In der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kappel sind die Kulturdenkmale des Chemnitzer Stadtteils Kappel verzeichnet, die bis März 2022 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.
Sachgesamtheit Siedlung am Flughafen, mit folgenden Einzeldenkmalen: drei Wohnhäuser mit Garten (Am Flughafen 1, 7 und 8, siehe 09202873, 09202945 und 09203031) sowie acht weitere Wohnhäuser mit Garten als Sachgesamtheitsteile; einheitlich gestaltete Villenkolonie mit traditionalistischer Wohnbebauung im weitestgehend originalen Zustand, Architekt Alwin Marquardt, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung, baugeschichtlich von Bedeutung[Ausführlich 1]
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Siedlung am Flughafen; stattlicher traditionalistischer Wohnbau in sehr gutem Erhaltungszustand, Teil einer einheitlich angelegten Villenkolonie, baugeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Siedlung am Flughafen; markanter traditionalistischer Wohnbau, weitestgehend original, Teil einer einheitlich angelegten Villenkolonie, baugeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Siedlung am Flughafen; qualitätvoller traditionalistischer Wohnbau, weitestgehend unverändert, Teil einer einheitlich angelegten Villenkolonie, baugeschichtlich von Bedeutung
Um 1890 (Schule und Schulturnhalle); 1909 (Schule)
Die ältere Schule qualitätvoller Klinkerbau mit Mittelrisalit aus der Amtszeit des Stadtbaurates Hechler, zweiter Schulbau im Reformstil der Zeit um 1910 von Stadtbaurat Richard Möbius, baugeschichtlich von Bedeutung.
Gedenkstein für Rudolf Harlaß vor Juli 2019 entwendet[1]
Eingeschossiger Putzbau im Hinterhofbereich einer offenen Blockrandbebauung, fein gestaltete Fassade mit einer Reihe von Rundbogenfenstern, Anbau mit helmartiger Bedachung, erbaut als Kinderbewahranstalt, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung
Sachgesamtheit Wohnanlage Chemnitzer Bau- und Sparverein mit folgenden Einzeldenkmalen und den Sachgesamtheitsteilen Doppelmietshaus Kleiststraße 4 und 6 sowie Bürgersteig mit Gehwegplatten:
Mehrere Mietshäuser (siehe 09202962)
zusammengehörig mit Lützowstraße 47–55 (siehe 09203047)
Kleiststraße 2 und 8 (siehe 09202963)
Einheitlich gestaltete Putz- und Klinkerbauten mit ländlichen Formmotiven in weitestgehend originalem Zustand, baugeschichtlich von Bedeutung.
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Wohnanlage Chemnitzer Bau- und Sparverein; einheitlich gestaltete Putz- und Klinkerbauten mit ländlichen Formmotiven in weitestgehend originalem Zustand, zusammengehörig mit Lützowstraße 47–55 sowie Kleiststraße 2 und 8, baugeschichtlich von Bedeutung
Einfacher, aber qualitätvoller Mietsbau, weitestgehend unverändert, städtebauliche Ensemblewirkung mit Nr. 7 und 9, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung.
Dreigeschossiges repräsentatives Mietshaus mit wohlproportionierter Schmuckfassade zwischen Neorenaissance und Jugendstil, Erdgeschoss verputzt und verändert, die beiden Obergeschosse in Klinker, symmetrische Fassade mit acht Achsen, aufwendig gearbeitete Fenstergewände aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, die doppelachsigen Seitenrisalite bekrönt durch Dacherker in Renaissanceformen, kräftiges Traufgesims, flaches Satteldach, im Inneren bauzeitliches Treppenhaus, Fußbodenfliesen, Stuckdecken und farbige Wandfassungen. Aufgrund seiner baugeschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung, der Originalität der Bausubstanz und des hohen Dokumentationswertes denkmalwürdig.
Baugeschichtlich von Bedeutung, im Stil der Klassischen Moderne, zum Hof mit Laubengängen, städtebaulich wichtige Ecksituation in Klinkerbauweise, baugeschichtlich von Bedeutung
Schlichte, aber besonders qualitätvoll gestaltete Putzbauten, elegante Fassadengliederung mit Betonung der Treppenhausachsen durch flankierende Bullaugen-Fenster, gestalterische Akzentuierung der Straßenecke durch Abrundung der Gebäudekante, siehe auch unter Neefestraße 81a, baugeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Wohnanlage Chemnitzer Bau- und Sparverein; einheitlich gestaltete Putz- und Klinkerbauten mit ländlichen Formmotiven in weitestgehend originalem Zustand, zusammengehörig mit Lützowstraße 47–55 sowie Chopinstraße 50–54, baugeschichtlich von Bedeutung
Bemerkenswerter, aufwendig in neobarocken Formen gestalteter Etagenwohnbau, außen und innen weitestgehend original, großzügiges Treppenhaus mit Kachelschmuck, baugeschichtlich von Bedeutung
Markanter Mietsbau mit Formanklängen an norddeutsche Backsteinbauten der sogenannten Hannoverschen Schule, wirksame Betonung der Ecksituation, baugeschichtlich von Bedeutung
Ausgesprochen qualitätvolle Klinkerfassade in originalem Erhaltungszustand, ausgewogene Fassadengliederung mit gefassten Rund- und Segmentbögen, für Kappel außergewöhnliche Fassade im Stil der sogenannten Hannoverschen Schule, baugeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Wohnanlage Chemnitzer Bau- und Sparverein; einheitlich gestaltete Putz- und Klinkerbauten mit ländlichen Formmotiven in weitestgehend originalem Zustand, mit Fachwerkelementen im Dacherkerbereich, zusammengehörig mit Chopinstraße 50–54 sowie Kleiststraße 2–8, baugeschichtlich von Bedeutung
Südlich der Eisenbahnlinie große Fertigungshalle (Gebäude 25) mit Flugmotorenprüfständen (Gebäude 23a, 23b, 23c), Einzeldenkmal der Sachgesamtheit 09203235
Messeplatz 1 (Zwickauer Straße 221, 223a, 223b, 225, 227) (Karte)
1956 (Gebäude 23a, 23b, 23c, Prüfstände für Flugzeugmotoren); 1957 (Gebäude 25, große Fertigungshalle)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Wanderer-Werke; ausgedehnte Produktionsanlage von herausragender Bedeutung, Sitz des für die industrielle Entwicklung in Chemnitz besonders wichtigen Fahrrad- und Maschinenherstellers „Wanderer“ (vormals Winklhofer und Jaenicke), einer der wenigen Komplexe, der die ursprüngliche Kompaktheit noch teilweise bewahrt hat, hochrangige Gebäude aus unterschiedlichen Entstehungsphasen bezeugen das schrittweise Wachstum der Anlage, als überaus wertvoll sind einzustufen die ältesten Gebäude des Werkes (Gebäude 5d, 6, 7 und 10, vor 2009 teilweise abgebrochen), das von der prominenten Architekturfirma Zapp und Basarke entworfene Büromaschinenwerk (Gebäude 9) mit dazugehörigem Kesselhaus, Maschinenhaus und Schornstein (Gebäude 11, vor 2009 teilweise abgebrochen) als „Herz“ der Produktionsstätte, der Buchungs- und Addiermaschinenbau (Gebäude 4 und 8, vor 2009 teilweise abgebrochen) des Architekten Wilhelm Kreis sowie die eindrucksvollen, in ihrer Art einmaligen Flugzeugmotorenprüfstände (vor 2009 teilweise abgebrochen), baugeschichtlich, industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung
Repräsentative Villa im Stil der Neorenaissance mit Jugendstilelementen, die unmittelbare Nachbarschaft von Fabrikantenvilla und Zwirnerei veranschaulicht noch heute den damals typischen Wohnstil der Industriellen in unmittelbarer Nähe der Arbeitsstätte, baugeschichtlich von Bedeutung
Schlichte, aber besonders qualitätvoll gestaltete Putzbauten, elegante Fassadengliederung mit Betonung der Treppenhausachsen durch flankierende Bullaugen-Fenster, gestalterische Akzentuierung der Straßenecke durch Abrundung der Gebäudekante, siehe auch unter Haydnstraße 2–6, baugeschichtlich von Bedeutung
