Das für das Voralpenland charakteristische bäuerliche Straßendorf liegt in einer Rodungsinsel. 1812 bestand es aus 38 Anwesen. Obereigentümer waren durch Jahrhunderte unter anderem die Klöster Tegernsee, Dietramszell, Schäftlarn und die Hofmarken Grünwald und Taufkirchen.
Die lockere Bebauung durch Bauernanwesen folgt zum größeren Teil dem gekrümmten Verlauf der alten Durchgangsstraße von München nach Tegernsee, die als solche wohl schon im 18. Jahrhundert durch den Bau der neuen, östlich des Ortes vorbeistreichenden Chaussee ihre alte Funktion verloren hat. Dieser Teil der Siedlung, das Niederdorf, trägt den alten Namen Niederham. Der im Nordteil des Ortes querverlaufende kürzere Straßenzug (Oberham) führt westwärts zu der weit außerhalb des Ortes gelegenen Pfarrkirche St. Michael. Die Straße gehört nur in ihrem historisch bebauten Bereich bis zu den Anwesen Nr. 25 bzw. Nr. 26 zum Ensemble; der modern bebaute Ostteil stellt die Verbindung zur Chaussee (Bundesstraße) her und gehört nur mit den alten Anwesen Nr. 7 und 10 zum Ensemble.
Die Hofstätten sind hochmittelalterlichen Ursprungs. Aus der traditionellen Ostung der Einfirsthöfe, zwischen die in der Ortsmitte auch Kleinbauern- und Söldenhäuser eingestreut sind, ergeben sich seitlich der beiden Straßenzweige teils Giebelstellungen der Wohnteile der Höfe, teils Giebelstellungen ihrer Wirtschaftsteile, teils Traufstellungen in der gesamten Länge der Baukörper. Die einzelnen Höfe sind von mittlerer Größe, den alten Bestand bilden Block- und Putzbauten des 17. bis früheren 19. Jahrhunderts mit dem üblichen Flachsatteldach des Oberlandes. Der ehemalige Pfarrhof, ein Massivbau des 17. Jahrhunderts, zeichnet sich durch seine Größe und seinen Bodenerker besonders aus. Von den früheren drei Dorfweihern sind zwei erhalten geblieben; die Bäckerlack und die Pfeiferlack.
Barocker Saalbau mit eingezogenem Polygonalchor und mächtigem Chorflankenturm mit Zwiebelhaube, 1702/1710, Turm 1732/1734, Langhaus nach Westen erweitert 1952, mit Ausstattung
Friedhof mit Grabmälern um 1900
Teile der historischen Friedhofsmauer, 18./19. Jahrhundert
Leichenhalle (Wolfratshausener Straße 14), spätklassizistischer Walmdachbau, 1928
Wolfratshausener Straße 8, Wolfratshausener Straße 10 (Standort)
Ehemaliges Bauernhaus, sogenannt Beim Melcherhans
Zweigeschossige verputzte Einfirstanlage mit flachem Satteldach, Balkonen mit Aussägearbeiten und am Wirtschaftsteil Bundwerk, zweites Viertel 19. Jahrhundert
Spätgotische Chorturmkirche mit gerade schließendem Chor und wuchtigem Satteldachturm, Langhaus im Kern 11./13. Jahrhundert, Umgestaltung 15. Jahrhundert, Barockisierung um 1680, nach Westen erweitert 1965, mit Ausstattung
Friedhofsmauer, massiv
Leichenhaus, Putzbau mit steilem Satteldach im Reformstil, um 1920
Wirtschaftsteil, hakenförmiger zweigeschossiger Schopfwalmdachbau mit Rampe, um 1850/1860, mit Wohngebäude, zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit Türmchen, bezeichnet mit 1899
Wohnteil des ehemaligen Bauernhauses, früher Beim Bechler (Pechler)
Zweigeschossiger Einfirsthof mit flachem Satteldach, Blockbau-Obergeschoss, umlaufender Laube und Hochlaube, Nordseite ausgemauert, Mitte 18. Jahrhundert
Wohnteil des ehemaligen Bauernhofes, früher Beim Mangschuster
Zweigeschossiger Putzbau mit geschlepptem Satteldach, umlaufender Laube und verbretterter Giebellaube, 1646 (dendro.-dat.), Ausbau und Erweiterung Ausbau und Erweiterung 1880 (dendro.-
Zweigeschossige Einfirstanlage mit verputztem Wohnteil, barocker Fassadengliederung, Hochlaube und Bodenerker, bezeichnet mit „1682“
Ehemaliger Getreidekasten des Garnerhofes, zweigeschossiger Blockbau mit Steilsatteldach und Laube, bezeichnet mit „1667“ (1987 von Kirchstraße 28 transferiert)
Verbretterter Holzständerbau mit flachem Satteldach und Bundwerkelementen, bezeichnet mit „1855“, mit Getreidekasten, Blockbau, nachträglich bezeichnet mit „1673“
