Das Ensemble umfasst die Altstadt Kronach mit der sogenannten Oberstadt und der Unteren Stadt in ihren historisch überlieferten Teilen sowie die nördlich davon, erhöht gelegene Festung Rosenberg. Die Stadt Kronach, an der alten Messeverbindung Leipzig–Nürnberg im Mündungszwickel von Haßlach und Kronach gelegen, weist eine dreistufige Gliederung auf. Den höchsten Bereich nimmt die im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammende und über die Jahrhunderte zur beeindruckenden Burganlage ausgebaute Festung Rosenberg ein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1249. Als nördlicher Eckpfeiler des Hochstifts Bamberg beherrschte die Festung jahrhundertelang das Gebiet des 1122 zu Bamberg gekommenen „Praedium Crana“ und bot für die Bewohner des bereits 1003 erwähnten Kronach Schutz in allen großen Kriegen.
Südlich der Festung, etwas tiefer auf einem Bergsporn, liegt die mit Mauern, Türmen und Toren befestigte Oberstadt, der als Anlage der Meranier in ottonischer Zeit eine Landesburg vorausging. Ihr dreieckiger Grundriss ist den topografischen Verhältnissen angepasst. Zwei Parallelstraßen führen von dem kleinen, im Grundriss ebenfalls dreieckigen Kirchplatz (Melchior-Otto-Platz) auf leicht ansteigendem Gelände zum Marktplatz. Ummauerung und Graben sind für die Oberstadt bereits 1323/33 nachgewiesen. Kriegerische Ereignisse, wie beispielsweise die Hussiteneinfälle im 15. Jahrhundert oder der Dreißigjährige Krieg mit den Belagerungen durch die Schweden führten zu wesentlichen Verstärkungen dieser Verteidigungsanlagen. Auch heute noch bestimmen von den ehemals zahlreichen Türmen der Stadtmauer einige die Silhouette der Oberstadt. Von den drei großen Toranlagen hingegen blieb nur das sogenannte Bamberger Tor erhalten. Die bürgerliche Bebauung der Oberstadt ist im Kern spätmittelalterlich und besteht überwiegend aus trauf- und giebelständigen, zwei- bis dreigeschossigen Fachwerkbauten des 16. bis 18. Jahrhunderts mit massiven, oft älteren Erdgeschossen aus Sandsteinquadermauerwerk. Die im Wesentlichen gotische katholische Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptista wurde zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert errichtet. Ergänzende Bauten des 19. Jahrhunderts, beispielsweise die Schulbauten am Melchior-Otto-Platz oder in der oberen Amtsgerichtsstraße und am Marktplatz fügen sich harmonisch im Sinne einer romantischen Stadtbildvorstellung in das Bild der älteren Häuser ein. Der größte Verlust an historischer Bausubstanz im sonst sehr geschlossen überlieferten Stadtgefüge der Oberstadt trat durch den Neubau des Rathauses (1972–1975) anstelle von Bürgerhäusern ein.
Der imposante Bau des 1798 bis 1802 errichteten ehemaligen fürstbischöflichen Kastenbodens, heute Justizvollzugsanstalt, zwischen Oberstadt und Festung gelegen, bildet das Bindeglied dieser beiden Ensembleteile.
Der Oberstadt ordnet sich die Untere Stadt, bestehend aus drei alten, heute zusammengewachsenen Vorstädten, unter. Die unregelmäßige Grundrissstruktur mit ihren zum Teil verwinkelten Gassen- und Straßenzügen verweist auf die weitgehend unregulierte Bebauung.
Die östliche Vorstadt, an der Kronach gelegen, hat ihren Ursprung in einer thüringischen Ansiedlung, deren Zerstörung mit der Landesburg „urbs crana“ 1003 nachgewiesen ist. Der schon Ende des elften Jahrhunderts erwähnte Fronhof, wohl wirtschaftlicher Mittelpunkt dieser Siedlung ist noch heute in Gestalt der barocken Scheunenreihe am Kaulanger lebendig. Meist zweigeschossige giebelständige Fachwerkbauten des 17./18. Jahrhunderts haben sich vorwiegend in der zur Kronach führenden Andreas-Limmer-Straße erhalten. Zur Oberstadt hin hat die „Altstadt“ eine Erweiterung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts meist in Gestalt von Sandsteinquaderbauten erfahren.
Die südliche Vorstadt, zwischen der an der Kronach gelegenen Spitalkirche St. Anna (15. Jahrhundert) und der Haßlach wird besonders eindrucksvoll am Marienplatz von der katholischen Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptista beherrscht, die im Südteil der Oberstadt mit ihrem Westbau hart an der hoch aufragenden Stadtmauer steht, sowie dem barocken Pfarrhof und dem Pfarrturm des 16. Jahrhunderts. Entlang der Schwedenstraße, parallel zur westlichen Oberstadtummauerung hat sich eine einheitliche giebelständige Bebauung, meist in Fachwerk, aus dem 16./17. Jahrhundert erhalten, während am Marienplatz Sandsteinbauten des 18. und 19. Jahrhunderts vorherrschen.
Die dritte Vorstadt, hauptsächlich am westlichen Ufer der Haßlach gelegen, zeigt entlang der Adolf-Kolping-Straße, der Klosterstraße und im Krahenberg eine weitgehend einheitliche Bebauung des 17./18. Jahrhunderts meist in Gestalt von giebelständigen zwei- bis dreigeschossigen Fachwerkbauten mit massiven, im Kern oft älteren Untergeschossen und verschieferten oder verputzten Obergeschossen.
In der Unteren Stadt erfuhr das Ensemble im Bereich des Hussitenplatzes durch den Neubau eines Kaufhauses sowie die unmaßstäblichen Großbauten an der Güterstraße bereits empfindliche Störungen. Zusätzlich wurde die bauliche Substanz durch Überformungen und in der Kubatur angepasste Neubauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bereits reduziert und das Stadtbild durch Nachverdichtung verändert. Die beiden ehemals durch die Untere Stadt fließenden Mühlkanäle, gespeist von Kronach und Haßlach, sind ebenfalls nicht mehr überliefert und lassen sich nur mehr an den Flurstücken nachvollziehen. (Aktennummer E-4-76-145-1)
Dreigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Fensterbankgesims und Walmdach, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Das Gebäude wurde ursprünglich mit nur zwei Stockwerken errichtet und um 1930 um ein drittes Stockwerk erhöht.[1]:50 Während des Ersten Weltkriegs war in dem Gebäude ein Lazarett für verwundete Soldaten untergebracht.[2]
Zweigeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss, 17. Jahrhundert, im Hof polygonaler Eckturm mit Glockenhaube, Umbauten 19. Jahrhundert
Das abgefaste Holzkreuz ruht auf einem Betonsockel. Die Tafeln mit den fünf Wunden Christi sind blau bemalt und schließen mit geflammten Glorien, der Kreuzkopf trägt anstelle einer Inschrift das Schweißtuch der Veronika. Geschützt wird das Kreuz von einem geschweift endenden Blechdach mit verzierter Stirnseite, dessen Innenseite ebenfalls blau bemalt ist.[3]:42–43
Zweigeschossiger Satteldachbau mit übergiebeltem Risalit und Fachwerklaube, Erker auf Nordseite mit Zwiebelhaube, reduzierter Jugendstil, bezeichnet „1908“
Zweigeschossiger Ziegelbau mit Sandsteingliederung und Walmdach, Risalite mit Ziergiebeln, Fachwerklauben, Historismus in der Art der deutschen Renaissance, bezeichnet „1909“
Wohn- und Geschäftshaus, ehemaliges Gasthaus zum weißen Lamm
Dreigeschossiger Walmdachbau mit verputzten Fachwerkobergeschossen, um 1790, Erdgeschoss mit segmentbogiger Toreinfahrt und Ladeneinbau, sowie Rückgebäude 1814
Aus ehemals drei Gebäuden bestehende Baugruppe, dreigeschossiges Traufseithaus mit massivem Erdgeschoss und Freitreppe, zwei Fachwerkobergeschossen und Mansardwalmdach, 1718 (dendrochronologisch datiert) und 1760 (dendro. dat.), 1790/1791 unter einem Dach zusammengefasst, im Kern älter, sowie dreigeschossiges Eckhaus mit massivem Erdgeschoss, zwei Fachwerkobergeschossen und Mansardwalmdach, 1765 (dendro. dat.)
Drei-, ehemals zweigeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit zwei Fachwerkobergeschossen, im Erdgeschoss großes Rundbogenportal und profilierte Türrahmungen aus Sandstein, um 1700
Dreigeschossiges Eckgebäude mit Satteldach, Erdgeschoss spätmittelalterlich, erstes Obergeschoss um 1600, zweites Obergeschoss mit polygonalem Eckerker 1679, hier und Giebel Zierfachwerk, Inneres modern überformt
Dreigeschossiger Mansardwalmdachbau mit reicher Sandsteingliederung, Obergeschosse mit Sichtziegelmauerwerk und Mittelbalkonen, Neurenaissance, bezeichnet „1897“
Ehemals zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau mit hohem Kniestock, Erdgeschoss und Obergeschoss Sandstein, Giebel verschiefert, bezeichnet „1798“
Zweigeschossiger, zweiflügeliger Massivbau, verputzt, Standerker mit Zwiebelhaube über Haupteingang und Freitreppe, Satteldach an beiden Giebelenden mit Krüppelwalm, 1925
Zweigeschossiger Mansarddachbau, Obergeschoss und Zwerchhaus Sandstein, im Kern 17. Jahrhundert, Umbauten des 18. Jahrhunderts, Erdgeschoss modern verändert
Kernburg, Vierflügelanlage mit Bergfried, Kern um 1260, dreigeschossige Flügelbauten, 14./15. Jahrhundert, Um- und ergänzende Bauten des 16. Jahrhunderts durch Caspar Vischer, Jörg Wieber und Erasmus Braun
Zweiter Bering mit Torbau, Brunnenbau, Wohnbau und Ecktürmen, 15. Jahrhundert, Um- und ergänzende Bauten des 16. bis 18. Jahrhunderts
Mittlerer Bering mit Pulverturm, Luntenturm, Salzturm, Dicker Turm, Schieferturm, 1475–1487, Umbauten des 16./17./18. Jahrhunderts
Neues Zeughaus, 1588–1591
Bastionen und Vorwerke, Anlagen in Bossenquadern, 17. Jahrhundert, Erneuerungen und Ergänzungen des 18. und 19. Jahrhunderts
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, am Fuße des Festungsberges mit Futtermauern als halboffenes Oval in den aufgehenden Hang eingefügt, den mittig aufgestellten, von vier Löwen getragenen Steinsarkophag umschließend, von Gottfried Neukam, 1935, nach 1945 um die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erweitert
Zweigeschossiger, traufständiger Bau mit Sattel- und Mansarddach, Erdgeschoss Sandstein, Obergeschoss mit Fachwerkerker, Zwerchhaus, spätes 19. Jahrhundert, im Kern 18. Jahrhundert
Friesener Straße 43, vor dem Haupteingang der Frankenwaldklinik (Standort)
Bildstock
Sandstein, Pfeiler und Aufsatz mit Bogendach und Steinkreuz, bezeichnet „1883“
Dieser Bildstock stand ursprünglich rund 100 m weiter nördlich, bevor er an seinen heutigen Standort vor dem Haupteingang der Klinik versetzt wurde. Der konkav-konvexe Sockel trägt an der Vorderseite die Inschrift „Gg. Wich senj. v. Dörfles 1883“, der Sockelfuß ist mit „… Burger“ bezeichnet (ein Hinweis auf den Bildhauer Matthäus Burger aus Friesen). Der Pfeilerschaft ist unterteilt und zeigt an der Stirnseite zwei Rosetten, die anderen Seiten sind leer. In der Bildnische an der Vorderseite des mit eingezogenem Rundbogen geschlossenen Aufsatzes befand sich einst eine kleine Steinmadonna, die jedoch abgegangen ist und durch eine Marienbüste aus Porzellan ersetzt wurde. Die Bildnische wird von der Inschrift „Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe“ gerahmt.[6]:57–58 Als Bekrönung trägt der Aufsatz ein steinernes Kleeblattkreuz.
