Brunn wurde 1150 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Rapoto von Abenberg dem Kloster Heilsbronn u. a. Höfe dieses Ortes schenkte.[8] Der Ortsname bezeichnet eine Siedlung bei einer Quelle.[3] 1154/57 und 1165 wurden vom Kloster Güter bzw. Rechte im Ort veräußert, 1164 kam es zu einer weiteren Erwerbung.[9] Um 1200 wurden diese Güter von den Abenberger Burggrafen wieder zurückgekauft. 1296 verkaufte Konrad II. von Abenberg seinen gesamten Besitz an das eichstättischeChorherrenstift St. Nikolaus zu Spalt. Zwei Höfe gelangten jedoch an die Burggrafschaft Nürnberg. Im eichstättischen Salbuch, das um 1300 entstanden ist, wurden für den Ort 4 Huben, 4 Lehen und Neubrüche verzeichnet.[10] Der Hauptmannschaft Hergersbach der Reichsstadt Nürnberg unterstanden 1529 2 Untertansfamilien im Ort.[11]
1637 heißt es, dass „allda seit 1632 niemand mehr gewohnt hat, alles abgebrannt und zu Haufen gefallen ist und keine Furche mehr angebaut wurde“. Erst ab 1680 ließen sich wieder Leute nieder, unter ihnen war aber keiner der früheren Besitzer.[8] In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 wurden für den Ort 12 Untertansfamilien angegeben, wovon zwei der Hauptmannschaft Hergersbach des Pflegamts Lichtenau unterstanden und zehn anderen Grundherren.[13]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Brunn 13 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das eichstättische Kastenamt Abenberg. Grundherren waren das Kastenamt Windsbach (2 Halbhöfe, 1 Wirtsgut mit Badhaus), das Kastenamt Abenberg (3 Höfe, 1 Dreiviertelhof, 1 Halbhof, 3 Güter) und das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Hof, 1 Gut).[14][15][16] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[17]
Haus Nr. 3: Backofen aus Sandsteinquadern, 19. Jahrhundert
Backofen
In Richtung Kettersbach steht ein mittelalterliches Steinkreuz aus Blasensandstein mit Einritzungen (zwei Fische und eine Sense). Es wird erzählt, zwei Fischer seien an dieser Stelle in Streit geraten, in dessen Verlauf der eine den anderen mit der Sense erstochen habe. Er sei begnadigt worden, weil er ein Sühnekreuz errichtet und für die Hinterbliebene gesorgt habe.[21]
ehemalige Baudenkmäler
Haus Nr. 7: Eine Scheune in Massivbau mit Fachwerkgiebel, wohl um 1800.
Gemeindehäuschen, ehemaliges Armenhaus bzw. Wohnhaus des Schäfers, Massivbau, 18. Jahrhundert
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.122–123.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 371.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 9. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 730.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 748.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 842f.
↑Johann Bernhard Fischer: Brunn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.405 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken., Bd. 1, Sp. 457. Der Zehnt soll zu 2⁄3 dem Kapitel in Spalt und zu 1⁄3 dem Spital zu Schwabach zustehen.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 981.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.