Bestzeiten ab und lagen klar vor der übrigen Konkurrenz. Nach insgesamt 20 Wertungsprüfungen behauptete sich Neuville mit einem Vorsprung von gerade mal 0,7 Sekunden vor Ogier, nachdem er diesen auf der letzten Wertungsprüfung (WP20) noch eingeholt hatte. Mit drei Bestzeiten auf den WP 17 bis 19 hatte Neuville den Rückstand auf Spitzenreiter Ogier am Sonntagvormittag bis auf 0,8 Sekunden verkürzt. Danach stand die sieben Kilometer lange zweite Überfahrt von Sassari-Argentiera die Powerstage (WP20) und damit die Entscheidung an. Auch die Powerstage-Bestzeit ging an Neuville, er sicherte sich sowohl den Sieg als auch die fünf Bonuspunkte für die Weltmeisterschaft.[1]
Der dritte Podestplatz ging an Esapekka Lappi (Toyota), nachdem Teamkollege Jari-Matti Latvala am Samstagabend auf dem Verbindungsstück in den Service-Park stehen geblieben war. Am Yaris WRC des Finnen ging die Lichtmaschine kaputt. Nach der letzten Wertungsprüfung des Samstags (WP16) hatte Latvala noch knapp vor Lappi auf Rang drei gelegen. Unterm Strich wurde es für Latvala, nachdem er am Sonntag auf der Powerstage dank des Rally-2-Reglements wieder starten durfte, Platz sieben. Für Citroën wurden es, beim ersten Auftritt nach der Entlassung von Kris Meeke, die Plätze fünf und sechs für Mads Østberg und Craig Breen. An den viertplatzierten Hayden Paddon (Hyundai) kam keiner der beiden heran.
Keine oder nur wenige WM-Punkte fuhren auf Sardinien Andreas Mikkelsen (Hyundai), Ott Tänak (Toyota) sowie M-Sport-Fahrer Elfyn Evans (Lenkungsschaden) und Teemu Suninen ein. Sie alle hatten am Freitag hohe Zeitverluste oder gar den vorzeitigen Ausfall zu beklagen, sie kehrten am Samstag unter dem Rally2-Reglement wieder zurück in die Rallye, konnten aber nichts mehr beziehungsweise nicht mehr viel erreichen. Mikkelsen (Getriebeprobleme), der kurz vor seinem Aus am Freitag noch in Führung gelegen hatte, musste sich insgesamt mit zwei WM-Punkten aus der Powerstage begnügen. Tänak (Unfall) erreichte immerhin noch zwei WM-Punkte für Rang neun und drei Bonuspunkte aus der Powerstage, er hatte damit als Dritter in der WRC-Gesamtwertung weitere Punkte auf Neuville und Ogier verloren. Suninen (Unfall), der nach Platz drei in Portugal die Chance auf einen erneuten Podestplatz hatte, verbuchte wie Evans eine Null für das WM-Klassement.[2]