Frühmeßleite 1, auf dem Grundstück (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildstock
Sandsteinsäule, 1700
Dieses Flurdenkmal stand ursprünglich in Friedersdorf, einem Gemeindeteil des Marktes Pressig. Stifterin war eine Frau, die meist zur Nachtzeit Getreide vom Bauernhof zu einer Mühle im thüringischen Nachbarort Heinersdorf bringen musste und sich im dunklen Wald wohl ängstigte. Um die vermeintlichen finsteren Mächte dort zu besänftigen, ließ sie diesen Bildstock errichten und soll danach im Wald nicht mehr behelligt worden sein. Das Flurdenkmal ruht auf einem Sockel, dessen vier Felder diamantiert sind. Von einer Basis aus erhebt sich ein glatter Säulenschaft, dessen mit der Jahreszahl „1745“ beschriftetes Oberteil abgegangen ist. An der Basis des von Rundbogen geschlossenen Aufsatzes befinden sich die zerstörten Reste einer Inschrift, die sich über Nord-, West- und Südseite zieht und mit der Jahreszahl „1700“ endet. Die von mit Ringen verzierten Eckvorlagen getrennten Reliefs zeigen an der Westseite die Krönung Mariens, an der Nordseite die heilige Agatha und an der Südseite die heilige Barbara; die Ostseite ist leer.[6]:56–57
Zweigeschossiger, traufständiger Satteldachbau, Giebelfassade Sandstein, Fachwerkgiebel zum Teil verschiefert, im Kern 1649, weitgehend erneuert
Vermutlich in diesem Gebäude befand sich ab dem 15. Jahrhundert eine öffentliche Volksküche für arme und kranke Leute („gar“ mhd. für „bereit machen“).[7]
Diese Sandsteinplastik ist rund 180 cm hoch. Der heilige Josef trägt auf seinem linken Arm, auf einem Tuch ruhend, das Jesuskind, das sich mit seiner rechten Hand am Hals des Heiligen abstützt.[3]:43
Eingeschossiger, giebelständiger Satteldachbau, verputzt, Giebel zum Teil verschiefert, im Kern wohl zweite Hälfte 17. Jahrhundert, Erneuerungen 18. und 19. Jahrhundert
Johann-Knoch-Gasse 10, in der Grünanlage (Standort)
Sockel und Aufsatz eines Bildstocks
Sandstein, 18. Jahrhundert
Dieses Flurdenkmal wurde aus Fragmenten verschiedener anderer Bildstöcke zusammengesetzt. Der verwitterte Sockel stammt von einem abgegangenen Bildstock aus Zeyern; seine Stirnseite zeigt einen Kranz, Ost- und Westseite sind mit Fruchtgehängen verziert und an der Rückseite befindet sich ein reliefiertes Rechteck. Der gefelderte und nicht mit Schmuck verzierte Pfeilerschaft wurde vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber neu angefertigt. Er trägt den im 18. Jahrhundert entstandenen Aufsatz, der ursprünglich zu einem Bildstock am nordwestlichen Ende des Vogelherdes gehörte. An seiner Stirnseite befindet sich unter dem eingezogenen Rundbogen eine von zwei kräftigen Voluten flankierte Bildnische, in die ein Relief der Kreuzigungsgruppe eingelassen ist.[6]:58–59
In Ecklage, freistehender, eingeschossiger Satteldachbau mit gefugten Ecklisenen sowie Fenster- und Türeinfassungen aus Sandstein, Fassade verputzt, um 1800
Giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Schaugiebel mit Drillings- und Sternfenster sowie Schräggesims, eingezogene, polygonale Apsis, neuromanisch, erbaut 1882/1883 von Johann Baptist Porzelt
Diese Immaculata-Darstellung zeigt die Gottesmutter Maria auf der Erdkugel und der Mondsichel stehend. Die Schlange und der Paradiesapfel zu ihren Füßen symbolisieren die Überwindung der Sünde. Die Sandsteinfigur wird von einem geschwungenen Blechdach mit verzierter Stirnseite geschützt und ruht auf einem quadratischen Sockel mit abschließendem Sims.[3]:41–42 Bevor sie an ihren heutigen Standort im Innenhof versetzt wurde, stand die Figur an der zur Johann-Nikolaus-Zitter-Straße gewandten Frontseite eines Gebäudes, das 1965 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wurde.[1]:37
Vier Doppelwohnhäuser, je eingeschossiger, spiegelbildlich konzipierter und verputzter Satteldachbau mit zwei Eingängen, 1944/1945, Hausnummern 3 und 5 1948/1949 rückwärtig erweitert, Hausnummer 7 im Inneren später erneuert
Nebengebäude, eingeschossige, verbretterte Pultdachbauten, um 1950
Vier Doppelwohnhäuser, je eingeschossiger, spiegelbildlich konzipierter und verputzter Satteldachbau mit zwei Eingängen, 1944/1945, Hausnummern 3 und 5 1948/1949 rückwärtig erweitert, Hausnummer 7 im Inneren später erneuert
Nebengebäude, eingeschossige, verbretterte Pultdachbauten, um 1950
Vier Doppelwohnhäuser, je eingeschossiger, spiegelbildlich konzipierter und verputzter Satteldachbau mit zwei Eingängen, 1944/1945, Hausnummern 3 und 5 1948/1949 rückwärtig erweitert, Hausnummer 7 im Inneren später erneuert
Nebengebäude, eingeschossige, verbretterte Pultdachbauten, um 1950
Vier Doppelwohnhäuser, je eingeschossiger, spiegelbildlich konzipierter und verputzter Satteldachbau mit zwei Eingängen, 1944/1945, Hausnummern 3 und 5 1948/1949 rückwärtig erweitert, Hausnummer 7 im Inneren später erneuert
Nebengebäude, eingeschossige, verbretterte Pultdachbauten, um 1950
Eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und Rundbogenöffnungen, spätklassizistisch, 1836, 1903 zur Turnhalle umgenutzt, rückseitig erweitert und neu bedacht, 1927 Pultdachanbau
Grünanlage zwischen Kreuzbergstraße und Kaulangerstraße (Standort)
Bildstock, sogenannte Schwedenmarter
Sandstein, zweistufige Säule und Aufsatz mit seitlichen Voluten, Rundbogengiebel und Steinkreuz, 17./18. Jahrhundert
Bei der sogenannten Schwedenmarter handelt es sich um den größten Bildstock im Landkreis Kronach. Der Sockel der ionischen Säule ist konkav-konvex profiliert; an seiner Westseite befindet sich eine Ohrmuschelkartusche ohne Inschrift. Der untere Teil des Säulenschafts ist kanneliert, der obere Teil, der von Blattfries eingeleitet wird, ist glatt. Auf dem Kapitell ruht der wuchtige Aufsatz mit gerahmten Bildnischen an Vorder- und Rückseite. Die Nischen werden seitlich von kräftigen Voluten flankiert. Unter den eingezogenen Rundbogen ist Muschelwerk zu sehen. Als Bekrönung trägt der Aufsatz ein großes steinernes Kleeblattkreuz, das von zwei Steinkugeln flankiert wird.[6]:51
Diese vergleichsweise klein wirkende Darstellung des unter dem Kreuz gestürzten Christus ruht auf einem glattflächigen Sandsteinsockel, dessen Abschluss aus einem einfachen, schmalen Sims besteht. An der Basis der Figur sind zwei Inschriften eingemeißelt: „Angef. Gg. Schedel“ und „Gest. Andr. Neubauer 1946“.[3]:43
Dreigeschossiger Walmdachbau mit Mittelrisalit, Erdgeschoss Sandsteinquader, Obergeschosse Backstein mit Sandsteingliederung, spätklassizistisch, bezeichnet „1881“
Dreigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau, Erdgeschoss Sandsteinquader, Obergeschosse massiv und verputzt, mit Fensterbankgesimsen, im Kern um 1500
Zweigeschossiger Satteldachbau, reich gegliederte Sandsteingiebelfront, im Kern 1512, 1583 wohl von Daniel Engelhardt umgebaut, Säulenportal um 1600, Veränderungen des 19. Jahrhunderts, Westteil mit Markthalle und Rathaussaal, Freitreppe, im Kern frühes 16. Jahrhundert, 1726 und 1827 umgestaltet
Dreigeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Stufengiebel, untere Geschosse 13./14. Jahrhundert, zweites Obergeschoss 14. Jahrhundert
Zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau in Ecklage, 1511, Obergeschoss und Giebel Fachwerk (hier zur Hälfte verschiefert), rückwärtig Holzgalerie; nach Brand 1997 weitgehend entkernt
Dreigeschossiger, wehrturmartiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Dachreiter, Giebel verschiefert, im Untergeschoss Beinhaus, 1512/1513; mit Ausstattung
Dreischiffige Hallenkirche, eingezogener Chor mit Fünfachtelschluss frühes 14. Jahrhundert, Langhaus 1406–1408, Westbau mit polygonalem Schluss Anfang 16. Jahrhundert, Turm zu sechs Geschossen, erste Hälfte 14. Jahrhundert, Obergeschoss mit Spitzhelm 1551–1558; mit Ausstattung
Sandstein, als Aufsatz neues adeliges Stadtwappen von 1651 mit zwei Schildhaltern als „Geschundene Männer“, 1654 von Johann Brenck und Hans Georg Schlehendorn
Zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau, im Kern Fachwerkbau, 17. Jahrhundert, Fassade mit Sandsteingliederung und Giebelverschieferung um 1800
Zweigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau, verschiefertes Fachwerkobergeschoss drittes Viertel 17. Jahrhundert, Straßenfront des 18. Jahrhunderts modern verändert
Zweigeschossiger Satteldachbau in Ecklage mit teilweise verkleidetem Fachwerkobergeschoss und verschiefertem Giebel, 17. Jahrhundert, Erdgeschoss durch Ladeneinbau verändert
Langhaus zum Spitalgebäude des 18. Jahrhunderts gehörig (dort auch Dachreiter), mit Streben besetzter Chor mit Fünfachtelschluss, 1464–1467; mit Ausstattung
Sandsteinquaderbau mit Lisenengliederung und Satteldach, Fassadenturm mit Spitzhelm, eingezogener, mit Streben besetzter Chor, neugotisch, 1861 nach Plänen von Zeitler, ausgeführt von Georg Zeuß; mit Ausstattung
Ziegelangerbergweg 4, auf dem Grundstück (Standort)
Bildstockfragment
Sandstein, 19. Jahrhundert
