Olivier SéchanOlivier Séchan (* 14. Januar 1911 in Montpellier; † 7. Juli 2006 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Übersetzer und Jugendbuchautor. Er ist der Vater des Sängers Renaud. LebenOlivier Séchan stammte aus dem hugenottischen Bildungsbürgertum des südfranzösischen Protestantismus. Sein Vater war der Philologe Louis Séchan, der an der Universität Montpellier und später an der Sorbonne in Paris altgriechische Lyrik lehrte. Sein Bruder war Edmond Séchan. Nach Studien und Arbeit als Übersetzer beim Radio heiratete Olivier Séchan in zweiter Ehe Solange Mériaux, die aus einer kommunistischen Arbeiterfamilie im nordfranzösischen Lens stammte. Mit ihr hatte er die Kinder Thierry, Nelly, die Zwillinge Renaud und David, sowie Sophie. Zudem hatte er aus erster Ehe die Tochter Christine. Zwei Kinder aus der ersten Ehe waren in der Zeit des Zweiten Weltkriegs gestorben. Sein Sohn Nicolas starb am 7. Juni 1944 bei einer Bombardierung.[1] 1938 war beim Verlag Albin Michel mit Les Eaux mortes sein erster Roman erschienen. Auf diesen ließ er Le Bouquet d’orties folgen. Beide Romane erschienen unter dem Pseudonym Olivier Beaucaire. Sein 1942 unter eigenem Namen erschienener dritter Roman Les Corps ont soif bei Éditions Ariane erwies sich als Verkaufserfolg und brachte ihm den Prix des Deux Magots ein. 1946 wurde er für Les chemins de nulle part in der Pariser Brasserie Lipp von André Salmon als Juryvorsitzenden mit dem Prix Cazes ausgezeichnet. Séchan wurde darauf ebenfalls Mitglied dieser Jury.[1] Auch wenn sich bis 1950 drei weitere Romane an den gehobenen Literaturbetrieb richteten, war er ab 1951 bereit Konzessionen zu machen und für ein breiteres Lesepublikum zu schreiben, um seine Familie zu ernähren, zumal seine Frau als Hausfrau bei den Kindern blieb und die Familie Séchan trotz seiner ererbten Zugehörigkeit zum Bildungsbürgertum nicht von Haus aus vermögend war. In Zusammenarbeit mit Igor B. Maslowski, einem Kritiker der Zeitschrift Mystère Magazine, veröffentlichte er mehrere humoristische Kriminalromane mit dem Pseudonym Laurence Tecumseh Ford beim Verlag Éditions du Masque. Für Vous qui n’avez jamais été tués erhielt er 1951 den Grand Prix du Roman d’Aventures. Weitere Kriminalromane erhielten weniger Aufmerksamkeit.[1] Zu Beginn der 1960er Jahre wechselte Séchan in die Jugendbuchsparte, da diese bessere Verdienstmöglichkeiten versprach. Er erfand die Abenteuer der Kinder Luc und Martine und die Geschichten mit den drei Cousins Morand in Paris, womit er einigen Erfolg hatte. In seinem Erzählen schöpfte Séchan nicht zuletzt aus seiner eigenen Erfahrung als Vater. Die Séchan wohnten unweit der Porte d’Orléans in Paris und wie die drei Cousins seiner Geschichten, verbrachte auch die Familie Séchan jeden Sommer in einem Dorf im südfranzösischen Département Drôme.[1] Auch wenn er seine Einkünfte als Buchautor durch eine Tätigkeit als Verlagsmitarbeiter bei Hachette aufbessern konnte, sah sich Séchan schließlich doch gezwungen eine Anstellung als Deutschlehrer am Lycée Gabriel Fauré im 13. Arrondissement von Paris anzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt war er schon todkrank. Auf seine schriftstellerische Laufbahn blickte er am Ende seines Lebens mit einer gewissen Bitterkeit zurück. Seine Söhne Renaud und Thierry Séchan erbten sein erzählerisches Talent. Renaud erreichte den auch von ihm erträumten landesweiten Erfolg.[1] WerkeRomane
Humoristische Kriminalromane gemeinsam mit Igor B. Maslowski
Kinder- und JugendliteraturReihe Luc et Martine
Reihe Les Six Compagnons
Weitere Jugendromane
Einzelnachweise
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