Glenner fliesst in den Vorderrhein, Blick nach Westen
Der Glenner (rätoromanisch: Glogn) ist der bei weitem grösste Nebenfluss des Vorderrheins und verläuft im SchweizerKanton Graubünden. Glenner war auch der Name eines bis 2001 bestehenden Bezirks dieses Kantons, dessen Gebiet ab 2016 verwaltungsmässig in die Bündner Oberländer Region Surselva eingeteilt wurde. Er hat hier eine mittlere Wasserführung von fast 9 m³/s. Während der Schneeschmelze und nach Regenfällen führt der Fluss meistens dunkelgraues Wasser.
1344 zwischent dem Gelengen und der statt ze Inlantz
1485 Glong,
1516 bim glenden
1532 Gloyn
Der Name geht auf das keltische *glano- für 'rein, klar' zurück.[5]
Geographie
Verlauf
Der Wildfluss entspringt nahe der Grenze zum Kanton Tessin auf einer Höhe von 2615 m ü. M. Er ist hier umgeben von mehr als 3100 m hohen Bergen (Piz Terri, 3149 m).
Er durchfliesst danach die Val Lumnezia. Im Oberlauf hat der Fluss eine tiefe Schlucht geschnitten, die an ein paar Stellen schwarzes Schiefergestein aufweist. Bei Uors nimmt der Glenner seinen wichtigsten Nebenfluss auf, den Valser Rhein, der ihn an Grösse und Länge deutlich übertrifft.
Nach weiteren gut 10 Flusskilometern mündet er bei Ilanz in den Vorderrhein auf einer Höhe von 688 m ü. M.
Sein Lauf endet ungefähr 1927 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 62 ‰.
Impressionen
Kajakfahrt bei Pitasch
Galerien der Valserstrasse
Valser Rhein (oben rechts) fliesst in den Glenner
Glenner fliesst in den Vorderrhein
Einzugsgebiet
Das 382,6 km² grosse Einzugsgebiet des Glenner liegt in den Lepontinischen Alpen und wird durch ihn über den Vorderrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
im Osten an das Einzugsgebiet der Rabiusa, die in den Vorderrhein mündet;
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2016,9 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 698 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3367 m ü. M.[6]
Hydrologischer Hauptstrang
Der Valser Rhein ist länger, hat ein grösseres Einzugsgebiet und einen stärkeren mittleren Abfluss (MQ) als der Glenner bis zu ihrem Zusammenfluss. Er ist somit der hydrologische Hauptstrang des Flusssystems Glenner.
Bei der Mündung des Glenners in den Vorderrhein beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 12,7 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[7], und seine Abflussvariabilität[8] beträgt 17.
Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Glenners in m³/s[9]
Auf seinem Weg wird der Glenner von 16 Brücken überspannt: 9 Strassenbrücken, 6 Fussgängerstegen (davon drei Hängebrücken) und der RhB-Eisenbahnbrücke in Ilanz.
Erwähnenswert sind die historische Steinbogenbrücke «Brücke Pkt. 1401» bei Vrin sowie die gedeckten Holzbrücken bei Silgin (gebaut 1880) und Vignogn (gebaut 1897).
Literatur
Martin Arnold, Urs Fitze; WWF: Gewässerperlen (Kp.: Glenner). At-Verlag Aarau 2018. ISBN 978-3-03800-086-0
Weblinks
Commons: Glenner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S.116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2MB; abgerufen am 3. November 2024]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. Abgerufen am 3. November 2024.
↑Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.