Bei diesem Fragment handelt es sich um die obere Hälfte des Aufsatzes eines Bildstocks aus dem 19. Jahrhundert; sie wurde auf einen jüngeren Stein mit der reliefierten Inschrift „G B 1846“ aufgesetzt und in einen kleinen Treppenaufgang eingemauert. Unter dem eingezogenen Rundbogen ist als Relief die Glosberger Muttergottes dargestellt.[6]:60–61 Eine Marienstatue in dem nördlich der Kreisstadt Kronach gelegenen Wallfahrtsort soll 1727 mehrmals blutige Tränen geweint haben, weshalb dieses Motiv auf zahlreichen Bildstöcken im Frankenwald zu finden ist.[10]
Haßlacher Berg, an der Straße nach Ziegelerden (Standort)
Wegkreuz
Holz, 18. Jahrhundert
Der kegelförmige Sockel, auf dem dieses gefaste Wegkreuz steht, ist aus Bruchsteinen gemauert. Am Kreuzkopf über dem weiß bemalten Korpus befindet sich eine Schriftrolle mit den Buchstaben „INRI“. Dem Schutz vor Witterungseinflüssen dienen ein überstehendes, giebelförmiges Blechdech und eine rautenförmig angelegte Rückwand aus Brettern. Das Kreuz wurde 1798 in einem Hutrechtsvertrag, der zwischen der Stadt Kronach und dem damaligen Besitzer geschlossen wurde, erstmals erwähnt.[3]:50
Vogelherd, etwa 1,5 km nördlich der Festung Rosenberg (Standort)
Bildstock
Sandstein, verjüngter Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit Bildreliefs, Rundbogengiebeln und abschließender Steinkugel, 1769
Der konkav-konvexe Sockel dieses Flurdenkmals ist an der Westseite mit der Jahreszahl „1769“ bezeichnet. Die vier Seiten des unterteilten Pfeilerschafts sind mit Bandelwerk verziert. Ein gestuftes Kapitell trägt den vierseitigen Aufsatz, der mit einer Steinkugel bekrönt ist und dessen Basis und die eingezogenen Rundbogen mit Blattfries dekoriert sind. Die Reliefs zeigen gegen Osten den heiligen Petrus, gegen Westen die Krönung Mariens, gegen Süden die heilige Barbara und gegen Norden die Glosberger Muttergottes.[6]:59
Der originale Schaft dieses Bildstocks aus dem 18. Jahrhundert ist abgegangen, erhalten sind lediglich der Sockel und der Aufsatz. Ersterer wird von kräftigen Voluten flankiert und trägt an der Nord- und an der Südseite eine Rosette. Auf dem Sockel ruht ein glatter Pfeilerschaft, der als Aufsatz eine vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber angefertigte moderne Darstellung der Maria mit dem Jesuskind trägt. Der originale Aufsatz des Flurdenkmals wurde in einen neu erstellten Bildstock auf dem Anwesen Johann-Knoch-Gasse 10 integriert.[6]:58–60
Diese Kapelle wurde 1966 zur Förderung des Gedankens der Ökumene zwischen den christlichen Konfessionen vom katholischen Gesellenverein Kronach erbaut. Im Innenraum befinden sich mehrere Werke des Kronacher Bildhauers Heinrich Schreiber. Eine vertikal aufragende Sandsteinplatte mit einer Darstellung des Abendmahls erfüllt die Funktion des Altares. Weitere Bestandteile der Ausstattung sind ein im Stein verankertes, modernes Kruzifix und ein daneben stehender Bronzeleuchter. Eine Marmortafel an der Außenwand erinnert an den Kronacher Heinrich Förster, der am 24. Juni 1972 (Johannistag) bei einem Verkehrsunfall am Standort der Kapelle ums Leben kam.[8]:76–77
Sandstein, Pfeiler und Aufsatz mit seitlichen Voluten, Rundbogendach und Steinkreuz, 17. Jahrhundert
Dieser Bildstock ist aus einem einzigen Stück Sandstein gearbeitet. Der Pfeilerschaft, dessen Schmalseiten gefeldert sind, wächst aus dem leicht ausgestellten Sockel, seine Stirnseite enthält eine Ohrmuschelkartusche mit der Inschrift „Renoviert 1895 / 1982“. Der seitlich ausladende Aufsatz schließt mit einem eingezogenen Rundbogen, die Schmalseiten werden von kräftigen Voluten flankiert. In der tiefen, rundbogigen Bildnische an der Vorderseite ist eine Bildtafel angebracht, die Rückseite ist leer. Als Bekrönung dient ein steinernes Kleeblattkreuz.[6]:57
Johannisholz, etwa 750 m südwestlich des Gutes am Franziskanerweg (Standort)
Bildstock
Sandstein, gestufter Pfeiler und Aufsatz mit Muschelabschluss, 1786
Die Formgebung dieses Flurdenkmals ist im Landkreis Kronach einmalig. Der geschwungene Sockel ist mit Akanthusdekor versehen und trägt an der Vorderseite die Inschrift „Erneuert J. B. Martin Glosberg 1927“. Auf dem Sockel steht der geschweifte Säulenschaft, an dessen Unterteil sich über einem Engelskopf eine Kartusche mit der folgenden Inschrift befindet: „Jch Johann Caspar Beyer von Birckig habe zu ehren der heiligen dreyfalltigkeit aufrichten lasen bittet vor mich ich bitte vor eüch 1786“. Der Aufsatz des Bildstocks ist von einem Rundbogen geschlossen und wird an seinen Ecken von geflügelten Engelsköpfen flankiert. Das Relief an der Stirnseite zeigt die Krönung Mariens durch die Trinität, an den Schmalseiten befinden sich eine Darstellung der Taufe Jesu und ein Vesperbild.[6]:3
Sandsteinquaderbau mit schiefergedecktem Satteldach, bezeichnet „1736“
Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 2010 wurde über der Eingangstür der Kapelle eine Inschrift mit den Initialen „A B W“ und der Jahreszahl 1736 freigelegt. Die gesamte Rückwand im Innenraum des Gebäudes war bis dahin von einer Blechtafel aus dem 19. Jahrhundert bedeckt, die eine Darstellung der Vierzehn Nothelfer zeigt und dem Kronacher Künstler Lorenz Kaim zugeschrieben wird. Die Tafel wurde im Zuge der Bauarbeiten entfernt und soll nach einer Restaurierung museal präsentiert werden. Als Ersatz wurden vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber angefertigte Keramiktafeln in der Kapelle angebracht, die ebenfalls die Vierzehn Nothelfer zeigen.[8]:82–83[11]
Dreiseitig geschlossener Satteldachbau mit Dachreiter und Schieferdeckung, neugotisch, 1883, 1975 erneuert
Die neugotische Kapelle wurde im Jahr 1883 vom Ökonomen Georg Wich als Dank für die Genesung von einem schweren körperlichen Leiden gestiftet. Der Glockenturm wurde erst einige Jahre später ergänzt; die beiden Vorgänger der heutigen zwei Zentner schweren Glocke wurden im Ersten und im Zweiten Weltkrieg für die Gewinnung von Kriegsmaterialien eingeschmolzen. Die Kapelle musste 1972 dem Neubau des Jugendheims weichen und wurde 1974 etwa 20 Meter nördlich des alten Standorts neu errichtet.[8]:28–29[12]
Sandstein, reliefierter Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit Rundbogengiebeln und Eisenkreuz, 18. Jahrhundert
Dieser Bildstock steht auf einem konkav-konvex geformten Sockel, auf dem sich der mit Bandelwerk verzierte Pfeilerschaft erhebt. Der vierseitige Aufsatz trägt ein einfaches Eisenkreuz als Bekrönung. Die Reliefs unter seinen eingezogenen Rundbogen zeigen die Krönung Mariens, die Taufe Jesu, den heiligen Georg und den heiligen Johannes Nepomuk.[6]:11–12
Sandstein, Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit Rundbogengiebeln, Steinkugel und Eisenkreuz, 18. Jahrhundert
Dieses Flurdenkmal im Stil des 18. Jahrhunderts entstand wahrscheinlich erst im 19. oder 20. Jahrhundert als Ersatz für einen älteren Bildstock.[13] Der konkav-konvexe Sockel trägt einen Pfeilerschaft mit der Inschrift „Zur Ehre der Heiligen Familie“. Unterhalb der Inschrift befindet sich eine reliefierte Rosette. Der Aufsatz wird von eingezogenen Rundbogen geschlossen und trägt als Bekrönung eine Steinkugel und ein Eisenkreuz. Die Reliefs an den vier Seiten zeigen die Heilige Familie, ein Kreuz mit einem anbetenden Stifter, das Christusmonogramm, ebenfalls mit Anbetendem, und eine Darstellung des heiligen Andreas.[6]:12 Der Überlieferung nach ließen die Vorfahren der Eigentümer das Flurdenkmal aus Dankbarkeit errichten, nachdem sie ein im Umfeld des Vorgängerdenkmals ausgesetztes Findelkind aufgenommen hatten und in der Folge privates und wirtschaftliches Glück erfuhren.[13]
Im Jahr 1980 musste der Bildstock für den Ausbau der benachbarten Straße zeitweise abgebaut werden. Bei den Arbeiten am Fundament wurde dort ein nahezu unbeschädigter Bildstockaufsatz mit einer rundbogigen Bildnische entdeckt, der als Rollierung verwendet worden war. Ein in die Bildnische passendes Sandsteinrelief mit der Krönung Mariens und der Jahreszahl 1707, das vom Eigentümer des Bildstocks verwahrt wurde, ermöglichte die Datierung dieses ehemaligen Bildstocks.[13]
Bei Rosenweg 2, an der Straße nach Kronach, 150 m südwestlich des Ortes (Standort)
Bildstock, sogenannte Bauesch-Marter
Sandstein, ionische Säule und vierseitiger Aufsatz mit Rundbogengiebeln, 1714
Der Sockel dieses ionischen Bildstocks ist konkav-konvex profiliert; er trägt einen Säulenschaft, der im unteren Viertel kanneliert ist und mit einem mit Voluten verzierten Kapitell endet. Auf dem Kapitell ruht der von Segment- und Rundbogen geschlossene Aufsatz, der an der Ostseite mit der Inschrift „I M M B M 1714“ bezeichnet ist und als Bekrönung eine Steinkugel mit einem Eisenkreuz trägt. Die reliefierten Felder des Aufsatzes werden von Eckvorlagen getrennt. An der Ostseite ist die Krönung Mariens dargestellt, an der Nordseite die heilige Barbara. Am Rundbogen über der Heiligen befindet sich die Inschrift „Hl. Barbara Bitt Für uns“. Die Westseite zeigt ein eingeritztes Kreuz und die Südseite den Heiligen Matthias. Der Rundbogen über der Darstellung des Apostels trägt die Inschrift „Hl. Matthias Bitt Für uns“. Das Flurdenkmal erinnert an einen Mann, der aufgrund von Handelsstreitigkeiten erschlagen worden sein soll.[6]:12–13
