Dieser Artikel behandelt die deutsche Fluggesellschaft; für die maltesische und österreichische Schwestergesellschaft siehe Eurowings Europe, für die deutsche Ferienfluggesellschaft siehe Discover Airlines.
Ab 1. Januar 2001 war die Deutsche Lufthansa AG zunächst mit 24,9 Prozent an der Fluglinie beteiligt, zum 1. April 2004 wurde die Beteiligung auf 49 Prozent erhöht. Ab dem 22. Dezember 2005 bestand zwischen der Lufthansa und einem Treuhänder des Mehrheitsaktionärs Albrecht Knauf eine Stimmbindungsvereinbarung, durch die der Lufthansa weitere 1,0001 Prozent der Eurowings-Aktien zugerechnet wurden und sie somit die wirtschaftliche Kontrolle über Eurowings hatte. Innerhalb der Knauf-Gruppe waren die Aktienanteile der Eurowings Beteiligungs GmbH zugeordnet. Die Regionalflugverbindungen von Eurowings wurden als Lufthansa-Flüge vermarktet, die Maschinen trugen zum Großteil die Bemalung von Lufthansa Regional – die Marke Eurowings verschwand dadurch vom Markt.
Eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Eurowings AG war die BilligfluggesellschaftGermanwings, die 1997 als Eurowings Flug GmbH gegründet und zum 27. Oktober 2002 in Germanwings GmbH umbenannt wurde. Germanwings wurde zum 1. Januar 2009 an Lufthansa verkauft. Diese führte die Gesellschaft über die Lufthansa Commercial Holding GmbH.
Im Januar 2010 gab Eurowings bekannt, dass alle BombardierCRJ200 und CRJ700 sukzessive aus wirtschaftlichen Gründen ausgemustert werden. Dies bedeutete eine Halbierung der bisherigen Flotte.[8] Im März 2010 wurden darüber hinaus Pläne veröffentlicht, wonach die Verwaltung zum 1. September 2010 von Dortmund nach Düsseldorf umziehen werde. Dort sei bereits ein Großteil der Eurowings-Flotte stationiert.[9] Zum 1. März 2011 wurde schließlich auch der Technik-Betrieb in Düsseldorf konzentriert, die Flugzeugwerft in Nürnberg wurde aufgegeben. Des Weiteren wurde beschlossen, weitere acht Bombardier CRJ900 zu übernehmen.
Zum 13. August 2011 hat Lufthansa Eurowings zu 100 Prozent übernommen. Am 1. November 2011 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform zur GmbH. Der Grund für die Umwandlung war die Anpassung an die Beteiligungsstrukturen der Lufthansa.
Ab dem 27. Oktober 2013 führte Eurowings ebenfalls Flüge im Auftrag von Germanwings durch.
Wings-Konzept
Am 3. Dezember 2014 stimmte der Lufthansa-Aufsichtsrat dem Wings-Konzept zu. Ursprünglich wollte man die Maschinen von Crews der Austrian Airlines bereedern lassen, weshalb im August 2015 die Eurowings Europe GmbH mit Sitz in Wien gegründet wurde.[10] In Wien-Schwechat wurden ab Juni 2016 drei Airbus A320-200 stationiert.[11] Inzwischen hat die Eurowings Europe Österreich den Betrieb eingestellt und alle Flugzeuge an die Eurowings Europe Malta übertragen.
Im Oktober 2015 wurden die Flüge von Germanwings und Eurowings gebündelt und werden seitdem unter dem Markennamen „Eurowings“ angeboten. Deshalb wurde die Bombardier-Flotte der Eurowings durch Flugzeuge des Typs Airbus A320-200 ergänzt.[12] Am 25. Oktober 2015 übernahm die Eurowings GmbH die Verantwortung für die Flüge und ist nun der Vertragspartner der Passagiere.[13] Seit dem 1. November 2015 ist Germanwings Wetlease-Betreiber der Eurowings. Luftfahrzeuge und das Luftfahrtpersonal setzt Germanwings somit im Auftrag von Eurowings ein (ACMI-Verträge).[14] Für die Langstrecke wurden zwei A330-200 geleast, die seit dem 2. November 2015 Sunexpress Deutschland unter einer Wetlease-Vereinbarung betreibt.[15]
Langstrecke 2015 bis 2020
Im November 2015 startete mit einem Airbus A330-200 auf der Strecke Köln/Bonn–Varadero (Kuba) der erste Langstreckenflug von Eurowings.[16]
Im Januar 2016 häuften sich kritische Medienberichte über Eurowings, unter anderem wegen langer Verspätungen und Ausfällen auf der Langstrecke. Laut Eigenangaben waren sieben Prozent aller Eurowings-Langstreckenflüge verspätet.[17]
Die Konzernmutter Lufthansa reagierte Mitte Januar, indem sie eine Taskforce einsetzte. Anfang Februar 2016 wurde ein Maßnahmenplan präsentiert, der die Verspätungen unter anderem mit mehr Flugzeugen und weniger Flugzielen reduzieren will. So wurden die Flüge nach Boston und Las Vegas, die für den 4. Mai geplant waren, zuerst um einen Monat auf den 1. Juni verschoben und die Flüge in den Iran vorerst ganz auf Eis gelegt.[18] Die Flüge nach Boston starteten wie geplant, wurden jedoch bereits zum 28. August wieder gestrichen. Dafür wurde im Anschluss Miami zum 1. September 2016 in den Flugplan aufgenommen.
