Hinweis: Die Reihenfolge der Denkmäler in dieser Liste orientiert sich zunächst an Stadtteilen und anschließend der Anschrift, alternativ ist sie auch nach der Bezeichnung, der vom Landesamt für Denkmalpflege vergebenen Nummer oder der Bauzeit sortierbar.
Kulturdenkmäler werden fortlaufend im Denkmalverzeichnis des Landes Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf Basis des Hessischen Denkmalschutzgesetzes (HDSchG) geführt. Die Schutzwürdigkeit eines Kulturdenkmals hängt nicht von der Eintragung in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen oder der Veröffentlichung in der Denkmaltopographie ab.
Das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste ist keine rechtsverbindliche Auskunft darüber, ob es Kulturdenkmal ist oder nicht: Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmaltopographie. Diese ist für Hessen in den entsprechenden Bänden der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland und im Internet unter DenkXweb – Kulturdenkmäler in Hessen[1] einsehbar. Auch diese Quellen sind, obwohl sie durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen aktualisiert werden, nicht immer aktuell, da es im Denkmalbestand immer wieder Änderungen gibt.
Eine verbindliche Auskunft erteilt allein das Landesamt für Denkmalpflege Hessen.[2]
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Säule aus rotem Sandstein mit korinthischem Kapitell, darauf dreiseitiger Bildaufsatz (eine Seite leer, eine Seite zeigt den verklärten Heiland, eine Seite die Marienkrönung). Früher in der Feldflur am alten Pilgerweg nach Marienthal und Nothgottes, jetzt im Garten eines Wohnhauses.
Ehemals Ingelheimer Hof. Zweiflügeliges Herrenhaus, massiv und verputzt. Über 10 Achsen langgestreckter Hauptflügel mit hohem Walmdach. Vor dem rechteckigen Eingang Vorhalle mit aufgesetztem rechteckigem Erker mit Sonnenuhr. Rechtwinklig anschließender Ostflügel mit niedrigem Walmdach, an der Mitte zur Gartenseite (nach Osten) breitgelagertes Zwerchhaus. Weitläufige Kelleranlagen aus verschiedenen Epochen. Östlich abschließender, durch eine hohe Mauer mit vermauertem Portal umgrenzter, weiträumiger Park (als Grünfläche mit geringen Resten alten Baumbestands erhalten). Im Hof zwei alte Platanen, in der Südwestecke neugotisches Wirtschaftsgebäude und ein schlichtes Nebengebäude, das die 1706 errichtete, klassizistisch umgebaute Kapelle enthielt.
Hauptflügel im Kern aus dem 16. Jahrhundert. Ostflügel etwas jünger, bezeichnet 1683, Zwerchhaus aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Neugotisches Wirtschaftsgebäude des 19. Jahrhunderts. Nebengebäude (ehem. Kapelle) im Kern von 1706.
Julius Rheinberg gründete im Jahre 1880 die Champagnerfabrik "Schloss Rheinberg". Unter Isaak Loewenthal 1881 bis 1888 Ausbau zur "Champagnerfabrik Schloss Rheinberg & Co." Heinrich Waldeck übernahm die Firma vor 1940, firmiert wurde ab da unter dem Namen "Schloss Waldeck" bis 1973.
Seit 1984 Weingut Gebr. Grimm und Sektmanufaktur Bardong.
Hof im 16. Jhd. im Besitz der Familie von Stockheim (Wappenschild und Jahreszahl 1549). Gebäude im 18. Jhd. unter Christian Jacob von Zwierlein (1737–1793) erneuert. Umbau durch seinen Sohn Hans Carl von Zwierlein (1768–1850). Heute durch Modernisierungsmaßnahmen gravierend verändert (in Mietwohnungen aufgeteilt).
Ehemaliges Wohnhaus der Familie Bachelin. Im Hauptwohnraum handgemalte Papiertapete, entstanden um 1822/23. Älteste in einem bürgerlichen Haus bekannte handgemalte Tapete Deutschlands
Ehemaliges Kelterhaus des Bachelin'schen Anwesens. Ab 1940 im Besitz des Weinhändlers Georg Görisch ("Görisch-Scheune"). Ankauf durch die Stadt Geisenheim Anfang der 1970er Jahre. Kulturtreff seit Dezember 1990
Ehemaliges Parkrestaurant der Familie Fatscher. Architekt: Georg Hartmann, Geisenheim. Verputzter Bau mit verschiefertem Walmdach über rechteckigem Grundriss. Zur Beinstraße orientierte Schmalseite als Schaufassade mit Stilelementen der Neorenaissance.