Nordöstlicher Ortsausgang, am Fußweg nach Friesen (Standort)
Bildstock, sogenannte Hanshaners-Marter
Sandstein, Pfeiler und zweiseitiger Aufsatz mit Bogendach und Steinkugel, 1693
Der Sockel des Bildstocks ist an drei Seiten gefeldert, die Rückseite trägt die Inschrift „H 1693 H“. Auf dem Sockel ruht ein glatter Pfeilerschaft, der den mit einem Rundbogen geschlossenen und mit einer Steinkugel bekrönten Aufsatz trägt. Am Unterteil des Aufsatzes befindet sich ein Medaillon ohne Inschrift, das von Voluten flankiert wird. In den drei Bildnischen befinden sich Bronzereliefs mit Darstellungen der Vierzehn Nothelfer, die 1967 vom Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber angefertigt wurden. Das Flurdenkmal wurde zum Gedenken an den früheren Besitzer eines etwas außerhalb des Ortes gelegenen Anwesens errichtet. Dieses Haus besaß kein Braurecht, weshalb Bier aus dem nahegelegenen Ort geholt werden musste. Der Hausbesitzer soll eines nachts beim Bierholen am Standort des Bildstocks erschlagen worden sein.[6]:10–11
Am Fußweg nach Kronach, etwa 100 m östlich des Ortes (Standort)
Wegkapelle
Sandsteinquaderbau mit Satteldach, 1777; mit Ausstattung
Die Kapelle stand ursprünglich südlich des Ortes in der Nähe der Staatsstraße 2200. Im Jahr 1982 wurde sie nach dem Ausbau der Straße um etwa 300 Meter an ihren heutigen Standort an einem Fußweg am Fuße des Kreuzberges versetzt.[12][8]:30–31
Waldweg nach Bierberg, 1,15 km nordwestlich des Ortes (Standort)
Bildstock, sogenannte Aufschläger-Marter
Sandstein, gestufter Pfeiler und zweiseitiger Aufsatz mit Bogendach und Steinkugel, 1736, renoviert 1976
Vom ursprünglichen Bildstock sind lediglich der konkav-konvex geformte Sockel und der mit einem Rundbogen geschlossene, zweiseitige Aufsatz erhalten. Das Relief an dessen Stirnseite zeigt die Glosberger Muttergottes. In einer kleinen Kartusche unter dem Relief waren als Inschrift die bereits stark verwitterten Initialen „S T S“ eingemeißelt. Auf der Rückseite des Aufsatzes befindet sich ein eingeritztes Kleeblattkreuz, dessen Querbalken mit der Jahreszahl „1736“ bezeichnet ist. An den beiden Schmalseiten sind kleine Kreuze zu erkennen.[6]:13 Im Jahr 1976 wurde der Bildstock renoviert und mit einem neugeschaffenen Pfeiler wieder vervollständigt.[14] Das Flurdenkmal soll an einen „Aufschläger“ (wohl eine altertümliche Bezeichnung für einen Zöllner) erinnern, der sich am Standort des Bildstocks das Leben genommen haben soll.[6]:13
Sandstein, zweistufiger Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit Bogengiebeln, 1918
Der Bildstock ist dem Stil des 18. Jahrhunderts nachempfunden. Der konkav-konvex geformte Sockel trägt an der Westseite die Inschrift „Errichtet zur Ehre Gottes und seiner Heiligen im Kriegsjahr 1914 : 18“. An der Ostseite ist die Inschrift „Gewidmet von Matthäus Burger Bildhauer“ eingemeißelt. Der Pfeilerschaft ist unterteilt und mit Bandelwerk verziert. Er trägt den von Rundbogen geschlossenen und mit einem Blechdach versehenen Aufsatz, dessen vier Reliefs ein Vesperbild, die Heilige Familie, die Krönung Mariens und die Vierzehn Nothelfer mit dem Jesuskind zeigen. Der Friesener Bildhauer Matthäus Burger schuf um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert viele der Flurdenkmäler im Frankenwald. Dem Auftraggeber dieses Bildstocks sollen die Geldmittel ausgegangen sein, weshalb er das bestellte Kunstwerk in der Werkstatt des Bildhauers zurückließ. Da dieser keinen anderen Käufer für den Bildstock fand, stellte er ihn auf seinem eigenen Grundstück auf.[6]:23
Sandstein, Werkstatt des Pankraz Fries, drittes Viertel 18. Jahrhundert
Der Sandsteinsockel ist gestuft und trägt auf einer leicht überstehenden, nach außen abgeschrägten Abschlussplatte eine Statue des Johannes Nepomuk. Das Haupt des Heiligen ist von fünf Blechsternen umgeben. Die Nordseite des Sockels trug einst die Inschrift „St. Johannes bitte für uns!“. Die Statue, die wohl aus der Werkstatt des Pankraz Fries stammt, wird von einem rundbogigen Blechdach vor Witterungseinflüssen geschützt.[3]:16
Zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verputztes Fachwerk, Türrahmung, Sandstein, am Sturz bezeichnet „1820“
Der Keller des Anwesens beherbergt eine aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Mikwe, ein rituelles jüdisches Tauchbad. Da sich das Gebäude in Privatbesitz befindet, ist der Keller mit der Mikwe im Allgemeinen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals 2021 wurde ein 3D-Scan der Lokalität erstellt, sodass diese im Rahmen eines virtuellen Rundgangs besichtigt werden kann (siehe Weblinks).[15]
Sandstein, verjüngter Pfeiler und Aufsatz mit Rundbogengiebel, Steinkugel und Eisenkreuz, 1772
Der konkav-konvexe Sockel dieses Bildstocks trägt an der Südseite die Inschrift „Zur Ehr Gottes hat Johann Geiger dies bild setzen lassen Ano 1772“. Auf dem Sockel ruht ein mit Bandelwerk verzierter Pfeilerschaft, der den von einem Rundbogen geschlossenen Aufsatz mit Steinkugel und schmiedeeisernem Kreuz trägt. Das Relief an der Stirnseite zeigt die Krönung Mariens, an den beiden Schmalseiten sind Darstellungen des Evangelisten Johannes und des heiligen Sebastian zu sehen; die Rückseite des Aufsatzes ist leer.[6]:25–26
Dieses angeschuhte Fünfwundenkreuz wird von einem geschwungenen Blechdach, das sich von Querbalken zu Querbalken spannt, vor Witterungseinflüssen geschützt. Das von einer Dornenkrone umschlossene Herz, die beiden Hände und die nebeneinander dargestellten Füße werden von Glorien gerahmt. In der Vierung des Kreuzes ist eine Darstellung des Schweißtuches der Veronika mit einem reliefierten, bärtigen Christuskopf mit wallendem Haupthaar zu sehen.[3]:16
Turm im Kern spätmittelalterlich, Turmobergeschoss mit Spitzhelm 17. Jahrhundert, Treppenturm der Langhausnordseite mit verschieferter Glockenhaube 1648; mit Ausstattung; Langhausneubau 1972
Diese 65 cm hohe Darstellung des Christus an der Geißelsäule stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert. Der Sockel, die Figur und die Geißelsäule sind aus Holz gefertigt. Am Sockel ist eine Tafel mit der Inschrift „GEGEISSELTER HEILAND VON DER WIES“ befestigt. Die Dachabdeckung des Bildhäuschens besteht aus einer mit Blech verkleideten, nach allen Seiten überstehenden Sandsteinplatte. Im Zentrum des leicht ansteigenden Daches befindet sich ein vergoldetes Eisenkreuz.[3]:15–16
Sandstein, verjüngter Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit Rundbögen, 18. Jahrhundert
Der Sockel dieses Bildstocks ist konkav-konvex geformt und an der Ostseite mit „… 1768“ bezeichnet. Der mit Bandelwerkdekor verzierte Pfeilerschaft ist unterteilt; er trägt den mit eingezogenen Rundbogen schließenden Aufsatz, dessen Reliefs an der Ostseite die Krönung Mariens, an der Nordseite den heiligen Josef, an der Westseite die Glosberger Muttergottes und an der Südseite die heilige Margaretha zeigen. Als Bekrönung dient eine Steinkugel.[6]:26
Zur Pfalz, Einmündung der Ortsstraße in die Staatsstraße 2200 (Standort)
Bildstock
Sandstein, gestufter Pfeiler und Aufsatz mit Pietà-Relief, Rundbogenbedachung und Steinkreuz, 1892
Der Sockel dieses Bildstocks ist konkav-konvex profiliert. An der Ostseite trägt er die Inschrift „Franz Wich, Kaser“ und an der Westseite „Franz Fischer Pl. 1892“ (=Plan). Auf dem Sockel ruht ein unterteilter Pfeilerschaft, der an Ost- und Westseite ebenfalls Inschriften trägt und mit je einer Rosette verziert ist. Die Inschrift an der Ostseite lautet „Zur Ehre der Schmerzhaften Muttergottes Errichtet“, an der Westseite ist zu lesen: „Zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit Errichtet“. Der rundbogige Aufsatz zeigt gegen Osten ein Pietà-Relief und gegen Westen die Trinität; Nord- und Südseite sind leer. Als Bekrönung dient ein steinernes Kreuz.[6]:24–25
Zur Pfalz, am Kreisverkehr, Einmündung der Kreisstraße KC 25 in die Staatsstraße 2200 (Standort)
Bildstock, sogenannte Woungers-Marter
Sandstein, Säule und Aufsatz mit geschwungenem Abschluss und Steinkreuz, 1703
Der Sockel dieses Bildstocks ist quadratisch geformt. Er trägt eine sich verjüngende Säule, auf der ein Aufsatz mit stark geschwungenem Abschlussgesims ruht. Das Unterteil des Aufsatzes wird von Voluten flankiert und trägt die Inschrift „1 H K 7 0 B K 3“ und ein Hauszeichen. An der Vorderseite und an den beiden Schmalseiten befinden sich Bildnischen, in denen bemalte Blechtafeln angebracht sind, in die Rückseite sind ein Kreuz und das Herz Jesu eingeritzt.[6]:24 Als Bekrönung dient ein Steinkreuz.
