Die 4. Leichtathletik-Team-Europameisterschaft (englischer Sponsorenname: 4th SPAR European Team Championships), kurz auch Team-EM, fand mit mehr als sechshundert Athleten aus zwölf Ländern am 22. und 23. Juni 2013 im Morton Stadium des Dubliner Stadtteils Santry statt und umfasste vierzig Disziplinen (20 Männer, 20 Frauen).
Parallel wurden die Wettbewerbe der drei darunter gestuften Ligen ausgetragen:
1. Liga in Dublin (Irland) – Morton Stadium im Dubliner Stadtteil Santry
Regulär hätten die Zusammensetzungen in der Superliga und in Liga 1 allerdings anders aussehen müssen. Dies lag darin begründet, dass nachträglich dopingbedingte Disqualifikationen aus dem Vorjahr erst später zutage traten und die Verschiebungen der Endresultate keine Berücksichtigung mehr finden konnten.
Tschechien hätte anstelle von Belarus in der Superliga verbleiben dürfen.
Rumänien wäre rechtmäßig anstelle der Türkei von Liga 1 in die Superliga aufgestiegen.
Jede Nation war in jeder Disziplin durch jeweils einen Athleten bzw. eine Staffel vertreten. Auch die Wertungssystematik wurde angewendet wie zuvor: Die Nation des Siegers einer Disziplin erhält in der Team-EM jeweils eine mit der Zahl der Teilnehmer identische Punktzahl, abnehmend bis zur Nation des Letztplatzierten mit einem Punkt.
Die gemeinsame Wertung für Männer und Frauen fand auch hier in Gateshead Anwendung.
Auch das System des Auf- bzw. Abstiegs zur Festlegung der Teilnehmer in den einzelnen Ligen wurde fortgesetzt. Für die Superliga wurden drei Absteiger festgelegt, in Liga 1 gab es entsprechend drei Aufsteiger, absteigen mussten dort zwei Teams. So stiegen aus Liga 2 ebenfalls zwei Nationen auf. Zwei Mannschaften wurden als Absteiger in die 3. Liga festgelegt. Die unterste Klasse ermittelte folgerichtig zwei Aufsteiger.
Die zur Straffung der Veranstaltung im Europacup 1997 eingeführte Praxis mit Regeländerungen wurde nun unverändert aus dem Vorjahr angewendet:
Vertikale Sprünge: Wie üblich erfolgt das Ausscheiden nach drei Fehlversuchen bei einer Höhe. Darüber hinaus ist der Wettkampf für jeden Springer nach insgesamt vier individuellen Fehlversuchen beendet. Steht ein Springer als Sieger fest, darf er so lange weiterspringen, bis er drei Fehlsprünge hintereinander aufweist.
Horizontale Sprünge/Kugelstoßen/Wurfdisziplinen: Jeder Athlet hat nur maximal vier Versuche. Alle Sportler erreichen die dritte Runde. Die vier danach Bestplatzierten erhalten einen weiteren Versuch. Alle Teilnehmer mit mindestens einem gültigen Versuch erhalten Punkte.
Bei den Läufen, die auf der gesamten Distanz in Bahnen zu absolvieren waren (100, 200, 400 Meter, 100 Meter Hürden, 110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden, Staffeln) und die deshalb in zwei Teilrennen ausgetragen werden mussten, wurde die Reihenfolge wieder getauscht, das heißt zuerst fand wieder der jeweils stärker besetzte Lauf statt.
Die Team-Europameisterschaft 2013
Der Wettbewerbskatalog blieb weiter unverändert.
Im Laufe der Jahre wich der Austragungsrhythmus der Team-EM ab von dem des früheren Europacups, der zuletzt jährlich stattgefunden hatte. Die Team-EM dagegen sollte in Jahren mit Olympischen Sommerspielen nicht ausgetragen werden. In Jahren mit Leichtathletik-Europameisterschaften fand die Team-EM nur statt, wenn es in derselben Saison keine Olympischen Spiele gab. Nach 2014 wurde dann in allen Jahren mit Leichtathletik-Europameisterschaften keine Team-EM mehr ausgetragen.