Viereckig geschlossene Hofanlage. Im Hof zurückliegend das im Kern romanische Wohnhaus mit Front nach der Bierstraße aus verputztem Fachwerk und verschiefertem Mansarddach. Die jetzt unverputzte Westgiebelwand lässt den Umfang des romanischen Baus erkennen und enthält ein vermauertes Rundbogentor sowie Rundbogenfenster aus dem späten 12. Jahrhundert. Als eines der seltenen Relikte romanischen Profanbaus im Rheingau von hoher wissenschaftlicher und stadtbaugeschichtlicher Bedeutung.
Schlichtes, traufständiges, massives Wohngebäude mit Satteldach und Hofdurchfahrt. Geburtshaus des Prälaten Dr. Lorenz Werthmann (1858-1921), Gründer des deutschen Caritas-Verbandes.
Ehemaliges Weingut Franz Jann und Söhne, 1903 durch die Forschungsanstalt angekauft und ausgebaut. Traufständiges, zweigeschossiges Massivgebäude mit regelmäßiger, klassizistischer Putzfassade. Langgestrecktes Kellereigebäude auf demselben Grundstück in einiger Entfernung an der Mühlstraße.
Ensemble aus drei Gebäuden unterschiedlicher Bauphasen: Zweigeschossiger verputzter, im Übergang vom Spätbarock zum Frühklassizismus angesiedelter Landhaustyp auf langgestrecktem Grundriss (ehem. von Teng'sches Weingut). Daran nördlich angebaut ein Ziegelbau mit Schieferdach, im Stil der schon vorhandenen Anstaltsbauten. Gegenüber ein weiterer Ziegelbau aus zwei- und dreigeschossigen Bauteilen mit rundbogigen Fenstern und traditionellen Krüppelwalmdächern. Das Gelände war ursprünglich durch eine mittlerweile abgebrochene Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke direkt mit dem nördlich gelegenen Institutsgelände verbunden.
Teng'sches Haus vom Ende des 18. Jahrhunderts, nördlicher Anbau von 1880-86 Weiteres Gebäude von 1901.
Am Blaubauch gelegener zweigeschossiger, von Historismus und Heimatstil beeinflusster Eckbau. Erbaut als Wohnhaus und Apotheke im Auftrag der Familie Grandjean, Architekt: Georg Hartmann, Geisenheim.
Giebelständiges Wohnhaus mit Satteldach und massivem Erdgeschoss. Obergeschoss Fachwerk. Nördlich angrenzend eingeschossiger Wirtschaftsbau mit Toreinfahrt.
Alter Friedhof von 1822. Schnittpunkt der Hauptwege markiert durch eine Rotunde mit zentralem Hochkreuz aus Sandstein. Friedhofskapelle vermutlich vom Ende des 19. Jahrhunderts, später verändert, davor Rest eines gusseisernen Pumpenbrunnens. Entlang der Hauptlängsachse Thujaallee, 1877 von Freiherr von Lade gestiftet. Eiserne Gittertore zwischen Sandsteinpfosten unterbrechen die umgebende verputzte Natursteinmauer. Erhaltene Grabmale mit größtenteils erheblichem historischem und handwerklich-künstlerischem Wert, u. a.:
Grabstein Jakob Burgeff (1827)
Mausoleum der Familie Generalkonsul Eduard von Lade (1864)
Grablege Familie Simmler, gräfl. Ingelheimischer Kanzleirat (1835)
Grabsteine der Familien Jann, Maurer, Gutmann, Quittmann, Eder, von Brentano, Pulch, Beitz, Müller, Scherer, Kilb, Schamari-Gietz, Ostern, Hissenauer
Direktor Dr. Emil Stetter (1901)
Ruhestätte Familie Anton Waas
Ehrenfriedhof von 1925/1966. Ehrenhalle in Form eines antikisierenden Tempels, 1927 nach Plänen Georg Hartmanns errichtet.
Backsteinbau aus rohen Feldbrandziegeln mit verputzter Schaufassade. Quadratischer Schlauchturm aus Backstein mit Aufsatz aus konstruktivem Fachwerk und Zeltdach mit kleiner Aussichtsplattform.
Kopie einer an der Abbiegung des Kreuzwegs aufgestellten Skulptur des hl. Sebastian aus hellem Sandstein auf hohem Sockel. Original laut Stifterinschrift gestiftet von Anna Clara Caludin.