Reich gestalteter Putzbau in markanter Ecklage mit straßenbildprägenden Baudetails, architektonische Betonung der Ecklage, baugeschichtlich von Bedeutung
Qualitätvoller Etagenwohnbau, symmetrische Fassadengliederung, reiche Stuckdekoration im Treppenhaus, weitestgehend original, baugeschichtlich von Bedeutung
Verwaltungsgebäude eines Industriebetriebes (Nr. 119) mit Paternoster, rückwärtige Gartenanlage sowie südwestliches Wohnhaus (Nr. 125), ehemals Naumann und Oehme, Böhme Fettchemie
Bezeichnet mit 1924 (Wohnhaus); 1938 (Verwaltungsgebäude)
Verwaltungsgebäude weitgehend original erhaltener traditionalistischer Bau mit verschiedenfarbiger Ziegelfassade und aufwendig gestaltetem Eingangsbereich, Wohnhaus mit ehemalig integriertem Wagenschuppen mit weitgehend original erhaltener Art-déco-Fassade, großräumiger Fabrikgarten, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und gartengestalterisch von Bedeutung
Schlichter traditionalistischer Bau mit markanter Eingangsgestaltung, nachträglich in eine schon vorhandene Siedlung in städtebaulich markanter Lage eingefügt, baugeschichtlich von Bedeutung
Sachgesamtheit ABG-Siedlung Kappel, bestehend aus dem Einzeldenkmal „Platner Hof“ (Platnerstraße 32, 34, 36, ehemaliges Genossenschaftsheim, siehe 09202897) sowie den Sachgesamtheitsteilen Mehrfamilienwohnhäuser und Doppelwohnhäuser mit Verbindungsmauern sowie frei stehende Mehrfamilienwohnhäuser (Platnerstraße 19–43 ungerade und 22–30 und 38–52 gerade, Kleiststraße 11/13, 15, 16, Horststraße 21,23,25,27), weiterhin Vorgärten, Straßengrün, Mietergärten und Gebäudevorplatz mit Stützmauer am Platner Hof (Gartendenkmal); anspruchsvoll gestaltete, dem Heimatstil verpflichtete Siedlung von baugeschichtlicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher, städtebaulicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung
Einzeldenkmal in der Sachgesamtheit ABG-Siedlung Kappel; anspruchsvoll gestalteter traditionalistischer Bau mit expressionistischem Dekor, Fassadenplastik und originaler Freiflächengestaltung, von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert
Sachgesamtheit Reihenhaus-Siedlung Richard-Wagner-Straße, bestehend aus den Sachgesamtheitsteilen: 16 Einfamilienreihenhäuser (keine Einzeldenkmale); baugeschichtlich von Bedeutung, Anklänge an den Stil der klassischen Moderne der 1920er Jahre, Werk des Architekten Hermann Heuss, Professor an der Gewerbe-Akademie Chemnitz und Bruder des Politikers und ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss, baugeschichtlich von Bedeutung
Aufwendig gestalteter Bau in konservativen Formen der 1920er Jahre, weitestgehend original erhalten, seltener architektonischer Zeuge des frühen Flugverkehrs in Deutschland, expressionistische Stilmotive, ortsgeschichtlich, technikhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung
Einfaches, aber qualitätvolles vorstädtisches Mietshaus, bemerkenswerter Holzerker mit farbiger Bleiverglasung, reich dekoriertes eisernes Einfahrtstor, baugeschichtlich von Bedeutung
Ausgewogen gegliederter, monumentaler Villenbau in weitgehend originalem Erhaltungszustand, im Stil der Neorenaissance, straßenbildprägender Erker und Dacherker, baugeschichtlich von Bedeutung
Qualitätvoller Wohnbau im Stil der Reformarchitektur um 1900, ländliche Formmotive (Fachwerk), außen und innen weitestgehend original, Kachelschmuck und Deckenstuck im Vestibül, baugeschichtlich von Bedeutung
Fabrikhalle (Holzgaleriehalle) im Fabrikhof (Nr. 135), Fabrikgebäude (Nr. 145) mit angebauter Gießereihalle (Nr. 137) und Schornstein einer ehemaligen Textilmaschinenfabrik (ehemals Sächsische Stickmaschinenfabrik Kappel, vormals Moritz Albert Voigt)
1866/1867, später erweitert; 1872 (Galeriehalle); Ende 19. Jahrhundert (Schornstein); Anfang 20. Jahrhundert (Fabrikgebäude)
Baugeschichtlich von Bedeutung.