Im Jahr 2017 wurde die Langstreckenflotte auf vier Flugzeuge ausgebaut.[19] Im Juli 2017 nahm Eurowings eine neue Langstreckenverbindung nach Namibia auf.[20] Ab November 2017 flog Eurowings ab Düsseldorf Ziele in der Karibik an, um die Flugausfälle durch die Insolvenz der Air Berlin im Oktober 2017 zu ersetzen.[21]
Ab dem Sommerflugplan 2018 übernahm Eurowings die Langstrecken von Düsseldorf nach Miami und von Berlin nach New York von ihrer Muttergesellschaft Lufthansa; außerdem wurden neue sowie vormals von Air Berlin betriebene Langstrecken aufgenommen, so etwa von Düsseldorf nach New York JFK und Fort Myers (die Flüge wurden von Brussels Airlines durchgeführt).[22] Ab November 2018 wurden alle Langstreckenflüge von Köln/Bonn nach Düsseldorf verlegt.[23]
Im Juni 2019 wurde bekannt gegeben, dass Eurowings die Langstrecke aufgeben und die Flotte auf die Airbus-A320-Familie vereinheitlicht wird.[24] Seit 2021 werden Langstreckenflüge nicht mehr von Eurowings, sondern von Discover Airlines, ehemals Eurowings Discover, durchgeführt.
Kooperation mit Air Berlin
Ende 2016 wurde bekannt, dass Lufthansa bis zu 40 Flugzeuge der Airbus-A320-Familie im Wet-Lease von Air Berlin übernehmen wird. Diese Vereinbarung wurde am 30. Januar 2017 vom Bundeskartellamt genehmigt. 35 Flugzeuge werden nun von Eurowings eingesetzt, fünf gingen an Austrian Airlines. Diese wurden von der Lufthansa für sechs Jahre gemietet und seit dem Sommerflugplan 2017 im Streckennetz der Eurowings eingesetzt. Das wirtschaftliche Risiko übernahm Eurowings.[25]
Am 15. Februar 2017 musterte Eurowings ihre letzte Bombardier CRJ900 aus, womit das Ende der Eurowings als Regionalfluggesellschaft besiegelt war.[26]
Am 15. August 2017 meldete die Air Berlin Insolvenz in Eigenverwaltung an. Die Lufthansa teilte daraufhin mit, dass sie Verhandlungen zur Übernahme von Teilen aus der Insolvenzmasse aufnehme, um den Betrieb der von Air Berlin stammenden Flugzeuge weiter zu gewährleisten.[27]
Gleichzeitig war ein Zusammenschluss mit Brussels Airlines bis Ende 2020 geplant, wurde jedoch im Juni 2019 aufgegeben.[28][29]
Kooperation mit German Airways
Von November 2017 bis Anfang April 2020 betrieb German Airways (ehemals Luftfahrtgesellschaft Walter; kurz: LGW) einige De Havilland DHC-8-400 für Eurowings auf innereuropäischen Kurzstrecken ab Düsseldorf. Die Ziele beinhalteten den Flughafen London Heathrow und Paris Charles-de-Gaulle.[30]
Die Tochtergesellschaft Eurowings Europe betreibt wie die Muttergesellschaft Eurowings ebenfalls keine Drehkreuze, hat aber an folgenden Basen Flugzeuge stationiert:
Mitte Mai 2016 ging man eine erneute Partnerschaft mit dem Fußballverein Borussia Dortmund ein. Diese umfasst auch die Beförderung der Mannschaft zu Champions-League-Spielen, die zuvor von Turkish Airlines geleistet wurde. Zu diesem Zweck erhielt ein Airbus A320-200 eine Sonderbemalung. Durch diese Partnerschaft soll die Fluggesellschaft europaweit bekannter werden.[39][40]
Die Partnerschaft mit den Bundesligisten im Frauen-Volleyball Allianz MTV Stuttgart besteht nicht mehr.[41]
+ 60 Optionen; Auslieferung vsl. von 2027 bis 2032; Ersetzen A319 und ältere A320[45][46]
189
Gesamt
79
40
12,7 Jahre
Eurowings nutzte im Sommer 2023 per Wet-Leasing bis zu 14 Airbus 320 von Avion Express Malta, bis zu 5 Airbus 220-300 von Air Baltic und zwei Boeing 737-800 von TUIfly.[47]
↑Eurowings gibt zehn Standorte auf. airliners.de, 16. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2010; abgerufen am 28. September 2014. abgerufen am 22. Mai 2023
↑Fluggesellschaft: Air Berlin insolvent – Lufthansa interessiert. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. August 2017, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 15. August 2017]).