Stattliche Hofanlage. Massives Wohnhaus an der Ecke Rheinstraße / Kapellenstraße mit verschiefertem Satteldach zwischen zwei Schildgiebeln. Nach Westen anschließendes wohlerhaltenes Wohnhaus aus Ziegelmauerwerk mit überdachter Loggia im Obergeschoss.
im Kern vielleicht 16. Jahrhundert, bezeichnet 1746; westlich angrenzendes Wohnhaus aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Klassizistischer Brunnen aus hellem Marmor in Form einer sich verjüngenden runden Säule mit Lorbeergehänge, seitlich am quadratischen Sockel zwei Schalen. Jetzt auf neuerem Betonunterbau mit zusätzlichem drittem Wasserauslauf in ein niedrigeres Becken.
Außerhalb des alten Ortskerns am Blaubach gelegene Mühle, vielleicht ehemalige Zwierlein'sche Mühle. Massives Erd- und Sockelgeschoss, darüber verputztes Fachwerk mit Krüppelwalmdach. Gebäude äußerlich stark verändert, jedoch besondere geschichtliche Bedeutung als letztes erkennbares Mühlengebäude von ehemals etwa sieben Mühlen im Gemarkungsgebiet.
Eckgebäude mit massivem Erdgeschoss, Fachwerkobergeschoss und verschiefertem Walmdach. Zur Platzecke (Bischof-Blum-Platz) Hausmadonna auf geschnitzter Konsole.
Dreigeschossiges, traufständiges Fachwerkhaus. Ursprünglich mit massivem Erdgeschoss und Hofdurchfahrt, mittlerweile als Ladenlokal modern verändert. Darüber zwei verputzte Fachwerkgeschosse und hohes, steiles Satteldach.
17. Jh., im Kern evtl. älter, Fassade im 19. Jh. umgestaltet
Kleines, traufständiges Fachwerkhaus innerhalb der geschlossenen Zeile. Massives Erdgeschoss mit Toreinfahrt und modernem Ladeneinbau. Obergeschoss mit dekorativem Sichtfachwerk, darüber verschiefertes Satteldach.
Nach Art eines schlichten Jugendstil-Landhauses errichtet, vereinigt das Wohnhaus zeittypische historisierende Elemente. Verputzte Straßenseite mit Krüppelwalmdach, hofseitig erkerartiger Fachwerkvorbau. Verschiefertes Dach.
Wasserturm der 1868 in Mittelheim gegründeten und ab 1871 in Geisenheim ansässigen Schaumweinkellerei Gebrüder Hoehl. Die Sektfabrik wurde 1917 von Matheus Müller aus Eltville am Rhein aufgekauft, der Firmensitz 1930 dorthin verlegt. Heute Teil des Kapellenhofes.
Ehem. Zehnthof des Mainzer Domkapitels, später Weinhandlung von Lade. Ab 1850 Weingut Burgeff und Geburtsort des Botanikers Hans Burgeff (1883–1976). Danach Weingut Ohlig, dann Weingut Graf von Francken-Sierstorpff. Heute Kapellenhof mit Gutsausschank Kapellengarten.
klassizistischer Laufbrunnen aus rotem Sandstein, einer von ursprünglich 18 Brunnen, die mit Erneuerung der Wasserleitung kurz nach 1820 errichtet wurden. 1973 erneuert.
Ehemaliges Bürgermeisterhaus an der Ecke Dr. Schramm-Straße. Eingeschossiges Wohnhaus mit hohem, ausgebautem Satteldach. Etwa zeitgleich mit der benachbarten Rheingauschule errichtet, werden auch hier in der Putzfassade mit Bruchsteinsockel und Sandsteingewänden, kleinem Eckerker und Schieferdach, traditionelle Formen und Materialien eingesetzt. Wichtige städtebauliche Position am westlichen Ortseingang.
Traufständiger, zweigeschossiger Massivbau mit Krüppelwalmdach und seitlicher Hofdurchfahrt. An das Wohnhaus östlich anschließend ein kleiner Wirtschaftsbau mit zwei ovalen Fenstern.
Ehem. Wohnhaus (Villa Hoehl) mit jüngeren, nördlich anschließenden, rechtwinklig angelegten Wirtschaftsgebäuden. Heute Bestandteil der Hochschule. Stattlicher freistehender Massivbau. Klarer, rechteckiger, wohlproportionierter Baukörper von sieben zu fünf Achsen.
