Die 9. Leichtathletik-Team-Europameisterschaft (englischer Sponsorenname: 9th SPAR European Team Championships), kurz auch Team-EM, umfasste wie in der Vergangenheit jeweils vierzig Disziplinen (20 Männer, 20 Frauen) in den einzelnen Ligen. Zum ersten Mal überhaupt fanden die Wettkämpfe der verschiedenen Ligen nicht im selben Zeitraum statt. Die Teams der Superliga traten am 29. und 30. Mai im Stadion Śląski der polnischen Stadt Chorzów an. Die Wettbewerbe der anderen drei Ligen fanden am 19. und 20. Juni statt.
Austragungsorte der drei unter der Superliga gestuften Ligen:[1]
Die Nation Russland, die in der 2. Liga hätte antreten müssen, blieb aufgrund seiner Dopingpraktiken und der nicht den international gestellten Ansprüchen genügenden Aufarbeitung in diesem Land weiterhin von der Teilnahme ausgeschlossen.
Die Team-EM wurde in Jahren mit Olympischen Sommerspielen und nach 2014 auch in Jahren mit Leichtathletik-Europameisterschaften nicht ausgetragen. Das heißt Leichtathletik-Team-Europameisterschaften fanden nach 2014 nur in ungeraden Jahren statt.
Jede Nation war in jeder Disziplin durch jeweils einen Athleten bzw. eine Staffel vertreten. Die Wertungssystematik wurde angewendet wie zuvor: Die Nation des Siegers einer Disziplin erhält in der Team-EM jeweils eine mit der Zahl der Teilnehmer identische Punktzahl, abnehmend bis zur Nation des Letztplatzierten mit einem Punkt. Männer und Frauen werden für das Endresultat gemeinsam gewertet.
Für die kommende Austragung war ein großer Umbruch in der Zusammensetzung der einzelnen Ligen vorgesehen. Es sollte es eine neue Einteilung mit nur noch drei statt der bisherigen vier Klassen geben.
Höchste Klasse – Bezeichnung First Division: sechzehn Teilnehmer
Zweithöchste Klasse – Bezeichnung Second Division: sechzehn Teilnehmer
Dritthöchste Klasse – Bezeichnung Third Division: restliche Teams (in der kommenden Austragung: fünfzehn Teilnehmer)
Die Zuordnung der Mannschaften in die jeweilige Division wurde nach dem Abschneiden in diesem Jahr vorgenommen.
Unverändert übernommen wurde die zur Straffung der Veranstaltung im Europacup 1997 eingeführte und 2011 erweiterte Praxis mit Regeländerungen:
Vertikale Sprünge: Wie üblich erfolgt das Ausscheiden nach drei Fehlversuchen bei einer Höhe. Darüber hinaus ist der Wettkampf für jeden Springer nach insgesamt vier individuellen Fehlversuchen beendet. Steht ein Springer als Sieger fest, darf er so lange weiterspringen, bis er drei Fehlsprünge hintereinander aufweist.
Horizontale Sprünge/Kugelstoßen/Wurfdisziplinen: Jeder Athlet hat nur maximal vier Versuche. Alle Sportler erreichen die dritte Runde. Die vier danach Bestplatzierten erhalten einen weiteren Versuch. Alle Teilnehmer mit mindestens einem gültigen Versuch erhalten Punkte.
Die Durchführung und das Wertungssystem der Einzelrennen, die komplett in Bahnen zu absolvieren waren (100, 200, 400 Meter, 100 Meter Hürden, 110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden) wurde nun wieder geändert. In der Superliga waren aufgrund der Zahl von nur sieben Teams keine Vorläufe mehr notwendig. In den anderen Ligen wurde die Regelung mit zwei Zeitläufen praktiziert, aus der sich dann die Gesamtreihenfolge der jeweiligen Disziplin ergab.
Das deutsche Team
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) musste sich auf Platz vier mit dem schwächsten Abschneiden seit Beginn der Team-EM im Jahr 2009 zufriedengeben. Nur 2010 (damals Rang drei) und 2019 (Rang zwei) hatte die deutsche Mannschaft den Wettbewerb nicht als Sieger beendet.
Sportliche Leistungen
So früh in der Saison war das Leistungsniveau in den meisten Disziplinen noch nicht so hoch wie das zu einem späteren Zeitpunkt eher der Fall gewesen wäre. Mit 75,06 m gelang der FranzösinAlexandra Tavernier ein weiter Wurf mit dem Hammer. Eine sehr gute Weite im Hammerwurf der Männer erzielte der PolePaweł Fajdek mit 82,98 m. Ihren Speer warf die DeutscheChristin Hussong auf ausgezeichnete 69,19 m. Überragend war die Leistung ihres Landsmanns Johannes Vetter mit 96,29 m im Speerwurf.
Ergebnisse 1. bis 3. Liga
Länderwertungen – 19./20. Juni (Endstand nach jeweils 40 Entscheidungen)
in der kommenden Team-EM Teilnehmer in der First Division in der kommenden Team-EM Teilnehmer in der Second Division in der kommenden Team-EM Teilnehmer in der Third Division
ohne besondere Färbung: in der kommenden Team-EM nicht am Start
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet: