Es gibt 36 Friedhöfe in Hannover, der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, die sowohl im Besitz der Kommune wie auch im Eigentum und unter Verwaltung der Kirchen, aber auch im Besitz von Stiftungen wie etwa dem Nikolai-Stift sind. Zudem sind nahezu sämtliche Kirchfriedhöfe aufgegeben oder aufgelassen worden.[1]
Die verstorbenen Stadtbewohner von Hannover wurden bis zum 17. Jahrhundert auf Kirchfriedhöfen in der Altstadt beerdigt. Dies waren Friedhöfe um die Aegidienkirche, die Kreuzkirche, die Marktkirche, die Neustädter Kirche, die Heilig-Geist-Kapelle und das Minoritenkloster. Bei den räumlich begrenzten Kirchfriedhöfen wurden wegen der dichten Belegung die Grabstätten mehrfach genutzt. Nach der Schließung der alten Kirchhöfe wurde der 1741 angelegte Gartenfriedhof an der heutigen Marienstraße der erste kommunale Friedhof. Die Beerdigung von hannoverschen Juden erfolgte auf eigenen Friedhöfen, wie der um 1550 angelegte Alte Jüdische Friedhof an der Oberstraße. Besondere Begräbnisstätten sind der Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer, der Hannover War Cemetery bei Ahlem und das Welfenmausoleum im Berggarten. Im Laufe der Zeit wurden ältere Friedhöfe aufgegeben und in Grünanlagen umgewandelt.
Wettbewerb Grabdenkmäler für Reihengräber von 1911
Die eingereichten Entwürfe wurden im Vestibül des noch nicht fertiggestellten Neuen Rathauses bis einschließlich Sonntag, den 23. Juli 1911 ausgestellt.[3]
Friedhöfe
Heute gibt es in Hannover 36 Friedhöfe, von denen sich 19 in Trägerschaft der Stadt, 12 in kirchlicher Trägerschaft und einer in Trägerschaft einer Stiftung befinden. Des Weiteren bestehen vier jüdische Friedhöfe. Die im Jahr 2017 betriebenen 19 Friedhöfe der Stadt Hannover haben eine Gesamtfläche von 278,2 Hektar. Auf ihnen befinden sich etwa 135.000 Grabstätten.[4]
Die städtischen Friedhöfe sind unterteilt in die fünf größeren Stadtfriedhöfe und 14 Stadtteilfriedhöfe.[5][6]
Hainhölzer Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hannover-Hainholz, seit 1859, 1,64 ha.
Herrenhäuser Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herrenhausen-Leinhausen, seit 1860, 1,41 ha.
Kirchröder Friedhof der evangelisch-lutherischen Jakobigemeinde in Kirchrode, seit 1864, 0,87 ha, mit 960 Grabstätten.
Friedhof Marienwerder der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Marienwerder, Stöcken und Havelse, seit 1845, 2,03 ha.
Michaelisfriedhof der evangelisch-lutherischen Michaelisgemeinde Ricklingen, seit 1856, 2,16 ha.
Stadtteilfriedhof Nackenberg, ehemals städtischer Friedhof, seit 2011 durch die evangelisch-lutherische Petri-und-Nikodemus-Kirchengemeinde Kleefeld verwaltet. Seit 1886, 1,4 ha.
Einige aufgelassene Friedhöfe in Hannover werden als Parkanlagen genutzt. Neben ihrer Bedeutung für die Stadtgeschichte, als Ort für Grabdenkmale von oft großer Bedeutung als Kulturdenkmale und als noch erkennbare Beispiele für Friedhofsgestaltungen in früheren Jahrhunderten dienen sie dem Stadtklima und sind Rückzugsraum für Tiere.[10]
Arnold Nöldeke (Bearb.): Friedhöfe, in ders.: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, hrsg. vom Provinzialausschuss und Landesdirektorium der Provinz Hannover, Teil 1: Regierungsbezirk Hannover. Heft 2 in zwei Teilen. Stadt Hannover (= Heft 19 des Gesamtwerkes), Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Hannover: Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 249–260
Gerhard Richter: Entstehung und Entwicklung des öffentlichen Grüns in Hannover bis zur Eingemeindung Lindens im Jahre 1920, zugleich Dissertation 1969 an der Technischen Universität Hannover, Hannover, 1969
Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischenDenkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, 1985
Norbert Fischer: Raum für Tote. Die Geschichte der Friedhöfe von den Gräberstraßen der Römerzeit bis zur anonymen Bestattung, 1. Auflage, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur Kassel, Braunschweig: Thalacker-Medien, 2003, ISBN 978-3-87815-174-6 und ISBN 3-87815-174-8; Inhaltsverzeichnis
Der Friedhofswegweiser. Informationen, Hinweise, Standorte, Historie, Anschriften, Inserate (= Diesseits und jenseits), hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, das Periodikum erscheint alle drei Jahre bzw. nach Absprache mit der Stadt Hannover, Leipzig: Mammut-Verlag, 2008ff.
↑Peter Schulze: Friedhöfe. In: Stadtlexikon Hannover, S. 193–196
↑ abcdefghijDeutsche Konkurrenzen vereinigt mit Architektur-Konkurrenzen, Bd. 26, Leipzig: Verlag von Seemann & Company, 1911, S. 308; Vorschau über Google-Bücher