[1]
Die ersten 16 Topplatzierten der Europarangliste zogen automatisch in die Endrunde ein. Die weiteren 48 Platzierten spielten in 16 Gruppen mit je drei Spielern. Die Erstplatzierten zogen in die Endrunde der „Besten 32“ ein. Gespielt wurde nach den Regeln C/6 der CEB. In der Gruppenphase wurde auf 30 Punkte mit Nachstoß, in der Endrunde auf 40 ohne Nachstoß gespielt. Während des gesamten Turniers gab es eine Shot clock von 40 Sekunden mit der Möglichkeit von drei Verlängerungen je Spiel während der Qualifikation und zwei in der Finalrunde. Zugrunde gelegt wurde die Rangliste Ausgabe Nr. 11/2012 vom 22. August 2012.[2]
In der Qualifikation erreichten vier der neun deutschen Spieler die 1. Runde der Finalrunde: Christian Rudolph, Andreas Niehaus, Çengiz Karaca und Markus Dömer. Rudolph musste dort gegen den Weltranglistenersten Torbjörn Blomdahl antreten. Die beiden Österreicher Andreas Efler und Andreas Kronlachner schafften es, ebenso wie der Schweizer Thorsten Danielsson, nicht in die Runde der „Letzten 32“. Mit Giorgio Mancini gab es einen zweiten italienischen Spieler neben Marco Zanetti. Überraschend konnte sich der Deutschtürke Çengiz Karaca in seiner Gruppe gegen Kronlachner durchsetzen. Auch Niehaus gewann seine beiden Spiele ohne Probleme und spielte im 1/16-Finale in der rein deutschen Begegnung gegen Martin Horn. Das beste Spiel zeigte der Belgier Jozef Philipoom gegen Jean Reverchon aus Frankreich in 13 Aufnahmen mit einem ED von 2,307. Die Höchstserie (HS) von 11 gelang Karaca und Michael Lohse aus Dänemark.
Finalrunde
Runde 1
Die erste Hälfte des 1/16-Finales sorgte gleich für einige Überraschungen, denn sechs der acht Qualifikanten schickten ihre gesetzten Gegner nach Hause. So unterlag nicht nur Weltmeister Eddy Merckx gegen den Portugiesen Rui-Manuel Costa, auch der Schwede Blomdahl musste eine Niederlage gegen Rudolph einstecken. Der griechische Ex-Juniorenweltmeister Nikos Polychronopoulos unterlag Roland Forthomme aus Belgien, ebenso wie der Niederländer Raimond Burgman gegen seinen ägyptischen Kontrahenten Sameh Sidhom. Einzig Titelverteidiger Filipos Kasidokostas aus Griechenland und der spanische Weltmeister von 1998, 2005 und 2010, Daniel Sánchez gewannen ihre Erstrundenspiele als gesetzte Spieler. Die zweite Hälfte ging nicht ganz so spektakulär aus. Dick Jaspers aus den Niederlanden gewann sein Spiel gegen Dömer, der am Anfang der Partie zeitweise mit 8 Punkten führte. Der Italiener Marco Zanetti spielte in 17 Aufnahmen das Best Game (ED 2,352) gegen Radek Novak aus Tschechien. Ungefährdet brachte auch Vizeeuropameister Frédéric Caudron aus Belgien sein erstes Spiel nach Hause. Der Türke Lütfi Çenet schraubte die HS um weitere 3 Punkte auf 14 nach oben.
Achtelfinale
Marco Zanetti blieb seiner Favoritenrolle nach den Siegen bei den Lausanne Billard Masters und AGIPI Billard Masters treu und siegte gegen den deutschen Spitzenspieler Martin Horn in nur 16 Aufnahmen mit 40:15. Einziger noch verbleibender Deutscher ist der Weltmeister von 1996, Christian Rudolph, dem der Einzug ins Viertelfinale gelang. Er schlug den führenden ägyptischen Spieler Sameh Sidhom in nur 17 Aufnahmen mit 40:8, der damit das bisher schlechteste Ergebnis (ED 0,500) der Finalrunde spielte. Ein ähnlich gutes Resultat wie Zanetti gelang Jaspers gegen den Türken Lütfi Çenet, den er in 20 Aufnahmen mit 40:18 schlug. Caudron hatte es da mit dem Niederländer Jean Paul de Bruijn schon etwas schwerer. Er brauchte 31 Aufnahmen zum 40:28-Sieg. Der zweite Qualifikant, der einen gesetzten Spieler schlug, war Roland Forthomme aus Belgien, der den Spanier Sánchez nach 29 Aufnahmen mit 40:36 zurück nach Katalonien schickte. Er war der erste Spieler, der bedauerte, dass es in der Finalrunde keinen Nachstoß gibt. Die ihm fehlenden Punkte wären noch in Reichweite gewesen. Im Spiel des Titelverteidigers Kasidokostas gegen Barbeillon führte der Franzose bis zur 29. Aufnahmen mit 39:38, als er seinen Matchball verschoss. Der Grieche hatte den Sieg zum Greifen nah, machte aber nur 1 Punkt. Wieder hatte Barbeillon Matchball, wieder verschoss er. Der Grieche sammelte sich und verwandelte seinen Matchball zum 40:39-Endstand. So eilig wie ihre Mitspieler hatten es Rui-Manuel Costa aus Portugal und Glenn Hofman aus den Niederlanden nicht. Sie lieferten sich das längste Spiel. Beide lagen meist gleichauf. Nach 40 Aufnahmen hatte sich Hofman einen 5-Punkte-Vorsprung auf 36:31 herausgespielt. Costa patzte in der folgenden Aufnahme und der Niederländer beendete das Spiel mit einer 4er-Serie. Beide Spieler waren mit vorgenanntem Ägypter und de Bruijn die Einzigen, die einen ED unter 1 spielten.