Für Chemnitz einmalige Holzgaleriehalle: hochrangiges technisches Denkmal von hoher ingenieurtechnischer und handwerklicher Bedeutung im Holzbau des 19. Jahrhunderts, eine der bedeutendsten deutschen Holzgaleriehallen
Gießerei vom Ende des letzten Jahrhunderts: original erhalten, mit qualitätvoller Klinkerfassade, diese gegliedert von großen Rundbogenfenstern
ehemalige Textilmaschinenfabrik: in städtebaulich markanter Ecklage mit fein gestalteter Klinkerfassade
Ende 19. Jahrhundert (rechter Gebäudeteil und Saal); bezeichnet mit 1909 (linker Gebäudeteil)
Bemerkenswerte Gesamtanlage von architektonischer und historischer Bedeutung, einer der schönsten Festsäle in Chemnitz, reicher plastischer Fassadenschmuck am Hauptgebäude, ehemaliges Hauptquartier der Chemnitzer SPD, baugeschichtlich von Bedeutung
Großes, repräsentatives, villenartiges Gebäude mit klassizistisch-gründerzeitlichen Formanklängen, bemerkenswerte Betonung einer Gebäudeecke durch rückwärtigen Turm, baugeschichtlich von Bedeutung
Sachgesamtheit Straßenbahndepot Chemnitz-Kappel mit den Einzeldenkmalen (siehe 09202881):
Verwaltungsgebäude (intern Haus 1)
Ehemaliges Mannschaftsgebäude (später Kantine, intern Haus 2)
Ehemaliger Pferdestall mit Schmiede und Wagenbeschlag (intern Haus 4)
Wagenhalle mit Reparaturwerkstatt und Verwaltungstrakt (intern Haus 4)
Wagenhalle (intern Haus 3)
und historischer Fahrzeugbestand
sowie den Sachgesamtheitsteilen: Gleisanlagen, Grünfläche an der Zwickauer Straße, ehemaliges Wohn- und Expeditionsgebäude (intern Haus 5) sowie weitere Funktionsgebäude entlang der hinteren Flurstücksgrenze. Geschlossen erhaltene Anlage von großer regionalhistorischer und verkehrshistorischer Bedeutung, baugeschichtlich von Bedeutung.
