Alleringhausen

Alleringhausen
Kreisstadt Korbach
Koordinaten: 51° 16′ N, 8° 46′ OKoordinaten: 51° 15′ 51″ N, 8° 45′ 50″ O
Höhe: 392 m ü. NHN
Fläche: 4,59 km²[1]
Einwohner: 73 (30. Juni 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631
Sicht auf Alleringhausen mit Kirche am vorderen Ortsrand; im Hintergrund Ausläufer des Rothaargebirges
Sicht auf Alleringhausen mit Kirche am vorderen Ortsrand; im Hintergrund Ausläufer des Rothaargebirges

Alleringhausen ist der nach Einwohnerzahl kleinste Stadtteil von Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geografie

Alleringhausen liegt im nordwestlichen Nordhessen in den Nordost-Ausläufern des Rothaargebirges im Tal der Neerdar. Die Berge, die den auf 390 Metern Höhe gelegenen Ort unmittelbar einrahmen, ragen bis 543 Meter hoch auf.

Geschichte

Überblick

Alleringhausen

Die Ortschaft wurde 1272 erstmals als Alveringhausen urkundlich erwähnt. In den Aufzeichnungen werden zwei Burgen, eine Wasserburg Aulderkusen[3] und eine Höhenburg[4] (vermutlich aus dem 9. Jahrhundert) ca. 1 km nordnordöstlich von Alleringhausen gelegen, erwähnt.

Am 21. Februar 1841 wurde hier Friedrich Ludwig Peter (Louis Peter) geboren, Gründer der Mitteldeutschen Gummiwarenfabrik Louis Peter AG auch Peters Union A.G. Frankfurt/Main Zweigfabrik Corbach, die Corbacher Gummiwerke (1910), die 1929 von der Continental AG übernommen wurden und heute der größte Arbeitgeber der Region sind. Alleringhausen galt im Jahr 2003 mit 86 Einwohnern als kleinster Ortsteil Korbachs, heute leben 77 Bürger im Ort.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. Juli 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Alleringhausen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[5] Die Gemeinde Alleringhausen hatte eine Fläche von 4,59 km².[6] Für Alleringhausen, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten, in denen Alleringhausen lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1541: 6 Häuser
• 1620: 12 Häuser
• 1650: 4 Häuser
• 1738: 23 Häuser
• 1770: 25 Häuser, 161 Einwohner
Alleringhausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
161
1800
  
?
1834
  
211
1840
  
206
1846
  
200
1852
  
183
1858
  
184
1864
  
178
1871
  
172
1875
  
157
1885
  
153
1895
  
150
1905
  
140
1910
  
130
1925
  
155
1939
  
142
1946
  
244
1950
  
227
1956
  
167
1961
  
159
1967
  
135
1971
  
132
1980
  
139
1990
  
111
1995
  
109
2000
  
91
2005
  
99
2010
  
90
2011
  
90
2015
  
72
2020
  
71
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Korbach[9][10]; Zensus 2011[11]

Religion

Louis-Peter-Kirche

1905 stiftete Louis Peter seinem Heimatort, anstelle seines Geburtshauses eine Kirche. Diese ist im neugotischen Stil erbaut und wurde am 13. Juli 1905 im Beisein von Fürst Friedrich von Waldeck und Pyrmont und dem Landesbischof eingeweiht. 1497 wird in einer Urkunde eine Kapelle erwähnt, bis dahin hatte der Ort keine.

Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. In Alleringhausen wurde die Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535 eingeführt. Alleringhausen gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Neerdar. Ab 1950 war es dann eine Filialgemeinde von Eppe, ab 1994 gehörte es zum Kirchspiel Korbach-Rhena uns schließlich ab 2018 zum Kirchspiel Eimelrod-Rhena. Im Jahr 1885 waren alle 107 Einwohnern evangelisch. Im Jahr 1961 wurden 126 evangelische (94 %) und acht katholische (8 %) Christen gezählt.[1]

Literatur

  • Peter Knorr und Karl Thomas: Alleringhausen. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1994 (= Waldeckische Ortssippenbücher 52); Bearbeiteter Zeitraum 1673-1990, 590 Familien
  • Literatur über Alleringhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b c d e Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. April 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen der Kreis- und Hansestadt Korbach Stand: 31.12.2023. (PDF; 13 KB) Abgerufen am 13. September 2024.
  3. Wasserburg Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Höhenburg Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 274.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Bevölkerungsentwicklung. (PDF) In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  10. Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.