Aktennummer: E-1-87-114-3
Die Burg Hohenaschau, auf einem quer das Priental sperrenden Felskegel gelegen, bildet mit den herrschaftlichen Wirtschafts- und Verwaltungsbauten, die sich längs der Straße am Fuß des Burgberges reihen, ein einzigartiges Ensemble.
Die Burg, ein mächtiger Bau, der sich von den Chiemgauer Bergen abhebt und von großer malerischer Wirkung ist, wurde im 11. Jahrhundert vom Geschlecht der Hirnsberger begründet. Ringmauer und Bergfried der Hauptburg reichen in das 12. Jahrhundert zurück, die Vorburg ist wohl im 13. Jahrhundert entstanden, die bastionäre Befestigung 1561. Die mittelalterlichen Bauten erfuhren besonders unter den Grafen Preysing (1608–1853) Ausbauten; die Familie v. Cramer-Klett, die das Schloss von 1875 bis 1942 besaß, ließ weitere Umgestaltungen in historisierenden Formen, u. a. durch Max Ostenrieder, vornehmen. Derselbe Vorgang kann auch bei den zugehörigen Gebäuden zu Füßen der Burg beobachtet werden. Dort sind neben den barocken, für eine kleine Herrschaft wie Hohenaschau charakteristischen Bauten, wie dem langen Trakt der Rentei und dem ehemaligen Waisenhaus, um die Jahrhundertwende Anlagen im Stil des Historismus (Brauerei) oder eines barockisierden Heimatstils (Burghotel) entstanden.
Weiler Haindorf
Aktennummer: E-1-87-114-2
Das Ensemble besteht aus neun stattlichen, giebelständigen Bauernhöfen entlang der Straßen Bernau-Aschau und der Straßengabelung nach Höhenberg. Die überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammenden Einfirsthöfe, teils mit älterem Kern, besitzen Putzgliederungen, Balkone und vorstehende Flachsatteldächer. Bei Nr. 22 ist noch das Zuhaus des 18. Jahrhunderts erhalten. Die Höfe sind locker aufgereiht und von Wiesenböden umgeben. In ost-westlicher Richtung ergibt sich durch die den Straßenzug abschließenden Höfe Nr. 22 und 23 ein besonders eindrucksvolles bäuerliches Straßenbild.
Ortskern Sachrang
Aktennummer: E-1-87-114-5
Das Ensemble umfasst den historischen Ortskern des Gebirgs- und Grenzdorfes Sachrang. Der Ort liegt am oberen Priental, eingefasst vom Spitzstein und vom Geigelstein, in 738 m Höhe. Die wenigen alten Anwesen und die Pfarrkirche gruppieren sich locker zu beiden Seiten der Prien, die in ihrem östlichen Abschnitt vom Dorfanger begleitet wird. Es handelt sich um Einfirsthöfe des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die älteren breit gelagert mit Blockwandobergeschossen und reich gestalteten Lauben und Giebellauben, die jüngeren meist mit guten Putzgliederungen. Die Höfe westlich des Flusses werden von der barocken, vom Friedhof und von Kapellen umgebenen Pfarrkirche überragt; am östlichen Ufer, wo sich auch der Pfarrhof und das Krameranwesen befinden, ist der Postgasthof, eine Einfirstanlage des mittleren 19. Jahrhunderts, der beherrschende Bau.
Das Dorfbild gehört zu den am besten erhaltenen im bayerischen Teil der Alpen, es hat alpenländisch-spätbarocken Charakter.
Kirchplatz Niederaschau
Aktennummer: E-1-87-114-1
Das Ensemble umfasst den Aschauer Kirchplatz mit seiner historischen Bebauung; er dehnt sich auf dem Scheitel des Kirchberges aus, der sich aus dem Talgrund des Prientals deutlich heraushebt. Die große Fernwirkung wird unterstützt durch die doppeltürmige Pfarrkirche sowie die sehr stattlichen Bauten der alten Hoftaverne und des Pfarrhofs. Die im Kern spätgotische Kirche ist über ihren Rang als Pfarrkirche hinaus auch Herrschaftskirche und ehemalige Grablege der Hohenaschauer
Schlossherren. Der Pfarrhof und die ehemalige Hoftaverne, beide barocke Bauten, kennzeichnen den Platz gleichfalls als einen Mittelpunkt der ehemaligen Herrschaft.
Zum Ensemble gehören außerdem die Fläche des bis 1889 die Kirche umgebenden Friedhofs mit der barocken Seelenkapelle, im Nordwesten der langgezogene ehemalige Ökonomiebau der Hoftaverne sowie eine Gruppe von Wohn- und Geschäftshäusern mit Flachsattel- und Walmdächern, die den nordöstlichen Aufgang zum Kirchberg einfassen und überwiegend nach einem Ortsbrand von 1882 errichtet wurden.
Weiler Mitterleiten
Aktenzeichen: E-1-87-114-4
Das Ensemble umfasst die drei Höfe und ein Zuhaus des hoch über dem Sachranger Tal auf einer Wiesenkanzel an der Tiroler Grenze gelegenen Bergbauernweilers Mitterleiten. Es handelt sich um einheitlich nach Osten gerichtete Einfirstanlagen, umgeben von Hausgärten und kleinen Nebengebäuden. Nr. 2 und 4 haben
Obergeschosse in Blockbauweise und stammen von 1663 bzw. aus dem 18. Jahrhundert, Nr. 3 ist ein stattlicher Massivbau von 1822.
Dreigeschossiger Putzbau mit vorkragendem Walmdach über Hohlkehle, mit Eckerkern, wohl von Maurermeister Wolfgang Steindlmüller nach 1676, aufgestockt 1856, Inneres weitgehend erneuert
Im Kern spätgotische Anlage mit romanischen Resten im Südturm, barocker Ausbau 1627, und 1671/75, 1752/53 zu einem Hallenbau durch Johann Baptist Gunetzrhainer umgebaut, Turmobergeschoss 1767–69 nach Plänen von Franz Zaiser, neues Presbyterium und Nordturm 1904 von Max Ostenrieder; mit Ausstattung
Einfirsthof, zweigeschossiger Flachsatteldachbau, Wohnteil mit Putzgliederung, Lünetten-Kniestock und Hochlaube, Mitte 19. Jahrhundert, Wirtschaftsteil um 1900 verändert
Katholische Wallfahrtskapelle zum Heiligen Abendmahl
Massivbau über T-förmigem Grundriss mit zu den Seiten abgewalmtem Dach, westlicher Teil 1822, Vorhalle und Dachreiter mit Zwiebelhaube 1877; mit Ausstattung
Zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit zwei Eckerkern, Hochlaube und Bemalung, erbaut 1903, 1912 von Franz Zell im barockisierenden Heimatstil umgestaltet
Doppelgeschossige barocke Wallfahrtskapelle mit tonnengewölbter Hauptkapelle, Grabkapelle und Oberkapelle, von 1674, Turm mit Zwiebelhaube von Wolfgang Steindlmüller 1714, erweitert 1732 von Hans Eberwein; mit Ausstattung
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau, ehemaliger Wohnteil mit Hochlaube, mit Putzgliederung und Medaillon mit Christusbild an der Giebelfassade, Firstkreuz, 1845
Zweigeschossiges gemauertes Wohnhaus mit einstöckiger Stallung und Heulage, mit Balusterlauben 1849, um 1900 im Heimatstil erneuert und im Bereich der Fenster bemalt
An der Festhalle 2; An der Festhalle 4; An der Festhalle 6; Kampenwandstraße 78 (Standort)
Ehemalige Schlossökonomie
Um einen Hof geordnete Dreiflügelanlage, Mittelbau barockisierend mit Walmdach und Ziergiebel, Wandgemälde mit Darstellung des heiligen Georg, Seitentrakte mit Flachsatteldächern, Reithalle und Wohnstallhaus im alpenländischen Stil, von Max Ostenrieder, 1908
Freistehender Glockenturm in Pagodenform; mit Ummauerung
Viergeschossiger Massivbau auf rechteckigem Grundriss mit eingeschobenem Querbau, drei Ecktürme mit Zwiebelhaube, Portal zu ehemaligem Hof, historisierend, 1901/02; mit technischer Ausstattung
Rundbau mit schindelgedecktem kegelförmigem Dach, Ende 17. Jahrhundert
Langgestreckter zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach, Schleppgauben und Eckerker, 1669/71, an Portal der südlichen Traufseite bezeichnet mit 1549, im 19. Jahrhundert umgebaut und erweitert
Dreigeschossiger massiver Flachsatteldachbau mit verbrettertem Giebel, Lauben und Eckerker, im barockisierenden alpenländischen Heimatstil, von Franz Zell, 1914, im Kern 19. Jahrhundert
Umfangreiche Höhenburg aus mittelalterlicher Ringburg um einen Innenhof, begründet um 1165 durch die Brüder Konrad und Alhard von Hirnsberg, ab 1328 im Besitz der Mautner, seit 1374 der Herren von Freyberg, 1610–1853 der Grafen von Preysing und 1875 Kauf durch die Freyherrn von Cramer-Klett
Hauptburg, unregelmäßige, polygonale Anlage mit dreigeschossigem Nord-, Süd- und Ostflügel mit Satteldächern, mehrfach abgewinkelt den lang gestreckten Burghof umsäumend, nach außen mit polygonalen Ecktürmen, im Westen gelegener, nahezu quadratischer Bergfried sowie Unterbau der äußeren Umfassungsmauern, 12. Jahrhundert, nördlich des Bergfrieds inneres Tor von 1543/44, im 16. Jahrhundert Umgestaltung der Anlage im Renaissancestil, 1672–86 Erneuerung des Saaltraktes im Südflügel, Aufstockung des Bergfrieds um zwei Geschosse und Satteldach mit zwiebelbekröntem Dachreiter sowie Vereinheitlichung des Außenbaus durch Enrico Zuccalli, 1875 Umgestaltung der Wohnräume, 1905–08 südliche Vorbauten am Bergfried durch Max Ostenrieder; mit Ausstattung
Mehrgeschossiger und polygonaler Gästetrakt, nach Süden an die Hauptburg angeschlossen, mit Risalit sowie Eckturm mit Kegeldach und Dachreiter, bezeichnet mit „1907“
Vorburg, westlich an die Hauptburg angeschlossen, mit mittlerem Torhaus und anschließendem nördlichem Wehrgang, 16./17. Jahrhundert, der südlich des Kapellenhofs gelegene Wehrgang 1905/06 rekonstruiert, Schlosskapelle, Saalbau mit Satteldach, 1637/38 von Hans Weigl, 1676/77 Dachreiterturm mit Laterne, Vorhalle und Fassadengliederung 1905–08 durch Max Ostenrieder; mit Ausstattung
Kaplanhaus, 17. Jahrhundert, zweigeschossiger Walmdachbau, westlich an die Kapelle angebaut
Obere und untere Bastion, bezeichnet mit „1561“; im Süden mit Einfriedung, wohl 1905–08
Zweigeschossiger Trakt mit vorkragendem Flachsatteldach, im westlichen Gebäudeteil gewölbte Kelleranlage; rechtwinklig angeschlossen dreigeschossiger Bau mit gewölbter ehemaliger Faßhalle, ebenerdig in den anstehenden Hang führend
Gewölbekeller und -halle 17./18. Jahrhundert, Gebäudebestand um 1900 im barockisierenden Heimatstil überformt
Zweigeschossiger Massivbau mit Flachsatteldach, Kniestock und Giebellaube, an First bezeichnet mit „1844“, Umbau zu Wohnhaus mit überdachter Laube und Putzgliederung wohl 1885
Ehemaliges Nebengebäude des sogenannten Walpurgishofes
Zweigeschossiger Bau mit steilem, einseitig abgewalmtem Satteldach, vorkragendes, von Säulen getragenes Obergeschoss in Fachwerk, 1901, Umbau und Erweiterung zum Atelierhaus 1905/06
Ehemaliges Wohnhaus für Bedienstete des Eisenwerks und Eisenhandels Hohenaschau, später sogenanntes Fischmeisterhaus
Zweigeschossiger verputzter Massivbau, zum Teil aus Feldsteinmauerwerk, mit Flachsatteldach, bemalten Pfettenunterseiten und aufgeständertem Giebelbalkon, im Kern wohl 17. Jahrhundert, mit Ausbaudetails des 19. Jahrhunderts und der Zeit um 1920/30
urspr. Baderanwesen, zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Putzgliederung, profilierten Pfettenköpfen und Giebelbalkon, Grundsubstanz wohl noch 17./18. Jh., um 1880/82 unter Frhr. von Cramer-Klett in historisierenden Formen erneuert.
Villa, sogenannte Villa Elisabeth, ehemals gräfliches Forstamt
Zweigeschossiger Walmdachbau, im Kern Mitte 18. Jahrhundert, Ausbau zur Villa in historistischen Formen, mit gedeckter Vorfahrt, gusseisernem Balkon und Glockenstuhl, um 1880
Park, im Stil eines englischen Landschaftsgartens, mit mäandrierendem Bachlauf und Brücken, Davidskulptur, Baumgruppen und Wegen, nach Plänen Carl von Effners, Ende 19. Jahrhundert
Drei Grabmäler der Freiherren von Würtzburg, frühes 20. Jahrhundert
Einfirsthof, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Flachsatteldach, Laube, teilwerschalter Giebellaube und geschnitztem Türstock, bezeichnet mit „1830“, Umbau zu Wohnhaus wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Einfirsthof, zweigeschossiger Putzbau mit Flachsatteldach und Blockbau-Kniestock, bezeichnet mit 1836, Balkon und Umbau zum Wohnhaus wohl frühes 20. Jahrhundert
Barocke Hallenkirche mit Kreuzgratgewölbe, von Wolfgang Steidlmüller im Auftrag von Johann Franz von Preysing-Hohenaschau unter Planungsbeteiligung von Johann Caspar Zuccalli, 1687/88; mit Ausstattung
Friedhofskapelle, Ende 17. Jahrhundert; mit Ausstattung
Kapelle mit Lourdesgrotte, um 1890
Friedhof mit Ummauerung des 17. Jahrhunderts und schmiedeeisernen Grabkreuzen des 18. und 19. Jahrhunderts
Zweigeschossiger giebelständiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Obergeschoss, Laube und Hochlaube, Reste von Wandbildern, Neubau 1880, Firstpfette bezeichnet mit „1709“
Dreigeschossiger verputzter Satteldachbau mit Erker und Erdgeschossarkaden sowie angebauter Katholischer Kapelle St. Antonius von Padua, im barockisierenden Heimatstil, von Franz Zell, bezeichnet mit „1908“; mit Ausstattung
Eingeschossiger Flachsatteldachbau mit teils verputztem Bruchsteinmauerwerk, um 1800
Eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Flachsatteldach, Blockbau-Giebel und einfacher Putzgliederung, im Kern wohl um 1800, Umbauten wohl im letzten Viertel 19. Jahrhundert
Nördliche Almhütte, eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Flachsatteldach und verschaltem Giebel, 1792, verlängert 1925, um 1982 erneuert
Südliche Almhütte, eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Flachsatteldach, verschaltem Giebel und Kniestock sowie nördlich abgeschlepptem Anbau, bezeichnet mit „1850“
Eingeschossiger Massivbau aus teils verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Frackdach, Giebel, Kniestock und abgeschleppter Anbau in Blockbauweise, bezeichnet mit „1716“
Eingeschossiger Blockbau über Bruchsteinsockel mit weit überstehendem Satteldach, bezeichnet mit „1802“
Eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Satteldach, Blockbau-Kniestock und östlich abgeschlepptem Anbau, bezeichnet mit 1819, Verschalung und Windfang modern
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Eingeschossiger Flachsatteldachbau mit unverputztem Bruchsteinmauerwerk, der ehemalige Stallteil in Rundholzblockbauweise, im Kern wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert, stark erneuert
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.