Wenngleich das Dorf Wülfel zur Zeit des Mittelalters erstmals im Jahr 1284 urkundlichbelegt ist, wird die Anlage eines „Kirchhofes“[3] erst in die Zeit um 1450 datiert.[2] Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der um 1450 errichteten und im Jahr 1916 abgebrochenen Wülfeler Kapelle wurden unmittelbar südlich des Gebäudes Reihen von Gräbern eines schon vor dem Jahr 1700 vergessen gewesenen Friedhofs aufgegraben.[4]
Der etwa 400 m von der Kapelle entfernte Alter Wülfeler Friedhof entstand „[...] vor 1811“.[1]
Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben sich auf dem alten Kirchhof einige Grabmäler erhalten, davon eines, das als ein Kuriosum der hannoverschen Friedhofskunst angesehen wird:[3] Ein Baumstamm mit einer Schlange von 1881.[1]
Das am Rande des Friedhofes Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellte gusseisernePissoir ist – neben der ehemals in Hainholz errichteten Bedürfnisanstalt – das letzte erhaltene Exemplar seiner Art in Hannover.[3]
Im Jahr 1920 wurde auch der Alte Wülfeler Friedhof an der Hildesheimer Straße aufgegeben[2] und dient heute in Teilen als einer von 406 vom Fachbereich Umwelt & Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover betreuten Spielplätzen.[6]
Michael Zgoll: Denkmalgeschütztes Pissoir wird wieder hübsch gemacht / Außen verschnörkelte Säulen, innen Graffiti: Das denkmalgeschützte Klohäuschen in Hannover-Wülfel soll jetzt restauriert werden. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 12. Mai 2015; online-Version
↑Ernst Wehr: Die Wülfeler Kapelle. aus: Das kleine Freie, Mitteilungen aus der Geschichte von Döhren-Wülfel-Laatzen, aufgezeichnet von Pastor Ernst Wehr (1936). Kirchenvorstand der St. Petri-Gemeinde, Hannover-Döhren, abgerufen am 12. März 2023.
↑Cordula Wächtler, Runhild Porthun (Red.), Beate Räckers (Text): Stadtfriedhof Seelhorst, Broschüre mit 32 Seiten, einem konzipierten „Spaziergang“ nebst einer kommentierten und nummerierten Übersichts-Klappkarte, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Grünflächenamt in Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt, Hannover: LHH, 2000, S. 2ff., 22f. 33 u.ö.; herunterladbar als PDF-Dokument
↑N.N.: Spielplätze (Memento vom 10. Mai 2016 im Internet Archive) im elektronischen „Bürgerberatungssystem“ auf der Seite bbs.hannover-stadt.de, zuletzt abgerufen am 9. Mai 2016