Massivbau mit rückseitig abgewalmtem Satteldach, wohl 18. Jahrhundert
Diese Kapelle wurde vom Friesener Johann Wachter aus Dankbarkeit dafür gestiftet, dass seine drei Söhne wohlbehalten aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt waren. Im Innenraum befindet sich eine von Glorien umstrahlte Figur der Gottesmutter mit dem Jesuskind, die vom Bamberger Bildhauer Hermann Leitherer geschaffen wurde.[8]:46–47
Der Fuß dieses aus breiten, wuchtigen Holzbalken gefertigten Wegkreuzes ist angeschuht. Der mit drei Nägeln am Kreuz befestigte Holzkorpus ist annähernd lebensgroß und überdurchschnittlich gearbeitet. Er wird von einem rundbogigen Blechdach, an dessen Stirnseite fünf Blechrosen angebracht sind, vor Witterungseinflüssen geschützt. Ein schmiedeeisernes Gitter umgibt das Flurdenkmal, dessen Errichtungsgrund nicht überliefert ist.[3]:16–17
Dreiseitig geschlossener Satteldachbau mit Schieferdeckung und Dachreiter, neugotisch; mit Ausstattung
Diese neugotische Kapelle wurde im Jahr 1905 erbaut und am 15. Juli 1906 geweiht. Sie sollte auf dem damals baumlosen Berghang einen Blickpunkt für die Fronleichnamsprozession bieten. Die kleine Glocke im Glockenturm befand sich mehrere Jahre als Leihgabe im südlich der Kreisstadt Kronach gelegenen Thonberg, bevor die dortige Filialkirche St. Josef ein eigenes Geläut erhielt.[8]:42–43
Sandsteinplatte mit Segmentbogenabschluss, um 1710
Die beiden Schmalseiten des breiten Schaftes dieses Flurdenkmals sind gefeldert. An der Vorderseite befindet sich, von einem Kranz umgeben, die unvollständige Inschrift „Johan … rm … er Zeugmacher 171…“, die Rückseite ist leer. Der wuchtige Aufsatz ist mit Blattfries gefasst und wird von einem eingezogenen Rundbogen geschlossen. Das Relief an der Vorderseite zeigt eine Darstellung der Krönung Mariens. An den beiden Schmalseiten sind der heilige Antonius von Padua und die Heilige Familie zu sehen, die Rückseite ist leer. Der Bildstock soll der Überlieferung nach an einen Reiter erinnern, der bei einem Sturz zu Tode kam.[6]:60
Sandstein, mit drei sichtbaren Reliefseiten, 18. Jahrhundert; eingelassen in modernen Pfeiler
Dieser Bildstockaufsatz, dessen rückseitige Hälfte fehlt, war in die Gartenmauer des inzwischen abgegangenen Baudenkmals Breitenloh 78 integriert, bevor er 1974 renoviert und mit einem modernen Pfeiler wieder zu einem vollständigen Bildstock ergänzt wurde. Im Jahr 1985 wurde das Flurdenkmal an seinen heutigen Standort im Hof der Schule versetzt. Der Aufsatz schließt mit einem sehr flachen Bogen ab, die einzelnen Felder sind durch Eckvorlagen, die an der Basis in Voluten enden, voneinander getrennt. Das Relief an der Stirnseite zeigt den heiligen Johannes Nepomuk mit Kruzifix und Märtyrerpalme, an den Schmalseiten sind ein Vesperbild und ein Mann mit einem Kind auf dem Arm, wahrscheinlich der Heilige Antonius von Padua, dargestellt.[6]:9[16]
Sandstein, Pfeiler und Aufsatz mit rundbogiger Bildnische, 1828
Anlass für die Errichtung dieses Bildstocks war ein Unglück bei Baumfällarbeiten, bei dem ein Kind unter einer umstürzenden Eiche begraben wurde. Aus Dankbarkeit, dass das Kind dabei keine Verletzungen davontrug, wurde zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit dieses Denkmal gesetzt. Der Bildstock ist aus einem einzigen Stück Sandstein gearbeitet und besitzt eine eher ungewöhnliche Form. Der Pfeilerschaft trägt an der Stirnseite am Fuß ein gerahmtes Feld, das als Relief die Initialen „JS“ und die Jahreszahl „1828“ enthält. Über dem Feld befindet sich eine Rosette und daran anschließend ein Rosenstock, der sich bis zum rechteckigen Aufsatz emporrankt. Die rundbogige Bildnische an der Stirnseite des Aufsatzes enthält eine Darstellung der Trinität. Alle anderen Seiten des Bildstocks sind glatt und leer.[6]:87–88
Walmdachbau mit Sandsteingliederung und eingezogenem Chor 1728, dreigeschossiger Turm mit welscher Haube 1734/1735 nach Plänen von Balthasar Neumann; mit Ausstattung
Zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau mit verschiefertem Obergeschoss, Erdgeschoss massiv mit Sandsteingliederung, erste Hälfte 19. Jahrhundert
Der konkav-konvexe Sockel ist an der Südseite mit der Inschrift „AD 1779“ bezeichnet. Auf dem Sockel erhebt sich der gewundene, mit Trauben und Weinranken verzierte Säulenschaft, dessen Oberteil samt ionischem Kapitell bei einem Sturz im Jahr 1962 zerstört wurde. Der von eingezogenen Rundbogen geschlossene Aufsatz zeigt an seinen vier Seiten Reliefs der Glosberger Muttergottes, der Krönung Mariens, des Evangelisten Johannes und des heiligen Nikolaus. Die einstige Bekrönung des Aufsatzes mit Steinkugel und eisernem Kleeblattkreuz wurde bei dem Sturz ebenfalls zerstört.[6]:30–31
Die geschnitzten Wundtafeln dieses Flurdenkmals gehörten ursprünglich zu einem wohl 1859 errichteten Kreuz, das direkt am westlichen Ortsrand von Glosberg stand und um 1960 durch Witterungseinflüsse zerstört wurde. Das von Strahlen umgebene Herz Jesu wurde im Oktober 2020 von Unbekannten von dem zuletzt 2013 renovierten Fünfwundenkreuz abgebrochen und entwendet.[3]:26[17] Im April 2021 wurde das Flurkreuz mit einem neu angefertigten Herzen restauriert.[18]
Etwa 700 m östlich des Ortes auf dem Rauschenberg (Standort)
Waldkapelle St. Maria
Sandsteinquaderbau mit Säulenvorhalle und Satteldach, 1848
Im Jahr 1844 soll einem Hirtenjungen auf dem Rauschenberg die Muttergottes erschienen sein, der zu Ehren eine Kapelle errichtet werden sollte. Der Bau wurde jedoch erst 1848 ausgeführt, nachdem in den Jahren 1845 bis 1847 die Ernte der Bauern durch Hagelschlag fast vollständig vernichtet worden war, was man mit den Verzögerungen bei der Errichtung der Kapelle in Verbindung brachte. Das Bauwerk wurde aus Sandsteinquadern gemauert und besitzt ein weit nach vorne gezogenes Satteldach, das von zwei Säulen gestützt wird. Über dem Eingang hängt am holzverkleideten Giebelfeld ein Bild, das die von einem Strahlenkranz und Engeln umgebene Maria mit dem Jesuskind auf Wolken stehend zeigt.[8]:52–53
Sandsteinquaderbau mit Zeltdach, bezeichnet „1739“; mit Ausstattung
Diese Kapelle, die im Jahr 1739 von Johann Georg Parnickel gestiftet wurde, befand sich ursprünglich außerhalb des Ortes an der Bundesstraße 85, wo bei einem Fuhrunglück ein Mensch gestorben sein soll. Sie wurde aufgrund des Ausbaus der Bundesstraße, bei dem deren Verlauf verändert wurde, an ihren heutigen Standort versetzt.[8]:56–57
Sandstein, gewundene Säule und Aufsatz mit Bogendach und Kugel, 1724
Die Stirnseite des geschwungenen Sockels trägt die Inschrift „Sei gelobt in ewigkeit die Heiligste dreifaltigkeit. Wie auch die INNg frau rein soll alle zeit gebrisen sein H G P N 1724“, die drei anderen Seiten zeigen Dekor. Der Säulenschaft ist gewunden und mit Weinranken und Trauben verziert. Er endet mit einem korinthischen Kapitell, das mit ausgeprägten Akanthusblättern und Voluten einen Übergang zum Aufsatz bildet. Dieser wird von geflügelten Engelsköpfen getragen und von einem eingezogenen Rundbogen geschlossen. Als Bekrönung dient eine mit Palmetten verzierte Steinkugel. Das Relief an der Stirnseite zeigt den heiligen Georg, das an der Rückseite die Krönung Mariens. An den beiden Schmalseiten sind der heilige Franziskus und der Abschied Christi von Maria dargestellt. Zum Errichtungsgrund des Flurdenkmals sind zwei verschiedene Erzählungen überliefert. Zum einen soll ein Räuber die benachbarte Mühle ausspioniert und die Müllerin ausgeraubt und erschlagen haben, als diese alleine zuhause war. Zum anderen soll ein Kind des Müllers in das Mühlrad geraten und dabei zu Tode gekommen sein.[6]:37
Eingeschossiger, dreiflügeliger Satteldachbau mit Sandsteineckquadern und Fachwerkgiebeln, dreigeschossiger Eckturm mit Fachwerkobergeschoss und Spitzhelm
Satteldachbau mit Dachreiter und Vorhalle, um 1925; mit Ausstattung
Der gegen Westen gerichtete, verputzte Satteldachbau trägt einen Dachreiter, der mit einer vergoldeten Kugel und einem ebenfalls vergoldeten Kreuz bekrönt ist. Im Giebelfeld an der Ostseite weisen ein Tatzenkreuz und die Jahreszahlen der beiden Weltkriege auf den Grund für die Errichtung der Kapelle hin. Das rundbogige Eingangsportal wird durch eine Vorhalle vor Wind und Wetter geschützt. Zwei ebenfalls rundbogige Bleiglasfenster erhellen den Innenraum, die Glasmalereien auf den Fenstern zeigen die Heiligen Georg und Michael. Die Ausstattung der Kapelle umfasst einen marmorierten Altar, auf dem eine von Glorien umrahmte, gefasste Pietà steht. Flankiert wird die Plastik von steinernen Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten.[8]:58–59
Der Anlass für die Errichtung dieses Flurdenkmals ist nicht überliefert. Der Holzkorpus am Kreuz wird von einem rundbogigen Blechdach vor Witterungseinflüssen geschützt. Dessen Stirnseite ist mit Halbkreisen verziert, auf dem Scheitelpunkt befindet sich ein Blechkreuz. Die geschlossene Rückseite des Daches endet mit Zacken. Über dem Korpus befindet sich eine fahnenförmige Inschrifttafel mit den Buchstaben „INRI“.[3]:27–28
Dieser Bildstockaufsatz wurde 1955 im Garten des ehemaligen Höfleser Bürgermeisters August Schubert wiedergefunden. Der zugehörige Bildstock stand einst vermutlich auf dem sogenannten „Marteracker“, einem Grundstück östlich von Höfles. Der Aufsatz zeigt von Akanthus umrahmt zwei stark verwitterte Reliefs: die Krönung Mariens und Christus am Ölberg.[6]:46–47 Im Jahr 1996 wurde der Aufsatz mit einem neu angefertigten Sockel, der mit der Jahreszahl der Renovierung bezeichnet ist, und einer einfachen Säule wieder zu einem vollständigen Bildstock ergänzt.
Dieser Bildstockaufsatz wurde ebenfalls 1955 im Garten des ehemaligen Höfleser Bürgermeisters August Schubert wiedergefunden. Vermutlich stand der zugehörige Bildstock ursprünglich gleichfalls auf dem sogenannten „Marteracker“ östlich von Höfles. Der flach gehaltene Aufsatz zeigt unter eingezogenen Rundbogen an den Hauptseiten eine Kreuzigungsgruppe und ein Vesperbild mit einer Darstellung Marias als Mutter der Sieben Schmerzen. An den beiden Schmalseiten befinden sich als Reliefs die heilige Anna selbdritt und die Darstellung eines Bischofs.[6]:47 Im Jahr 1996 wurde der Aufsatz mit einem neu angefertigten Sockel und einer einfachen Säule, die mit der Jahreszahl der Renovierung bezeichnet ist, wieder zu einem vollständigen Bildstock ergänzt.
Sandstein, Pfeiler und Reliefplatte mit aufgebogenem Dach, 1672
Dieser Bildstock, der früher direkt an der Rodach stand, gehörte einst wahrscheinlich zu einer Reihe von Flurdenkmälern, die den Wallfahrtsweg von Kronach nach Marienweiher schmückten. Der Pfeilerschaft ist gefast, sein Oberteil lädt über die Seiten aus. Die Schmalseiten sind gerahmt und zeigen kleine Diamanten. Der Aufsatz wird von einem geschwungenen Gesims geschlossen, die beiden Schmalseiten sind dekoriert. Das Relief an der Vorderseite zeigt die Kreuzigung Christi, im Bogen der Rückseite ist die Jahreszahl „1672“ zu lesen. Die einstige Bekrönung mit einer Steinkugel und einem Ankerkreuz fehlt.[6]:47–48
Wohn-Wirtschaftsgebäude, eingeschossiger, verputzter Massivbau über gewinkeltem Grundriss, mit Satteldach, genuteten Ecklisenen und betonten Rahmen, bezeichnet „1856“, 1906 eingeschossiger Stall-Querbau mit Kniestock ergänzt und Inneres erneuert
Satteldachbau, neugotisch, 19. Jahrhundert; mit Ausstattung
Die Kapelle mit spitzbogiger Eingangstür und bunten Glasfenstern wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. An der Frontseite des Innenraumes befindet sich eine Lourdesgrotte, davor eine Kniebank. Zur weiteren Ausstattung gehören vier Heiligenbilder, darunter ein vorgedrucktes Stickbild aus dem Jahr 1892. Es zeigt zentral ein vermutlich aus Stearin gegossenes Flachrelief der Heiligen Familie, das von verschiedenen Schriftzügen umgeben ist.[8]:70–71
Dieser vier Meter hohe Sandsteinobelisk wurde zum Gedenken an den königlich-bayerischen Bezirksamtmann Johann Martin errichtet, der am 29. September 1870 während eines dienstlichen Ritts von Kronach nach Glosberg einen Schlaganfall erlitt und an den Folgen verstarb. Der Unglücksort und der ursprüngliche Standort des Obelisken liegen rund 400 m östlich von Knellendorf in der Nähe des sogenannten Franziskanerwegs; das Denkmal wurde im Zuge einer Flurbereinigung im Jahr 1977 an den heutigen Standort versetzt. Der Sockel des Obelisken ist quadratisch und endet mit einem gesimsten Profil. An seiner Südseite befindet sich die Inschrift „Wanderer! Seine Seele sey Deinem Gebete empfohlen.“ Der obere, sich verjüngende Teil wird von Eckvorlagen, die durch flache Giebel verbunden sind, eingeleitet. Seine Südseite trägt die Inschrift „An dieser Stelle verschied eines plötzlichen Todes am 29. Septbr. 1870 Abends 7 Uhr der k. Bezirksamtmann von Kronach Joh. Martin aus Neunkirchen a/Br.“. Auf der pyramidenförmig abgeschrägten Spitze bildet eine Palmette den Abschluss des Obelisken.[3]:35[20]
Sandstein, verjüngter Pfeiler und Aufsatz mit aufgebogenem Dach, 1767
Der Sockel dieses Flurdenkmals ist an der Stirnseite mit einem Fruchtgehänge verziert, die drei anderen Seiten sind diamantiert. Der an drei Seiten gefelderte Pfeilerschaft und der Aufsatz wurden aus einem Stück Sandstein angefertigt. Der Schaft ist im unteren Drittel der Stirnseite mit den Initialen „I.G.W.“ und der Jahreszahl „1767“[Anm. 6] bezeichnet. Der Aufsatz wird von einem geschwungenen Gesims geschlossen, unter dem sich ein Relief der Glosberger Muttergottes befindet. Seine beiden Schmalseiten sind gefeldert, die Rückseiten von Aufsatz und Schaft sind leer.[6]:49
350 m östlich des Hofes an der Einmündung in die Kreisstraße KC 25 (Standort)
Bildstock
Sandstein, glatte Säule und vierseitiger Aufsatz mit Flachreliefs und Bogengiebeln, 1871
Dieses Flurdenkmal steht auf einem oktogonalen Sockel mit ungleichen Feldern, aus dem über eine Abschrägung der konisch zulaufende Säulenschaft entsteht. Der Schaft, der zusammen mit dem Sockel aus einem Stück gearbeitet wurde, endet nach etwa zwei Dritteln der Gesamthöhe. Darauf aufgesetzt ist das Oberteil der Säule, das zusammen mit dem Aufsatz ebenfalls aus einem Stück gefertigt wurde. Durch angedeutete Voluten entsteht an der Nahtstelle zwischen Säulenschaft und Aufsatz eine leichte Kehlung. Zwischen den Schnecken sind an der Ostseite die Buchstaben „X H V“ und darunter „I W K“ zu erkennen, an der Westseite befinden sich ein Hauszeichen, die Buchstaben „B H“ und die Jahreszahl „1871“. Der Aufsatz wird von eingezogenen Rundbogen geschlossen. Das Relief an seiner Ostseite zeigt den heiligen Georg, an der Westseite ist eine Darstellung der Glosberger Muttergottes zu sehen, die beiden anderen Seiten sind leer. Der Überlieferung nach soll am Standort des Bildstocks des Öfteren ein kopfloser Reiter aus dem Wald herausgeritten sein.[6]:63–64
Der Sockel dieses Flurdenkmals, das an der Nordseite von einer Eisenstange gestützt wird, ist konkav-konvex geformt und trägt an seiner Südseite die Inschrift „Hannß Geiger Anno 1742“. Auf dem Sockel steht ein unterteilter Pfeilerschaft mit ionischem Kapitell. Die kleinen Felder des Pfeilers sind mit Rosetten verziert, die großen zeigen reliefiertes Rankenwerk. Das große Feld an der Südseite trägt zusätzlich die beiden Inschriften „Michael Förtsch 1828“ und darunter „Barbara Förtsch 1894“. Der Aufsatz des Bildstocks wird von eingezogenen Rundbögen geschlossen. Die Bögen und die Basis des Aufsatzes sind mit Friesen verziert. Die Reliefs an den vier Seiten zeigen gegen Westen die Glosberger Muttergottes, an der Südseite die heilige Barbara, in Richtung Osten die Trinität und gegen Norden die heilige Kunigunde. Die Bekrönung, vermutlich ein Steinkreuz, ist abgegangen. Der Erzählung nach soll der am Sockel genannte Hannß Geiger sich nachts verlaufen und die Glosberger Muttergottes um Hilfe angefleht haben. Kurze Zeit später hörte er die Kirchenglocken von Glosberg, die ihm den Weg wiesen. Aus Dankbarkeit für seine Rettung ließ er diesen Bildstock errichten.[6]:64–65
Bei dem Fragment handelt es sich um den stark verwitterten quadratischen Sockel eines Bildstocks, der in einer vertieften, abgeschrägten Lagerplatte steht. Drei seiner Seiten waren einst vermutlich mit reliefierten Blattgebinden verziert, die vierte zeigt ein nicht mehr identifizierbares Wappen. Anlass für die Errichtung des Bildstocks soll ein Reiter gewesen sein, der am Standort des Flurdenkmals vom Pferd stürzte und an den dabei erlittenen Verletzungen starb. Das Wappen deutet darauf hin, dass es sich bei dem Mann um einen Adeligen handelte.[6]:66
200 m nördlich der Anwesen (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildstockaufsatz
Sandstein, 18. Jahrhundert
Der von Rundbogen geschlossene Bildstockaufsatz zeigt als verwitterte Reliefs die Krönung Mariens, ein Vesperbild, eine Kreuzigungsgruppe und den kreuztragenden Christus. Der genaue Standort des Bildstocks ist nicht bekannt. Der Überlieferung nach erinnerte er an einen Wilderer, der auf der Flucht von einem Jagdaufseher erschossen worden sein soll.[6]:66
Der Sockel dieses Bildstocks ist konkav-konvex geformt. Von ihm erheben sich die Fragmente des einst mit Bandelwerk dekorierten Pfeilerschaftes. Die Basis des Aufsatzes trägt Verzierungen. Die vier Felder unter den ebenfalls verzierten eingezogenen Rundbogen zeigen, von Eckvorlagen getrennt, die folgenden Reliefs: An der Ostseite den heiligen Andreas, an der Südseite die Glosberger Muttergottes, gegen Westen den Evangelisten Johannes, und gegen Norden die Krönung Mariens. Als Bekrönung trägt der Bildstock ein eisernes Doppelbalkenkreuz.[6]:74
Der wuchtige Sockel dieses Flurdenkmals ist an den vier Seiten diamantiert. Auf dem Sockel erhebt sich ein glatter Säulenschaft mit toskanisierendem Kapitell, der mit „A S“ bezeichnet ist. Die Basis des schmalen Aufsatzes ist mit Voluten verziert. Die Stirnseite zeigt ein reliefiertes Kleeblattkreuz, die Rückseite ist leer. In die beiden Schmalseiten sind Zeichen eingearbeitet: Die linke Seite zeigt fünf auf die Spitzen gestellte Quadrate und die Bezeichnung „H D M“, die rechte Seite zeigt ein Zeichen und darunter die Buchstaben „H P“ und die Jahreszahl „1663“. Auf seinem geschwungenen Abschluss soll der Aufsatz als Bekrönung einst ein Kreuz aus echtem Gold getragen haben, das kurz nach der Errichtung gestohlen wurde. Ein später angebrachtes Kupferkreuz wurde ebenfalls entwendet. Der Überlieferung nach sollten unter dem Flurdenkmal vier Schweden begraben sein, die von Neusesern erschlagen wurden. Als der Bildstock im Jahr 1973 versetzt wurde, wurden darunter jedoch keine Gebeine gefunden.[6]:75
Diese Fragmente, die möglicherweise ursprünglich vom Aufsatz eines Bildstocks stammen, zeigen in Reliefform auf einer größeren, abgeschrägten Tafel eine Kreuzigungsgruppe und auf zwei kleineren, rundbogig abschließenden Tafeln männliche Heilige; die Rückseiten sind leer.
