Fédération Internationale de l’Automobile
Die Fédération Internationale de l’Automobile (Abkürzung: FIA) ist ein internationaler Dachverband von Automobilclubs und Motorsport-Vereinen mit Sitz in Paris.[1] Der Verband wurde am 20. Juni 1904 in Deutschland in Bad Homburg vor der Höhe am Rande des Gordon-Bennett-Cup-Rennens als Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus (AIACR) gegründet.[2] Das Ziel der Vereinigung ist die Förderung des Automobilsports und des internationalen Kraftverkehrs. Präsident ist seit dem 17. Dezember 2021 Mohammed bin Sulayem. Zuvor war ab Oktober 2009 der Franzose Jean Todt[3] als Nachfolger des Briten Max Mosley Präsident, der 1993 den Franzosen Jean-Marie Balestre ablöste. MitgliederDie Organisation hat über 235 nationale Mitgliedsorganisationen in 148 Ländern, die über 80 Millionen Mitglieder repräsentieren. Mitglieder im deutschsprachigen RaumDie nationale Sporthoheit und die Umsetzung der FIA-Vorschriften wird in Deutschland durch den Deutschen Motor Sport Bund, in Österreich durch die AMF und in der Schweiz durch Auto Sport Schweiz wahrgenommen. Diese Verbände haben bei der FIA den Status einer ASN (franz.: Autorité Sportive Nationale, Träger der nationalen Sporthoheit), dies ist gleichbedeutend mit dem Mitgliedsstatus „Sport“. Automobilclubs haben in der FIA den Mitgliedsstatus „Mobility“ (Deutsch: Verkehr).[4]
GeschichteDer Verband wurde am 20. Juni 1904 in Paris als Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus (AIACR) gegründet, nachdem der Beschluss zur Gründung wenige Tage zuvor von den Automobilklubs der wichtigsten Rennsportnationen im Rahmen des Gordon-Bennett-Cup in Bad Homburg gefasst worden war.[5] Ab 1922 wurde die Zuständigkeit für den Motorsport an die Commission Sportive Internationale (CSI, seit 1970 FISA) übertragen. 1946 wurde die Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus (AIACR) umbenannt und trägt seitdem ihren bis heute bestehenden Namen Fédération Internationale de l’Automobile (FIA).[6] Die 1922 ausgegliederte FISA wurde 1993 wieder in die FIA eingegliedert. Der ADAC ließ zwischendurch seine Mitgliedschaft in den Jahren 2008/2009 ruhen, da der damalige Verbandschef Mosley Anfang 2008 in einen Sexskandal verwickelt war. Die FIA ist die Dachorganisation des weltweiten Automobilsports und veranstaltet unter anderem die Weltmeisterschaften der Formel 1, die Rallye-Weltmeisterschaft (World Rally Championship WRC), die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (World Touring Car Championship WTCC) und die ehemalige Sportwagen-Weltmeisterschaft. Das Internationale Sportgesetz (ISG) wurde von der FIA erstellt und wird kontinuierlich von ihr gepflegt. Die wichtigen Anhänge im FIA-Regelwerk, insbesondere der Anhang J, sind Bestandteil des ISG. Für die Umsetzung in nationales Sportrecht sind die jeweilige ASN (franz.: Autorité Sportive Nationale, Träger der nationalen Sporthoheit) zuständig. 2012 wurde die FIA provisorisch für die Dauer von zwei Jahren vom IOC anerkannt,[7] und dann auf dem Treffen des IOC-Exekutivkomitees vom 7. bis 10. September 2013 in Buenos Aires vollständig anerkannt.[8][9] FIA-WeltmeisterschaftenNicht jede Meisterschaft, die von der FIA ausgetragen wird, darf sich auch als FIA-Weltmeisterschaft bezeichnen.[10] Vielmehr müssen mehrere Kriterien erfüllt werden und die FIA zu der Überzeugung gelangen, dass eine solche Kategorisierung im Interesse des Sportes ist.[10] Neben der Pflicht Untersuchungen der FIA zuzulassen, ist hierfür insbesondere ein Kriterium, dass innerhalb einer Saison Rennen auf drei verschiedenen Kontinenten stattfinden oder dass, wenn es sich um eine einmalige Veranstaltung handelt, zumindest auf drei verschiedenen Kontinenten Qualifikationsmöglichkeiten zu dieser Veranstaltung angeboten werden.[10] Eine Ausnahme hiervon stellt die Saison 2019/20 dar, in der aufgrund der COVID-19-Pandemie die Voraussetzung, Rennen auf drei Kontinenten abzuhalten, nicht eingehalten werden muss, da viele Rennen aufgrund von staatlichen Gesundheitsmaßnahmen abgesagt werden mussten und es bereits eine Herausforderung sei, unter den Umständen überhaupt eine Saison durchzuführen.[11]
Die kurzzeitig von 2010 bis 2012 ausgetragene FIA GT1-Weltmeisterschaft hatte ebenfalls den offiziellen Status als Weltmeisterschaft inne. Zudem stellte die FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft bis 2017 eine offizielle Weltmeisterschaft dar, bevor sie im Zuge von Umstrukturierungen diesen Status verlor.[13] Weitere Meisterschaften
Rallye-Meisterschaften
Historische-Meisterschaften
FahrzeugklassenDie FIA legt Fahrzeugklassen fest, um innerhalb des Verbandes für die jeweilige Fahrzeugklasse einheitliche Bestimmungen, insbesondere technische Bestimmungen, vorzugeben. Die Fahrzeuge, die an den oben genannten FIA-Weltmeisterschaften teilnehmen dürfen, stellen in der Regel eine eigene Fahrzeugklasse dar. Die bei den übrigen Wettbewerben der FIA eingesetzten Fahrzeuge werden darüber hinaus von dem Verband nach Anhang J Artikel 251 des Internationalen Sportgesetzes (ISG) offiziell in folgende Kategorien und Gruppen eingeteilt (Stand: Februar 2021):[14]
1 Diese Fahrzeugklassen werden nicht in Artikel 251 genannt, aber hierfür liegen Bestimmungen in Artikel 281–287 vor. 2 Diese Fahrzeugklassen wird nicht in Artikel 251 genannt, aber hierfür liegen Bestimmungen in Artikel 275 vor. Ehemalige FahrzeugklassenFür folgende weitere Fahrzeugklassen hatte die FIA in der Vergangenheit Bestimmungen festgelegt, die jedoch mittlerweile nicht mehr gültig sind:
Präsidenten
Siehe auch
WeblinksCommons: Fédération Internationale de l’Automobile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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