Viertelfinale
Als erster Spieler des Halbfinales stand Caudron fest. Nach 20 Aufnahmen war für Çoklu Schluss. Beide hatten zwar eine 10er-Serie gespielt, am Ende war der Weltranglistenzweite aus Belgien aber der bessere Spieler. Christian Rudolph setzte seine Erfolgsserie fort. Nach nur 18 Aufnahmen stand er als zweiter Halbfinalist fest. Zanetti hatte nach einer 14er-Serie in der 13. Aufnahmen beim Stand von 38:26 die Chance auf den Sieg, verschoss aber seinen Einsteiger. Jaspers legte zwei Bälle nach, musste dann aber wieder an Zanetti abgeben. Der konnte seinen ersten Punkt spielen, der anschließende Matchball ging jedoch knapp vorbei. Nach einem weiteren Punkt des Niederländers hatte der Bozener erneut Matchball, dieser ging jedoch noch knapper vorbei. Jaspers verschoss daraufhin und es gab Matchball Nummer drei, der wie seine Vorgänger, um Haaresbreite vorbeilief. Jaspers wollte sich nicht geschlagen geben und spielte daraufhin eine 5er-Serie und kam so auf 33:39 heran. Endlich gelang es dann Zanetti in der 17. Aufnahme, seinen Matchball zu verwandeln und war nun der dritte Halbfinalist. Zur gleichen Zeit stand es am Nachbartisch in Aufnahme Nummer 28 37:35 für Kasidokostas. Hofman stand am Tisch und hatte schon drei Bälle gespielt, er ließ Ball vier folgen und hatte nun Matchball. Er traf, die Überraschung war perfekt, er hatte den Titelverteidiger besiegt und stand nun als Letzter im Halbfinale.
Halbfinale
Die erste Partie spielten Rudolph und Hofman, die beiden hatten es nicht eilig. Beide Qualifikanten zeigten aufgrund ihrer vielen absolvierten Spiele Verschleißerscheinungen. Rudolph benötigte 41 Aufnahmen, um mit 40:23 ins Finale einzuziehen.
In der zweiten Partie hieß es Zanetti gegen Caudron. Im dritten Turnier in Folge standen sich die beiden in einer Finalrunde gegenüber. Die beiden vorausgegangenen Finalbegegnungen konnte der Italiener für sich entscheiden. Mitte März gewann er erst die Lausanne Billard Masters und eine Woche später in Schiltigheim die AGIPI Billard Masters. Auch diesmal zog Zanetti schnell davon. In der 5. Aufnahme lag er schon mit 15:3 vorne, Caudron hatte in den letzten vier Aufnahmen keinen Punkt erzielen können. Doch dann spielte der Belgier eine Serie von 28 Punkten, nur einen Punkt an einem neuen Welt- bzw. Europarekord vorbei. Er war damit der vierte Spieler nach Jun’ichi Komori (1993), Raymond Ceulemans (1998), und Roland Forthomme (2012), der diese Weltbestmarke spielte. Nach Aufnahme sechs stand es 15:31. Zanetti ließ sich dadurch jedoch nicht entmutigen und erzielte in den folgenden fünf Aufnahmen 19 Punkte, darunter eine 13er-Serie. Er war damit wieder auf 34:36 herangekommen. Nachdem beide Spieler in der Folgeaufnahme nur je 1 Punkt erspielen konnten, gelang dem Bozener eine 5er-Serie zum Sieg in nur 12 Aufnahmen (ED 3,333). Es war damit die dritte Niederlage in Folge für den Belgier gegen Zanetti. Caudron blieb, neben der Weltbestmarke, nur der beste ED des Turniers mit 3,636.
Während Zanettis 13er-Serie in der 9. Aufnahme kam es zum Ausfall der Shot clock. Zanetti wurde von den Offiziellen gebeten weiterzuspielen, die Zeitansagen würden mündlich erfolgen. Die Reparatur schritt voran und die Shot clock ertönte nach seinem 8. Ball. Zanetti war daraufhin irritiert, weil er darüber nicht informiert worden war. Es kam zu einem kleinen Disput zwischen ihm und den Offiziellen. Zanetti fragte Caudron, ob er davon gewusst hätte. Dieser verneinte dies und gestand Zanetti, gentlemanlike, das Weiterspielen zu. Unirritiert darüber schoss Zanetti dann noch fünf weitere Bälle.
Finale
Christian Rudolph, der bis dahin ein großartiges Turnier spielte, schien abgekämpft zu sein und hatte im Finale gegen Marco Zanetti nicht den Hauch einer Chance. Der Mann aus Bozen überfuhr ihn mit 40:10 in nur 18 Aufnahmen. Der Italiener konnte in diesem Turnier einen neuen Europarekord (inoffizieller Weltrekord) im GD von 2,500 aufstellen.
Qualifikation
[4]
Gespielt wurde auf 30 Punkte mit Nachstoß. Die Shot clock stand auf 40 Sekunden.[1][5]
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Gespielt wurde auf 40 Punkte ohne Nachstoß. Die Shot clock stand auf 40 Sekunden, zwei Verlängerungen je Spiel waren möglich.[1] Die Ergebnisse werden wie folgt angezeigt:
↑Abschlusstabelle. (PDF; 15 kB) S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2013; abgerufen am 15. April 2013 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurobillard.org