Der Erzählung nach soll an diesem Ort der schwedische Obrist Claus Hastver begraben sein, der im Dreißigjährigen Krieg im Mai 1632 den ersten großen Angriff auf die Stadt Kronach anführte. Die Aufzeichnungen dieser Zeit enthalten jedoch keine Berichte darüber, dass Hastver bei den Kämpfen gefallen sei. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um einen anderen, unbekannten hohen schwedischen Offizier handelt, da Truppen des Bernhard von Sachsen-Weimar während der dritten Belagerung der Stadt im März 1634 in Neuses ihr Lager aufgeschlagen hatten und mehrere der Offiziere beim Angriff auf die Stadt getötet wurden.[6]:72–73
Der von Bewuchs verdeckte quadratische Sockel dieser Sandsteinfigur ist an den Seiten gefeldert und endet mit einem Gesims. Seine Stirnseite trägt die Inschrift „Zu Ehr Gottes und Maria“ und darunter die Jahreszahl „1764“; die weitere Inschrift ist verwittert. Die 140 cm hohe Marienstatue steht auf Gewölk. Zu ihren Füßen befindet sich ein auf dem Rücken liegender Halbmond mit geöffnetem Auge, wulstiger Nase und ausgeprägter Mundpartie. Die Muttergottes trägt einen blauen Umhang, der von einer rautenförmigen Schließe über der Brust zusammengehalten wird. Ihre rechte Hand umschließt ein Zepter, auf dem linken Arm ruht das Jesuskind, das mit seiner linken Hand die Weltkugel umfasst. Die Muttergottes trägt ihr Haar, das auf dem Rücken eine Länge von 50 cm erreicht, als Zeichen ihrer Jungfräulichkeit offen.[3]:64–65
Der Schaft dieses Bildstocks ist an drei Seiten gefeldert. Seine Stirnseite trägt die Inschrift „Zur Ehre Gottes Renoviert durch Georg/Marie Hummel 1895“, die Rückseite ist mit der Jahreszahl „1719“ bezeichnet. Der Aufsatz wird von Voluten flankiert und ist mit Akanthusranken geschmückt. Das Relief unter dem eingezogenen Rundbogen zeigt die Krönung Mariens, die Rückseite ist leer. Als Bekrönung dient ein Doppelbalkenkreuz aus Eisen.
Der Überlieferung nach soll sich am Standort des Flurdenkmals ein Unglück ereignet haben, bei dem ein Bauer unter einem umstürzenden, mit Heu beladenen Fuhrwerk begraben wurde. Der Mann konnte sich jedoch nahezu unverletzt befreien und seine Familie ließ aus Dankbarkeit diesen Bildstock errichten.[6]:73–74
Dieses Kreuz stand ursprünglich auf dem Anwesen mit der alten Hausnummer 63, bevor es an seinen heutigen Standort an der Nordostseite der Kirche versetzt wurde. Es ruht auf einem konkav-konvexen Sockel, in den die Inschrift „J.Z.M 1762“ eingemeißelt ist. Am Kreuzfuß befindet sich eine 95 cm hohe Muttergottesstatue. Der Korpus misst 130 cm; er ist mit einem gegürteten Lendentuch bekleidet und neigt sein Haupt leicht zur rechten Seite. Am Kreuzkopf befindet sich eine Schriftrolle mit den Buchstaben „INRI“.[3]:62–63
Diese aus Sandsteinquadern gemauerte Kapelle mit geschwungenem Blechdach wurde aus Dankbarkeit für die überstandene Pest errichtet. Im Innenraum ist in die Rückwand eine Sandsteinplatte eingelassen, die als Relief den Erzengel Michael mit erhobenem Schwert als Seelenwäger zeigt. In den Altarstein unterhalb des Reliefs ist die Inschrift „Gott und seinen Lieben Heiligen zu Ehren hat / Sebastian Müller Popp zu Neußig diese Figur / lassen machen 1710“ eingemeißelt. Nach dem Willen der Erbauer sollte die Kapelle vom damaligen BambergerFürstbischofLothar Franz von Schönborn eingeweiht werden. Dieser erschien mit größerem Gefolge in Neuses, reiste jedoch unverrichteter Dinge wieder ab, als er die mit einer Grundfläche von 1,8 × 1,5 m vergleichsweise kleine Kapelle sah.[8]:100–101
Auf dem konkav-konvexen Sockel erhebt sich ein vierseitiger, unterteilter Pfeilerschaft, der mit Blattdekor verziert ist und Ende der 1940er Jahre erneuert wurde. Auf dem Schaft ruht der mit eingezogenen Rundbogen schließende Aufsatz, dessen Basis und Bogen ebenfalls verziert sind. Die Reliefs an den vier Seiten zeigen gegen Osten einen Heiligen mit einer gegürteten Kutte (Antonius von Padua oder Franziskus), gegen Süden die Krönung Mariens, gegen Westen den heiligen Josef mit dem Jesuskind und gegen Norden die Glosberger Muttergottes. Bekrönt wird der Bildstock von einer Steinkugel.[6]:71
Ursprünglich ruhte dieses Flurdenkmal wohl auf einem konkav-konvexen Sockel, der jedoch zusammen mit dem unteren Teil des Pfeilerschaftes abgegangen ist. Als Ersatz dient ein hoher, rechteckiger Sockel mit stark überkragendem Gesims. Das Feld an der Ostseite trägt die Bezeichnung „C G 1735“, die restlichen Seiten sind glatt. Der obere Teil des Pfeilerschaftes ist mit Bandelwerk verziert, die Nordseite ist mit der Jahreszahl „1983“ beschriftet. Der Aufsatz schließt mit eingezogenen Rundbogen, Basis und Bogen sind verziert. Die Reliefs in den vier Feldern zeigen an der Ostseite den Heiligen Johannes Nepomuk, an der Nordseite die Glosberger Muttergottes, an der Westseite die Krönung Mariens und an der Südseite die heilige Margaretha. Als Bekrönung dient eine Steinkugel.[6]:70–71
Der quadratische Sockel dieses Bildstocks ist an der Westseite gefeldert und endet mit einem überstehenden Profilgesims. Der Pfeilerschaft ist glatt und zweifach unterteilt. Auf einem schlichten Kapitell ruht der von einem eingezogenen Stichbogen geschlossene Aufsatz, dessen Stirnseite ein Vesperbild zeigt. Unterhalb des Reliefs befindet sich die Inschrift „P S 1724“. Die Nordseite zeigt in einer tiefen rundbogigen Bildnische ein Relief des Heiligen Antonius von Padua, an der Südseite ist die heilige Barbara dargestellt. Die gesamte Rückseite des Bildstocks ist leer.[6]:70
Dieser schmal gehaltene Aufsatz gehörte ursprünglich zum zweitältesten datierten Bildstock im Landkreis Kronach. Das Relief an seiner nach Westen weisenden Stirnseite zeigt eine Kreuzigungsgruppe und darunter die Darstellung eines geflügelten Engelskopfes. An den beiden Schmalseiten sind gegen Süden ein Schmerzensmann und gegen Norden ein männlicher Heiliger dargestellt. Die Rückseite zeigt als Relief Christus am Ölberg, umgeben von drei Aposteln. Darunter ist an der Basis zwischen den Bestandteilen der Jahreszahl 1604 das alte Kronacher Stadtwappen mit Turm und drei Rosen erkennbar. Der Aufsatz wird von einem gekehlten Blechdach geschützt und von einer Kugel und einem Kleeblattkreuz bekrönt. Der Erzählung nach soll der Bildstock einst bei der Bergmühle gestanden haben, an deren ehemaligem Standort sich heute das Mineralölwerk Voitländer in der Bamberger Straße befindet, und der Aufsatz von Neusesern entwendet worden sein.[6]:71–72
Die aufrecht stehende Marienstatue ist mit einem gegürteten Gewand und einem an der rechten Schulter befestigten Umhang bekleidet. Ihre Hände sind auf der Brust flach übereinander gelegt, das Haupt umgibt ein Heiligenschein. Die Figur steht auf einem seitlich gefelderten Sockel mit stark überkragendem Gesims an Basis und Abschluss. Seine Stirnseite trägt die Inschrift „ZVEHREHN / TERSCHME / RTZHAFTEN / MVTTER / GOTTES / I. G. W. / TEN 30. MAI 1724“ und darunter „ren. 1959“, die Rückseite ist glatt.[3]:64
Bei diesem Kreuz aus Sandstein handelte es sich ursprünglich um ein Flurdenkmal, das in einem Grundstück in der Nähe der Rodach stand. An seinem Standort im Friedhof wurde das Kreuz auf einer neu geschaffenen, über drei Stufen erreichbaren Plattform aufgestellt. Der Sockel des Kreuzes ist konkav-konvex geformt und trägt als Inschriften den Namen des Stifters „Sebastian Gässlein“, die Jahreszahl „1767“ und das Hauszeichen der Familie. Am Kreuzfuß kniet Maria Magdalena und blickt zum Gekreuzigten empor. Dieser ist mit einem stark wallenden Lendentuch bekleidet, das auf der rechten Seite geöffnet ist und den Blick auf einen doppelt liegenden Strick freigibt. Am Kreuzkopf befindet sich eine Schriftrolle mit den Buchstaben „INRI“.[3]:65–66
Von einer großen Grundplatte aus erhebt sich ein oktogonaler Schaft, der in der Mitte abgeschrägt ist und sich danach verjüngt fortsetzt. Der Aufsatz ist schmal und rechteckig; die beiden Hauptseiten zeigen als Reliefs an der Ostseite eine Kreuzigungsgruppe und an der Westseite den kreuztragenden Christus. An den Schmalseiten sind gegen Süden die heilige Katharina und gegen Norden die Gestalt eines Bischofs dargestellt. Der Überlieferung zufolge sollen am Standort des Bildstocks 30 Schweden begraben worden sein.[6]:74–75
Sandstein, gedrungener Pfeiler und Rundbogenaufsatz mit Steinkugel und Eisenkreuz, bezeichnet „1815“
Der geschwungene Sockel dieses Flurdenkmals trägt ein quadratisches Zwischenstück, von dem aus sich ein gebauchter und an drei Seiten gefelderter Pfeilerschaft erhebt. Seine Stirnseite ist mit „J G J“ (= Johann Gäßlein Junior), der Jahreszahl „1815“ und einem Haus- und Floßzeichen bezeichnet. Die leicht zu den Seiten ausladende Basis und der eingezogene Rundbogen des Aufsatzes sind mit Fries verziert. Das Feld an der Stirnseite zeigt als Relief die Krönung Mariens, an den beiden Schmalseiten befinden sich leere rundbogige Bildnischen. Die gesamte Rückseite des Bildstocks ist leer.[6]:75–76 Als Bekrönung dienen eine Steinkugel und ein Kreuz aus Metall.
