Lengefeld liegt knapp 3 km westsüdwestlich der Korbacher Kernstadt an den Ostausläufern des sauerländischen Teils vom Rheinischen Schiefergebirge. An der Südostgrenze des Naturparks Diemelsee gelegen befindet es sich etwa 1,75 km nördlich des Eisenbergs (562 m ü. NN) auf etwa 375 bis 440 m ü. NN. Durch das Dorf führt die Landesstraße 3083 (Korbach−Eppe). Südlich vorbei fließt die Marbeck. Die frühere Gemeinde Lengefeld hatte eine Fläche von 8,99 km².[3]
Geschichte
Ersterwähnung
Das Gebiet des heutigen Lengefeld wurde vermutlich schon um das 8. Jahrhundert besiedelt, worauf der über dem Dorf gelegene Ringwall, der Hünenkeller verweist.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lengefeld erfolgte unter dem Namen Lenkevelde im Jahr 1036[1] als Vorwerk des PaderbornerHerrenhofes zu Korbach. 1228 wurden die Herren von Lengefeld urkundlich erwähnt. Ob diese die spätere Wasserburg erbauten, ist nicht gesichert. Die romanischeSaalkirche in der Ortsmitte wurde um 1200 erbaut.
Von der ovalen karolingisch-ottonischeWallburg sind an der östlichen Seite ein langgezogener Wallgraben sowie ein Mauerrest am südlichen Eingang erhalten. Zusätzlich war bis in jüngerer Zeit eine natürliche Höhle vorhanden, in der einer Volkssage gemäß ursprünglich Hünen wohnten und die Umgebung unsicher machten, woher auch der Name der Anlage stammt[4].
Unterhalb des Hünenkellers liegt eine Hofanlage an Stelle einer 1228 erstmals urkundlich erwähnten Wasserburg. Die früheren Wassergräben sind heute vollständig verfüllt. Im Herrenhaus, von außen nicht erkennbar, verbirgt sich der Stumpf eines quadratischen Wohnturms, der vermutlich aus dem 14./15. Jahrhundert stammt. Er ist besitzt eine Wandstärke von etwa zwei Metern, wurde im 17. Jahrhundert bis auf drei Stockwerke abgetragen und ist im Aussehen dem der Burg Nordenbeck ähnlich. Das Gebäude selbst wurde mehrfach umgebaut und erneuert. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt es einen Fachwerkanbau.
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Korbach[10][2]; Zensus 2011[11]
Religion
Um 1200 wurde eine RomanischeSaalkirche mit eingezogenem, quadratischem Chor errichtet, die in den Jahren 1656/57 und 1722 erneuert wurde.
Eine Kapelle ist im Jahr 1375 belegt. Zu dieser Zeit gehörte Lengefeld zur Diözese Paderborn der Kirchenprovinz Mainz.
Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein.
Lengefeld war Filialort der Altstadtpfarrei St. Kilian in Korbach und gehört seit 2018 zum Johannesbezirk in Korbach.[12]
Im Jahr 1885 waren von den 227 Einwohnern in Lengefeld 223 evangelisch, was 98,2 % entspricht, vier Einwohner waren katholisch (1,8 %). 1961 wurden 308 evangelische (88,8 %) und 39 katholische (11,2 %) Christen gezählt.[1]
Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 123.
↑ abDaten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
↑Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
↑Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.27, S.1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).