Auch die diesjährige Austragung fand nach den im Europacup 1983 erstmals gültigen Regeln statt. Das höchste Niveau des Cups wurde als Superliga bezeichnet. Die einen Rang unter der Superliga platzierten Nationen trugen ihre Wettbewerbe in der 1. Liga aus, die in diesem Jahr zum zweiten Mal in zwei Gruppen unterteilt war. Die 2. Liga war wie schon im Vorjahr ebenfalls in zwei Gruppen aufgeteilt.
Die Wettbewerbe der Superliga wurden am Samstag, 1. und Sonntag, 2. Juni ausgetragen. In den beiden anderen Ligen fanden die Wettkämpfe am jeweils selben Wochenende statt: 1. Liga: Freitag, 28. / Samstag, 29. Juni – 2. Liga: Samstag, 29. / Sonntag, 30. Juni. Das seit 1983 praktizierte System mit Auf- und Absteigern entschied auch weiterhin über die Ligeneinteilungen des nächsten Cups – hier für 1997.
Ab 1994 war der vorher praktizierte Austragungsturnus von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt worden. Dadurch war der Europacup in keinem Jahr mehr der internationale Jahreshöhepunkt. In den ungeraden Jahren wurden Weltmeisterschaften, in den geraden Jahren Europameisterschaften oder Olympische Spiele ausgetragen. Dies führte im Lauf der kommenden Jahre zu einer Abwertung des Cups. Es kam später sogar dazu, dass die stärksten Athleten eines Landes kein Interesse mehr an der Europacupteilnahme hatten, sodass häufig nicht die besten Sportler am Start waren. Der Deutsche Leichtathletikverband schaffte deswegen später Anreize für die Teilnahme seiner stärksten Leichtathleten, indem der Sieger eines Europacupwettbewerbs sich automatisch für die Weltmeisterschaften qualifizierte.
Der Leichtathletik-Europacup 1995
Seit 1983 fanden die Frauenwettbewerbe in allen Ligen am jeweils selben Ort und an denselben beiden Tagen gemeinsam mit den Männerwettbewerben statt. So war es auch in der diesjährigen Austragung.
Im Wettbewerbsprogramm gab es keine Erweiterungen, aber Änderungen durch Verkürzung der beiden Langstrecken. Anstelle des Rennens über 5000 Meter wurde ein 3000-Meter-Lauf ausgetragen und der 10.000-Meter-Lauf wurde ersetzt durch das Rennen über 5000 Meter. Ansonsten gab es hier noch keine Änderungen. Der Wettbewerbskatalog für die Frauen wurde in den darauffolgenden Jahren sukzessive immer weiter an die Männerdisziplinen angepasst. Mit dem 3000-Meter-Hindernislauf, dem Stabhochsprung und dem Hammerwurf fehlten im Europacup noch drei Disziplinen zur völligen Angleichung an die Männerdisziplinen, Die nächste Erweiterung sollte 1997 erfolgen.
Zum letzten Mal standen den Athleten in den Wurfdisziplinen, im Kugelstoßen und in den horizontalen Sprüngen jeweils sechs Versuche zur Verfügung. Ab der folgenden Cupaustragung in München sollte das Programm durch eine Straffung attraktiver und zuschauerfreundlicher gestaltet werden. So warfen, stießen und sprangen die Sportler in den betreffenden Wettbewerben nur noch jeweils viermal.
Neu war das Auftreten eines großen Sponsors. Die Handelskette Spar (Eigenschreibweise: SPAR) blieb dem Europacup bis zuletzt erhalten und schoss hohe Summen an Fördergeldern zu, was auch die Umbenennung in SPAR-Europacup zur Folge hatte.
Beide Wettbewerbe der Superliga entschied wie zwei Jahre zuvorDeutschland für sich. Bei den Frauen kam Titelverteidiger Russland auf den zweiten Rang, bei den Männern belegte wie im letzten Jahr Großbritannien diesen zweiten Platz.
Landesrekorde gab es bei dieser Austragung nicht.[1]
Länderwertungen 2. Liga
Die 2. Liga der Männer und Frauen wurde zum zweiten Mal in zwei Gruppen ausgetragen. Die Wettbewerbe der Gruppe 1 fanden in Oordegem, Belgien, statt. Die Gruppe 2 wurde in Tallinn, Estland ausgetragen. Aus den beiden Gruppen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Teams für die Teilnahme an den beiden Gruppen der 1. Liga des nächsten Europacups.
Länderwertungen 2. Liga Gruppe 1 in Oordegem am 29./30. Juni
qualifiziert für die 1. Liga des nächsten Europacups
Länderwertungen 1. Liga
Die Wettbewerbe in der 1. Liga wurden für Männer und Frauen gemeinsam ausgetragen. Die Teams der Gruppe 1 trafen sich in Lissabon (Portugal), die Gruppe 2 fand im Stadtteil Fana der norwegischen Stadt Bergen statt. Die beiden jeweiligen Gruppenersten qualifizierten sich für die Superliga des kommenden Europacups. In die 2. Liga absteigen mussten die Mannschaften auf den jeweils letzten beiden Plätzen.
Länderwertungen 1. Liga Gruppe 1 – in Lissabon am 28./29. Juni
qualifiziert für die Superliga des nächsten Europacups abgestiegen in die 2. Liga des nächsten Europacups
Länderwertungen Superliga
Die Männermannschaften auf den letzten drei Plätzen stiegen in die 1. Liga des nachfolgenden Europacups ab, bei den Frauen waren nur die beiden letztplatzierten Teams vom Abstieg betroffen.
Länderwertungen Superliga – in Madrid am 1./2. Juni