Zum Errichtungsgrund existieren zwei Überlieferungen. Der ersten Erzählung nach soll der in der Inschrift genannte Johann Gäßlein am Standort des Flurdenkmals überfallen worden sein. Als er laut die Heilige Dreifaltigkeit um Hilfe anrief, sollen die Angreifer geflohen sein. Die zweite Erzählung berichtet von einem Kind, das beim Viehhüten ein Feuer entzündete und verbrannt sein soll.[6]:75–76
Bei Ruppen 9, an der Bundesstraße 173/303 (Standort)
Flurkreuz
Gusseisen, auf Sandsteinsockel, 19. Jahrhundert
Der Sandsteinsockel dieses Flurkreuzes ist seitlich konkav geformt und wird von einem Rundbogen abgeschlossen, die Basis zeigt angedeutetes Bruchsteinmauerwerk. Unter dem Rundbogen befindet sich an der Stirnseite als Relief ein Stern mit acht Zacken, in dem gerahmten Feld darunter sind der Text „Renov.“ und die beiden Jahreszahlen „1925“ und „1984“ eingemeißelt. Die Flächen des gusseisernen Kreuzaufsatzes sind mit reliefiertem Rankenwerk verziert. Am Fuß des Kreuzes kniet die Figur der Maria Magdalena, unterhalb des Korpus Christi befindet sich über einem Engelskopf eine rechteckige Schrifttafel. In der Vierung des Kreuzes ist eine Inschrifttafel mit den Buchstaben „INRI“ angebracht, die von einem Strahlenkranz und einem Ring aus aneinander gereihten Blumenblüten umgeben ist.
Das Flurkreuz wurde am Standort eines abgegangenen Bildstocks errichtet, der große Ähnlichkeit mit dem Bildstock vor dem Anwesen Ruppenweg 9 gehabt haben soll. Es steht neben einem ehemaligen Bahnübergang der weitgehend stillgelegten und zurückgebauten Bahnstrecke Kronach–Nordhalben. Die am Sockel erwähnte Renovierung im Jahr 1925 erfolgte zum Gedenken an den Lenker eines Fuhrwerks, der beim Überqueren der Bahngleise von einem Zug erfasst und getötet wurde.[3]:79–80
Sandstein, Säule und zweiseitiger Aufsatz mit Kreuzigungsrelief und Giebelabschluss, 17. Jahrhundert, renoviert 1979
Dieser Bildstock ist eines von einst wohl acht Flurdenkmälern, die sich an dem ursprünglich unbefestigten Fuhrweg von Kronach nach Ruppen befanden. Sie waren Teil einer größeren Reihe von Bildstöcken, die den Wallfahrtsweg nach Marienweiher schmückten. Der quadratische Sockel ist an der Stirnseite mit Beschlagwerk verziert und an den beiden Seiten diamantiert; die Rückseite ist leer. Auf dem Sockel ruht der bei einer Renovierung im Jahr 1979 neu angefertigte Säulenschaft, der den schmalen Aufsatz mit leicht geschwungenem Abschluss trägt. Dessen Vorderseite zeigt als Relief die Kreuzigungsgruppe, die rechte Schmalseite die Leidenswerkzeuge Christi (Arma Christi) und die linke den heiligen Petrus. Über dessen Darstellung befindet sich die Inschrift „S. PEDERVS“. Die Rückseite des Aufsatzes ist leer.[6]:85
Sandstein, verjüngter Pfeiler und Aufsatz mit Runddach und Steinkugel, 18. Jahrhundert
Dieses Flurdenkmal ist bereits stark verwittert und beschädigt. Es ruht auf einem konkav-konvexen Sockel, auf dem ein Pfeilerschaft den von einem eingezogenen Rundbogen geschlossenen Aufsatz trägt. Der Abschluss des Aufsatzes ist mit Fries geschmückt, als Bekrönung dient eine Steinkugel. Die Reliefs an den beiden Schmalseiten zeigen Kleeblattkreuze, an den Hauptseiten sind die Krönung Mariens und die heilige Barbara abgebildet; letztere wird bisweilen auch als Darstellung des Evangelisten Johannes identifiziert. Der Überlieferung nach soll am Standort des Bildstocks ein Bauer, der sich nach dem Verkauf von Vieh in Kronach auf dem Heimweg befand, ausgeraubt und erschlagen worden sein.[6]:86–87[21] Das Flurdenkmal wurde in den Jahren 2002/2003 renoviert.[21]
Sandsteinquaderbau mit Satteldach, neugotisch, bezeichnet „1874“
Im Zuge eines Gerichtsprozesses gelobte der Hofbesitzer Jakob Ellmer den Bau dieser Kapelle, wenn das Gericht in seinem Sinne entscheiden sollte.[8]:138–139
Vor Ziegelerden 46, katholische Kirche St. Michael (Standort)
Bildstock
Sandstein, gefaster Pfeiler und vierseitiger Aufsatz mit flachen Dreiecksgiebeln, 19. Jahrhundert
Dieser Bildstock besteht aus einem gefasten Pfeiler und einem vierseitigen Aufsatz mit flachen Dreiecksgiebeln. In der rundbogigen Bildnische an der Stirnseite des Aufsatzes ist ein Relief mit einer Darstellung des Erzengels Michael angebracht, die drei anderen Felder sind leer. Das Flurdenkmal stand ursprünglich vor dem Gebäude Ziegelerden 28 und trug in der Bildnische eine Darstellung der Krönung Mariens; es wurde jedoch vor 1974 dort abgebaut und zeitweise eingelagert, bevor es um 1980 an seinem heutigen Standort aufgestellt wurde.[6]:122–123[22]
Sandstein, zweistufiger, gebauchter Pfeiler und Aufsatz mit Bogendach, Steinkugel und doppeltem Eisenkreuz, 1829
Der Sockel dieses Bildstocks ist konkav-konvex profiliert und trägt an der Stirnseite eine verwitterte Inschrift und die Jahreszahl 1829. Auf dem Sockel steht ein zweistufiger, balusterförmiger Schaft, der den Aufsatz mit Bogendach, Steinkugel und Doppelbalkenkreuz trägt. Die Stirnseite des Aufsatzes zeigt eine Darstellung der Trinität, an den beiden Schmalseiten sind Reliefs des heiligen Heinrich und des Kreuzes mit Maria Magdalena darunter zu sehen. Anlass für die Errichtung dieses Flurdenkmals war ein Unfall, bei dem sich der Stifter beide Beine brach. Er gelobte bei seiner Genesung einen Bildstock setzen zu lassen.[22][6]:122
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Dreigeschossiger Mansardwalmdachbau mit zwei Fachwerkobergeschossen und Freitreppe, 1792
Das Gebäude wurde 2019 zusammen mit dem Nachbargebäude Amtsgerichtsstraße 16 saniert und mit diesem zu einer Baugruppe zusammengefasst.[23] Diese Gebäudegruppe wird unter der Aktennummer D-4-76-145-37 geführt.
Dieser Bildstockaufsatz befindet sich im inneren Wallgraben der Festung Rosenberg, wo er neben einem Durchgang zum mittleren Wallgraben in die im 15. Jahrhundert entstandene sogenannte Hennebergsche Futtermauer integriert wurde. Die sichtbare Seite zeigt eine Darstellung der Kreuzigungsgruppe. Das Relief ist bereits stark verwittert, eine früher wohl vorhandene Inschrift „1838“ ist nicht mehr erkennbar.[6]:53–54
Friesener Straße 43, an der Westseite der Frankenwaldklinik (Standort)
Aufsatz eines Bildstocks
Sandstein, 17./18. Jahrhundert
Der Bildstockaufsatz befand sich ursprünglich an der alten Straße von Hirschfeld nach Rothenkirchen, rund 400 m südlich von Hirschfeld. Seine vier Seiten zeigen Darstellungen des Heiligen Antonius von Padua und der Trinität, eine Pietà und das Jesuskind mit den Vierzehn Nothelfern. Der Aufsatz wurde vor 1974 mit einem einfach gehaltenen Sockel und Schaft wieder zu einem vollständigen Bildstock ergänzt und an der Westseite des Krankenhauses aufgestellt.[6]:42–43, 58
Knellendorf An der Straße nach Kathragrub (Standort)
Wegkapelle
Sandsteinquaderbau mit Satteldach, 18. Jahrhundert; mit Ausstattung
Am Standort dieser Kapelle soll der Sohn eines wohlhabenden Bauern aus Kathragrub verstorben sein. Der junge Mann hatte sich in die Stadt Kronach begeben, um sich dort gegen die Pocken impfen zu lassen. Dabei wurde er belehrt, dass er zur Vorbeugung vor Komplikationen in Zusammenhang mit der Impfung mehrere Tage lang unter anderem auf den Genuss von Alkohol verzichten müsste. Dennoch kehrte der Mann zum Essen und Trinken in ein Wirtshaus ein, bevor er sich auf den Rückweg machte. Am Errichtungsort der Kapelle sollen ihn dann seine Kräfte verlassen haben.[8]:68–69
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Kronach Strauer Straße, in einem südwestlich der Straße liegenden Grundstück, neben der Christuskirche (Standort)
Bartholomäuskapelle
Verputzter Fachwerkbau mit Satteldach, wohl zweites Viertel 19. Jahrhundert; zu beiden Seiten Sandsteinbalustrade, 18. Jahrhundert
Die wohl ursprünglich als Gartenpavillon errichtete Kapelle wurde bereits im Jahr 1887 profaniert und diente danach unter anderem als Sommerhäuschen, Wachhäuschen und Geräteschuppen. Im Frühjahr 2015 wurde das Gebäude im Zuge der Errichtung des evangelischen Gemeindehauses abgebrochen,[8]:210[25] ist jedoch in der Denkmalliste mit Stand vom 18. Dezember 2024 noch aufgeführt.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
↑Bei diesem Eintrag handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Denkmalliste. Eventuell ist das gemeinte Objekt die bereits unter der Aktennummer D-4-76-145-102 geführte Josef-Statue bei Hammermühle 2.
↑Bei diesem Eintrag handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Denkmalliste. Eventuell ist das gemeinte Objekt die bereits unter der Aktennummer D-4-76-145-60 geführte Nepomuk-Statue in der Andreas-Limmer-Straße.
↑Bei diesem Eintrag handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Denkmalliste. Eventuell ist das gemeinte Objekt die bereits unter der Aktennummer D-4-76-145-146 geführte Kreuzschlepperstatue in der Kreuzbergstraße.
↑Bei diesem Eintrag handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Denkmalliste. Wahrscheinlich sind die gemeinten Objekte die bereits unter der Aktennummer D-4-76-145-259 geführten Kreuzwegstationen am Kreuzberg.
↑Bei Graf/Schreiber ist als Bezeichnung die Jahreszahl 1768 angegeben, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege nennt in der Bayerischen Denkmalliste hingegen die Jahreszahl 1767.
↑ abcdefStefan Wicklein: Kronach: 1920 bis 1950. Sutton-Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-898-0.
↑Carolin Polter: Zigaretten unterm Weihnachtsbaum. In: Neue Presse Coburg. 26. Mai 2014, S.13.
↑ abcdefghijklmnopqRoland Graf: Wegkreuze – Bildbäume – Gedächtnissteine. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band7/1979).
↑Ludwig Hertel: Geschichte Kronachs in Straßennamen – Ein Führer durch die 1000-jährige fränkische Kleinstadt. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Kronach 2015.
↑Petra Bordasch: 140 Jahre dem Standort treu. In: Neue Presse Coburg, Lokalausgabe Kronach. 24. Oktober 2012, S.13.
↑Informationstafel des Lions Club Kronach am Gebäude Garküche 2
↑ abcdefghijklmnoRoland Graf: Wegkapellen im Landkreis Kronach. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band12/1984).
↑ abSehenswürdigkeiten in Dörfles. Thomas Fleischmann, Jörg Raum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 17. Mai 2020.