Das mit Abschluss der Veranstaltung ermittelte Endergebnis wurde nun schon zum dritten Mal im Folge durch nachträglich erfolgte Disqualifikationen von Dopingbetrügern beeinträchtigt – siehe Abschnitt „Doping“ unten. Es gab Verschiebungen in der Reihenfolge, alle Punktwerte änderten sich ganz erheblich. Das zunächst ermittelte Siegerteam Russland wurde wie bei der letzten Austragung zurückgestuft – diesmal sogar um zwei Plätze auf den dritten Rang. So rückte am Ende Titelverteidiger Deutschland wieder ganz nach vorn und gewann den Wettbewerb. Auf den Abstiegsplätzen gab es zwar auch Verschiebungen, doch in diesem Jahr nur durch den Tausch von Rängen untereinander, sodass es nicht wie 2011 in Stockholm zu Benachteiligungen kam.
Deutsche Mannschaft
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte 49 Athleten (24 Frauen und 25 Männer) nominiert. Das deutsche Team startete in der Superliga und verteidigte seinen 2011 in Stockholm errungenen Titel erfolgreich, was allerdings erst nach später erfolgten dopingbedingten Disqualifikationen deutlich wurde.
Doping
Folgende zehn nachträgliche Disqualifikationen durch fünf russische, drei belarussische, zwei türkische Sportler sowie einen französischen Athleten waren aufgrund von Dopingbetrug in zwölf Disziplinen zu verzeichnen:
Anis Ananenka, Belarus – 800-Meter-Lauf, zunächst Siebter / 4-mal-400-Meter-Staffel, zunächst zwölfter und letzter Platz. Ihm wurden zwei Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen. Bei nachträglichen Analysen der Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 wurde er positiv auf das untersagte Mittel Dehydrochlormethyltestosteron getestet.[2] Bei den Halleneuropameisterschaften 2013 hatte er die verbotene Substanz GW1516 eingesetzt und wurde mit einer Wettkampfsperre von vier Jahren belegt. Seine vom ersten Dopingbetrug bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden ihm aberkannt.[3]
Eşref Apak, Türkei – Hammerwurf, zunächst Rang drei. Der Olympiazweite von 2004 wurde nach dem Rücktritt des türkischen Leichtathletikverbandspräsidenten Mehmet Terzi auf der Grundlage einer positiven Dopingprobe vom 8. Juni 2013 zusammen mit dreißig weiteren türkischen Athleten gesperrt. Die Dauer seiner Sperre durch den türkischen Leichtathletikverband wurde auf zwei Jahre festgelegt und endete am 15. Juni 2015. Alle seine seit der positiven Probe bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden annulliert.[4] Damit fiel der Athlet bereits zum zweiten Mal durch eine positive Dopingprobe auf.[5]
Sergei Litwinow, Russland – Hammerwurf, zunächst Rang fünf. Eine am 14. Juli 2012 von ihm genommene Dopingprobe war positiv, was ihm eine zweijährige Wettkampfsperre einbrachte. Seine seit der positiven Probe bis 25, Februar 2016 erzielten Resultate wurden annulliert.[6]
Jekaterina Scharmina, Russland – 800-Meter-Lauf, zunächst Rang zwei. Aufgrund von unerlaubten Abweichungen in ihrem Biologischen Pass im Juni 2011 hatte die Athletin eine Sperre von drei Jahren sowie die Annullierung der ihrer Resultate aus dem betreffenden Zeitraum hinzunehmen. Gleich anschließend wurde sie positiv getestet und wurde daraufhin für weitere vier Jahre vom Wettkampfsport ausgeschlossen.[7]
Natallja Karejwa, Belarus – 1500-Meter-Lauf, zunächst Rang neun. Die Athletin wurde nach Anomalien in ihrem Biologischen Pass, festgestellt für den 28. Juli 2010, mit einer Sperre von zwei Jahren beginnend am 22. August 2014 belegt. Unter anderem ihr hier erzieltes Ergebnis wurde gestrichen.[8]
Alice Decaux, Frankreich – 100-Meter-Hürdenlauf, zunächst Rang vier. In ihrem Dopingtest vom Wettbewerb hier in Gateshead wurden verbotene Amphetamine gefunden. Die Athletin wurde einen Tag vor den Weltmeisterschaften 2013 für sechs Monate gesperrt. Ihr hier erzieltes Resultat wurde gestrichen. Die Sportlerin gab an, ein Nahrungsergänzungsmittel ohne ärztliche Rücksprache zu sich genommen zu haben.[9]
Elif Yıldırım, Türkei – 400-Meter-Hürdenlauf, zunächst Rang drei / 4-mal-400-Meter-Staffel, zunächst Rang neun. Die Hürdenläuferin wurde nach dem Rücktritt des türkischen Leichtathletikverbandspräsidenten Mehmet Terzi auf der Grundlage einer positiven Dopingprobe vom 8. Juni 2013 zusammen mit dreißig weiteren türkischen Athleten gesperrt. Die Dauer ihrer Sperre durch den türkischen Leichtathletikverband wurde auf zwei Jahre festgelegt und endete am 25. Juni 2015. Alle ihre seit der positiven Probe bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden annulliert.[10][11]