Verwaltungsgebäude (intern Haus 1), ehemaliges Mannschaftsgebäude (entspricht Gefolgschaftshaus, später Kantine, intern Haus 2), ehemaliger Pferdestall mit Schmiede und Wagenbeschlag (intern Haus 4), Wagenhalle mit Reparaturwerkstatt und Verwaltungstrakt (intern Haus 4), Wagenhalle (intern Haus 3) und historischer Fahrzeugbestand (Einzeldenkmale der Sachgesamtheit 09302146)
Seit 1880 (Straßenbahndepot); 1880 (ehemaliger Pferdestall, später Schmiede, Haus 4); 1893 (Wagenhalle, Haus 4); 1907 (neue Wagenhalle, Haus 3); 1900 (Verwaltungsgebäude mit Direktorwohnung); 1935 (Mannschaftshaus, später Kantine)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Straßenbahndepot Chemnitz-Kappel; geschlossen erhaltene Anlage von großer regionalhistorischer und verkehrshistorischer Bedeutung
Einer der herausragenden Industriebauten der 1920er Jahre in Chemnitz, Schieferverkleidung der seitlichen Fassadenabschnitte kontrastiert wirkungsvoll mit dem großzügig angelegten Mittelteil und seinem expressionistischen Motiv der dreieckigen Lichterker, Architekten: Kornfeld & Benirschke, baugeschichtlich von Bedeutung
Qualitätvoller, schmuckreicher Mietsbau in städtebaulich beherrschender Situation, prägnantes Eckmotiv, Kriegsschaden an der Fassade in gestalterisch befriedigender Form behoben, baugeschichtlich von Bedeutung
Schlichtes gründerzeitliches Mietshaus mit Klinkerfassade in städtebaulich markanter Lage, Fleischerladen mit Kachelverkleidung und Glasdecke, anspruchsvoller Ladendekor in Art-déco-Formen, baugeschichtlich von Bedeutung
Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
Anmerkungen
Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z.B. die Fassade).
Baugeschichte: Im November 1933 reichte der Architekt Alwin Marquardt für das Flurstück 123a an der Stollberger Straße den Entwurf eines Bebauungsplans ein. Die Kreishauptmannschaft Chemnitz genehmigte am 5. März 1934 den Bebauungsplan. Die ältesten Häuser der Siedlung befanden sich bereits 1934 im Bau und konnten 1935 vollendet werden.
Die folgende Tabelle enthält die Anschriften, das Baujahr, die Architekten und die Bauherren der Siedlungshäuser sowie Bemerkungen zur Bauplanung:
Anschrift
Baujahr
Architekt
Bauherr
Bemerkungen
Am Flughafen 1
1935
A. Marquardt
Kaufmann Robert Hermann Just
Vorgarten mit Großgrün bereits im Bauplan enthalten
Am Flughafen 2
1935
A. Marquardt, dann Wechsel zu W. Christian
Kaufmann Egon Leonhardt
Planung des Gartens durch den Architekten W. Christian
Am Flughafen 3
1934
Gebr. Gleibe, Baugeschäft und Sägewerk
Robert Just
Abweichung vom Bebauungsplan: statt Wohnhaus wurde Wochenendhaus gebaut, erst 1992 mit Wohnhaus bebaut
Am Flughafen 4
1936
Architekt Prof. Kurt Wittlinger aus Chemnitz
Am Flughafen 5
1935
A. Marquardt
Studien-Assessor Wilhelm-Gerhard Kurze
Am Flughafen 6
1935
A. Marquardt
Fräulein Johanna Wutzler
Zweifamilienhaus
Am Flughafen 7
1935
A. Marquardt
A. Friedemann
Zweifamilienhaus, Gartengestaltung noch erkennbar
Am Flughafen 8
1934
A. Marquardt
Bankprokurist Adolf David Herrl
ältestes Siedlungshaus dieser Siedlung, Vorgarten in Bauplanung enthalten
Am Flughafen 9
1934
A. Kurt Müller (ehemals Müller & Schwab)
Walter Kircheisen
Am Flughafen 10
1935
A. Marquardt
Ing. Herbert Grimm
im Bauplan Gartenplanung enthalten
Baubeschreibung: Alle im Wohngebiet errichteten Wohnhäuser sind zweigeschossige Putzbauten über rechteckigen, annähernd quadratischen Grundrissen mit leichten Vor- und Rücksprüngen bzw. Anbauten, alle mit schiefergedeckten Walmdächern. Die Sockel wurden mit regelmäßigem Mauerwerk aus Theumaer Schiefer verblendet. Die sparsam gegliederten Putzfassaden, im Ursprung sandfarben, sind heute in hellen Tönen abgefärbt. Gesimse fehlen zumeist. Schmale Putzfaschen fassen die Rechteckfenster – stehende und liegende Formate – ein. Die Fenster, mehrflüglige Fenster ohne Sprossenteilung, teilweise auch Schiebefenster, sind zumeist den Vorbildern entsprechend rekonstruiert worden. Vielfach blieben Holzklappläden erhalten oder wurden nach altem Vorbild neu gefertigt. Die Eingangsbereiche sind in unterschiedlicher Weise gestaltet, teilweise mit kleinen Vordächern oder flankierendem Mauerwerk aus Theumaer Schiefer. Den Abschluss zum Dach bilden schräge oder leicht konkave Dachgesimse. Der Dachraum wird generell durch stehende Gauben mit Sattel- oder Krüppelwalmdächern, ebenfalls schiefergedeckt, belichtet. In ihrer architektonischen Ausbildung wurden diese Häuser geprägt durch Heimatstil und Moderne. Die Anlage der Siedlung, ihre lockere Bebauung und Durchgrünung, wurde ebenfalls durch die „Gartenstadtbewegung“ der 1920er Jahre inspiriert.
