Das AGIPI Billard Masters 2013 war ein Turnier im Dreiband, das zwischen dem 23. November 2012 und dem 24. März 2013 in Schiltigheim, Frankreich ausgetragen wurde. Das Turnier verlief in drei Phasen: 1. Vorqualifikation; 2. Qualifikation; 3. Endrunde. Eurosport2 übertrug Live im TV und Kozoom streamte ebenso im Internet.
Titelverteidiger war der Schwede Torbjörn Blomdahl, der allerdings in der Gruppenphase vorzeitig ausschied.
Größte Überraschung war das schlechte Abschneiden des Titelverteidigers und Weltranglistenersten Torbjörn Blomdahl aus Schweden. Nachdem er in der Gruppenphase seine Spiele gegen Tayfun Taşdemir, Filipos Kasidokostas und Marco Zanetti verloren hatte, schied er unerwartet früh aus. Der griechische Gesamtsieger von 2011 und zu diesem Zeitpunkt amtierende Europameister von 2012, Kasidokostas, schaffte ebenfalls nicht den Sprung unter die letzten Acht. Der Vizemeister des Vorjahres, Kim Kyung-roul aus Korea scheiterte an seinem Landsmann Cho Jae-ho (späterer Halbfinalist) und am Spanier Daniel Sánchez. Weltmeister Eddy Merckx konnte nur den 4. Platz belegen. Der Sieger 2011 und Halbfinalist von 2012, Choi Sung-won aus Korea, belegte nur auf den letzten Platz.
Das Spiel zwischen dem Türken Lütfi Çenet und Cho Jae-ho war relativ ausgeglichen. Keiner der beiden konnte einen großen Vorsprung herausarbeiten. Am Ende hatte der Koreaner mit 6 Punkten die Nase vorne und gewann 50:44. Damit war er der erste Halbfinalist.
Spiel 2
Der Italiener Marco Zanetti, Gewinner der Lausanne Billard Masters 2013 eine Woche zuvor, musste gegen Tayfun Taşdemir aus der Türkei antreten. Der Dreiband-Teamweltmeister von 2003, 2004 und 2011 fand nicht zu seinem Spiel und war nach nur 26 Aufnahmen und 28 Punkten geschlagen.
Spiel 3
Beim dritten Spiel konnte man schon von einem Duell der Giganten reden. Dort trafen zwei mehrfache Weltmeister aufeinander. Beide Spieler hatten die Krone schon dreimal erobert. Der Spanier Daniel Sánchez in den Jahren 1998, 2005 und 2010, Dick Jaspers aus den Niederlanden 2000, 2004 und 2011. Jaspers ließ dem Spanier allerdings keine Chance und beendete das Spiel in nur 22 Aufnahmen deutlich mit 50:27. Es war das beste Spiel dieser 4er-Runde.
Spiel 4
Im letzten Spiel hatte der Essener Martin Horn mit Frédéric Caudron aus dem belgischen Mons ein schweres Los gezogen. In einem Interview, das er einige Tage zuvor gegeben hatte, sah er sich in guter Verfassung und gut vorbereitet auf das Turnier. Beide hatten Startschwierigkeiten und kamen nur langsam ins Spiel. Bis zur 10. Aufnahme konnten beide nicht mehr als 2er-Serien spielen. Dann war der Belgier in seinem Element und zog mit zwei 9er-Serien dem Deutschen davon. Dem wollte einfach nichts gelingen. Fast jeder Ball ging am Ende haarscharf vorbei. Er konnte dann zwar noch eine 6er-Serie nachlegen, das reichte aber nicht, sodass er am Ende recht klar mit 31:50 unterlegen war.
Das erste Halbfinalspiel zwischen Jaspers und Zanetti sollte ein spannendes werden. Beide Kontrahenten lieferten sich zweieinhalb Stunden lang ein hart umkämpftes Spiel. Der Niederländer kam vom Start her besser ins Rennen. Stetig baute er seinen Vorsprung gegenüber dem Bozener aus, nach 14 Aufnahmen lag er beim Stand von 38:12 mit 26 Punkten voran. Zanetti sammelte seine Kräfte und spielte zwei sehr gute Aufnahmen von 16 und 9 Punkten. Damit war der Vorsprung wieder zusammengeschmolzen. Beim Stand von 49:49 verschoss Jaspers zwei Matchbälle. Zanetti nutzte, wenn auch mit einem „Fuchs“, diese Chance zum 49:50-Sieg. Der Italiener stand damit zum zweiten Mal innerhalb einer Woche im Finale eines Weltklasseturniers.