Wera Ganejewa, Russland – Diskuswurf, zunächst Fünfte. Sie wurde mittels der Analyse ihrer Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 bei einem Nachtest im Februar 2017 des Einsatzes von Turinabol überführt und erhielt eine zweijährige Wettkampfsperre, die am 1. Juli 2018 endete. Alle ihre vom 3. August 2012 bis zum 2. August 2014 wurden annulliert.[12]
Aksana Mjankowa, Belarus – Hammerwurf (zunächst Sechste). Sie wurde schon bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 wegen der Verwendung der unerlaubten Mittel Turinabol und Oxandrolon disqualifiziert. Auch ihr hier in Gateshead erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt.[13]
Gulfija Chanafejewa, Russland – Hammerwurf, zunächst Rang neun. Auf Grundlage des McLaren-Reports wurde Chanafejewa 2019 wegen Dopings vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rückwirkend für acht Jahre beginnend mit dem 6. Januar 2017 gesperrt. Außerdem wurden alle ihre zwischen dem 15. Juli 2012 und dem 6. August 2014 erzielten Ergebnisse annulliert.[14]
Das Morton Stadium im Dubliner Stadtteil Santry – hier im Jahr 2007
Das S.Dariaus-und-S.Girėno-Stadion von Kaunas – hier im Jahr 2010
Ergebnisse 1. bis 3. Liga
Länderwertungen (Endstand nach jeweils 40 Entscheidungen)
Der zunächst siebtplatzierte belarussische Läufer Anis Ananenka wurde wegen mehrerer Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen disqualifiziert. Bei nachträglichen Analysen der Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 war er positiv auf Dehydrochlormethyltestosteron getestet worden.[2] Bei den Halleneuropameisterschaften 2013 hatte er die verbotene Substanz GW1516 eingesetzt und wurde mit einer Wettkampfsperre von vier Jahren belegt. Seine vom ersten Dopingbetrug bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden ihm aberkannt.[3] Der Athlet war hier auch mit der 4-mal-400-Meter-Staffel, die den zwölften und letzten Platz belegte, am Start. Auch die Staffel wurde disqualifiziert.
In Klammern: Platzierung in der Gesamtwertung aus beiden Läufen
Datum: 23. Juni
Die auf dem zwölften und letzten Platz eingelaufene belarussische Staffel wurde disqualifiziert, weil mit Anis Ananenka einer ihrer Läufer mehrfach gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen hatte. Bei nachträglichen Analysen seiner Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 war er positiv auf Dehydrochlormethyltestosteron getestet worden.[2] Bei den Halleneuropameisterschaften 2013 hatte er die verbotene Substanz GW1516 eingesetzt und wurde mit einer Wettkampfsperre von vier Jahren belegt. Seine vom ersten Dopingbetrug bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden ihm aberkannt.[3] Der Athlet war hier auch über 800 Meter, am Start. Sein dort erzielter siebter Rang wurde ihm ebenfalls aberkannt.
In diesem Wettbewerb gab es nachträglich zwei dopingbedingte Disqualifikationen:
Der zunächst drittplatzierte türkische Olympiazweite von 2004 Eşref Apak wurde nach einer positiven Dopingprobe vom 8. Juni 2013 zusammen mit dreißig weiteren türkischen Athleten für zwei Jahre bis zum 15. Juni 2015 gesperrt. Unter anderem sein hier erzieltes Resultat wurde annulliert.[4] Der Athlet fiel damit bereits zum zweiten Mal durch eine positive Dopingprobe auf.[5]
Der zunächst fünftplatzierte Russe Sergei Litwinow wurde am 14. Juli 2012 positiv getestet, was ihm eine zweijährige Wettkampfsperre einbrachte. Seine seit der positiven Probe bis 25, Februar 2016 erzielten Resultate wurden annulliert.[6]
Die zunächst zweitplatzierte Russin Jekaterina Scharmina wurde aufgrund von unerlaubten Abweichungen in ihrem Biologischen Pass von Juni 2011 für drei Jahren gesperrt und ihre Resultate aus dem betreffenden Zeitraum wurden ihr aberkannt. Gleich anschließend wurde sie positiv getestet und wurde daraufhin für weitere vier Jahre vom Wettkampfsport ausgeschlossen. Auch ihr hier über 1500 Meter erzielter Sieg wurde annulliert.[7]
Die zunächst siegreiche Russin Jekaterina Scharmina wurde aufgrund von unerlaubten Abweichungen in ihrem Biologischen Pass von Juni 2011 für drei Jahren gesperrt und ihre Resultate aus dem betreffenden Zeitraum wurden ihr aberkannt. Gleich anschließend wurde sie positiv getestet und wurde daraufhin für weitere vier Jahre vom Wettkampfsport ausgeschlossen. Auch ihr hier erzielter zweiter Platz über 800 Meter wurde annulliert.[7]
Die zunächst neuntplatzierte Belarussin Natallja Karejwa wurde nach Anomalien in ihrem Biologischen Pass, festgestellt für den 28. Juli 2010, mit einer Sperre von zwei Jahren beginnend am 22. August 2014 belegt. Unter anderem ihr hier erzieltes Ergebnis wurde gestrichen.[8]
In Klammern: Platzierung in der Gesamtwertung aus beiden Läufen
Datum: 23. Juni
Wind: +2,6 m/s
Die in diesem Rennen erzielten Zeiten waren wegen des um 0,6 m/s zu starken Rückenwinds nicht bestenlistenreif.