Denkmalfähigkeit und Denkmalwürdigkeit: Die Siedlung „Am Flughafen“ mit allen zugehörigen Siedlungshäusern ist denkmalfähig auf Grund ihres stadtentwicklungsgeschichtlichen, baugeschichtlichen, baukünstlerischen und personengeschichtlichen Wertes. Das trifft auf die zur Sachgesamtheit gehörenden Grundstücke und Häuser ebenso zu wie auf die noch gesondert als Einzeldenkmale ausgewiesenen Einfamilienwohnhäuser der Siedlung.
Baugeschichtlicher Wert: Die Gestaltung der Siedlungshäuser ist exemplarisch für die 1920er und beginnenden 1930er Jahre. In besonders typischerweise vereint die Architektur der zur Siedlung gehörenden Einfamilienwohnhäuser stilistische Elemente der „Heimatschutzbewegung“, der „Gartenstädte“ und teilweise auch des „art déco“ in sich. Hierdurch werden diese Gebäude zum wichtigen Architekturzeugnis des Einfamilienhausbaus jener Zeit, woraus sich deren besondere baugeschichtliche Bedeutung ableitet. Weiterhin ist die Siedlung die einzige original erhaltene Siedlung in Chemnitz, welche für eine bürgerliche Käuferschicht geschaffen wurde. Durch diese Bauherren war eine großzügigere Gestaltung und ein höherer Wohnkomfort möglich, als in den zeitgleich entstandenen Siedlungen, die teils sogar für Erwerbslose erbaut worden waren. Größtenteils handelte es sich bei den anderen Siedlungen um Mehrfamilien- oder Doppelwohnhaussiedlungen, die in ihrer äußeren Gestalt sehr schlicht und in ihrem Komfort und in ihren Wohnraumgrößen relativ bescheiden waren. Das gilt nicht nur für die nach 1933 in Chemnitz entstandenen Siedlungen, sondern auch für die zuvor gebauten Siedlungen, bei denen es sich größtenteils um sozialen Wohnungsbau gehandelt hat. Auch durch diese Sonderstellung im Siedlungsbau der Stadt Chemnitz erlangt die Siedlung „Am Flughafen“ eine große baugeschichtliche Bedeutung.
Baukünstlerische Bedeutung: Die künstlerischen Strömungen, die die Gestaltung der Siedlungshäuser anregten, wurden oben schon mehrfach angesprochen. Der Vergleich der Siedlungshäuser der Siedlung „Am Flughafen“ mit Einfamilienwohnhäusern der 1920er Jahre belegt dies. Deutlich wird aber auch, dass der Architekt eigene Lösungen der Bauaufgabe fand, die sich durch ihre sachliche, ausgewogene und zweckmäßige Gestaltung auszeichnen. Den individuellen Wünschen der Bauherren folgend, gelang es dem Architekten, ein einheitliches Bauensemble zu schaffen, welches durch feine Variationen besticht. Die Häuser wurden geprägt durch ein spannungsvolles Wand-Öffnungsverhältnis und Material- und Farbästhetik. Hieraus leitet sich die künstlerische Bedeutung der Siedlungsbauten ab.
Stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung: Wie oben ebenfalls ausgeführt, war diese Siedlung ursprünglich als Teil einer großzügigen Stadterweiterung im Südwesten der Stadt Chemnitz geplant. Durch die beschriebenen Umstände wurde diese städtebauliche Planung nicht Realität. Nach Vorstellungen des Stadterweiterungsamtes war ein Stadtgebiet mit aufgelockerter Bebauung vorgesehen, in dem Einzelhäuser in Gärten oder Grünanlagen integriert werden sollten. Damit wollte man ein gesundes Wohnumfeld ohne Lärm und Rauchgasbelästigungen schaffen, welches außerdem sinnvolle Beschäftigung im Freien ermöglichte, die wiederum auch der besseren Ernährung ihrer Bewohner dienen sollte. Die Straßen sollten sich dem Geländeverlauf anpassen, es war geplant, die Häuser straßenbegleitend anzuordnen. Mit Ausnahme des Aspektes der eigenen Ernährung folgte die Siedlung „Am Flughafen“ den städtebaulichen Intentionen des Stadterweiterungsamtes. Als einziger ausgeführter Siedlungsteil dieses geplanten Stadterweiterungsgebietes im Südwesten der Stadt Chemnitz bezeugt die beschriebene Siedlung „Am Flughafen“ diese Planungen und erlangt hierdurch eine große stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.
Personengeschichtliche Bedeutung: Die Bauaufträge, die Albin Marquardt erhielt, bezeugen, dass er zu den anerkannten Architekten der Stadt Chemnitz gehörte. Neben Mietshäusern und Einfamilienwohnhäusern wurde er auch mit dem Bau von Geschäftshäusern und Fabriken beauftragt. Er wurde der Architekt des mittleren Bürgertums. Auch über die Stadtgrenze hinaus erhielt er Aufträge, was jedoch nicht abschließend untersucht wurde. Er gehörte zu den eher konservativen Architekten der Stadt Chemnitz, sein Werk entspricht dem Trend der Zeit, es besticht durch künstlerische Qualität, Zweckmäßigkeit und Solidität in der Bauausführung. Vermutlich ist die Zahl seiner heute noch existierenden Bauten relativ gering. Einige wurden nicht ausgeführt, andere wurden Opfer der Bomben des Zweiten Weltkrieges. So gehört die komplett erhaltene Siedlung zu den wenigen weitgehend original erhaltenen Werken des Architekten Marquardt, außerdem ist sie die einzige Siedlung seines Œuvre. Hieraus leitet sich die personengeschichtliche Bedeutung der Siedlung ab.
Denkmalwürdigkeit: Die Denkmalwürdigkeit ist ein Korrektiv der Denkmalfähigkeit. Denkmalwürdig sind in der Regel Objekte, die sich durch eine besondere Authentizität oder/und Seltenheit auszeichnen bzw. eine besondere geschichtliche Bedeutung haben. Trotz vereinzelter baulicher Veränderungen und Vereinfachungen, z. B. auch am Haus Am Flughafen 2, blieb die Siedlung in ihrer Anlage, aber auch weitgehend ihrem Baubestand authentisch erhalten und dokumentiert somit die Intentionen des Architekten Albin Marquardts in exemplarischer Weise. Zugleich ist sie ein unverfälscht erhaltenes Zeitdokument des Bauens ihrer Entstehungszeit. Gleichzeitig ist die Siedlung als Anlage für bürgerliche Bauherren singulär. Sie ist auch ihrer Zeit voraus, weil sie nicht den typischen Siedlungsanlagen entspricht, die durch Genossenschaften und die Stadt angelegt wurden. Sie dürfte eine der ersten Siedlungen in Chemnitz sein, die durch einen privaten Bauträger erbaut wurde, wie dies heute weit verbreitet ist. Die Siedlung mit allen zugehörigen Bestandteilen ist ein Kulturdenkmal (Sachgesamtheit), weil sie die Kriterien der Denkmalfähigkeit ebenso erfüllt wie die der Denkmalwürdigkeit.
Quellen
Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 13. August 2022. (Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen.)