Mit The New Machiavelli veröffentlicht H. G. Wells seinen ersten Ideen- und Problemroman, in dem die Handlung der soziologischen und ideologischen Botschaft untergeordnet ist.
Edgar Wallace veröffentlicht seine beiden ersten Afrika-Romane Sanders of the River (Sanders vom Strom) und The People of the River (Die Eingeborenen vom Strom).
22. Mai: Die Uraufführung von Le Martyre de Saint Sébastien (Das Martyrium des Heiligen Sebastian), einem „Mysterium in fünf Akten“ von Gabriele D’Annunzio, am Théâtre du Châtelet in Paris gerät zu einem Skandal. Der Erzbischof von Paris, Léon-Adolphe Amette, verbietet allen Katholiken den Besuch der Vorstellungen wegen der Darstellung des Heiligen durch eine leichtbekleidete jüdische und russische Frau, Ida Rubinstein. In der Folge werden alle Stücke D’Annunzios auf den Index librorum prohibitorum gesetzt. Das Publikum reagiert brüskiert oder wegen der fünfstündigen Dauer des Stückes, der nur etwa eine Stunde Musik von Claude Debussy gegenübersteht, gelangweilt.
14. Oktober: Die TragikomödieDas weite Land von Arthur Schnitzler wird an mehreren Bühnen im deutschsprachigen Raum uraufgeführt. Schnitzler wird im Anschluss an die Aufführung am Wiener Burgtheater laut seinem eigenen Tagebucheintrag 24 Mal vom Publikum vor den Vorhang gerufen und wird in den folgenden Wochen an mehreren Orten von Kritik und Publikum gefeiert.
20. Februar: Die erste Ausgabe der Zeitschrift Die Aktion, Zeitschrift für freiheitliche Politik und Literatur von Franz Pfemfert erscheint.
Preisverleihungen
Der französischsprachige belgische Schriftsteller und Dramatiker Maurice Maeterlinck erhält „auf Grund seiner vielseitigen literarischen Wirksamkeit, besonders seiner dramatischen Schöpfungen, die sich durch Phantasiereichtum auszeichnen und durch einen poetischen Idealismus, der, mitunter in der verschleierten Form des Märchenspiels, tiefe Eingebung offenbart und auf geheimnisvolle Weise Gefühl und Ahnung des Lesers anredet“, den Nobelpreis für Literatur.
Gustav Landauers Essays Die Abschaffung des Krieges durch die Selbstbestimmung des Volkes. Fragen an die deutschen Arbeiter und Aufruf zum Sozialismus erscheinen.
Geboren
Erstes Halbjahr
14. Januar: Anatoli Rybakow, russischer Schriftsteller († 1998)
14. Januar: Olivier Séchan, französischer Schriftsteller, auch Jugendbuchautor († 2006)