Die zunächst viertplatzierte Französin Alice Decaux wurde hier in Gateshead positiv auf verbotene Amphetamine getestet. Die Athletin wurde einen Tag vor den Weltmeisterschaften 2013 für sechs Monate gesperrt. Ihr hier erzieltes Resultat wurde gestrichen. Die Sportlerin gab an, ein Nahrungsergänzungsmittel ohne ärztliche Rücksprache zu sich genommen zu haben.[9]
In Klammern: Platzierung in der Gesamtwertung aus beiden Läufen
Datum: 22. Juni
Die zunächst fünftplatzierte Türkin Elif Yıldırım wurde nach dem Rücktritt des türkischen Leichtathletikverbandspräsidenten Mehmet Terzi auf der Grundlage einer positiven Dopingprobe vom 8. Juni 2013 zusammen mit dreißig weiteren türkischen Athleten gesperrt. Die Dauer ihrer Sperre durch den türkischen Leichtathletikverband wurde auf zwei Jahre festgelegt und endete am 25. Juni 2015. Alle ihre seit der positiven Probe bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden annulliert. Dazu gehörte neben ihrem fünften Platz über 400 Meter Hürden auch der neunte Rang der türkischen 4-mal-400-Meter-Staffel.[10][11]
In Klammern: Platzierung in der Gesamtwertung aus beiden Läufen
Datum: 23. Juni
Die zunächst neuntplatzierte türkische Staffel wurde disqualifiziert, weil ihre Schlussläuferin Elif Yıldırım gedopt war. Die Athletin wurde nach dem Rücktritt des türkischen Leichtathletikverbandspräsidenten Mehmet Terzi auf der Grundlage einer positiven Dopingprobe vom 8. Juni 2013 zusammen mit dreißig weiteren türkischen Athleten gesperrt. Die Dauer ihrer Sperre durch den türkischen Leichtathletikverband wurde auf zwei Jahre festgelegt und endete am 25. Juni 2015. Alle ihre seit der positiven Probe bis zum Ende der Sperre erzielten Resultate wurden annulliert. Dazu gehörte neben ihrem Ergebnis im Staffelrennen auch ihr hier erlaufener fünfter Rang über 400 Meter Hürden.[10][11]
Die zunächst fünftplatzierte Russin Wera Ganejewa wurde mittels der Analyse ihrer Dopingproben von den Olympischen Spielen 2012 bei einem Nachtest im Februar 2017 des Einsatzes von Turinabol überführt und erhielt eine zweijährige Wettkampfsperre, die am 1. Juli 2018 endete. Alle ihre vom 3. August 2012 bis zum 2. August 2014 wurden annulliert.[12]
Die zunächst viertplatzierte Belarussin Aksana Mjankowa wurde schon bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 wegen der Verwendung der unerlaubten Mittel Turinabol und Oxandrolon disqualifiziert. Auch ihr hier in Gateshead erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt.[13]
Die Russin Gulfija Chanafejewa, die zunächst Rang neun erreicht hatte, wurde auf der Grundlage des McLaren-Reports 2019 wegen Dopings vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rückwirkend für acht Jahre beginnend mit dem 6. Januar 2017 gesperrt. Außerdem wurden alle ihre zwischen dem 15. Juli 2012 und dem 6. August 2014 erzielten Ergebnisse annulliert.[14]