Spiel 2
Das zweite Halbfinale bestritten Caudron und Cho. Beide spielten auf gewohnt hohem Niveau, immer um die 2 im Durchschnitt. Auf Dauer konnte Cho diese Leistung jedoch nicht halten. Nach nur 22 Aufnahmen war seine Niederlage mit 32:50 besiegelt. Er spielte gegen Jaspers um den 3. Platz.
Spiel um Platz 3
Im Spiel um die Bronzemedaille zeigte der Koreaner nicht genug Stärke, um gegen den dreifachen Weltmeister Jaspers mithalten zu können. Der Niederländer gewann mit 50:30 in 24 Aufnahmen.
Finale
Wie schon am vorangegangenen Sonntag, in Lausanne, standen sich im Endspiel Caudron und Zanetti gegenüber. Für die Veranstalter war es das gewünschte Traumfinale. Beide spielen für den hauseigenen Verein BC AGIPI Courbevoie und sind seit 2005/06 Seriensieger beim Coupe d’Europe. Zanetti gelang der bessere Start. Zur vorgezogenen Pause nach 10 Aufnahmen führte er mit 20:18. Caudron wollte auch nach der Pause nichts gelingen. Nach einem Punkt in der ersten Aufnahme ließ er vier Aufnahmen ohne Punktgewinn vorbeiziehen, ehe er in der 15. Aufnahme endlich fünf Punkte erzielte. Zanetti zog mit einer 7er-Serie nach und baute seinen Vorsprung auf 24:32 aus. Auch in den folgenden Aufnahmen konnte Caudron nicht wirklich aufschließen. In den folgenden zehn Aufnahmen spielte er lediglich 1,1,5,4 und 2 Punkte, Zanetti konnte mit 1, 1, 2, 4, 3 und 1 Punkt seinen Vorsprung halten und führte nach 27 Aufnahmen mit 37:44. Es war einfach nicht der Tag des Belgiers. Nach mehreren Aufnahmen ohne Punkte konnte er zwar noch auf 40:45 verkürzen, aber Zanetti beendete mit einer 5er-Serie das Turnier. Innerhalb einer Woche hatte er gegen den gleichen Gegner den zweiten Turniersieg erzielt. Es war sein erster Sieg bei dieser Turnierserie, nachdem er 2010 die Bronzemedaille gewonnen hatte und 2011 als Halbfinalist ausgeschieden war.
Allgemeine Informationen
Der Turniermodus wurde dahingehend geändert, dass im Gegensatz zu den Vorjahren nur noch 26 statt 28 Spieler eingeladen wurden. Daraus ergab sich eine Reduzierung der Gruppen von acht auf sechs. Die Gruppenstärke erhöhte sich, um je einen Spieler, von vier auf fünf. Insgesamt wurden 72 Spiele ausgetragen. In den Qualifikationsrunden wurde an zwei Tischen gleichzeitig gespielt, in der Endrunde nur an einem Tisch.
Spielstätte
12 Avenue Pierre Mendès France 67300 Schiltigheim Frankreich
Regelwerk
CEB – EOR 2
Spielmodi
6 Gruppen je 5 Spieler; 1. & 2. Platzierter kommen in die Hauptrunde (⅛ Finale)
Distanz
Qualifikations- und Gruppenphase: 50 Points, mit Nachstoß
Finale: 50 Points, ohne Nachstoß
Shot-clock
40 Sekunden, 3 Verlängerungen à 40 Sekunden je Match möglich
Startgeld
Einladungsturnier. Alle Kosten werden vom Ausrichter übernommen.
Termine
Vorqualifikation Gruppe 1 und 2: 23.–25. November 2012
In der Gruppenphase treffen in vier Gruppen je fünf Spieler aufeinander. 19 Spieler waren bereits gesetzt, 4 kamen aus der Qualifikation hinzu. Die beiden Gruppenersten ziehen ins Finale ein. Gespielt wird im Round-Robin-Modus.