Wohnteil des ehemaligen Einfirsthofes, sogenannt Beim Ertl
Zweigeschossiger Blockbau mit flachem Satteldach, umlaufender Laube und Giebellaube, Unterbau zweite Hälfte 17. Jahrhundert, Obergeschoss Ende 18. Jahrhundert
Nebengebäude, kleiner Massivbau mit Satteldach, um 1900
Spätgotischer Saalbau mit eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor mit angefügter Sakristei, Anfang 16. Jahrhundert, romanischer Turmunterbau um 1315, barocker Umbau der Kirche 1686, Turmlaterne 1887, mit Ausstattung
Ehemaliger Kleinbauernhof, sogenanntes Schmiedgütl heute beim Kaltschmied
Zweigeschossige Einfirstanlage mit flachem Satteldach, Wohnteil mit verputztem Blockbau-Obergeschoss, Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert, traufseitiger Balkon mit Aussägearbeiten, 19. Jahrhundert
Nebengebäude, langgestreckter erdgeschossiger Satteldachbau mit weitem Dachüberstand, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Hochlaube, im Kern 18. Jahrhundert, Mitte 19. Jahrhundert in zwei Wohneinheiten geteilt, Anfang 20. Jahrhundert wieder zusammengelegt
Zweigeschossige Einfirstanlage mit flachem Satteldach, Wohnteil mit Blockbau-Obergeschoss und umlaufender Laube, um 1630, Wirtschaftsteil, Ständerbau mit Pfettendach, 1788 (dendrochronologisch datiert)
Wohnteil des ehemaligen Einfirsthofes, sogenannt Beim Hansch
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Obergeschoss, zweite Hälfte 17. Jahrhundert, umlaufende Balusterlaube und Dachaufbau mit verbretterter Hochlaube, Ende 18. Jahrhundert
Hoher zweigeschossiger Massivbau mit flachem Satteldach, Lisenen- und Friesgliederungen, Stichbogenfenstern und Balkonen mit Aussägearbeiten, im Stil der Maximilianszeit, um 1850/1860
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit verschaltem Blockbau-Obergeschoss, umlaufender Laube und Hochlaube, wohl zweite Hälfte 18. Jahrhundert, Wirtschaftsteil, 19. Jahrhundert
Ehemaliges Zuhaus, zweigeschossiger Blockbau mit flachem Satteldach, zweite Hälfte 17. Jahrhundert
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Obergeschoss, traufseitiger Laube und verbretterter Hochlaube, zweite Hälfte 17. Jahrhundert, Dachaufbau Ende 18. Jahrhundert, massives Erdgeschoss erneuert
Wohnteil im Osten, zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Obergeschoss, angeblich 1777, umlaufende Laube und Dachaufbau mit verbretterter Hochlaube, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Wirtschaftsteil im Westen, wohl 19. Jahrhundert, im späten 19./Anfang 20. Jahrhundert mit beidseitiger Widerkehr erweitert
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Obergeschoss, Ende 18. Jahrhundert, umlaufende Laube, verbretterte Hochlaube und Dachaufbau um Mitte 19. Jahrhundert
Stadel mit Wohnkammern, zweigeschossiger massiver Flachsatteldachbau, verputzt, 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Kniestock, Wohnteil mit Putzgliederungen und Stichbogenfenstern, 1890, Glockenstuhl 1907, Bemalung der Fassaden von Edwin Peisker, 1942
Zweigeschossiger Blockbau mit zum Teil ausgemauerter Nordseite und flachem Satteldach, wohl noch 16. Jahrhundert, Dachaufbau und umlaufende Laube zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Kleine Einfirstanlage mit ehemaliger Zimmerei-Werkstatt, Wohnteil zweigeschossig, mit vorkragendem Satteldach, segmentbogigen Fenstern mit barockisierender Rahmung, Putzgliederung und zwei Balkonen, in der Türe bezeichnet mit „1883“
Nebengebäude, erdgeschossiger Satteldachbau mit hohem Kniestock, gleichzeitig
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Großeichenhausen Eichenhausener Straße 41 (Standort)
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Literatur
Georg Paula, Timm Weski: Landkreis München (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandI.17). Karl M. Lipp Verlag, München 1997, ISBN 3-87490-576-4, S.252–273.