Von-Lade-Straße 1 (Ecke Falterstraße/Hospitalstraße) Lage
Flur: 21, Flurstück: 3/6
Kopie eines barocken Wegekreuzes. Laut Stifterinschrift von Johannes Adam Wittmann und seiner Ehefrau Elisabeth zur Ehre Gottes am Pilgerweg nach Nothgottes und Marienthal errichtet.
eröffnet 1872 auf Betreiben Eduard von Lades. Die Anlage umfasst das Hauptverwaltungsgebäude, das Müller-Thurgau-Haus, ein Gartenhaus und einen Park mit verschiedenen Denkmälern.
Gegenüber der Schule gelegene Villa. Einfacher traufständiger Baukörper mit Satteldach über quadratischem Grundriss. Handwerklich anspruchsvoll ausgeführte Schaufassade mit schmückenden Details.
Hofreite als einheitliche Anlage, bestehend aus freistehendem Wohnhaus und winkelförmig den Hof umgrenzenden Wirtschaftsgebäuden und Mauereinfriedung. Wohngebäude mit gotisierenden Formen (u. a. Maßwerkfriese, Treppengiebel), Nebengebäude aus unverputztem Backsteinmauerwerk in stilistisch angepassten, jedoch einfacheren Formen. Erbaut durch Philipp Hartmann (Bauunternehmer). Elternhaus des Geisenheimer Architekten Georg Hartmann (1869-1956).
Geschwungener Sockel aus hellem Sandstein. Auf dem Kreuzfuß Relief einer Taube mit Palmzweig. Im Sockel Spruchinschrift: „WENN DU WILLST, IST AUF DEINEN WEGEN GOTT ZUGEGEN“. Ursprünglicher Standort weiter östlich bei Haus Nr. 82.
Im Jugendstil als Wohnhaus mit Verlag und Druckerei im Auftrag von Arthur Jander (Drucker und Zeitungsverleger) errichtet. Architekt: Georg Hartmann, Geisenheim. Seit 1937 Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde. Quadratischer Baukörper mit hohem, verschiefertem Krüppelwalmdach mit zentral vorgesetztem Treppenturm mit barockisierender Haube.
Historisierender Jugendstilbau, Architekt: Georg Hartmann, Geisenheim. Voluminöser, drei- bis viergeschossiger Komplex mit burghaftem Charakter. Gute Ensemblewirkung mit benachbarter ev. Pfarrkirche und gegenüberliegenden Villen. Zugehörig waren eine Turnhalle (Aula) und ein Volksbad.
Kubus mit flachem Walmdach, asymmetrisch vorgezogener Risalit, davor schmiedeeiserner Balkon. Hell verputztes Gebäude mit kontrastierenden Kanten und Gewänden aus dunklen Klinkerbändern und backsteinsichtigen Brüstungsfeldern gegliedert.
Stattlich dimensioniertes, freistehendes Doppelwohnhaus mit Satteldach. Der einfache, klare Baukörper steht im Gegensatz zum Formenreichtum der benachbarten Villen. Fassade aus zweifarbigem Ziegelmauerwerk auf Bruchsteinsockel.
Kleine Villa innerhalb einer Gruppe ähnlicher Bauten. Straßenseitig eingeschossig wirkend, rückseitig ein turmartiger, zweigeschossiger Bauteil mit hohem, steilem Walmdach. Kontrastreiche Fassadengliederung durch Putzflächen und Ziegelbändern.
Rechteckiger Baukörper mit seitlichem, spitzhaubig bekröntem Turm. Über Erkervorsprung im Erdgeschoss Balkon mit reich ornamentierter, schmiedeeiserner Brüstung in Neorokoko-Formen.
Traufständiges, langgestrecktes Wohnhaus mit mittlerem erhöhten Giebelfeld. Die Fabrikgebäude mit der Firmenaufschrift auf dem First schließen sich hinter der Villa an.
Opulente und durch ihr Bauvolumen eindrucksvolle, vielleicht von der Schaumweinfabrikantenfamilie Hoehl erbaute Villa in neoklassizistischen Formen. Kubus mit flachem Walmdach auf etwa quadratischem Grundriss. Eckturm mit hohem Pyramidendach.
Langer Sandsteinquader auf zwei Sandsteinpfosten. Die Konstruktion ermöglichte den Weinbergarbeitern das Ab- und Aufsetzen schwerer Rückentraglasten im Stand. Eine Stehpause (Ruhe) mit voller Mistkiepe oder vollem Traubenlegel (Butt) war so möglich.
Ferdinand Luthmer: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Wiesbaden. Band 1: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheingaues. Keller, Frankfurt am Main 2. Auflage 1907